In einem Radio-Feature beschreibt der Deutschlandfunk „Coburg als Wegbereiterin des Dritten Reiches“. Darin, wie auch in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung, wird eine städtische Infobroschüre thematisiert. Sie enthielt eine Chronik, in der die Stadt „mal eben die Nazi-Zeit vergessen“ hatte:
Etwa 1929: Erste Stadt mit NSDAP-Stadtratsmehrheit. Oder 1931: Erste Stadt mit Hakenkreuzfahne am Rathaus. 1932: Coburg verleiht als erste deutsche Stadt Hitler die Ehrenbürgerrechte. Und 1939: Coburg darf sich „erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands“ nennen.
Verantwortlich für die Geschichtsvergessenheit ist ein Eigenbetrieb der Stadt Coburg: „Coburg Marketing“. Mittlerweile wurde die Broschüre verschämt redigiert, wie wiederum die Süddeutsche Zeitung berichtete:
Wie man solche - auf einer Peinlichkeit beruhende - Kehrtwenden unters Volk bringt? Das „Coburg-Marketing“ hat sich für die eher verdruckste Variante entschieden: In der neuen Broschüre sei die Stadthistorie „überarbeitet und ergänzt“ worden, wird kleinlaut mitgeteilt. Das Räuspern muss man sich dazu denken.
So unsensibel die Stadt mit ihrer eigenen Nazivergangenheit umgeht, so handfest hilft sie denjenigen, deren Organisationen in eben dieser Nazivergangenheit Täterorganisationen waren.
Der Redenschreiber und rechte Hand des Oberbürgermeisters fraternisiert mit dem CC und sticht die vertraulichen Redemanuskripte Tage vor der Balkonrede des OB an den CC durch. Damit dieser sie ändern kann.
In einem anderen Eigenbetrieb der Stadt, „Coburg Tourismus“, nutzt ein Abteilungsleiter seine Machtposition aus, um dem CC Ressourcen und Informationen abseits städtischer Kontrolle oder auch nur Kenntnis zur Verfügung zu stellen.
Der CC fühlt sich in Coburg so sicher, dass er meint, das staatliche Gewaltmonopol ungeniert in Frage stellen zu können. Der CC plant Fahndungsplakate einer Lokaljournalistin und eines Grünen-Stadtrats in den Coburger Schulen aufzuhängen. In den Schulen, die dem CC von der Stadt Coburg vermietet werden.
Immerhin wurde schon länger niemand mehr auf offener Bühne kontrahiert.
Autonome Antifa Freiburg
Communiqué vom 25. Mai 2023
Inhalt
- Coburg ohne Convent
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kapitel
- Der Burgfrieden (2017)
- Der Redenschreiber (2022)
- Der Abteilungsleiter (2023)
- Die Feindpresse (2023)
- Nachwort
Vorwort
Coburg ohne Convent ist für viele noch unvorstellbar. Doch nüchtern betrachtet spricht nicht viel für das Gastrecht, das der Coburger Convent traditionell in Coburg genießt. Jedes Jahr duldet die Stadt ein Massenbesäufnis sexistischer Männer samt Fackelmarsch in SA-Tradition und ihr Ruf ist entsprechend. Und ist der Ruf erst ruiniert, so lebt es sich gänzlich ungeniert – so wie der CC an jedem Pfingsten in Coburg.
Trotzdem ist über den Coburger Convent wenig bekannt, denn die elitären Männerbünde schotten sich ab. Das wollen wir mit unserer Pfingstkampagne ändern.
Die überregionale Antifa-Kampagne autonomer Gruppen unterstützt die Coburger Antifastrukturen, die seit Jahren unermüdlich Proteste gegen den CC in Coburg organisieren.
Die Kampagne „Völkische Verbindungen Kappen“ hat Recherchen zu „schlagenden“ Naziburschenschaften veröffentlicht.
Ein geplanter Fechtlehrgang des „Coburger Convents“ im Mai wurde von Antifas aus Marburg öffentlich gemacht. Die seit Jahrzehnten dafür genutzte Turnhalle wurde den Korporierten daraufhin von der Stadt entzogen.
Zahlreiche „Pro Patria-Suiten“ unter Beteiligung Jenaer Korporationen in den letzten Jahren wurden von Antifas aus Jena öffentlich gemacht.
Das Nazimilieu im Coburger Convent haben wir in zwei Communiqués analysiert. In „Der Richter grüßt Hitler“ mit Fokus auf die „Alten Herren“ und in „Die Präsidierende grüßt Hitler“ mit Fokus auf die „Aktiven“.
Das studentische Fechten haben wir in drei Communiqués analysiert. In „Duell unter Korporierten“ beobachten wir „Alte Herren“ bei der Analyse einer missglückten „Pro Patria-Suite“ in Erlangen. In „Ehrenhändel unter Korporierten“ erörtern wir die Gründe für die „Pro Patria-Suite“. Und in „Skalpierungen unter Korporierten“ stellen wir die Frage, wer eigentlich für die Behandlungskosten zahlt.
Neben dem Kampf für die Anarchie sind unsere Ziele der Entzug des Coburger Gastrechts für den Coburger Convent, sein Verbot als NS-Nachfolgeorganisation und die Vergesellschaftung des CC-Vereinsvermögens.
Wir kämpfen für eine allgemeine Ächtung des studentischen Fechtens und ein strafrechtliches Verbot nicht nur von „Pro Patria-Suiten“, sondern für ein generelles Mensurverbot.
Gemeinsam beenden wir das studentische Fechten.
Kapitel
Im Kapitel Der Burgfrieden (2017) erzählen wir die Geschichte einer Duellforderung am Pfingstmontag 2017 in Coburg. Auf der Bühne des „Festkommerses“. Der Täter ist Nazi, kauft eine Schusswaffe und verstößt gegen das Duellverbot des Coburger Convents. Aber das stört niemanden. Ganz anders als der Bruch des „Burgfriedens“.
Im Kapitel Der Redenschreiber (2022) erwischen wir die damalige rechte Hand des Oberbürgermeisters dabei, wie er die von ihm geschriebene Rede gegen den CC vom CC „Korrektur lesen“ lässt. So richtig klassisch mit Scanner und „vertraulich“-Stempel auf der durchgestochenen OB-Rede.
Im Kapitel Der Abteilungsleiter (2022) geht es um eine andere Form der Korruption. Von Geld über PR-Beratung und Informationen aus dem Rathaus zu kostenloser Kriegerdenkmalsanierung bis hin zu den Flaggen der „Präsidierenden“ vor dem Rathaus. Der zuständige Abteilungsleiter macht es möglich.
Im Kapitel Die Feindpresse (2022) skandalisieren wir eine geplante Zielmarkierungsaktion des Coburger Convents mit Fahndungsplakaten gegen eine Lokaljournalistin und einen grünen Stadtrat. Am Ende warnt der CC noch vor investigativem Journalismus.
Der Burgfrieden (2017)
Im Roten Handbuch des Coburger Convents sind allerlei Dinge unter Strafe gestellt. Wie im echten Leben – wird ein Hitlergruß nach § 86a oder § 130 StGB oder gar nicht verfolgt – stellt auch das Regelwerk des CC manche Dinge mehrfach unter Strafe. Und wie im echten Leben werden manche Regelverstöße verfolgt und andere nicht.
Beispielsweise verbietet die „Fechtordnung“ des Coburger Convents Duelle, denn „das Austragen von Ehrenhändeln sowie die Beilegung von Streitigkeiten mit der Waffe“ ist mit dem „Grundsatz der Bestimmungsmensur“ unvereinbar.
1. Allgemeine Bestimmungen
(1) Die Bestimmungsmensur ist Grundsatz des CC und als solche für sämtliche Bünde des CC und deren Mitglieder verbindlich. Das studentische Fechten ist uns eine Schule mannhafter Selbstbeherrschung, einsatzwilligen Gemeinschaftsbewusstseins und echter Ritterlichkeit. Mit dem Grundsatz der Bestimmungsmensur ist das Austragen von Ehrenhändeln sowie die Beilegung von Streitigkeiten mit der Waffe unvereinbar.
Quelle: Fechtordnung des CC
In Coburg wiederum gelten zusätzliche Regeln, darunter der „Burgfrieden“. Wir wüssten zu gerne die Details der Auseinandersetzungen, die in vorvergangenen Tagen zu dem Gebot des „Burgfriedens“ geführt haben. Aber leider wird der Begriff im „Satzungsrecht“ des Coburger Convents nicht einmal vernünftig definiert, geschweige denn mit lustigen Anekdoten illustriert.
Stück 44
(1) Während der Tagungen des Verbandes herrscht Burgfrieden.
Vermutlich sind damit alle möglichen Feindseligkeiten verboten, ziemlich sicher aber Duellforderungen, die ja laut „Fechtordnung“ sowieso verboten sind.
Am Pfingstmontag 2017 geschah aber genau das: Ein Korporierter forderte einen Festtagsredner zum Duell. Nach seiner Rede. Auf der Bühne des Festkommerses. Wegen seiner Rede. Vor 3.000 korporierten Zeugen. Stilecht mit zerrissener Visitenkarte.
Der Mann, der so eklatant Duellverbot und Burgfrieden missachtete, war Hansjörg Müller, „Alter Herr“ der Turnerschaft Germania Dresden und Landsmannschaft der Salzburger zu Salzburg. Müller war von 2017 bis 2021 Bundestagsabgeordneter der AfD.
Der Waffenkäufer
Hansjörg Müller interessiert sich nicht nur für Blank-, sondern auch für Schusswaffen. Im Juli 2016 organisierte Müller den Kauf einer scharfen Schusswaffe für 800 Euro beim Naziwaffenhändler Alexander Reichl.
Verschleiert hat Hansjörg Müller den Kauf der Waffe über einen Mittelsmann: Thomas Matzke, der damals in der Alten Bonner Straße 1f in 53757 Sankt Augustin wohnte. Der ehemaliger Zollbeamte Reichl stellte Matzke eine Rechnung über 800 Euro als „Pauschalvergütung für Beratung hinsichtlich internationaler Zollangelegenheiten und damit in Verbindung stehenden Fragestellungen“ aus. Tatsächlich kam das Geld aber nicht von Matzke, sondern von Hansjörg Müller – dem eigentlichen Käufer der Schusswaffe.
Den Finanzkrams erledigten die drei Nazis ganz modern online:
Betreff: Bankdaten Überweisung 800 #EUR
Von: Hansjörg Müller
An: Thomas Matzke
Datum: 4. Juli 2016Hallo Thomas,
anbei die Daten, Überweisung von 800 EUR nach Liechtenstein ohne MwSt. Das Honorar ist für die Beratung in Zollangelegenheiten. Passt das so? Wenn ja, schickt Herr Reichel die Rechnung
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Müller
Aber Matzke wollte den Waffendeal lieber privat abwickeln, wegen sauberer Trennung und so:
Betreff: Re: Bankdaten Überweisung 800 #EUR
Von: Thomas Matzke
An: Hansjörg Müller
Datum: 22. Juli 2016Hallo,
anbei das Feedback zur Rechnung:
Schick mir das besser privat (also Rechnungsanschrift: Thomas Matzke, Alte Bonner Straße 1 f, 53757 Sankt Augustin), dann ist alles sauber getrennt (da es eine Netto-Rechnung ist, habe ich kein Thema mit der MWSt.).
Rechnungsanlass: Pauschalvergütung für Beratung hinsichtlich internationaler Zollangelegenheiten und damit in Verbindung stehenden Fragestellungen
Ansonsten soll er eine seiner Standardrechnungen schicken, dafür hat er sicherlich eine Vorlage.
Viele Grüße
Thomas
Noch am gleichen Tag antwortete Müller:
Betreff: AW: Bankdaten Überweisung 800 #EUR
Von: Hansjörg Müller
An: Thomas Matzke
Datum: 22. Juli 2016Wird morgen erledigt, kommt per Mail
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Müller
Wie angekündigt wandte sich Müller am nächsten Tag an Alexander Reichl, damit dieser – wie vorher offenbar abgesprochen – eine Fake-Rechnung an Matzke schreibt:
Betreff: WG: Bankdaten Überweisung 800 #EUR
Von: Hansjörg Müller
An: Alexander Reichl
Datum: 23. Juli 2016Bitte formal vollwertige Rechnung als Wordanlage nach ug. Angaben an mich mailen
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Müller
Nun ja, Alexander Reichl ist nicht gerade das, was gemeinhin unter „zuverlässiger Geschäftspartner“ verstanden wird. Aber da der Mann ja keine Versicherungen, sondern Schusswaffen verkaufte, dürfte eine einmalige Wiedervorlage für einen Bundestagsabgeordneten wie Müller verschmerzlich gewesen sein:
Betreff: WG: Bankdaten Überweisung 800 #EUR
Von: Hansjörg Müller
An: Alexander Reichl
Datum: 24. Juli 2016Hallo Alex, bitte heute die Rechnung schreiben und mir schicken.
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Müller
Am nächsten Tag meldete sich Reichl bei „HJ“ mit der „Rechnung“ und lud ihn gleich noch zu einer „Reichsbürger“-Veranstaltung ein:
Betreff: WG: Bankdaten Überweisung 800 #EUR
Von: Alexander Reichl
An: Hansjörg Müller
Datum: 25. Juli 2016Hallo HJ,
Rechnung angehängt und am 13.08. in Beyharting um 19.00 Uhr Vortrag Christian Neureuther zum Gelben Schein und Du kannst, wenn du magst auch etwas Vortragen in diesem Kreis - Werbung für Dich.
Gasthaus zur Post
Adresse: Ostermünchener Str. 1, 83104 Tuntenhausen
Telefon: 08065 909399Herzliche Grüße
Alex
Im Anhang schickte Reichl die Rechnug an Müller:
CDM – Customs Duty Marketing
Diplom Finanzwirt Alexander Reichl
Turmstr. 15
CH-8330 Pfäffikon (ZH)
Email: cdmreichl@googlemail.com
Tele: +41 76 224 91 41Thomas Matzke
Alte Bonner Straße 1 f
53757 Sankt AugustinRechnung TM 01/2016
Hiermit erlauben wir uns Ihnen für Pauschalvergütung für Beratung hinsichtlich internationaler Zollangelegenheiten und damit in Verbindung stehenden Fragestellungen 800 Euro zu fakturieren.
Zahlbar innerhalb einer Woche auf unser Bankkonto wie folgt:
Alexander Reichl
Liechtensteiner Landesbank
IBAN: LI74 0880 0544 8345 2200 1
BIC: LILA LI 2XMit freundlichen Grüßen
Alexander Reichl
Hansjörg Müller bestätigte den Empfang und nahm die Einladung zur „Reichsbürger“-Veranstaltung an, „allerdings nur inkognito“:
Betreff: AW: WG: Bankdaten Überweisung 800 #EUR
An: Alexander Reichl
Von: Hansjörg Müller
Datum: 25. Juni 2016Danke für die Rechnung, zum Vortrag komme ich, allerdings nur inkognito als passive Zuhörer
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Müller
Alexander Reichl wurde im Juni 2022 vom Landgericht München zu einer milden Strafe verurteilt. Hansjörg Müller wurde nicht einmal angeklagt.
Welche Regeln gebrochen werden, sagt etwas über den Regelbrecher aus. Welche Regelbrüche verfolgt werden, sagt etwas über die Strafverfolger aus.
Im „Fall Müller“ – unter diesem Betreff diskutierte der AHCC über den Vorfall auf dem Pfingstkongress 2017 – hatte das „Präsidium des CC/AHCC“ die Ordnungsgewalt inne:
Stück 45
(1) Dem Präsidium des CC/AHCC steht während derTagungen des Verbandes, einschließlich Anfahrt und Abfahrt, für den Bereich des Tagungsortes und seiner weiteren Umgebung Ordnungsgewalt über die anwesenden Angehörigen des Verbandes zu.
Im „Fall Müller“ wurde über das Duellverbot kein einziges Wort verloren. Der Bruch des „Burgfriedens“ hingegen wurde vom AHCC mit der Einleitung eines „Ehrengerichtsverfahrens“ sanktioniert. Ziel war die Aberkennung der „Achtungswürdigkeit“ von Hansjörg Müller. Weil er den Redner in Coburg zum Duell gefordert hatte, statt in dessen Heimatdorf an der Leine.
Der Angeklagte
Antrag des Rechtsamtes auf Durchführung eines Ehrenprüfverfahrens gem. Stck 39 Abs. 3 Satz 2 Ehrenordnung (EO)
Das Rechtsamt des CC/AHCC beantragt gegenüber der x. Kammer des Schiedsgerichts des CC/AHCC nach vorstehender Vorschrift, ein Ehrenverfahren gegen Herrn Verbandsbruder Hans-Jörg Müller, AHV Germaniae et Salzburger, zu eröffnen.
Begründung:
Dem Rechtsamt sind Umstände bekannt geworden, die Zweifel an der Achtungswürdigkeit des Herrn Verbandsbruders Müller aufkommen lassen.
Im Einzelnen:
1.
Der zu überprüfende Verbandsbruder hat gegen Stck. 21 der Satzung des AHCC („Burgfrieden“) in eklatanter Weise verstoßen.a) Herr Vbr. Müller ist Mitglied des AHVAHV der Turnerschaft Germania zu Dresden und der Landsmannschaft der Salzburger zu Salzburg. Seine ladungsfähige Anschrift lautet: Salzstraße 76, 83404 Ainring-Mitterfelden.
Er ist nach Kenntnis des Unterzeichners als selbständiger Unternehmensberater national und international tätig. Ausweislich seiner Visitenkarte ist Herr Vbr. Müller Diplom-Volkswirt.
Weiter ist Herr Vbr. Müller Vorsitzender des AfD-Mittelstandsforum e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main. Hierauf wird ausschließlich deshalb hingewiesen, da diese Tatsache für den eigentlichen Sachverhalt eine Rolle spielt.
Nach Kenntnis des Unterzeichners hat Herr Vbr. Müller keine reguläre Aktivenzeit innerhalb des CC absolviert. Er wurde zunächst Mitglied der Burschenschaft Thessalia Prag zu Bayreuth. Diese Burschenschaft ist Mitglied des Verbandes Deutsche Burschenschaft. Die Mitgliedschaft dort endete vor der Philistrierung. Über die Gründe des Ausscheidens vermag der Antragsteller nichts zu sagen. Später bemühte sich Herr Vbr. Müller, eine anderweitige korporative Heimat zu finden. Diese ergab sich schließlich im AHV der Germania und später beim AHV der Salzburger.
Ob Herr Vbr. Müller jemals eine Pflichtpartie gefochten hat und – wenn ja: - wie viele ist dem Unterzeichner ebenfalls nicht bekannt.
b) Herr Vbr. Müller besuchte den diesjährigen Pfingstkongress in Coburg. Nach eigener Aussage gegenüber dem Unterzeichner kam er am 05.06.2017 in Coburg an. Er trug vor Ort die Kopfcouleur seiner Turnerschaft.
Während des laufenden Festkommerses am Abend des Pfingstmontags, an dem Herr Vbr. Müller teilnahm, begab er sich auf das Präsidialpodium. Dort saßen neben den Amtsträgern des CC/AHCC auch in diesem Jahr Gäste des Verbandes, wie z.B. der Oberbürgermeister der Stadt Coburg, die Vorsitzenden der Deutschen Sängerschaft sowie der Corpsverbände. Ebenso hatte dort der Festredner des Kommerses, Herrn Vbr. Prof. Dr. Hans-Georg Hahn, Gottingae, seinen Platz.
Der Festredner hatte nach seiner Rede wieder Platz genommen, als Herr Vbr. Müller mit einer Visitenkarte in der Hand auf diesen zutrat. Der neben Herrn Vbr. Hahn sitzende Oberbürgermeister Tessmer hatte sich wegen eines Telefonats soeben entfernt. Bereits während des Hinzutretens auf Herrn Vbr. Hahn sprach Herr Vbr. Müller diesen an. Der Inhalt seiner Aussage konnte von Herrn Vbr. Hahn allerdings akustisch nicht verstanden werden. Er hörte lediglich das Wort „kontrahieren“. Laut Aussage von Herrn Vbr. Hahn haben neben ihm sitzende Bundesbrüder die Worte von Herrn Vbr. Müller wie folgt wahrgenommen: „Herr Verbandsbruder, ich muss Sie aufgrund Ihrer Rede kontrahieren."
Herr Vbr. Hahn erklärte hierauf, dass er das Verhalten des Herrn Vbr. Müller nicht ernst nehmen könne, er wolle sich mit ihm außerhalb des Pfingstkongresses ins Benehmen setzen, er (Müller) würde dann ggf. in der kommenden Woche von seinem Anwalt hören. Hierauf riss Herr Vbr. Müller die in der Hand gehaltene Visitenkarte ein und reichte diese in Richtung von Vbr. Hahn mit den Worten: „Ich hatte Sie kontrahiert“ oder „Ich habe Sie kontrahiert“. Vbr. Hahn nahm die Karte schließlich entgegen, da der Oberbürgermeister im Begriff war an seinen Platz zurückzukehren.
Die Visitenkarte nahm Herr Vbr. Vorwald, Rhenaniae Münster et Gottingae, als stellv. Sprecher der Präsidierenden an sich.
c) Im Nachgang dessen wurde der Unterzeichner, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit seinen Bundesbrüdern auf der Bamberger Straße befand und den Beginn des Fackelzuges abwarten wollte, von Herrn Vbr. Junge (stellv. Kongressbeauftragter) telefonisch über diesen Sachverhalt informiert und gebeten, sich am Marktplatz einzufinden.
Auf dem Marktplatz wurde der Sachverhalt kurz erörtert und beschlossen, dass der Unterzeichner Herrn Vbr. Müller unmittelbar zu diesem Vorgang befragen solle. Der Unterzeichner entschied daher, Herrn Vbr. Müller am Ende der Spitalgasse zum Markt beim Einzug des Fackelzugs abzupassen. Herr Vbr. Müller lief in der Gruppe der Verbandsbrüder des ÖLTC am Beginn des Fackelzugs. Er hatte den Unterzeichner, der sich in Begleitung von Herrn Vbr. Grosch (Munichiae) befand, offenbar sehr schnell ausgemacht und kam mit zwei brennenden Fackeln auf diesen zu mit den Worten: „Hallo Herr Verbandsbruder Stößlein! Sie warten wohl auf mich!“ Herr Vbr. Grosch nahm Herrn Vbr. Müller die Fackeln ab und entsorgte diese. Der Unterzeichner ging mit Herrn Vbr. Müller zum Lokal „Goldenes Kreuz“; Vbr. Grosch folgte wenige Augenblicke später.
Herrn Vbr. Müller wurde seitens des Unterzeichners der beschriebene Sachverhalt vorgehalten, welchen dieser im Wesentlichen bestätigte. Vbr. Müller fragte, was er denn falsch gemacht habe, was ihm mit dem Verweis auf die Satzungsvorschriften zum Bruch des Burgfriedens beantwortet wurde.
Insgesamt zeigte sich Herr Vbr. Müller sehr uneinsichtig. Er verwies darauf, dass er das Verhalten des Vbr. Hahn nicht dulden könne. Dieser habe seine Visitenkarte auf den Boden geworfen und sich ihm gegenüber abfällig verhalten. Das widerspreche allen waffenstudentischen Gepflogenheiten. Er müsse ein solches Verhalten ebenfalls zur Anzeige bringen, sollte sich der Vorgang gegen ihn, was er erwarte, nicht in Wohlgefallen auflösen.
Auf Nachfrage des Unterzeichners bekundete Herr Vbr. Müller, dass er an diesem Montag tagsüber einen halben Liter „Radler“ getrunken habe, am Kommers selbst ca. 2 Liter Bier. Herr Vbr. Müller machte auf den Unterzeichner auch keinen betrunkenen oder anderweitig devianten Eindruck. Er war augenscheinlich Herr seiner Sinne und durchaus in der Lage, sich verbal in geordneter Art und Weise auszudrücken.
Herr Vbr. Müller wurde dann für den nächsten Tag, 06.06.2017, 11.00 Uhr zum Ordnungsausschuss geladen. Er teilte mit, dass er dieser Ladung nicht Folge leisten könne. Er habe just zu diesem Zeitpunkt einen geschäftlichen Termin auf dem Marktplatz mit einem Kunden, der seit längerem so vereinbart sei.
d) Am Folgetag kam der Ordnungsausschuss in der Regimentsstube im Rathaus zusammen. Neben den entsprechenden Mitgliedern waren auch Herr Vbr. Grosch, der auf Bitten des Unterzeichners gekommen war, sowie Herr Vbr. Olaf Haubenreißer (Bavariae et Salzburger) als Vertreter des Herrn Vbr. Müller zugegen.
Herr Vbr. Haubenreißer überreichte ein von ihm und Herrn Vbr. Müller unterschriebenes Gesprächsprotokoll mit Datum vom 06.06.2017, welches vom Unterzeichner verlesen wurde und diesem Antragsschreiben beiliegt.
In diesem Protokoll erklärt Herr Vbr. Müller sein tiefes Bedauern über sein hitziges Verhalten und den Rückzug seiner eingerissenen Visitenkarte.
Der Ordnungsausschuss kam in interner Beratung zu dem Entscheid, dass an dieser Stelle keine sofortige Ahndung ausgesprochen werden sollte. Der Vorgang müsse aufgrund seiner Qualität gesondert behandelt werden.
Herr Vbr. Müller wurde seitens Vbr. Mahdi, der sich für die Eröffnung des Marktfrühschoppens auf dem Balkon des Rathauses befand, an einem Ausschank auf dem Marktplatz gesehen, wie dieser Bier kaufte, unmittelbar vor Beginn des Termins beim Ordnungsausschuss, zu dem Herr Vbr. Müller geladen worden war.
Soweit der Sachverhalt.
Die entsprechenden Beweismittel liegen bei.
2.
Das Rechtsamt ist der Auffassung, dass Zweifel an der Achtungswürdigkeit des Herrn Vbr. Müller durch den Bruch des Burgfriedens beim Pfingstkongress bestehen. Der beschriebene Sachverhalt kann nicht behandelt werden, wie dies in anderen ähnlich gelagerten Delikten üblicherweise erfolgt.Herr Vbr. Müller hat mit der Art und Weise seines Handelns dem CC einen sehr großen Schaden nach innen und nach außen bereitet, so dass eine ordnungsmäßige Ahndung nicht mehr tatangemessen ist.
Vbr. Hans-Jörg Müller hat gegen das Gebot des Burgfriedens verstoßen.
Ein Verstoß im Sinne des § 21 AHCC-Satzung liegt immer dann vor, wenn im Hoheitsbereich des Verbandes während einer Veranstaltung dessen, insbesondere des Pfingstkongresses, feindliche Handlungen von Verbandsbrüdern untereinander erfolgen.
Durch die Kontrahage des Vbr. Müller zulasten des Vbr. Hahn ist dies zweifelsohne gegeben, ohne dass es hierzu weiterer Ausführungen bedürfe.
Dass dieser feindliche Akt von Herrn Vbr. Müller auch bewusst und gewollt vorgenommen wurde, steht angesichts seiner Wortwahl im Rahmen des Kontrahierungsvorganges fest. Rechtfertigungs- und Exkulpationsgründe sind nicht ersichtlich.
Jedoch sind die Umstände, unter denen dieses konkrete Fehlverhalten begangen wurde, bemerkenswert und rechtfertigen aufgrund der offensichtlich ebenso bestehenden Schädigungsabsicht des Verbandes nach innen und außer die Durchführung eines Ehrenprüfverfahrens nach den Vorschriften der Ehrenordnung.
a) Neben dem eingeräumten Bruch des Burgfriedens im Sinne von Stck. 21 AHCC-Satzung erfolgte dieser gegenüber einer exponierten Persönlichkeit an exponierter Stelle, nämlich auf der integralen Veranstaltung des Verbandes, dem Festkommers anlässlich des Pfingstkongresses, aber auch nicht im Heimlichen, sondern zudem auf Präsidialpodium vor einer Corona von ca. 3.000 Mitgliedern des Verbandes und seiner Gäste.
Dass zum Zeitpunkt der Aussprache der Kontrahage der Oberbürgermeister als quasi prominenter Außenstehender des Waffenstudententums zufällig nicht zugegen war, kann dahinstehen. Der Rechtsamtsleiter hat angesichts der Einlassung des zu überprüfenden Verbandsbruders als auch der Aussagen der einvernommenen Zeugen keine Zweifel, dass Herr Vbr. Müller sein beabsichtigtes Vorhaben auch dann durchgeführt hätte, wenn der Oberbürgermeister im Festzelt zugegen gewesen wäre.
Vbr. Müller hat mit seinem Vorgehen, den Kommers immens gestört, auch wenn der Vorgang selbst zufällig nur wenigen aufgefallen sein dürfte. Bei diesen wenigen handelt sich zumindest auch um den Vorsitzer der Vereinigung Alter Corpsstudenten, Herr Hückel, und blieb somit zudem nicht innerhalb des eigenen Verbandes. Ebenso wurde der Vorsitzer der Vereinigung Alter Weinheimer Corpsstudenten, Herr Junge, Zeuge dieses Geschehnisses.
b) Weiter kann es dem CC/AHCC nicht gleich sein, wenn ein Festredner eines Kommerses Opfer einer Kontrahage wird, insbesondere dann nicht, wenn es sich um einen Verbandskommers handelt.
Herr Vbr. Müller sprach nach eigener Einlassung gegenüber Vbr. Hahn die Kontrahage wegen oder aufgrund dessen Festrede aus. Diese Festrede, deren Manuskript diesem Antragsschreiben ebenfalls beigefügt ist, beinhaltete nach Auffassung des Unterzeichners keine ehrenrührigen Äußerungen, die auch bei Anlegung strengster Ehrenabkommen ein ehrenrechtliches Einschreiten gerechtfertigt hätte.
Vielmehr gilt bei den Verbindungen des CC/AHCC gerade für einen Festredner erst einmal die Meinungsfreiheit in ihrer vollen Breite und Tiefe. Würde dieses Recht durch die Sorge eines Festredners eingeschränkt, er müsse bei auch nur unbequemer Meinungsäußerung seinerseits mit derartigen Ehrenmaßnahmen rechnen, würde der den waffenstudentischen Korporationen eigene Begriff des freien Wortes in nicht hinnehmbarer Weise beschädigt und ad absurdum geführt.
Dies muss auch dann gelten, obwohl Kontrahagen auf Waffen ohnehin in unserem Verband untersagt sind. Selbst die Einschränkung der Freiheit durch ein gegebenenfalls drohendes Ehrenverfahren nach der Ehrenordnung des Verbandes ist hier unzulässig.
c) Nach jeder auch nur denkbaren, auch der österreichischen Ehrenordnung verstößt eine solche wie von Vbr. Müller geübte Ehrenhandlung gegen jegliche waffenstudentischen Comments.
Der Festredner in Coburg steht in gewisser Weise unter dem Schutz des Veranstalters; dies ist der AHCC e.V. Auch deswegen bedarf es in generalpräventiver Sicht eines Einschreitens des Verbandes nach den Maßgaben der EO.
d) Die tags darauf schriftlich erklärte Rücknahme der Kontrahage innerhalb des Gesprächsprotokolls durch Herrn Vbr. Müller ändert an der Bewertung der Gegebenheiten nichts.
Augenscheinlich war dieser Entschluss zur Rücknahme nicht autonom seitens Herrn Vbr. Müller gefasst, sonst hätte er dies spätestens gegenüber dem Unterzeichner erklären können, als dieser mit Vbr. Müller vor dem Lokal „Goldes Kreuz“ unmittelbar nach dem Fackelzug zusammensaß und diesen über die Tragweite seines Tuns belehrte. Hier zeigte Vbr. Müller keinerlei Einsicht noch Reue.
Angesichts dessen geht der Unterzeichner auch davon aus, dass erst ein Einwirken von Bundesbrüdern auf Vbr. Müller diesen Entschluss reifen ließen. Hierfür spricht auch, dass diese Erklärung nicht von Vbr. Müller selbst, sondern von dessen Bbr. Haubenreißer an den Ordnungsausschuss – und gerade nicht an den kontrahierten Vbr. Hahn - überbracht wurde.
d) Dieser Vorfall ist in der Korporationsgeschichte, soweit diese vom Unterzeichner übersehen werden kann, einzigartig. Einzigartig in seiner Qualität und seinen Folgen, so dass es einer Überprüfung von Herrn Vbr. Müller im Sinne der EO bedarf.
3.
Der Unterzeichner hat von einer Unterrichtung der beiden AHVAHV, die Herr Vbr. Müller angehört, vor Stellung dieses Antrags abgesehen. Der Grund liegt in der Eilbedürftigkeit dieses Verfahrens, welche nach Meinung des Unterzeichners besteht.Die Anhörung von Vbr. Müller ist nach hiesiger Einschätzung vor Antragstellung erfolgt, indem ihm die Möglichkeit gegeben wurde, sich nach dem Fackelzug gegenüber dem Ordnungsausschuss zu erklären. Von dieser Möglichkeit hat Vbr. Müller wohlweislich keinen Gebrauch gemacht.
Ich bitte daher antragsgemäß zu entscheiden und ein Ehrenprüfverfahren einzuleiten.
Veit Stößlein Amtsleiter Rechtsangelegenheiten CC/AHCC
Der Nebenkläger
Im Antrag benennt der „Rechtsamtsleiter“ des AHCC, Veit Stößlein, den „Vertreter“ von Hansjörg Müller im „Ehrengerichtsverfahren“: Olaf Haubenreißer, „Alter Herr“ der Landsmannschaft Bavaria zu Weihenstephan in Freising und der Akademische Landsmannschaft der Salzburger zu Salzburg, VACC Ulm/ Neu-Ulm/Oberland, Prozessingenieur bei Boehringer-Ingelheim, Jahrgang 1976.
Dr. Olaf Haubenreißer trat im Prozess gegen einen Antifaschisten als Nebenkläger auf. Dem jungen Mann wurde unterstellt versucht zu haben, Haubenreißers Mütze zu klauen. Doch Haubenreißer klammerte sich an die Mütze und im Gerangel brach er sich eine Rippe. Daraus wurde vor Gericht der Vorwurf des Raubs, also gewaltsamer Diebstahl. Mindeststrafe: Ein Jahr Haft auf Bewährung.
Zwar erkannte das Coburger Amtsgericht auf einen minderschweren Fall, aber der Antifaschist wurde trotzdem zu sieben Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Zudem wurde ihm ein unmoralisches Angebot unterbreitet: Sollte er einen gesuchten Komplizen denunzieren, könnte die Strafe auf drei Monate abgemildert werden, was er ablehnte.
Der Richter
Hansjörg Müller hingegen weiß, wie man Kreide frisst. Er entschuldigte sich zwei Tage nach Einleitung des „Ehrengerichtsverfahren“, über das er von Veit Stößlein informiert wurde, bei Hans Schollmeyer.
Herrn Vbr.
Dipl.-Kfm. Hans G. Schollmeyer
Kongressbeauftragter des CC/AHCC
Seeblick 1
82266 Inning/Buch a.A.Ainring, den 15. Juni 2017
Verehrter Herr Vbr. Schollmeyer,
Ich bedaure zutiefst, dass durch mein incommentmäßiges Verhalten auf dem Festkommers des vergangenen Coburger Pfingstkongresses der von Ihnen vorzüglich organisierte Pfingstkongress Schaden genommen hat.
Das war nicht meine Intention gewesen und dafür möchte ich mich bei Ihnen aufrichtig entschuldigen.
Mit verbandsbrüderlichen Grüßen
Hansjörg Müller Z! Z!
T! Germania Dresden et L! Salzburger zu Salzburg im CC
Eine wirklich dumme Idee, auf die auch Oliver Mohr ein Jahr später kam. In der „Causa Mohr“ nutzte Schollmeyer Mohrs Entschuldigungsschreiben als Geständnis in einem „Ehrengerichtsverfahren“. Im „Fall Müller“ nutzte Schollmeyer das Entschuldigungsschreiben als Geständnis, um Müller per Umlaufbeschluss des AHCC zu sanktionieren.
Das Straßmaß für Hansjörg Müller setzte Hans Schollmeyer auf drei Jahre CC-Verbandsveranstaltungsverbot und zwei anschließende Jahren Kommersverbot auf dem „Pfingstkongress“ fest. Wie üblich winkte der AHCC Schollmeyers Vorschlag ohne Gegenstimme durch.
Betreff: Vbr. Hans-Jörg Müller, hier Verhalten anläßlich des CC-Festkommerses 2017 in Coburg
Von: Hans G. Schollmeyer An: Ali Ottmar Mahdi, Tobias Kretschmer, Heinz Weiß, Ingo Becker, Veit Stößlein, Winfried Grieger
Datum: 26.06.2017VERTRAULICH !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
KEINE WEITERLEITUNG !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
NUR FÜR DEN VORSTAND DES AHCC e.V. UND RECHTSAMT und CC/AHCC-Kammer Becker !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
der o.a. Vorgang ist bekannt, mit Ausnahme von Vbr. Ingo Becker haben sich alle an der Diskussion beteiligt. Ich bitte Vbr. Dr. Mahdi ggf. dort nachzufragen, ob er das mail erhalten hat. Der Fall ist einmalig, es sind jetzt nahezu 4 Wochen vorüber und wir sollten hart reagieren um ähnliche Fälle in der Zukunft von Beginn an auszuschließen. Ich stelle deshalb folgende beiden Anträge als Umlaufbeschluß im Vorstand des AHCC e.V. zur Abstimmung:
1. Der Form des Umlaufbeschlusses wird zugestimmt.
2. Herr Verbandsbruder Hans-Jörg Müller, Germania und Salzburger wird ab sofort von der Teilnahme an sämtlichen Verbansveranstaltungen der Jahre 2017, 2018 und 2019 ausgeschlossen. Zusätzlich wird er ausgeschlossen vom Festkommers des CC in Coburg in den Jahren 2020 und 2021. Der Ordnungsdienst des Verbandes hat diese Maßnahme zu überwachen.
Ich stimme:
Zu 1: ja Zu2: ja
Für diesen Antrag sind folgende Gründe maßgebend:
Nach meiner Kenntnis in den letzten 45 Jahren hat es einen derartigen Fall noch nie gegeben, dass direkt ein Festredner in unmittelbarer Anwesenheit von Verbändevertretern, was zusätzlich peinlich ist, „angegangen“ wurde. Ich habe mir die Mühe gemacht und die Korrespondenz einfach durchzukopieren damit ich nicht den Sachverhalt erneut darstellen muß. Ich bitte deshalb um Nachsicht für das viele Papier. Ich war jedoch der Meinung, nachdem möglicherweise mit späterem Wirbel zu rechnen ist, dass jeder weiß um was es hier geht. Das Entwurfsschreiben ist mit Vbr. Stößlein abgestimmt. Er legt größten Wert auf die Verhinderung des Strafverbrauchs, damit das bereits laufende Ehrenprüfverfahren, das von Vorstand und Präsidierende zustimmend zur Kenntnis genommen wurde, dadurch nicht beeinflußt wird. Auf die Stillosigkeit von Germania, Herrn Vbr. Müller vor einer Woche als Festredner auftreten zu lassen, erspare ich mir einzugehen. Bei den Salzburgern scheint die Sache anders zu liegen, die halten das Verhalten schlicht für dumm.
Das Maß der „Aussperrung“ ist angemessen. Wir haben bei weit geringeren Fällen mit 3 Jahren und Erfolg „gearbeitet“. In den Kongresshinweisen beabsichtige ich 2018 eine anonymisierten Androhung für Bünde und Einzelpersonen aufzunehmen, zumal auch mir nicht entgangen ist, dass Zwischenrufe aus der Masse immer wieder stören – der Festkommers muß eine feierliche stilvolle des Verbandes bleiben. Der vorliegende Fall ist allerdings der Gipfel.
Mit verbandsbrüderlichem Gruß
Schollmeyer Z! Z!
Hansjörg Müller und seine beiden „Landsmannschaften“ erreichte Schollmeyers Antwort auf sein Entschuldigungsschreiben, abgeschickt am 26. Juni 2017, per Einschreiben mit Rückschein.
AHCC e.V.
Einschreiben - Rückschein
Herrn Dipl.-Volkswirt Hansjörg Müller Salzstr. 76, 83404 Ainring-Mitterfelden
Ihr Verhalten anläßlich des Festkommerses des Coburger Convents am 5.6.2017
Sehr geehrter Herr Verbandsbruder Müller,
der Vorstand des Verband Alter Herren des Coburger Convents (AHCC) e.V. hat sich mit Ihrem Verhalten anläßlich des Festkommerses am 5.6.2017 eingehend beschäftigt und Ihr Schreiben vom 15.6.2017 an den Unterzeichner in dessen Funktion, als Schreiben an den Verband gewertet. Danach räumen Sie Ihr „incommentmäßiges Verhalten” gegenüber dem Festredner, Herrn Prof Dr. Hahn ein, dem Sie ein gleichlautendes Schreiben haben zukommen lassen. Der Verband hat darüber hinaus feststellen müssen, dass Ihr Verhalten verbandsschädigend war, weil den Verbandsvertretern des VAC, WVAC und der Deutschen Sängerschaft der Vorgang verbal und sichtbar zur Kenntnis gelangt ist.
Der AHCC e.V. ist Veranstalter der Pfingstkongresse und sämtlicher Verbandsveranstaltungen, auch soweit das Versammlungsgesetz betroffen ist (Fackelzug). Der Vorstand des AHCC e.V. hat nunmehr beschlossen, Sie Herr Verbandsbruder Müller, ab sofort von der Teilnahme an sämtlichen Verbandsveranstaltungen der Jahre 2017, 2018 und 2019 auszuschließen und zusätzlich vom Festkommers des CC der Jahre 2020 und 2021. Die Maßnahme war wegen der Einmaligkeit des Falls zur Aufrechterhaltung der Ordnung und des Ablaufs von Veranstaltungen geboten. Ihre beiden Bünde erhalten Kopien dieses Schreibens.
Mit verbandsbrüderlichem Gruß
Schollmeyer
Schollmeyer ist schnell dabei, „Coburg“-Verbot als Sanktionsmittel einzusetzen, wie er es auch gegen die Landsmannschaft Niedersachen zu Hannover in der „Causa Mohr“ beabsichtigte.
Der Zyniker
Das „Ehrenverfahren“ gegen Hansjörg Müller wurde sehr zum Missfallen des AHCC eingestellt, weil der Redner Hans-Georg Hahn Müllers Entschuldigung im Gegensatz zu Schollmeyer akzeptierte.
Also setzte der AHCC alles dran, dass Müllers Landsmannschaften in Dresden und Salzburg ihn bestrafen würden. Das Ergebnis war allerdings nicht nach ihrem Geschmack. Am 22. Oktober 2017 informierte Veit Stößlein den AHCC über die neuesten Gerüchte:
Gestern war ich privat auf einer Geburtstagsfeier eines Bundesbruders. Dort waren einige Doppelbänderleute von Germania und Salzburgern. Im Gespräch erfuhr ich nun das Strafmaß, welches Herrn Vbr Müller bei beiden Bünden zuteil wurde: er hatte einen Vortrag zum Thema Burgfrieden zu halten.
Hans Schollmeyer regte sich wie üblich unverhältnismäßig auf und schlug weitere Sanktionen gegen Hansjörg Müller vor. Aber der Rest des AHCC gab ihm zu verstehen, dass sie an keinem weiteren Rachefeldzug interessiert seien.
Müller war ansonsten eigentlich nur Thema im AHCC, wenn er eine Weihnachtskarte schrieb, auf der er sich „ganz herzlich“ für die „Unterstützung“ und die „vielen gute Gespräche“ bedankte und darum bat, dass der AHCC ihm „gewogen“ bleiben möge. Oder wenn in der bundesweiten Presse mal wieder über seine Naziskandale berichtet wurde.
Als Hansjörg Müller 2018 mal wieder im Spiegel war, weil er im Bundestag offen seine Verachtung für die Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch gezeigt und anschließend den anderen Parteien „Heuchelei“ vorgeworfen hatte, schlug Schollmeyer dem AHCC vor, „ein Schubladenpapier als Presseerklärung“ zu entwerfen, falls „die Presse seine CC-Nähe ausschlachten will“.
Der geschäftsführender Vorsitzende der „CC-Akademie“ Christian Fumfél von der Landsmannschaft Gottinga Göttingen und „Sprecher der Präsidierenden“ im Geschäftsjahr 2016/17 gab zu Bedenken:
Wichtig erscheint mir aber nicht auszuführen, dass die AfD auf dem Grundgesetzt fußt und nicht verboten ist, denn das würde mit Sicherheit nachteilig ausgelegt.
Die „CC-Akademie“ ist eine CC-interne Fortbildungseinrichtung, die seit 2001 jedes Jahr im Herbst zusammen mit der „Deutschen Sängerschaft“ die „Greifensteintagung“ im thüringischen Bad Blankenburg organisiert.
Veranstaltungsorte der Seminare sind in der Regel die Verbindungshäuser der im Coburger Convent zusammengeschlossenen studentischen Verbindungen. Daneben gibt es umfangreiche Seminarangebote im Rahmen der „Greifensteintagung“ in Bad Blankenburg, Thüringen.
Der damalige AHCC-Vorsitzende Ali Ottmar Mahdi sah jedenfalls keinen Grund für eine Distanzierung des Verbands von Hansjörg Müller:
Ich denke dass es sinnvoll wäre man hätte etwas vorbereitet in der Schublade.
Im Übrigen teile ich die Meinung von Herrn Fumfel!
Wir müssen uns auch nicht für VbrVbr entschuldigen . Hinweis auf Pluralität unseres Verbandes mit anderen Mitgliedern im Bundestag sollte und muss reichen.
Auch das Berliner ARD-Magazin Kontraste berichtete über Müllers Verhalten während der Holocaustgedenkstunde im Bundestag, woraufhin Schollmeyer in der AHCC-Runde meinte:
Ja, ja habe das auch gesehen, der wird in jedem Falle ein Risiko für jeden Redner anläßlich des Kommerses sein, da muß ich mir sitzplatzmäßig etwas überlegen
Aber Veit Stößlein konnte Schollmeyer beruhigen, der seine eigenen Sanktionen schon wieder vergessen hatte:
Der hat doch Coburg-Verbot die nächsten Jahre!!!
Und Stößleins zynischer Kommentar zur Kontraste-Sendung sorgte für allgemeine Erheiterung in der Männerrunde:
Im Grunde kann man doch froh sein, dass er sie nicht kontrahiert hat!
Der Redenschreiber (2022)
Der Pfingstkongress des Coburger Convents hat seine Traditionen, die den „Burschen“ lieb und teuer sind. Eine ganz besonders wichtige Tradition ist die Rede des Coburger Oberbürgermeisters zum Empfang der „Vorpräsidierenden“ (2023: Landsmannschaft Brandenburg Berlin), der „Präsidierenden“ (2023: Landsmannschaft Saxo-Suevia Erlangen) und der „Nachpräsidierenden“ (2023: Landsmannschaft Thuringia Berlin) am Freitag vor Pfingsten. Die Thuringia ist eine nationalsozialistische „Landsmannschaft“, wie wir in „Die Präsidierende grüßt Hitler“ gezeigt haben.
Der Oberbürgermeister hält dabei Freitag am späten Nachmittag auf dem Rathausbalkon eine Rede und heißt die „Turner“ und die „Landser“ in Coburg willkommen. Das war so unter dem letzten SPD-Oberbürgermeister von 2014 bis 2020, Norbert Tessmer, der als „Alter Herr“ der Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg selber dem Coburger Convent angehört. Und das ist auch noch so unter seinem Nachfolger SPD-Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, der zwar „Alter Herr“ der Schülerverbindung Ernestina zu Coburg ist, diese ist aber als „Schülerverbindung“ nicht Mitglied im CC.
Diese Rede schreibt der Oberbürgermeister nicht selbst, dafür hat er einen Redenschreiber. Für den „Pfingstkongress“ 2022 hat Stefan Hinterleitner die Willkommensrede für Dominik Sauerteig geschrieben. Hinterleitner war Sauerteigs „wichtigster Berater“, bis er zum 1. Januar 2023 in die Geschäftsleitung der B³ Bäder Betriebs- und Beratungsgesellschaft mbH wechselte. Ab 1997 war Hinterleitner Pressesprecher und Persönlicher Mitarbeiter des damaligen Oberbürgermeisters Norbert Kastner, für den er bis 2010 arbeitete.
Nachdem Stefan Hinterleitner die OB-Rede für Dominik Sauerteig geschrieben hatte, legte er sie am Montag vor Pfingsten dem Coburger Convent zur Korrektur vor, bevor Oberbürgermeister Sauerteig sie am Freitag vor Pfingsten vom Rathausbalkon aus hielt. Die Kommunikation lief dabei in beide Richtungen: Auch Hinterleitner lagen die Reden des CC vor – ein Austausch „Zug um Zug“ war vereinbart worden – wie auch der Lokalzeitung Coburger Neue Presse. Ganz so, wie es in Coburg Tradition ist.
Der Amtswechsel
Am 29. März 2020 wurde Dominik Sauerteig neuer Oberbürgermeister von Coburg. Hans Schollmeyer reagierte verhalten und er sollte Recht behalten. Seine erste Reaktion richtete sich an den „engeren“ AHCC-Vorstand, der zu dieser Zeit aus dem Vorsitzenden Ali Ottmar Mahdi, seinem Stellvertreter Philipp Stöcklein und natürlich dem Schatzmeister Hans Schollmeyer bestand.
Betreff: Ob Sauerteig
Von: Hans Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi
Kopie: Philipp Stöcklein
Datum: 23. März 2020Gratulieren sie ihm ? Für uns un[d] seinen Bundesbruder Stöcklein wartet überzeugungsarbeit, Gruß
Schollmeyer spielt mit seiner Bemerkung, dass „Bundesbruder Stöcklein“ noch „Überzeugungsarbeit“ zu leisten habe, auf dessen Mitgliedschaft in der Schülerverbindung Ernestina zu Coburg an – der „Schülerverbindung“ von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. Die Ernestina hat laut Semesterprogramm am 5. Mai 2023 einen gemeinsamen Liederabend mit der VACC Coburg veranstaltet.
In seiner erfolglosen „Bewerbung als Kanzleivorsteher der CC Kanzlei München ab 2022“ schrieb Stöcklein:
Seit 1994 bin ich Mitglied der SV! Ernesto-Albertina, seit 1998 Mitglied der SV! Ernestina, beides Schülerverbindungen aus Coburg
Daneben gibt es in Coburg auch noch die Schülerverbindung Casimiriana Coburg am Gymnasium Casimirianum.
Philipp Stöcklein verstand Hans Schollmeyers Plan und schlug ein Schreiben des AHCC-Vorstands vor.
Betreff: AW:Ob Sauerteig
Von: Philipp Stöcklein
An: Hans Schollmeyer, Ali Ottmar Mahdi
Datum: 29. März 2020Vielleicht machen wir beiden oder zu dritt ein offizielles Scheiben?
Ich könnte noch ein paar persönliche Worte handschriftlich anfügen.
Grüße und schönen Abend!
Philipp Stöcklein
Hans Schollmeyer entwarf daraufhin am 31. März 2020 einen Brief, der vor serviler Untertänigkeit nur so triefte:
München, den 30.3.2020
Sehr geehrter Herr Sauerteig,
der Vorstand des Coburger Convents gratuliert Ihnen zur Wahl als Oberbürgermeister unserer Kongressstadt Coburg und wünscht Ihnen eine glückliche Hand bei all Ihren Entscheidungen.
Nachdem viele Angehörige des Verbandes nicht nur Coburger von Geburt sind, sondern sich auch als Coburger fühlen, hier ihre Partnerin kennengelernt, oder auch geheiratet haben, gratulieren wir Ihnen auch als „Coburger“. Der Coburger Convent hat in den letzten 70 Jahren immer ein traditionell gutes Verhältnis zu „ihrem“ Oberbürgermeister gepflegt, weshalb dieser auch satzungsmäßig, gekorenes Mitglied des Beirats der CC-Akademie e.V. ist. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Gelegenheit geben würden, Ihnen unseren Antrittsbesuch abstatten zu können.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Mahdi, Stöcklein, Schollmeyer
Die Männerfreundschaft
Das Jahr des Amtsantritts des neuen Oberbürgermeisters war das erste Jahr der Corona-Pandemie, weshalb der „Pfingstkongress“ 2020 abgesagt wurde.
Im Oktober 2020 wurde das 1926 von der „Deutschen Landsmannschaft“ eingeweihte „Ehrenmal“ des Coburger Convents im Hofgarten wie schon oft zuvor mit Farbe beschmiert. Das Kriegerdenkmal zeigt in faschistischer Ästhetik drei nackte Männer, die gemeinsam ein Schwert in die Höhe strecken.
Schollmeyer wandte sich wegen des Farbangriffs an Sauerteigs Vorgänger Norbert Tessmer, der mittlerweile wieder einfacher SPD-Stadtrat war.
Betreff: CC-Ehrenmal
Von: Hans Schollmeyer
An: Norbert Tessmer
Datum: 12. Oktober 2020Guten Morgen,
können Sie mich bitte gelegentlich zurück rufen, danke,
angenehmen Wochenanfang,
Gruß
Ihr
Hans Schollmeyer
Tessmer wiederum wandte sich nach dem Telefonat mit seinem „Verbandsbruder“ Schollmeyer an Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und dessen Pressereferenten Louay Yassin, der früher für die Neue Presse Coburg schrieb. Sowie in Kopie an Sauerteigs persönlichen Mitarbeiter Stefan Hinterleitner.
Betreff: WG: CC-Ehrenmal
Von: Norbert Tessmer
An: Dominik Sauerteig, Louay Yassin
Kopie: Stefan Hinterleitner
Datum: 12. Oktober 2020Hallo zusammen,
Schollmeyer rief mich heute früh an und fragte mich, wie wir damit umgehen. In der Amtszeit von Höhn und Norbert Kastner wurde das Denkmal häufig beschmiert. Meine Vorgänger haben dann dafür gesorgt, dass die Schmierereien entfernt werden.
Während meiner Zeit hatte ich das Glück, mich damit nicht auseinandersetzten zu müssen.
Er wird sich wieder bei mir melden, was sage ich zu ihm?
Gruß
Norbert
Stefan Hinterleitner konnte Schollmeyer beruhigen, dass die Stadtverwaltung sich „selbstverständlich“ um die Entfernung der „üblen“ Schmierereien am „CC-Ehrenmal“ kümmere. Hinterleitner freute sich sichtlich über die „doch auf jeden Fall sehr besondere[..] :-) Zusammenarbeit“.
Betreff: WG: CC-Ehrenmal
Von: Stefan Hinterleitner
An: Hans Schollmeyer
Cc: Norbert Tessmer, Büro Oberbürgermeister
Datum: 12. Oktober 2020Guten Tag lieber Herr Schollmeyer,
lieber Norbert,selbstverständlich kümmert sich die Stadtverwaltung darum, die üblen Schmierereien am CC-Ehrenmal zu entfernen.
Die Kolleginnen und Kollegen unseres Hochbauamtes waren schon vor Ort und entscheiden gerade, ob die Reinigung in Eigenregie oder durch einen Fachbetrieb erfolgen wird.
Viele Grüße – insbesondere natürlich auch von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig – aus dem Coburger Rathaus mailt
Stefan Hinterleitner
Büro Oberbürgermeister
PS) Ich freue mich wirklich auf die Wiederaufnahme unserer doch auf jeden Fall sehr besonderen :-) Zusammenarbeit!
Stefan Hinterleitner
Persönlicher Mitarbeiter des Oberbürgermeisters
Hans Schollmeyer konnte sein Glück kaum fassen: Der „liebe Hinterleitner“ arbeitet für den Oberbürgermeister!
Betreff: AW: CC-Ehrenmal
Von: Hans Schollmeyer
An: Stefan Hinterleitner
Kopie: Norbert Tessmer, Büro Oberbürgermeister
Datum: 12. Oktober 2020Lieber Hinterleitner,
danke für die Nachricht, da bin ich aber überrascht: hat der OB Sie aus Ihrem bisherigen Job rausgekauft, mit oder ohne Handgeld? :-)))
Ich kann nur mit dem Coburg-Motto zurufen: „Werte und Wandel“ in Ihrer Person :-), alles Gute.
Herzlichst
Ihr
Hans Schollmeyer
Hinterleitner lässt keinen Zweifel über seine Position zum CC aufkommen: Er spricht gegenüber Schollmeyer von „unserem Coburger Convent“.
Betreff: AW: CC-Ehrenmal
Von: Stefan Hinterleitner
An: Hans Schollmeyer
Datum: 12. Oktober 2020Lieber Herr Schollmeyer,
Geld allein macht doch nicht glücklich – wohl aber die Herausforderung, Neues anzupacken und neue Wege zu beschreiten.
Mit dieser Motivation hat mich OB Sauerteig zurück an eine mir zwar bekannte Wirkungsstätte, aber doch mit völlig neuen Aufgabenstellungen geholt.
Und bisher sind meine Erwartungen auch mehr als erfüllt worden.
(Wobei ich die Bearbeitung von Problemen wie das dümmliche Beschmieren von Denkmälern nicht unter diese Kategorie packen würde.
Aber das gehört natürlich genauso zum Arbeitsalltag.
Danke für den Zuruf „Werte und Wandel“ – ich denke, unser Stadtmotto passt auch zur Herausforderung Zukunft für unseren Coburger Convent.
Ich würde Sie auf dem Laufenden halten, wenn die Säuberungsarbeiten abgeschlossen sind – so dies für Sie wichtig wäre.
Ansonsten beste Grüße zurück und spätestens bis Pfingsten 2021!
Stefan Hinterleitner
Büro Oberbürgermeister
Doch aus seinem Gruß bis „spätestens bis Pfingsten 2021“ wurde nichts. Denn 2021 war das zweite Jahr der Corona-Pandemie und das zweite Jahr, in dem der AHCC einen „Pfingstkongress“ in Coburg unter den geltenden Corona-Maßnahmen als nicht durchführbar einschätzte. Aber der AHCC wollte unbedingt einen „Pfingstkongress“ veranstalten, zur Not eben woanders, damit die identitätsstiftende Jahreshauptveranstaltung des Coburger Convents nicht ein zweites Mal in Folge entfiele. Der „Pfingstkongress“ 2021 fand letztlich begleitet von Protesten in den Hannoveraner Messehallen statt.
Der Traditionsbruch
Der erste „Pfingstkongress“ in Coburg „nach“ der Pandemie und der erste unter dem „neuen“ Oberbürgermeister Dominik Sauerteig fand daher erst 2022 statt – zwei Jahre nach Sauerteigs Amtsantritt. Im CC waren zuvor Befürchtungen laut geworden, dass aufgrund des dreijährigen Bachelor-Systems eine ganze Generation „Aktiver“ während ihrer „Aktivenzeit“ keinen „Pfingstkongress“ in Coburg erleben könnte.
Diese Aussicht wurde als existenzbedrohend für den Coburger Convent eingestuft, denn dadurch würde jenen „Aktiven“ ein wichtiger Anreiz für die jährliche Teilnahme als „Alte Herren“ fehlen: Das Schwelgen in Erinnerungen an die „Pfingstkongresse“ ihrer „Aktivenzeit“ in Coburg mit all ihren Exzessen, Übergriffen und Skandalen.
So gar nicht zur Vorfreude des CC passend ging Oberbürgermeister Sauerteig für die meisten unerwartet deutlich auf Distanz zum Coburger Convent. Am 6. April 2022 – Pfingstmontag war in diesem Jahr der 6. Juni – fasste Schollmeyer gegenüber dem AHCC den Stand der Vorbereitungen des „Pfingstkongresses“ zusammen:
Betreff: CC 22, Fackelzug, OB Teilnahme
Von: Hans Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi, Philipp Stöcklein, Uli Teufel, Veit Stößlein, Winfried Grieger, Geert Junge, Martin Vaupel, Michael Becker
Datum: 6. April 2022Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
meine e-mails im Hintergrund haben folgende Klärung ergeben (ohne Antwort OB):
1. Der OB wird angeblich den Fackelzug nicht verhindern,
2. Das Ordnungsamt steht auf dem Standpunkt, dass der Fackelzug bis her als Versammlung genehmigt worden sei und das sei rechtlich wie eine Demo zu behandeln
3. Der OB wir nicht auf dem Kommers erscheinen, der 2. Bürgermeister wird stattdessen die Grußworte sprechen, das ist Herr Hartan, CSU,
4. Der OB stellt das Rathaus nicht zur Verfügung, das bedeutet wir müssen für die Rede wohl ein Podium vor das Rathaus stellen und den Strom vom Markt holen.
5. Er wird der Presse antworten aber kein Öl rein kippen.
6. Das Gutachten sollten wir trotzdem weiter beauftragen.Das war jetzt das Ergebnis meiner „Hintergrundarbeit“ von heute.
Gruß
Schollmeyer
Letztlich fuhren die Korporierten am Pfingstmontag eine Hebebühne für 1.196,60 € brutto auf den Marktplatz und hoben ihren Redner vor den verweigerten Rathausbalkon. Ähnliches ist auch 2023 geplant, nur dass die Korporierten nun doch wieder Strom vom Rathaus bekommen sollen. Das „Gutachten“ war ein angedachtes „Gegengutachten“ zu einem geplanten „Gutachten“ der Stadt. Zumindest hatte der AHCC Gerüchte über ein solches städtisches Gutachten über die Bedeutung der alten Coburger SA-Fackelmarschroute, von der die Korporierten jedes Jahr Teile ebenfalls mit Fackeln ablaufen, gehört. Wir haben nicht mitbekommen, dass der AHCC je ein „Gegengutachten“ in Auftrag gegeben hat.
Auf Schollmeyers Mail antwortete Stöcklein am gleichen Tag ebenfalls an den AHCC und erinnerte an seinen Bericht von der letzten Vorstandssitzung. Dort hatte der damalige stellvertretende Vorsitzende des AHCC offenbar Details eines „Altherrenabends“ seiner Schülerverbindung erzählt. An dieser hatte Oberbürgermeister Sauerteig teilgenommen und war dort von „Alten Herren“ des Coburger Convents, die zugleich „Alte Herren“ der Schülerverbindung sind, wegen seines Konfrontationskurses gegenüber dem CC angegangen worden.
Betreff: AW: CC 22, Fackelzug, OB Teilnahme
Von: Veit Stößlein
An: Hans Schollmeyer, Ali Ottmar Mahdi, Philipp Stöcklein, Uli Teufel, Winfried Grieger, Geert Junge, Martin Vaupel, Michael Becker
Datum: 6. April 2022Sehr geehrter Herr Vbr. Schollmeyer,
danke, das deckt sich genau mit dem Gespräch vom 25.2.2022 bei der Ernestina, wo mein Bbr. Sauerteig dazu von einigen Verbandsbrüdern / ebenfalls Ernestinern zu diesem Thema in die „Mangel“ genommen wurde und ich mit am Tisch saß. Ich berichtete davon an der letzte VS.
Schönen Tag
PS Z! Z!
Erbost über Sauerteigs Entscheidung, wandte sich Schollmeyer an Sauerteigs Vorgänger, „Verbandsbruder“ Norbert Tessmer.
Betreff: CC 22, Kommers
Von: Hans Schollmeyer
An: Norbert Tessmer
Datum: 8. April 2022Persönlich vertraulich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Guten Morgen Herr Tessmer,
je mehr ich mich das überlege wird das zu Pfingsten immer mehr aus vermutlich idiologischen Gründen zu einer Tretmine. Man kann ja nachvollziehen, wenn ein Stadtoberhaupt erklärt, dass das Rathaus zwar der Narrhalla ggf. mal überlassen wird, darüber hinaus nur den Bürgern und politischen Gästen wie dem EU-Kommissar oder einem Pop-Künstler wie Joe Kokker. Reparieren kann man das aber nicht mehr für die Zukunft, wenn zum Start der Regentschaft das Zeichen gesetzt wird, zum Kommers schicke ich den 2. Bürgermeister. Herr Tessmer, das gab es noch nie. Bitte versuchen Sie den OB zu überzeugen, Fackelzug……………von mir aus, aber den Kommers auch nicht?? Er sollte überlegen, zur Feierstunde und im Kommers sprechen 2022 je ein Berliner SPD-Mitglied !!!!!!!!!!. Ich weiß jetzt schon dass die Debatte nicht abreissen wird. Das passt doch alles nicht mehr zusammen: der Stadtempfang und dann nicht zum Kommers kommen. Der OB wird von mir eine offizielle Einladung zum Kommers erhalten. Dann kann er aus Termingründen absagen wenn er will, als Mitglied der Ernestina wohl kaum zum Kommers. Bitte versuchen Sie das abzubiegen. Er wird der erste OB sein nach 1945, der nicht kommt, braucht er diese Presse wirklich ?
Herzlichst
Ihr
Hans Schollmeyer
Schollmeyer war gar nicht zufrieden mit Stöckleins „Überzeugungsarbeit“, vielleicht ist Stöcklein deshalb nicht „Kanzleivorsteher“ geworden. Am Ende weiß das nur: Hans Schollmeyer. Und ein Hans Schollmeyer lässt sich nicht sagen, „wo der Hitler oder wer auch immer wo schon gewesen ist und welche Bedeutung wann die Fackeln haben“.
Betreff: CC 22, div., Absage OB für den Kommers
Von: Hans Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi
Datum: 12. April 2022Vertraulich, keine Weitergabe
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Guten Morgen,
ich beziehe mich auf unser Telefongespräch von eben und bitte morgen in der Früh wieder um Tel:Vertretung DS,
Antrag wegen Investition in Coburg? Inflationsproblem
Antrag zu Nr. 2 ggf. storno, künftige Lage, es macht ja keinen Sinn langfristig darüber nachzudenken, die CC Kanzlei von München nach Coburg zu verlegen was ich wollte, wenn das Klima sich jetzt verschlechtert. Dann wäre ein neutraler Ort ggf. besser ?|| Termine am 3.6.2022
Einzug um 16:30 h, Wegstrecke? Nicht über Marktplatz, sond. Über Schloßplatz zum Münchner Hofbr ? Da soll ja ein Gutachten wegen der angeblichen SA-Umzugsstrecke über die Mohrenstrasse in Auftrag gegeben worden sein.
Begrüßung durch den OB könnte entfallen.
Und der OB käme nicht in die missliche Lage durch Streichung des Stadtempfangs seine Nichtteilnahme am Kommers zu rechtfertigen,
Der Raum ist ja frei im Kongresshaus, WIR !!!! laden die Stadt gem. der Vip-Liste ein und übergeben die Stipendien, dann wäre der OB Gast, wenn er überhaupt kommt, von uns und wir müßten uns keine Belehrungen anhören wo der Hitler oder wer auch immer wo schon gewesen ist und welche Bedeutung wann die Fackeln haben. Übrigens ich habe gehört, Hitler war auch im Landestheater, vielleicht reißt die SPD noch das Landestheater deshalb ab. Es ist schon bedauerlich was man da aus politischen Gründen lostritt. Die, die in Frage kämen wären jetzt Ende 80 oder über 80. Das waren noch Zeiten…………allein die letzte Rede von Tessmer auf dem Kommers.Ich beabsichtige dann im Umlaufbeschluß im Vorstand den Sack zu zu machen und schicke dann je nach Ergebnis das Rundmail an den Verband raus. Im übrigen, Vbr. Stöcklein hat ja mit seinem OB-Bundesbruder von Ernestina auch nichts erreicht. Herr Hartan (CSU) hat mir telefonisch als 2. Bürgermeister zugesagt zum Kommers zu kommen. Die Sache ist innerhalb der Stadt schon längst gelaufen und mit der Vertretung durch Herrn Hartan ist für die Zukunft das auch erledigt.
Gruß bis morgen
Mit freundlichen Grüssen
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
Die Redemanuskripte
Aber Hans Schollmeyer ist nicht nur Schatzmeister, Quästor und Kongressbeauftragter, sondern auch oberster Zensor des Coburger Convents. Das sei wichtig, da „die Reden ja mit Sperrvermerk der Presse WÖRTLICH !!! vorliegen. Die Presse erscheint 5 Minuten zum Kommers, um zu prüfen, ob der angekündigte Redner auch kommt und verschwindet dann.“ So läuft das in Coburg mit der Berichterstattung über den „Pfingstkongress“ also.
Betreff: Subject: cc 22, vertraulich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: Hans Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi, Hubert Stech, Winfried Grieger, Veit Stößlein Datum: 13. Mai 2022
Guten Morgen meine Herren,ich erinnere rechtzeitig an folgendes: Gem. Dauerbeschluß des AHCC Vorstands sind die Reden, die an Pfingsten gehalten werden, dem AHCC Vorstand vorzulegen. Hintergrund ist erstens, dass die Präsidierende mit ihren Reden nicht für die Präsidierende spricht, sondern für den Verband, für die Kommersrede mit Einschränkung. Hintergrund des Beschlusses waren Reden, die uns auf die „Füße gefallen sind“ (CC-Ehrenmal, Präs. Mecklenburgia), aber auch andere Fälle: Kommersrede Macaria, der das Pflichtschlagen thematisieren wollte, der Redner wurde ausgetauscht, auch der Redner der Präs 2019 am Ehrenmal mußte ausgetauscht werden….Ergebnis: Ich bitte alle Reden
bis 20.5.2022
dem Vorsitzer vorzulegen. Die bisherige Praxis war, dass die Reden dem Vorsitzer und mir vorgelegt wurden. Ich schlage dieses Jahr wegen der Identität zu Brandenburg vor, dass die Reden Vbr. Stech/Wünsch und mir vorgelegt werden: Wir haben derzeit in Coburg Ruhe und einen gewissen Aufwind, den wir nicht durch mißverständliche Bemerkungen etwa zu Ukraine etc. verspielen dürfen. Zu bedenken ist auch, dass die Reden ja mit Sperrvermerk der Presse WÖRTLICH !!! vorliegen. Die Presse erscheint 5 Minuten zum Kommers, um zu prüfen, ob der angekündigte Redner auch kommt und verschwindet dann. Ich glaube wir brauchen keinen Vorstandsbeschluß wenn wir das unter uns drei so erledigen?
Mit verbandsbrüderlichem Gruß Schollmeyer
Die Rede des Oberbürgermeisters konnte sich Schollmeyer natürlich nicht „einfach so“ vorlegen lassen. Dafür brauchte es den korrupten persönlichen Mitarbeiter des Oberbürgermeisters: Stefan Hinterleitner.
Betreff: Tel. Referent des OB
Von: Hans Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi, Hubert Stech
Datum: 13. Mai 2022Vertraulich !!!!!!!!!!!!!!!!!
Meine Herren,
mein ironisches e-mail an Herrn Hinterleitner hat gewirkt, ich erhalte eben seinen Telefonanruf. In blumigen Worten wurde geschildert, dass der junge OB eben einen anderen Stil hätte und gerade nichts gegen den CC. Auch wurde dessen Mitgliedschaft in der Ernestina zitiert. Dass der Strom uns abgeschaltet wird, wird heruntergespielt, auch dass alle seine Vorgänger den Balkon zur Verfügung stellten. Ergebnis:
Der OB sieht, dass er am Freitag in eine Schußlinie kommt. Die Rede, die Hinterleitner schreibt sei verständigend und aufgebaut auf Freundschaft zum CC. Er begrüßt das Angebot, die Reden auszutauschen und bittet mich um Korrektur begrifflicher Art. Ich schlage vor, dass wir dieses Angebot, das eigentlich unsere Idee war, annehmen sollten, damit der Freitag konfliktfrei über die Bühne geht. Ich bitte um Zustimmung per mail.
Gruß Schollmeyer
Am 16. Mai besiegelte Schollmeyer den Pakt zwischen dem AHCC und dem Büro des Oberbürgermeisters.
Betreff: AW: Information
Von: Hans Schollmeyer
An: Stefan Hinterleitner
Datum: 16. Mai 2022Vertraulich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Guten Morgen Herr Hinterleitner,
ich hoffe, Sie sind aus dem sonnigen Wochenende erholt zurück und „bedenke“ Sie mit folgender Information: Wir sind auf Sperrvermerk/ Vertraulichkeit damit einverstanden, wenn Sie zu meinen Händen per e-mail den Entwurf der Rede des OB anläßlich des Stadtempfangs überlassen, im Gegenzug dann die Erwiderung von Dr. Mahdi. Gerne werde ich Ihnen dann Anmerkungen formale/nicht inhaltlicher Art zu Ihrem Text geben, um die Sie mich gebeten hatten. Ich schreibe Ihnen jetzt rechtzeitig, damit auch rechtzeitig genügend Zeit zu redaktionellen „Glättungen“ möglich ist. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Wochenstart.
Herzlichst
Ihr
Hans Schollmeyer
Eine Woche vor dem „Pfingstkongress“ wurde Schollmeyer langsam nervös und machte Druck beim AHCC-Vorsitzenden, weil dieser ihm immer noch nicht seine Rede vorgelegt hatte. Schließlich habe Schollmeyer mit dem „OB-Redenschreiber ,Zug um Zug‘ einen Austausch vereinbart“.
Betreff: Rede Stadtempfang
Von: Hans Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi
Datum: 30. Mai 2022Guten Morgen Herr Verbandsbruder Dr. Mahdi,
die Uhr tickt. Ich bitte um Ihr Rede-Manuskript. Ich hatte mit dem OB-Redenschreiber „Zug um Zug“ einen Austausch vereinbart. Ich erwarte das bitte heute und gehe von der selben Flexibilität aus wie im Falle Werft.
Mit verbandsbrüderlichem Gruß
Ihr
Hans Schollmeyer Z! Z!
Schließlich konnte Schollmeyer noch am gleichen Tag Vollzug melden: Er war im Besitz der ihm „persönlich und vertraulich überlassenen OB-Reden“. Inhaltlich fiel Schollmeyers Urteil milde aus, was angesichts des Redenschreibers wenig überraschend ist. Der Kongressbeauftragte des Coburger Convents musste nur wenig an der Begrüßungsrede des Coburger Oberbürgermeisters ändern, bevor dieser sie eine Woche später vom Rathausbalkon aus hielt.
Betreff: OB-Reden
Von: Hans G. Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi, Hubert Stech, Philipp Stöcklein, Uli Teufel
Datum: 30. Mai 2022Vertraulich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
die mir persönlich und vertraulich überlassenen OB-Reden:
1. Einzug
2. Ehrung Sziede:
Sind ok, allerdings hatte ich dann bei Sziede noch geringfüg. Coburg-Bezug-Änderungen vorzuschlagen,Die Stadtempfangrede ist eine politische Rede von der Ukraine bis zur Nachhaltigkeit und der pausenlosen Veränderungsaufforderung an den CC.
Der tritt breit seinen Spruch in der Presse: „ aus der Zeit gefallen“. Ich warte jetzt auf den Entwurf Mahdi heute und gebe dann ihm den Entwurf frei zur Reaktion, gemäß Vereinbarung.
Mit verbandsbrüderlichem Gruß
Schollmeyer Z! Z!
Das Abschiedsbier
Wir wissen kennen den Grund für Hinterleitners Ausscheiden als persönlicher Mitarbeiter des Oberbürgermeisters nicht. Gesichert ist allerdings, dass Hans Schollmeyer von dem Jobwechsel gar nicht begeistert war.
Betreff: wichtig
Von: Hans Schollmeyer
An: Stefan Hinterleitner
Datum: 22. August 2022Lieber Herr Hinterleitner,
es dauerte eine Weile, bis ich mir das jetzt von Dritten habe bestätigen lassen: Sie verlassen das Rathaus? Ich hatte es befürchtet, jetzt muß ich doch einspringen…………….? Ich nehme an, dass das keine großen Probleme bereiten wird, nachdem meine sensible Schreibweise ja bekannt und im Rathaus gefragt sein wird. Bevor Sie also „verschwinden“, lassen Sie uns bitte in Coburg noch ein Bier gemeinsam trinken.
Herzliche Grüße
Ihr
Hans Schollmeyer
Hinterleitner beruhigte Schollmeyer, dass er davon ausgehe, dass „der Oberbürgermeister zunächst noch auf meine Unterstützung baut“. Eine spannende Frage ist also: Wer hat dieses Jahr die Begrüßungsrede von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig geschrieben? Und wer hat sie „Korrektur gelesen“?
Betreff: AW: wichtig
Von: Stefan Hinterleitner
An: Hans Schollmeyer
Kopie: Büro Oberbürgermeister
Datum: 24. August 2022Lieber Herr Schollmeyer,
Angstschweiß ist noch nicht erforderlich. Ich gehe davon aus, dass der Oberbürgermeister zunächst noch auf meine Unterstützung baut.
Sollte es wirklich so sein, dass im Büro Oberbürgermeister Unterstützung benötigt wird, finden Sie die Stellenausschreibung unter www.coburg.de/karriere.
Ich bin sicher, dass OB Sauerteig Ihre Bewerbung mit großem Interesse studieren wird.
Ob sich die Stadt Coburg jedoch einen Mitarbeiter Ihres Formats und Ihres Kalibers leisten kann, wird sicher Ihr großes Entgegenkommen erfordern.
Üblicherweise wünschen wir uns bei Bewerbungen auf solche Vertrauensstellungen von den Bewerber*innen vorab Probearbeiten zur vertieften Einschätzung.
In Ihrem Fall könnte ich mir vorstellen, dass der Entwurf von Reden und Grußworten des Oberbürgermeisters zum Coburger Convent 2023 mit allen Einzelveranstaltungen zwischen Freitag und Dienstag prädestiniert sein dürfte.
Ihre Textentwürfe schreiben Sie bitte – selbstverständlich unter Wahrung aller Vertraulichkeit – an mich persönlich.
Mein Feedback dazu dann selbstverständlich sehr gerne bei einem Glas Bier oder Wein.
Ich bin noch lange in Coburg. Wann dürfen wir Sie wieder in unserer schönen Stadt begrüßen?
Bis dahin beste Grüße aus dem Coburger Rathaus,
dem ich extra für Sie auch während meines Urlaubs einen Besuch zur Beantwortung Ihrer Mail abgestattet habe... ;-)
Stefan Hinterleitner
Persönlicher Mitarbeiter des Oberbürgermeisters
Hans Schollmeyer verabschiedete sich, wie es sich für einen Korporierten gehört.
Ich freue mich auf unser Bier.
Der Abteilungsleiter (2023)
In einer „Aktennote zum Planungsstand CC/22 und den Umständen dazu“ vom 13. April 2022 schrieb Hans Schollmeyer über Michael Selzer, Abteilungsleiter bei Coburg Marketing, einem Eigenbetrieb der Stadt Coburg.
OB-Korrespondenz/Gespräch
Am 23.2.2022 habe ich anlässlich anderer Gespräche in Coburg wegen der Kongressdurchführung und der Beauftragungen zusammen mit Herrn Selzer mit dem OB im Rathaus ein einstündiges Gespräch geführt.
Nach der Pensionierung von Frau Schlecht (Kongresshaus) ist nunmehr Herr Selzer, der in der Herrengasse bei dem Eigenbetrieb der Stadt ,angesiedelt” ist, zuständig, was für uns ein unschätzbarer Vorteil ist. Herrn Selzer kenne ich seit ca. 25 Jahren, er ist Coburger, ist „Insider“ und in der Stadtverwaltung aufgrund seiner jahrelangen Tätigkeit in verschiedenen Referaten gut vernetzt, er stammt aus der Ära Kastner.
In dem Gespräch am 23.2.2022 mit dem OB ging es hauptsächlich darum, dass uns die Stadt die Schulen wieder zur Verfügung stellt, unter welchen Corona-Bedingungen und ab wann. Der OB hat hier positiv sich verhalten und zugestimmt. Natürlich hat er mitgeteilt, dass er gegen den Fackelzug eingestellt ist und im Grunde versucht, die Gestattung nach dem Demonstrationsrecht zu lösen weshalb er nach dem diesjährigen Motto der „Demo“ gefragt hat. Ich habe ihm ausdrücklich erklärt, dass der CC unpolitisch sei und ich keine Demo beantragen werde, zumal der Leiter des Ordnungsamts mir gegenüber zu erkennen gegeben hat, dass ihm das Argument fehle, weshalb er seit zig von Jahren den Fackelzug genehmigt und jetzt nicht mehr. Der OB hat nicht erklärt, dass er nicht am Kommers teilnimmt, auch in seinem e-mail vom 6.4.22, letzter Absatz nicht. Scheinbar müssen am 25.2.2022 Verbandsbrüder, die auch der Schülerverbindung des OB, der Ernestina in Coburg, angehören, versucht haben mit dem OB ins Gespräch zu kommen, ohne Erfolg. Alles Weitere bitte ich der e-mail Korrespondenz im Anhang zu entnehmen.
Während Hinterleitners Zeit im Coburger Rathaus als Norbert Kastners rechte Hand war Michael Selzer Kastners Pressesprecher. Sogar länger als Hinterleitner, nämlich bis zum Ende von Kastners Amtszeit 2014. Offenbar machen Kastners Leute von damals eigenständig Politik unter Oberbürgermeister Dominik Sauerteig – zumindest, was den Coburger Convent anbelangt.
Nachdem Oberbürgermeister Sauerteig 2023 bekannt gab, dass er nicht am Kommers des Coburger Convents teilnehmen werde, fragte Michael Selzer am 12. April den Coburger CSU-Bürgermeister Hans-Herbert Hartan:
Lieber Hans-Herbert,
Herr Schollmeyer fragt, ob du, nachdem der OB ja ab Montag wegen Urlaub keine Termine mehr wahrnehmen wird, offiziell als 2. Bürgermeister am Kommers am Anger, Fackelzug und Eröffnung Marktfest teilnehmen wirst.
Hartans Antwort war:
Ja
Daraufhin unterrichtete ihn Schollmeyer über den Stand der Dinge:
Guten Morgen Herr Hartan,
ich bitte zunächst um Nachsicht, wenn ich Sie im Namen des AHCC und im persönlichen Namen in der o.a. Sache anschreibe, weil ich weiß, dass Sie uns immer wohlgesonnen waren.
Ich überreiche Ihnen im Anhang
1. Unseren Antrag auf Gestattung des Fackelzugs,
2. Und die OB-Korrespondenz seit gestern 17 Uhr.Wie Sie daraus entnehmen können, wird der OB sicher seinen OB-Wahlkampf nunmehr fortsetzen wollen mit dem Hinweis, dass er seine damalige Ansicht durchsetzen will. Nur der Weg war wohl damals noch nicht so vorgezeichnet. Nunmehr hat er vermutlich das Demonstrationsrecht als Karte gezogen. Ich bitte Sie vielleicht im persönlichen Gespräch zu versuchen, ihn von einer streitigen Sache abzuhalten. Das Coburger Tageblatt hat bereits über Herrn Schmidt das Thema losgetreten, ob mit oder ohne OB weiß ich nicht, die NP noch nicht.
Herzliche Grüße
Ihr
Hans Schollmeyer
Der Linientreue
Am 27. April 2022 veröffentlichte das Coburger Tageblatt nach zwei Corona-Jahren ohne „Pfingstkongress“ in Coburg einen Diskussionsartikel zum Fackelzug.
Im Kreuzfeuer
Fackelzug in Coburg: Aus der Zeit gefallen?
Coburg – Die Diskussion um den Coburger Convent und seine Traditionen ist wieder entflammt. Wir haben dazu Historiker und weitere Experten gefragt.
Fackelzug? Da denken viele sofort an die Bücherverbrennungen im Dritten Reich. Denn die nahmen ihren Anfang am 10. März 1933 mit einem Fackelzug quer durch Berlin.
Kevin Klüglein, Stadtrat der Grünen in Coburg, hält es für eine „Schande“, dass gerade in einer Stadt wie Coburg mit ihrer Nazi-Vergangenheit auch heute noch regelmäßig Fackelzüge veranstaltet werden: beim Pfingstkongress des Coburger Convents (CC).
[...]
Aus diesem Anlass haben wir mehrere Experten gefragt: Ist der Fackelzug beim CC noch zeitgemäß?
„CC ist Diversität“
Experte 1: Dr. Stefan Luft, Politikwissenschaftler
„Antifeministisch“
Expertin 2: Caroline Johannes, studiert in Coburg
"Falscher Ansatz"
Experte 3: Dr. Frank Möller, Historiker für Geschichte der neuesten Zeit
„Differenzieren!“
Expertin 4: Dr. Franziska Bartl, Coburgerin, Historikerin und SPD-Mitglied
In seiner Rundmail konnte Schollmeyer vor lauter Schaum vor dem Mund kaum noch geradeaus tippen, obwohl drei der vier Statements nicht grundsätzlich kritisch dem Coburger Convent gegenüber eingestellt waren.
Betreff: Fackelzug Experte den Antifa
Von: Hans Schollmeyer
An: Martin Vaupel, Ali Ottmar Mahdi, Uli Teufel, Hubert Stech, Geert Junge, Winfried Grieger, Veit Stößlein, Michael Selzer
Datum: 28. April 2022EXTERTEN DER ANTIFA, wie wird man Fackelzug Experte, inde man der Antifa beitritt
Die wollen ihre Auflage zu Lasten des CC erhöhen wieviel wochen soll das noch gehen ?
Ich hatte Ihnen gestern zum Fackelzug aus München die Tradition geschickt, es ist ein Wahnsinn wer EXPERTE ist
Mit freundlichen Grüssen
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
Einer der Empfänger der Mail war Michael Selzer. Dieser ist nicht irgendein unpolitischer Abteilungsleiter, in dessen Zuständigkeitsbereich zufällig die Organisation eines rechten Fackelzugs fällt. Seine Bedeutung für den AHCC lässt sich an seiner leicht ironischen, aber durchaus ernstgemeinten AHCC-internen Umschreibung erkennen: „CC-Geheimdienst im Coburger Rathaus“.
Von: Michael Selzer
Datum: 28. April 2022 An: Hans Schollmeyer, Ali Ottmar Mahdi, Uli Teufel, Hubert Stech, Martin Vaupel Cc: Geert Junge, Winfried Grieger, Veit Stößlein Betreff: AW: Fackelzug Experte den AntifaSehr geehrte Herren,
Meine ganz PERSÖNLICHE Meinung dazu:
Gönnen Sie dem Tageblatt doch die Mehreinnahmen in Höhe von 4,50 € für die beiden Exemplare, die sich Herr Klüglein gerahmt über seine Antifa-Fahne im Wohnzimmer hängt.
Ich lese in 4 der 5 abgedruckten Stellungnahmen – selbst bei Frau Bartl als ehemalige SPD-Stadträtin – keinerlei essentielle Kritik am Fackelumzug, was ich in diesem Zusammenhang schon einmal sehr bemerkenswert finde.
Dass auch eine Gegenmeinung abgedruckt ist (die aus meiner Sicht im Verhältnis sehr moderat ausfällt) zeugt (in diesem Fall!) eigentlich eher von sauberer journalistischer Arbeit.
Ich fände aus Sicht des mit der Organisation von Seiten der Stadt Betrauten zielführend, wenn mit dem heutigen Artikel ein Schlussstrich unter die diesjährige Diskussion gezogen werden könnte und von Seiten des CC auf die heutige Berichterstattung im Tageblatt verwiesen wird, bei der namhafte Wissenschaftler und Coburger Bürger zu Wort gekommen sind und eine (zumindest zum Großteil) fachlich/wissenschaftlich fundierte Aussage zum Fackelumzug getroffen haben.
Viele Grüße aus Coburg
Michael Selzer
Coburg Marketing
Abteilungsleitung Projekte / Veranstaltungen
Herrngasse 4
96450 Coburg
Tel.: +49 (0)9561 89-2335
Fax: +49 (0)9561 89-62335
E-Mail: michael.selzer@coburg.deCoburg Marketing ist ein Eigenbetrieb der Stadt Coburg.
Der Pressesprecher Martin Vaupel, von Zivilberuf Finanzbetrüger, notorischer Lügner und nicht die hellste Kerze auf der Torte, bedankte sich artig bei dem Coburger Amtsleiter für die Unterstützung.
Betreff: AW: Fackelzug Experte den Antifa
Von: Martin Vaupel
Datum: 28. April 2022
An: Michael Selzer, Hans Schollmeyer, Hubert Stech, Ali Ottmar Mahdi, Uli Teufel, Winfried Grieger, Geert Junge, Veit StößleinGuten Tag Herr Selzer,
ein sehr guter Vorschlag!
Abgesehen von der vielen Zeit, die diese Diskussion in Anspruch nimmt, habe die Experten alle Hinweise des CC aufgegriffen.
Ich werde weiter Anfrage seitens der Presse mit dem Hinweis darauf beantworten.
Mit besten Grüßen
Martin Vaupel
Pressesprecher
AHCC e.V.
Die Korruption
Aber Michael Selzer ist nicht nur ideologisch auf CC-Linie, er macht auch Dinge für den CC möglich, die ansonsten so nicht möglich wären. In anderen Städten liefe sein Verhalten unter dem Begriff Korruption, in Coburg nennen sie es Tradition.
Betreff: WICHTIG! Fahnen zur Beflaggung während des CC
Von: Michael Selzer
An: Aktivitas L! Saxo-Suevia
Kopie: Hans Schollmeyer
Datum: 12. April 2022Sehr geehrter Herren,
wie wahrscheinlich bereits bekannt, werden die Fahnenmasten der Stadt Coburg während der Zeit des CC jeweils mit den Flaggen der Vor- Nach- und Präsidierenden beflaggt.
Damit wir das auch in diesem Jahr wieder gewährleisten können, benötigen wir von Ihnen als Nachpräsidierende 7 Fahnen mit folgenden Voraussetzungen
Größe: 6 m lang x 1,50 m breit
mit Querstab, Ringband und Schnur
Sollten Sie selbst keine Verbindung zu einer Fahnenfabrik haben, empfehlen wir Ihnen diese bei der Coburger Fahnenfabrik anfertigen zu lassen, die bereits über ausreichend Erfahrungswerte verfügt.
Hier ist die Adresse:
Fahnen Koch GmbH
Querstraße 8
96450 Coburg
Telefon: +49 (0)9561 / 55 27-0
Telefax: +49 (0)9561 / 55 27-23
Email: info@fahnen-koch.deBitte tragen Sie dafür Sorge, dass die Fahnen bis spätestens Beginn KW 21 (23. Mai) bei uns in der Herrngasse (s.u.) eintreffen.
Sollten Sie sich für die o.a. Firma entscheiden, können die Fahnen auch von uns abgeholt werden.
Vielen Dank und freundliche Grüße aus Coburg
i.A. Michael Selzer
Schollmeyer war angesichts des neuen OB-Kurses skeptisch und fragte lieber mal vorsichtig bei Selzer nach.
Betreff: AW: WICHTIG! Fahnen zur Beflaggung während des CC
Von: Hans Schollmeyer
An: Michael Selzer
Datum: 12. April 2022Stimmt die Anzahl noch weil ja vor dem Rathaus die Fahnen doch sicher „verboten“ sind oder ?
Was ist mit Stadtehrenmal, Kongresshaus sicher ok ?
Mit freundlichen Grüssen
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
Aber Selzer konnte Schollmeyer beruhigen, denn die Angelegenheit lief ja „über seinen Schreibtisch“. Und er war sich sicher, dass „es ja im Rathaus niemand auf dem Schirm hat“. Machtmissbrauch unter Männern in Machtpositionen.
Von: Michael Selzer
An: Hans Schollmeyer
Betreff: AW: WICHTIG! Fahnen zur Beflaggung während des CC
Datum: 12. April 2022Ach Herr Schollmeyer… ;)
Nein – alles gut – das läuft über meinen Schreibtisch und solange man mich nicht anweist, etwas anderes zu machen, bleibt das traditionell (sic! ;)
Anweisen wird mich aber keiner, weil es ja im Rathaus niemand auf dem Schirm hat.
Freundliche Grüße aus Coburg
i.A. Michael Selzer
Nachdem Oberbürgermeister Dominik Sauerteig seinen symbolischen Anti-CC-Kurs bekannt gegeben hatte, spielte der AHCC kurzzeitig mit dem Gedanken, den Spieß umzudrehen und „den Stadtempfang jetzt selber [zu] machen und den Einzug der Präsidierenden über den Schlußplatz laufen [zu] lassen“.
Betreff: Re: Stadtempfang
Von: Uli Teufel
An: Hans Schollmeyer, Ali Ottmar Mahdi, Hubert .Stech, Philipp Stöcklein
Datum: 12. April 2022Hallo zusammen,
Für mich bedeutet, dass der CC von der Stadt Coburg bzw. deren höchste Vertreter empfangen wird. Wenn der OB das nicht will, kommt das auf Grund der „Tradition“ zwar einer Beleidigung gleich, aber wir können uns nicht selbst empfangen!
Bezüglich „Schlussplatz“ denke ich, dass sie den Schlossplatz, ggf. Hof der Ehrenburg meinen. Wie sieht es da mit Strom und Lautsprechern etc. aus? Da wäre ich schon eher für das Stadthaus, da kann der Regenwurm von seinem Amtszimmer zusehen :D
Grüße Teufel H!
Wenn schon Coburgs Oberbürgermeister die Ehre des Verbands mit Füßen tritt, dann wollen wenigstens die Burschen des CC die Fackel der Tradition in Coburg hochhalten: Im Hof der Ehrenburg wurden am 7. Mai 1933 Bücher verbrannt.
Von: Hans Schollmeyer
Datum: 13. April 2022
An: Michael Selzer
Betreff: StadtempfangSehr geehrter Herr Selzer,
die Idee, jetzt die „Stadt“ einzuladen wurde fallengelassen, um nicht zu eskalieren. Wenngleich die Nachricht, dass der OB ab Montag wegen Urlaubs keine Zeit hat schon sehr „verwundert“ hat. Ich melde mich morgen wieder für den Rest.
Mit freundlichen Grüssen
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
Am Ende blieb in Coburg alles wie immer.
Betreff: AW: Stadtempfang
Von: Michael Selzer
An: Hans Schollmeyer
Datum: 13. April 2022Alles klar – die Einladungen von unserer Seite sind jetzt soweit fertig (s. Anlage und gehen heute in den Druck).
Bis morgen – einen schönen Abend
Michael Selzer
Das Sprachrohr
Am 13. April 2022 wurde das Kriegerdenkmal des Coburger Convents im Hofgarten um die Parole „Coburg ohne Convent“ erweitert. Philipp Stöcklein schickte ein Foto „von einem meiner Bbr. Franco-Borussiae, welcher die Polizei verständigt hat...“.
Der Vorsitzende Ali Ottmar Mahdi machte das Coburger Tageblatt für die Parole verantwortlich.
Betreff: Re: CC Ehrenmal - eben entdeckt worden
Von: Ali Ottmar Mahdi
An: Philipp Stöcklein, Hubert Stech, Hans Schollmeyer, Uli Teufel, Veit Stößlein
Datum: 13. April 2022Die Zeitung hat mit ihrem Artikel ja dazu aufgerufen!
Dr. Ali Ottmar Mahdi
Brandenburg et Troglodytia
Vorsitzer des AHCC
Mahdis Begründung ist komplett absurd: Die Zeitung hatte am 10. April in einem Artikel die Befürchtungen der Polizei zum Thema zitiert.
„Vieles wird davon abhängen, welches ihrer Gesichter die Antifa an Pfingsten zeigen wird“, sagt der Beobachter der Szene. Was aber wohl auf jeden Fall zu befürchten sein wird, ist, dass wieder mal das CC-Ehrenmal im Hofgarten beschmiert wird.
Aber noch absurder als Mahdis Unterstellungen ist Schollmeyers Paranoia:
Betreff: Re: CC Ehrenmal - eben entdeckt worden
Von: Hans Schollmeyer
An: Philipp Stöcklein
Kopie: Ali Ottmar Mahdi, Hubert Stech, Uli Teufel, Veit Stoesslein
Datum: 13. April 2022Das Tageblatt ist ja offenbar jetzt das Amtsblatt der Antifa
Philipp Stöcklein schrieb in die Runde, dass „wohl seit 40 Minuten keine Streife da [war], Farbe frisch…“. Daraufhin meinte Uli Teufel, dass „sofort Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den obersten Diensthabenden Polizeibeamten“ eingelegt werden solle. Woraufhin Stöcklein schrieb:
Betreff: AW: CC Ehrenmal - eben entdeckt worden
Von: Philipp Stöcklein
An: Uli Teufel, Hans Schollmeyer, Ali Ottmar Mahdi.de, Hubert Stech, Veit Stößlein
Datum: 13. April 2022Letzte Info, Polizei kam nicht, da Vorfall schon tagsüber gemeldet wurde, widerspricht allerdings der Einschätzung bzgl. der frischen Farbe…
Aber der „Rechtsamtsleiter“ hatte Bedenken, ob die TKKG-Bande des AHCC tatsächlich als Ermittler taugen:
Betreff: AW: CC Ehrenmal - eben entdeckt worden
Von: Veit Stößlein
An: Philipp Stöcklein, Uli Teufel, Hans Schollmeyer, Ali Ottmar Mahdi, Hubert Stech
Datum: 14. April 2022Naja! Ich würde mich nicht so sehr auf die Farbfeuchte kaprizieren. Das kann zuweilen sehr lange dauern bis das trocknet! Das wäre für mich kein hinreichendes Indiz, dass die Polizei ihren Pflichten nicht nachgekommen ist, ein Beweis auf keinen Fall!
Die AHCC-interne Diskussionen führte zu einer direkten Folgeaktionen der Stadt Coburg – dank Michael Selzer. In einer internen Mail der Stadtverwaltung übernahm er vollständig die Argumentation und absurden Spekulationen des AHCC und beauftragte andere Stellen der Stadt im Sinne des Coburger Convents zu handeln.
ich habe mit Willi gerade besprochen, dass wir aufgrund der neuerlichen Schmierereien am CC-Denkmal im Hofgarten (s. Bilder anbei) in gewohnter Weise Strafanzeige erstatten.
Wenn Sie so nett wären, das für ihn entsprechend vorzubereiten.
Aufgefallen ist es wohl am 13.4. gegen 20 Uhr.
Wie auf dem einen Foto eindeutig zu erkennen, war zu diesem Zeitpunkt die Farbe noch feucht.
Was ein wenig auf Verwunderung beim Meldenden und dem CC stößt, ist die Tatsache, dass die Polizei zu diesem Zeitpunkt keine Streife vorbeigeschickt hat, da, laut Aussage der Beamten, die Tat bereits im Tagesverlauf gemeldet wurde.
Wenn man davon ausgeht, dass die verwendete Farbe an der frischen Luft innerhalb weniger Minuten trocknet, ist das nicht wirklich nachzuvollziehen.
Vielleicht lässt sich das ja im Zuge der Anzeige mitklären.
Ansprechpartner, was die Schadensbeseitigung und die etwaige Höhe des Schadens angeht wäre im Hochbauamt Herr Daginus (in cc).
Danke und lieben Gruß
Die Symbolpolitik
Nur, weil der Coburger Convent ein Verbandsvermögen von einer Million Euro besitzt, heißt das ja nicht, dass er nicht gerne auch noch ein paar Steuergelder bekommen möchte.
Verband Alter Herren des Coburger Convents (AHCC) e.V.
Schatzmeister – KongressbeauftragterCC-/AHCC-Kanzlei - TriftstraBe 1 - 80538 München
Stadt Coburg
Herrn Oberbürgermeister
Dominik Sauerteig
Markt 1
96450 Coburg
München, den 3.4.2023Pfingstkongress des Coburger Convents 2023, u.a.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Sauerteig,ich wende mich heute an Sie mit der Bitte um Prüfung einer Zuschussgewährung seitens der Stadt Coburg an den CC/AHCC für unseren jährlichen seit über 150 Jahren stattfindenden Pfingstkongress.
Wie Sie wissen, finanziert sich der Coburger Convent ausschließlich über Beitragseinnahmen, die nicht beliebig oder jährlich angepasst werden können. Die von uns durchgeführten Veranstaltungen incl. dem Marktfest werden von uns aus dem Verbandsvermögen finanziert, vom Umleitungsschild über das Abmontieren von Müllbehältern bis hin zur teuren Stromkabelverlegung.... etc. und auch alle städtischen Gebühren. Das Marktfest ist defizitär und dient auch dem Kontakt mit der Coburger Bevölkerung.
Insbesondere seit dem Jahr 2022 sind wir u.a. auch aufgrund der allg. Wirtschaftslage belastet durch erhebliche Preis- und Kostensteigerungen. Nachdem die Wirtschaft in der Stadt Coburg nicht unwesentlich durch die Anwesenheit von ca. 4.500 Personen jährlich partizipiert und ich Ihnen und Ihren Vorgängern seit 50 Jahren zugesagt habe, bei unseren Auftragsvergaben immer zunächst Coburger Gewerbetreibende zu beauftragen, war es nunmehr geboten, Sie anzuschreiben, insbesondere auch deshalb, weil Sie bei dem jährlichen Sambafest den Veranstaltern einen Zuschuss von mehr als € 100.000 gewähren.
Selbst wenn der CC nicht diese personelle Anziehung erreicht, so steht doch fest, dass wir keine Aufträge außerhalb der Stadt vergeben, was ja beim Sambafest durch externe Dienstleister häufig nicht der Fall ist und damit der Stadt selbst kein Gewerbesteuervorteil entsteht. Nachdem die „Grünen“ im Stadtrat in Coburg interessanterweise in 2022 haben feststellen müssen, dass die Stadt durch uns keine finanzielle Nachteile hat, sondern im Gegenteil ein positives Ergebnis, war dieser
Zuschussantrag
geboten und der Bitte uns in die Reihe der förderwürdigen Verbände aufzunehmen.
Natürlich bin ich bescheiden genug, um nicht mit einem betragsmäßigen Antrag an Sie heranzutreten und stelle es in Ihr Ermessen, ob Sie auch den Pfingstkongress 2023 und künftig kostenentlastend berücksichtigen könnten. Ich bin sicher, dass Sie Verständnis für unser Anlegen haben und freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichem Gruß
Schollmeyer
Kongressbeauftragter
Schatzmeister des AHCC e.VVerband Alter Herren des Coburger Convents AHCC e.V., VR Coburg Nr. 65
Postbank Nürnberg (BLZ 760 100 85) Konto-Nr.: 247 07 08 54
IBAN: DE 13 7601 0085 0247 0708 54, BIC: PBNKDEFF
Vorsitzer: Hubert Stech, Schottland,Tyro, Slesvigia Niedersachsen
2. Vorsitzer: Daniel Wünsch, Schottland, Slesvigia Niedersachsen
Schatzmeister: StB, RB, FBffStR Dipl.-Kfm. Hans G. Schollmeyer, Ghibellinia Heidelberg, Munichia
Beisitzer: Dr.med. Ali Ottmar Mahdi, Brandenburg, Troglodytia, Philipp Stöcklein, Hansea auf dem Wels, Franco Borussia
Wie immer half Michael Selzer bei der Bewilligung des Antrags. Durch die Zusage hat die Stadt dem Coburger Convent letztes Jahr erst den Rathausbalkon verweigert und dann die Hebebühne finanziert, von der aus sie stattdessen ihre Reden hielten und dieses Jahr wieder halten wollen.
Betreff: WG: Convent: hier Osterei aus Coburg !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: Hans Schollmeyer
An: Hubert Stech, Daniel Wünsch, Ali Ottmar Mahdi, Philipp Stöcklein, Geert Junge
Datum: 6. April 2023VERTRAULICH KEINE WEITERGABE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
das ist ja eine Osterüberraschung. Der CC-Geheimdienst im Coburger Rathaus läßt mir soeben folgende vertrauliche Nachricht zukommen, siehe unten „anonymisiert“.
Damit können wir problemlos die Hubvorrichtung finanzieren, die wegen des Balkonverbots notwendig war. Der OB hat sicher an diese Mehrkosten gedacht :-)))))))
Mit freundlichen Grüssen
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
……………………………………………………………………… Wir werden den Convent in diesem Jahr mit € 5.000.- unterstützen. Die Modalitäten müssen noch geklärt werden.
Ich hoffe, dass hilft Ihnen etwas weiter. Der OB hat dem Vorschlag ausdrücklich zugestimmt.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ganz zufrieden ist Schollmeyer allerdings nicht, denn die Stadt will den Coburger Convent „nur“ sponsoren, er hätte das Geld aber gerne ohne Gegenleistung in bar. Nun will die Stadt Coburg zwei Anzeigen „CC-Magazin“ veröffentlichen:
Betreff: Zuschuss Stadt Coburg
Von: Hans Schollmeyer
An: Hubert Stech
Cc: Veit Stößlein, Martin Vaupel, Geert Junge
Datum: 4. Mai 2023Sehr geehrter Herr Verbandsbruder Stech,
auf meinen Zuschuß-Antrag hin hat die Stadt Coburg einen Zuschuß von € 5.000 bewilligt. Das ging relativ schnell. Die Nachricht habe ich aber nur über „private“ Kanäle erhalten. Gestern nun wurde mir telefonisch offiziell das mitgeteilt. Offen ist die Form weil die Stadt das unter Sponsoring laufen lassen will. Ich habe daraufhin mitgeteilt, dass das ja in Form einer Gegenleistung sein muss. Das wurde mit ja beantwortet und man erwarte dann 2 Anzeigen in den CC Blättern. Nachdem ich das gehört habe dann konnte man mir aber nicht sagen ob jetzt brutto oder netto, da werden die sich jetzt wohl noch streiten. Das zum Stand: „SPONSORING“
Ursaprüglich dachte ich die Stadt will in der Größenordnung Kosten erlassen, das offenbar jetzt nicht und einen Netto-Geld-Zuschuss offenbar auch nicht….
Mit freundlichen Grüssen
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
Die Stadt Coburg beabsichtigt offenbar tatsächlich zur Verschleierung einer Direktfinanzierung des CC für fünftausend Euro zwei Werbeanzeigen im „CC-Magazin“ zu schalten, dem offiziellen Verbandsorgan des Coburger Convents. Die Stadt arbeitet damit aktiv an der Verankerung des Verbands statt an seinem Rauswurf.
Die Feindpresse (2023)
In Coburg gibt es zwei Lokalzeitungen, was ungewöhnlich für eine Stadt mit 40.000 EinwohnerInnen ist: Die Coburger Neue Presse (Auflage: 18.000) und das Coburger Tageblatt (Auflage: 9.000).
Die Präferenzen des AHCC liegen seit jeher bei der Neue Presse, die mit Wolfgang Braunschmidt einen eigenen CC-Hofberichterstatter beschäftigte. Aber Wolfgang Braunschmidt ist mittlerweile in Rente:
Betreff: Abschied
Von: Wolfgang Braunschmidt
An: Hans Schollmeyer
Datum: 4. Mai 2023Sehr geehrter Herr Schollmeyer,
kurz vor meinem Ausscheiden aus der Neuen Presse – ich nehme ab 10. Mai Urlaub, ab 1. Juni 2023 bin ich Rentner – möchte ich mich bei Ihnen für das gute Miteinander und die – nach meiner Wahrnehmung – von großem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bedanken.
Ich bitte Sie, dieses Vertrauen auch meinem Nachfolger in der NP-Redaktionsleitung, Christian Holhut, entgegenzubringen. Er ist in der Redaktion im Steinweg in Coburg [...] erreichbar.
Ihnen wünsche ich viel Erfolg bei Ihrer verantwortungsvollen Arbeit, Gesundheit und privates Glück.
Alles Gute!
Wolfgang Braunschmidt
Hans Schollmeyer war entsetzt, denn die Coburger Neue Presse setzte sich in der Vergangenheit immer für ihren CC ein. Insbesondere, wenn Wolfgang Braunschmidt die Artikel schrieb. Und das tat er fast immer, wenn es im Lokalblatt um den Coburger Convent ging.
Betreff: AW: Abschied
Von: Hans Schollmeyer
An: Wolfgang Braunschmidt
Datum: 4. Mai 2023Lieber Herr Braunschmidt,
auch ich danke Ihnen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in vielen Jahren. Sie können sich denken, dass ich größte Sorge habe, was journalistisch in der NP nachkommt.
Nach der mir vorliegenden schriftlichen Nachricht hat das Tageblatt jetzt die Zusammenarbeit mit einer Aktivistin aus der Besetzerscene VEREINBART.
Trotzdem würde ich mich freuen, wenn der Kontakt nicht völlig abreißt und bitte Sie um eine Möglichkeit Sie privat erreichen zu können.
Herzliche Grüße
Ihr
Hans Schollmeyer
Ganz anders sah es bei der Konkurrenz aus. Zwar ist das Coburger Tageblatt mitnichten ein linkes Blatt. Aber wenn man ganz rechts außen steht, dann ist erst mal alles links von einem und außerdem sind die Abstände nur schwer zu erkennen. Und wenn man dann noch ein Frauenfeind wie Hans Schollmeyer ist, dann geraten bevorzugt Journalistinnen des Coburger Tageblatts ins Feindraster. Das war 2018 so mit Frau Bastian vom Tageblatt und das ist auch 2023 so mit Frau Lange vom Tageblatt.
Betreff: AW: Einladung Podiumsdiskussion zum Coburger Convent WICHTIG
Von: Hans Schollmeyer
An: Fabian Fritz, CC-Kanzlei, Frank Klauss, Dr. Ali Ottmar Mahdi
Kopie: Geert Junge, Tobias Kretschmer, Andreas Bootz, Veit Stößlein
Datum: 27. März 2018Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
ich hatte dazu ja bereits kommuniziert:
Das ist jetzt der dritte Fall, dass die von der Linken in Thüringen finanzierte Antifa eine Podiumsdiskussion anstrebt, früher wollten wir das. Wichtig ist: wer ist Moderator? Wer nimmt teil, wer nimmt unsererseits teil. Ohne Vorbereitung sollte das nicht geschehen. In jedem Falle sollte man wissen, dass zu einem hohen Prozentsatz minderjährige Mädchen teilnehmen. Das ist auch das Demo-Potential. Ich schlage vor: Mahdi und Stößlein, sonst niemand. Interessant wäre mal eine „Verbandsschwester“ an den Start zu bringen. Ich bitte mir rechtzeitig die Antifa-Namen zu nennen – ich werde dann herausfinden welchen Hintergrund die haben. Als Moderator schlage ich Herrn Bauschmidt (Neue Presse) vor, bitte nicht wieder diese Frau Bastian (Tageblatt), dann kann die Antifa gleich selbst moderieren. Bezüglich der Teilnahme der Präsidierenden habe ich Vorbehalte, siehe Alleingang i.S. Lützow und Webeflyer der Präsidierenden für den Kommers, der noch offen ist. Sollte Interesse bestehen, stelle ich Kontakt zu Herrn Bauschmidt her, ob er das überhaupt macht, weiß ich nicht.
Mit verbandsbrüderlichem Gruß
Schollmeyer Z! Z!
Schollmeyers Paranoia vor der Presse ist 2023 noch deutlich ausgeprägter als in den Vorjahren. Ziel seines Hasses ist mal wieder eine Mitarbeiterin des Coburger Tageblatts und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Erlanger Stadtrat Dominik Sauerer. Schollmeyer wurde von Sauerer nach dem „Pfingstkongress“ 2022 angezeigt, weil Schollmeyer am Rande des Fackelmarschs versucht hatte, ihn am Filmen zu hindern.
Hans Schollmeyer plant Fahndungsplakate der Journalistin und des Stadtrats in den Coburger Schulen aufzuhängen. Damit würde er die beiden gegenüber einer Horde besoffener Rechter für vogelfrei erklären und das staatliche Gewaltmonopol missachten.
Betreff: AW: Bitte um Stellungnahme zu Vorfall am Pfingstkongress 2022 für Coburger Tageblatt
Von: Hans Schollmeyer
An: Hubert Stech
Kopie: Andreas Grosch, Martin Vaupel, Daniel Wünsch, Veit Stößlein
Datum: 5. Mai 2023Guten Morgen meine Herren,
es ist beängstigend: Wir erleben inzwischen, dass als Journalisten getarnte Aktivisten Konflikte schüren !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das sollte in unseren Pressekonferenzen mit einem Tischpapier und nicht nur verbal vorgetragen werden. Diese Lange ist im Kohlerevier aktiv gewesen. Der entscheidende Punkt was Pfingsten betrifft ist der, dass das Coburger Tageblatt ja in dem email an mich offen zugegeben hat, der Aktivistin einen Auftrag gegeben zu haben. Das Tageblatt ist jetzt Partei !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! und keine reine InformationsZeitschrift. Das sollte man in der PK denen mitteilen wie wir das festgestellt haben. Das ist jetzt nur der verbale Kommentar, der faktische ist folgender:
Ich bitte um Unterstützung bei meinen Überlegungen: Ich beabsichtige ein Plakat in den Schulen aufzuhängen mit den sinngemäßen Inhalten, dass zu befürchten steht, dass Antifa-Aktivisten getarnt als Journalisten in die Schulen eindringen und Fotos anfertigen. Das war ja der Fall mit dem Typ der mich angezeigt hatte 22. Der ist grüner Aktivist und in der Presse als Nazi-Jäger aufgetreten in Coburg hatte er mit einem Papier gefuchtelt das ein Presseausweis sei und hat den Fackelzug gestört und ist meinen Anweisungen nicht gefolgt. Spricht etwas dagegen, die Fotos der beiden am Eingang in den Schulen zu veröffentlichen und zu warnen. Ein Hausverbot könnte ich nur bei meinem Typ schriftlich mitteilen, weil seine Adresse in der Ermittlungsakte ist.
Gruss
Dass diese Überlegungen tatsächlich ernst gemeint sind, zeigt Hans Schollmeyers Auftrag einer juristischen Prüfung an den „Rechtsamtsleiter“ Veit Stößlein in Kopie an den Pressesprecher Martin Vaupel. Die Idee der Fahndungsplakate an den Schulen ist dabei vermutlich aufgrund der ausstehenden juristischen Prüfung noch mit Fragezeichen versehen. Das Fahndungsplakat am Zelt nicht.
Betreff: Zugang der Presse CC /23
Von: Hans Schollmeyer
An: Veit Stößlein
Kopie: Martin Vaupel
Datum: 5. Mai 2023Guten Morgen Herr Verbandsbruder Stößlein,
ich bitte um rechtliche Unterstützung und Ideen. Konkret geht es um Journalisten. Vbr. Vaupel wird zwar brav dafür sorgen, dass zugelassen werden nur wer…. Eine Liste werde ich dieses Jahr erbitten. Die Situation spitzt sich ja jetzt seit der Lange zu: Mir nutzt es ja nichts nach Pfingsten zu hören, die durfte ja nicht, ich will offensiv vorgehen:
1. Schulen, da stellt sich jetzt heraus, dass die Stadt dem Eigenbetrieb die Schulen zur Verfügung stellt und ich nur einen Untermietvertrag habe. Das ist zwar egal weil ein eigenbetrieb keine eigene Rechtspersönlichkeit hat, da kenne ich mich aufgrund meiner Prüfung der Stadt München gut aus, aber trotzdem:
1.1. Sollte man der Lange per Adresse Tageblatt vorweg den Zugang untersagen?
1.2. Und diesem Stope, also meinem Anzeiger ?
2. Der Typ hatte ja 22 gefilmt und ich habe mich dazwischen gestellt, das bietet der dem Tageblatt sicher auch an. Ich bin sicher dass da auch unsere Unterhaltung drauf ist.
3. Plakat an den Schulen?
4. Plakat am Zelt
5. Für die beiden Kranzniederlegungen hatte ich von Vbr. Vaupel auch noch nichts. Ich verhindere lediglich das Rumturnen der Fotographen, wenn jetzt diese Lange auf dem öff Grund kommt was kann ich tun damit die die Veranstaltung nicht stört?Gruß
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
Auch der Vorsitzende des Coburger Convents stimmte den „Plakaten“ am 19. Mai zu, „so wie wir es vorhaben“.
Betreff: Re: Aus der SZ-App: Hitlergruß am Herrenklo
Von. Hubert Stech
An: Martin Vaupel, Hans Schollmeyer, Andreas Grosch, Veit Stößlein, Ali Ottmar Mahdi, Daniel Wünsch
Datum: 19. Mai 2023Ich denke, was hier wichtig ist die Verbandsbrüder aktiv mit Plakaten und auf den Konventen so wie wir es vorhaben über die Vertraulichkeit und die Presse Vorort zu informieren. Wir können der Presse nicht verbieten vor Ort zu sein, dass ist illusorisch und macht nur noch mehr neugierig. Was wir tun können ist die Presse zum Dialog einzuladen so wie wir es bei der PK machen. Ziel ist es mit Ihr zu sprechen und zu zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben. Die Journalisten die gegen uns sind werden weiter gegen uns sein und daran können wir nicht ändern.
Gruß H. Stech
Wir finden es skandalös, dass die Stadt Coburg einem Verband Schulen zur Verfügung stellt, der darin Fahndungsplakate von JournalistInnen und PolitikerInnen aufhängen will. Dass das Coburger Tageblatt diesen Skandal trotz Kenntnis nicht selbst öffentlich macht, ist Teil des Coburger Problems.
When the wind blows
Selbst der AHCC hat kürzlich gemerkt, dass der Wind auffrischt. Kurz vor dem „Pfingstkongress“ machte der Pressesprecher noch schnell ein bisschen Werbung für unsere Kampagne bei allen „Verbandsbrüdern“, damit diese auch ja kein Communiqué verpassen.
An alle
AHVAHV, Aktivitates und VACCVACC
des Coburger ConventsMünchen, den 13.05.2023
Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
der Coburger Pfingstkongress steht unmittelbar bevor.
Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, haben die Berichterstattungen über der „Erlanger Mensuren“ wieder einmal gezeigt, dass sog. Rechercheteams nicht immer neutral über Korporationen berichten. Auch wurde deutlich, dass auch die Antifa Freiburg (https://autonome-antifa.org/) bald besser als die Presse informiert ist. Sie ist sogar im Besitz von internen Schreiben und der Einladung zur Fechtchargierten-Tagung in Marburg.
Es ist also in Coburg damit zu rechnen, dass investigative Journalisten versuchen werden, an Informationen zu kommen. Ich bitte alle Kongressteilnehmer, das eigene tadellose Verhalten vorausgesetzt, gegenseitig aufeinander zu achten und möglichst auf Stellungnahmen Ihrerseits gegenüber unbekannten Dritten zu verzichten.
Bei Anfragen zum Kongress oder zu CC-Korporationen im Allgemeinen, bitten Sie den Fragesteller, sich an den Pressesprecher zu wenden +49 (173) 6184663.
Im Übrigen ist das Vorzeigen eines „Presseausweises“ keine Garantie für die Echtheit des Dokumentes und Journalisten, die nicht akkreditieret sind, haben grundsätzlich keine Zugangsberechtigung zu privaten Veranstaltungen, wie Ihren Treffen in der Konstante, in Schulen* oder den geschlossenen Veranstaltungen des CC.
Ein Presseausweis, die selbsterstellten ohnehin nicht, gewährt im Übrigen keinerlei Rechte auf Zutritt.
Im Übrigen verweise ich auf die Tatsache, dass während des Pfingstkongresses ein Team von RTL sowie möglicherweise auch vom BR in Coburg für unterschiedliche Reportage weilen. Die Teams sind akkreditiert und gewünscht. Bitte bedenken Sie, dass Stellungnahmen Ihrerseits freiwillig sind.
*Hinweis: Bitte achten Sie darauf, dass in den Schulen ein generelles Betretungsverbot von Nicht-CC-Mitgliedern besteht und auch Medienvertreter dort keinen Zutritt haben. Das gilt auch für das Fotografieren, denn die Unterkünfte sind nicht öffentlich, sondern der Privatsphäre zuzuordnen.
Auf einen schönen Kongress!
Mit verbandsbrüderlichen Grüßen
Martin Vaupel, Hanseae et Gottingae
Pressesprecher
AHCC e.V.
Worüber Pfingsten in Coburg wohl diskutiert wird?
Nachwort
Coburg ohne Convent. Ist das überhaupt denkbar? Diese Frage mag in Coburg gestellt werden. Für die meisten Menschen außerhalb Coburgs stellt sich eher die Frage: Wieso duldet eine Stadt fast 80 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus jedes Jahr aufs Neue die Nachstellung einer Bücherverbrennung durch hunderte betrunkener und uniformierter Männer mit Waffen?
Aber auch diese Frage ist falsch gestellt. Denn es geht nicht um irgendeine Stadt. Sondern um die erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands. Das hat Auswirkungen bis heute. Denn die heutigen Coburgerinnen und Coburger sind zum weit überwiegenden Teil Nachfahren der Täterinnen und Täter von damals. Und eben nicht die der Opfer. Für die der Fackelzug jedes Jahr aufs Neue ein Schlag ins Gesicht ist.
Wir haben mit unseren Communiqués versucht, einen Einblick in die Parallelwelt des Coburger Convents zu geben, die nur in der Parallelwelt Coburg existieren kann. Es ist an der Zeit, mit der Tradition zu brechen. Mehr als nur Symbolpolitik. Echte Aufarbeitung und echter Wandel.
Die Korruption in Coburg ist ein Problem und sei es nur eines der Innenrevision. Aber auch um die Integrität ist es in Coburg nicht eben gut bestellt. Welcher Oberbürgermeister lässt sich seine mahnenden Worte an die aus der Zeit Gefallenen von eben diesen schreiben?
Vom Gewaltmonopol angesichts extralegaler Fahndungsplakate ganz zu schweigen. Aber immerhin stimmt der Umsatz am Pfingstwochenende. Die Tradition lebt. In Coburg. Noch.
Es gibt noch so viel zu sagen.
Autonome Antifa Freiburg