Die Naziterrorgruppe „Sächsische Separatisten“ (SS) wurde am 5. November nach Hinweisen des US-amerikanischen FBI zerschlagen. Unter den acht Verhafteten waren etliche JA- und AfD-Mitglieder. Die AfD hat den bei der Verhaftung angeschossenen Kurt Hättasch sowie Hans-Georg Pförtsch und Kevin Richter als Reaktion auf die Razzien ausgeschlossen.
Nun wurden durch Spiegel-Recherchen Verbindungen der Terrorgruppe zur „Deutschen Burschenschaft“ bekannt. Geldgeber der Nazis war demnach der ehemalige CDU-Finanzsenator Peter Kurth, der bereits in der Vergangenheit ein ums andere Mal militanten Nazis Häuser gekauft hat. Kurth war auch der Gastgeber des vielbeachteten Vernetzungstreffens in seiner Berliner Privatwohnung am 5. Juli 2023 von bis zu 100 Rechtsradikalen – darunter etliche Korporierte.
Peter Kurth ist „Alter Herr“ der „Burschenschaft Gothia Berlin“ und war bis vor kurzem deren „Altherrenvorsitzender“. Das „Gothenhaus“ – eine Zehlendorfer Villa – ist nicht nur für Saufgelage und rechtsradikale Redner bekannt, sondern auch als Treffpunkt einer Reservistenkameradschaft und einer Schülerverbindung: der „Iuvenis Gothia Berlin“.
Einem Mitglied dieser Schülerverbindung überwies Peter Kurth 100.000 Euro für einen Hauskauf: dem verhafteten Naziterroristen Kevin Richter. Der 25-jährige Kevin Richter kaufte von Kurths Geld zusammen mit dem 25-jährigen Grimmaer AfD-Stadtrat Kurt Hättasch und dem 26-jährigen Martin Kalusok aus Leipzig am 19. Oktober 2023 für 90.000 Euro ein fast fensterloses, dreistöckiges Gebäude unweit des Grimmaer Bahnhofs, um dort einen Nazitreffpunkt einzurichten.
Wie üblich will Peter Kurth von alldem nichts gewusst haben. Wie immer ist unklar, woher Kurths Geld stammt. Wie gewöhnlich übernimmt die CDU keine Verantwortung für die Taten ihres ehemaligen Finanzsenators. Von der „Gothia“ kein Wort und wie sonst auch schweigt die „Deutsche Burschenschaft“ zur Nazipolitik ihrer Mitgliedsbünde.