Ende Mai 2023. Kurz vor Pfingsten. Du bist aktiver Landser. Gefühlt gerade erst gefochten, tut noch weh. Aber der Coburger Convent ist dein Leben, genau jetzt.
Die Woche lief gar nicht gut. Erst die Süddeutsche. Dann die Antifa. Dann die Tagungsunterlagen. Dann das iPhone im Klo. „Ist beim Segeln passiert.“
Keine Nachrichten mehr. Na egal. Was soll schon passieren? Auf nach Coburg. Eine eigene Welt am Ende der Welt. Hier ist immer alles wie immer.
Endlich angekommen. Billige Absteige jwd. Aber mit Minibar. Erstmal ein Bier. Alles wie immer. Noch ein Bier. Wird langsam besser. Noch ein Wegbier. Auf in die Stadt.
Irgendwas ist anders. So seltsam angespannt. Die Zecke schreit „Scheiß Nazi“. Wie immer, aber lauter. Der Schnorrer will eine Million. Sonst will er dich kontrahieren. Du gehst weiter. Gar nicht satisfaktionsfähig, der Mann. Komisches Völkchen, diese Coburger.
Du bist durstig. Die Lore hat immer noch zu. Dann eben ins Goldene Kreuz. Erstmal ein Bier. Links von dir Frust. Es waren „arbeitslose Kiffer“. Noch ein Bier. Rechts von dir Ärger. „Verdammte Verräter.“ Noch ein Bier. „Niemand liebt sie.“ Dir wird schlecht.
Schon immer widerlich. Frische Luft wäre gut. Mal zum Marktplatz. Im Ratskeller angekommen. Erstmal ein Bier. Netter Typ neben dir, auch mit Schmiss. Noch ein Bier.
Endlich sagt einer, was ist. Wut macht durstig. „Schon gut recherchiert.“ Scheiße ein Bier. „Aber so gemein.“ Du könntest kotzen.