Im Vorfeld der KTS-Demonstration „Mit autonomen Zentren antifaschistisch in die Zukunft“ am 14.11.2009 um 14 Uhr am Schwabentor in Freiburg machen wir auf die weiterhin bestehende Gefahr durch Nazis in Südbaden aufmerksam. In Freiburg wurde in der Nacht auf den 10.11.09 der intellektuelle Schlägernazi Jonathan Stumpf geoutet. In Bad Säckingen ist erst kürzlich der zum Umfeld des Lörracher Bombennazis Thomas Baumann gehörende Stefan Zimmermann aus dem Jugendparlament ausgeschieden.
Der Nazischläger Jonathan Stumpf wohnt in der Wentzingerstraße 82, 79106 Freiburg und fährt einen weißen Golf mit dem Kennzeichen PF-D 1488. Stumpf wurde am 13.08.88 geboren, ist Vater eines Kindes, von seiner in Pforzheim lebenden Frau Viola Stumpf getrennt und hat mittlerweile eine neue Freundin. Stumpf machte 2004 seinen Realschulabschluss an der Otterstein Realschule in Pforzheim. Anschließend lernte er bei der Gärtnerei Aichele Traumgärten Landschaftsgärtner und arbeitete als Bademeister für die DLRG im Freibad in Niefern/Öschelbronn. Seit einigen Monaten wohnt Stumpf in Freiburg und besucht eine zweijährige Berufsoberschule.
In Pforzheim trat Stumpf als Anführer der Nazikameradschaft „Heidnischer Sturm Pforzheim“ (HSP) auf. Das Symbol des HSP sind die gekreuzten Stabhandgranaten der 36. Waffen-Grenadier-Division der SS unter Oskar Dirlewanger in Kombination mit der Schwarzen Sonne, dem SS-Symbol im Nordturm der Wewelsburg in Nordrhein-Westfalen. Seitdem bei einer Polizeikontrolle sein Mitgliedsausweis entdeckt wurde ist bekannt, dass Jonathan Stumpf NPD-Mitglied ist. Er hat diverse polizeiliche Eintragungen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Geldfälschung und Körperverletzung.
Stumpf fällt seit 2005 immer wieder durch Naziaktivitäten und Gewalttätigkeiten auf: Am 22.03.05 verteilte er im Bus Pforzheim-Engelsbrand Naziflugblätter. Am 16.07.05 beteiligt sich Stumpf an einem Angriff auf eine Antifaspontandemo gegen eine angekündigten aber abgesetzten Saalveranstaltung mit dem damaligen NPD-Landesvorsitzenden Günter Deckert in Pforzheim. Er beteiligte sich an Naziaufmärschen am 26.11.05 in Schwäbisch Hall, am 03.12.05 in Rastatt und am 14.01.06 in München.
Jonathan Stumpf präsentiert sich nicht nur als Schlägernazi, sondern auch als intellektueller Vordenker. In der Ausgabe 02/2007 publizierte er in der Zeitschrift „Volk in Bewegung“ der „Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft“ um Lars Käppler den Artikel: „Langzeitgift christliche Moral – Von der ungebrochenen Dominanz christlicher Wertvorstellungen“. An anderer Stelle äußerte er sich sozialdarwinistisch, indem er schrieb: „Fremdenablehnung ist keine jahrhundertealte Denkart. [...] Es ist biologisch bedingter Genschutz von Gruppen, ohne den es keine Evolution gäbe!“
Der HSP beteiligt sich Jahr für Jahr an den geschichtsrevisionistischen Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Bombardierung Pforzheims am 23. Februar 1945. Auch am „Volktrauertag“ wie zum Beispiel am 18.11.07 legte der HSP auf dem Pforzheimer Hauptfriedhof einen Kranz nieder.
Am 24.10.08 war Jonathan Stumpf beteiligt an einem Überfall auf ein Antifa-Konzert in Pforzheim, bei dem mehrere Linke schwer verletzt wurden. Er nahm an den Aufmärschen am 14.02.09 in Dresden und am 01.05.09 in Ulm teil. Am 16.05.09 jagte er einen 15jährigen Schwarzen durch Pforzheim und wurde dafür am 01.10.09 zu einem Jahr Haft ohne Bewährung verurteilt. Da sowohl Stumpf als auch die Staatsanwaltschaft in Berufung gingen, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Nur drei Tage nach seiner Verurteilung nahm Stumpf am Naziaufmarsch am 03.10.09 in Friedrichshafen teil.
Nachdem er bei einem seiner Angriffe mit einer Dachlatte ins Gesicht geschlagen wurde, forderte er im Forum der Lokalzeitung: „Wenn die Polizei die Lage in diesem Stadtteil nicht mehr unter Kontrolle hat, so muss sich wohl eine Bürgerwehr bilden, welche die Sache selbst in die Hand nimmt und der Brut das Handwerk legt!!“ Auf den Seiten des HSP untertitelte er danach ein Foto, auf dem der Narzisst mit dicker Lippe posierte, mit „fetch the rope! - and hang the n......!“
Der Kameradschaftsführer Stefan Zimmermann wohnt bei seinen Eltern in der Rippolinger Straße 13 in 79713 Bad Säckingen. Er wurde am 27.12.1990 geboren und ist telefonisch unter 07761/50751 bzw. 0160/96488875 zu erreichen. Zimmermann ist Schüler der 13. Jahrgangsstufe des Scheffel-Gymnasiums in Bad Säckingen. Sowohl durch sein im Leistungskurs Gemeinschaftskunde, im Geschichts- und Religionsunterricht geäußertes Gedankengut als auch durch seine Kleidung und offen zur Schau gestellte Nazisymbole fällt Zimmermann als Nationalsozialist auf.
Am 09.02.09 wurde Zimmermann mit einer relativ hohen Anzahl Stimmen als einer von 15 Jugendlichen ins Jugendparlament von Bad Säckingen gewählt. Mittlerweile ist er ausgeschieden, da er sich mit seinem Anliegen, einen Jugendraum in Bad Säckingen einzurichten, nicht durchsetzen konnte. Vorbild für das Konzept des Jugendraums waren die freitags stattfindenden Jägermeister-Saufpartys seiner Kameraden in einem Bauwagen in Harpolingen.
Stefan Zimmermann ist Anführer der „Kameradschaft Sturm Hochrhein“, Kader der „Freien Kräfte Lörrach“ und gehört zur Gruppe der im inzwischen aufgelösten „Aktionsbündnis Südbaden“ organisierten Nazis um Thomas Baumann. Der verhinderte Bombenleger Baumann wurde am 16.10.09 nach sieben Wochen aus der Untersuchungshaft entlassen.
Zimmermann besuchte im August 2008 das vom Bad Krozinger Nazi Thorsten Ziethen und dem „Netzradio Germania“ organisierte Festival zu Gunsten des am 30.05.09 verstorbenen Nazisängers Michael Müller im brandenburgischen Finowfurt. Das Konzert scheiterte aufgrund Ziethens katastrophaler Organisation und einem Großeinsatz der Polizei. Zimmermanns Reaktion: „Wir hatten schon Pläne geschmiedet eine Bombendrohung zu machen, damit die Polizeieinheiten abrücken!“
Thorsten Ziethen teilte Thomas Baumann am 05.04.09 auf Nachfrage die Telefonnummer von Stefan Zimmermann als Verantwortlichen der „Kameradschaft Sturm Hochrhein“ mit. Zimmermann nimmt regelmäßig an Naziaufmärschen teil, wie am 06.09.08 in Dortmund, am 01.05.09 in Ulm, am 05.09.09 erneut in Dortmund und am 03.10.09 in Friedrichshafen.
Im Forum auf thiazi.net benutzt Stefan Zimmermann das Pseudonym „Suedbadner“. Er ist seit dem 09.02.07 registriert und schrieb seitdem fast 500 Beiträge. Sein Profilbild zeigt einen Hakenkreuzfahnenträger beim Reichsparteitag in Nürnberg und als „ethnische Gruppierung“ gibt er „Tätervolk“ an. In seiner Freundesliste findet sich auch „Julius Evola“ – das Pseudonym von Thomas Baumann.
Die „germanische Weltnetzgemeinde“ erfüllt für Stefan Zimmermann die Funktion einer Ersatzfamilie. Hier kann er um Rat fragen, wenn er sich "eine Blasenentzündung zugezogen" hat, deswegen „an erhöhtem Harndrang“ leidet und die „durch die lange Verschleppung der Entzündung“ gereizte Blasenschleimhaut „reparieren“ will. Auch Zimmermanns Fragen nach der besten Methode zum Bügeln seiner „kaiserlichen Reichskriegsflagge“ werden beantwortet.
Auf thiazi lästert Stefan Zimmermann über MitschülerInnen, LehrerInnen und sonstige „Gutmenschen“ in seinem Alltag. So berichtet er beispielsweise über eine Holocaust-Ausstellung mit dem Titel „Der gelbe Stern“, bei der er sich dachte: „Na toll, wieder so etwas, um uns an unsere ewige Schuld zu erinnern.“
Seine MitschülerInnen widersprachen seinen geschichtsrevisionistischen Forderungen nach einer Ausstellung über die Bombardierung Dresdens an der Schule. Zimmermann empörte sich daraufhin: „Einer meinte auch: ’Es ist ja etwas anderes, ein Land zu bombardieren, das die ganze Welt angreift, als Menschen zu vergasen, nur weil sie Juden sind.’ Auf die Vergasung der Juden bin ich dann nicht eingegangen, weil ich mich ja nicht straffällig machen wollte. [...] Ich kann und will hier gar nicht mehr alles wiedergeben, was alles schreckliches gesagt wurde, wollte mir das nur mal von der Seele schreiben und euch zeigen, wie weit die Umerziehung des deutschen Volkes durch die Lügen der Juden bereits fortgeschritten ist. Ich könnt heulen.“
Nachdem ihm ein „Kamerad“ das Lied „Bericht der Wahrheit“ von „DJ Adolf“ schickte, fragte Zimmermann nach der „vollständigen Rede über den Wehrmachtsbericht als Bericht der Wahrheit“. Zimmermann sprach sich gegen die Einbürgerung von „Negern“ aus und kommentierte Merkels Besuch in Israel mit: „Während man unsere Vorfahren als Verbrecher beschimpft, kriecht man den Juden in den Arsch.“
Vor die Wahl gestellt, ob „nicht-nordide Deutsche“ eher zu „kastrieren“ seien, „damit das nordide Blut rein bleibt“ oder ob sie „wie Fremdrassige abgeschoben werden“ sollten, empörte sich Zimmermann über das mangelnde „Volksbewusstsein“: „Das deutsche Volk bestand schon immer aus verschiedenen Rassen. Das deutsche Volk gilt es zu schützen, dann bleiben auch die Rassen innerhalb dieses Volkes erhalten.“
Weder Stumpf noch Zimmermann sind Mitläufer, beide treten offen als Nazis auf und nehmen Führungspositionen in ihren Kameradschaften ein. Sowohl der „Heidnische Sturm“ als auch der „Sturm Hochrhein“ sind militante Nazigruppen, die nur durch antifaschistischen Selbstschutz zerschlagen werden können. Autonome Zentren dienen als Basis für antifaschistische Organisierung, sie ebnen den Weg in eine antifaschistische Zukunft.
Auf die Straße für die KTS!
Autonome Antifa Freiburg