Der Untergang des Dachverbands Deutsche Burschenschaft (DB) hat ein neues Kapitel: Die Burschenschaft Normannia Heidelberg will sich in Burschenschaft Cimbria Heidelberg umbenennen und aus der DB austreten.
Die Normannia Heidelberg erfüllt so ziemlich jedes Kriterium einer Naziburschenschaft. Legion ist die Zahl der Propagandadelikte der „Aktiven“ gedeckt durch die „Alten Herren“. Über Jahrzehnte war die Normannia eine wichtige Stütze der Deutschen Burschenschaft und der Burschenschaftlichen Gemeinschaft. Aus ihr kamen ungezählte Nazis und taten, was Nazis eben so tun, wenn wir sie lassen.
Aber noch ist das Eigentum der „Burschenschaft“ nicht vergesellschaftet. Die „Alten Herren“ versuchen ihre Ressourcen – insbesondere ihre „Villa Stückgarten“ – über alle Skandale hinweg als Basis zukünftiger burschenschaftlicher Aktivitäten zu bewahren. Und Skandale hatte die Normannia viele, von denen einige bekannt wurden.
Weit weniger bekannt sind die kleinen und großen Nadelstiche, mit denen die Burschen abseits ihrer hausgemachten Probleme zu kämpfen hatten. Wir sehen das Eingeständnis ihrer Niederlage als passende Gelegenheit, um einige davon öffentlich zu machen. Denn wenn die Burschen am Boden liegen, müssen wir nachtreten, damit sie nicht wieder aufstehen.
Autonome Antifa Freiburg
Communiqué vom 26. Juni 2023
Inhalt
- Nachruf auf die B! Normannia Heidelberg
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kapitel
- Stiftungsfest zu Coronazeiten
- Coburger Convent? Corps?
- Ich hatt’ einen Kameraden
- An der Zeit für Streit
- Für die Zukunft alles Gute
- In offener Feindschaft
- Angriff auf die Gemeinnützigkeit
- Eine Villa dem Verband
- Eine Villa dem Denkmal
- Quo vadis Heimverein?
- Prozess gegen Korporierte
- Freundliche Fechtfolgen
- Ende ohne Ehre
- Nachwort
Kapitel
Im Kapitel Prozess gegen Korporierte berichten wir von einem Prozesses vor dem Heidelberger Landgericht. Gegen einige Biedermänner und Brandstifter, die sich lieber duelliert hätten.
Im Kapitel Stiftungsfest zu Coronazeiten bereiten die Normannen das Fest vor, das ihren Untergang besiegelt. Es folgen Razzia und Katerstimmung.
Im Kapitel Coburger Convent? Corps? machen die „schlagenden“ Dachverbände das, was sie meistens tun: Beobachten. Abschätzen. Bewerten. Aussitzen.
Im Kapitel Ich hatt’ einen Kameraden verabschieden die Normannen manch einen Bundesbruder. Manche für immer und manche sind einfach tot.
Im Kapitel An der Zeit für Streit versucht der „Altherrenverein“ sich zu reorganisieren und wählt Säuberungen. Die Zermürbung der Normannia ist im fortgeschrittenen Stadium.
Im Kapitel Für die Zukunft alles Gute wirft der „Senat“ das dreckige Dutzend Sündenböcke aus der Normannia. Wie es bei den „Burschenschaften“ Tradition ist.
Im Kapitel In offener Feindschaft machen autonome Antifas das, was sie meistens tun: Beobachten. Abschätzen. Bewerten. Angreifen.
Im Kapitel Angriff auf die Gemeinnützigkeit wird das Heidelberger Finanzamt zum Jagen der Normannia getragen. Ziel ist der Hausverein.
Im Kapitel Eine Villa dem Verband wollen die Normannen ihr Haus dem „Verband für Studentenwohnheime“ aus Bonn vermachen. Das Finanzamt ist wenig erfreut über die Satzungsänderung und informiert die Normannia über eine Gemeinnützigkeitsprüfung.
Im Kapitel Eine Villa dem Denkmal wollen die Normannen ihr Haus der Deutschen Burschenschaft vermachen. Tragischerweise geht die Normannia am Ende auch an der deutschen Bürokratie zu Grunde.
Im Kapitel Freundliche Fechtfolgen erzählen wir das Prequel zum antisemitischen Angriff auf dem Haus der Normannia: Ein „außerordentlicher Pauktag“ auf dem Haus der Afrania. Direkt neben dem „Normannenhaus“. Am Abend des Angriffs. Organisiert durch den Heidelberger „Waffenring“. Unter Vorsitz der Normannia. Und was organisiert der „Waffenring“ heute so?
Im Kapitel Ende ohne Ehre beklagen wir schließlich das schmachvolle Ende unserer lieben Burschenschaft Normannia zu Heidelberg. Alle antifaschistischen Appelle an die burschenschaftliche Ehre waren vergebens. O tempora, o mores!
Vorwort
Die Normannia gehörte von 1962 bis 2013 der Burschenschaftlichen Gemeinschaft innerhalb der Deutschen Burschenschaft an. Anfang 2013 gab es in Heidelberg antifaschistische Proteste gegen ein Burschentreffen auf dem Haus der Normannia.
Zur Mobilisierung wurde mit dem „Alten Herren“ und ehemaligen hochrangige Mannheimer Bullen und CDUler Egon Manz der erste Normanne geoutet. Und es sollten noch zahlreiche Heidelberger Biedermänner und Brandstifter folgen.
In den Jahren 2013 und 2014 machte die Burschenschaft Normannia Heidelberg Bekanntschaft mit gezielter Antifarecherche autonomer Gruppen auf Indymedia linksunten.
Dann wurde es ein paar Jahre in der Öffentlichkeit vergleichsweise ruhig um die Normannia, bis sie Anfang 2019 durch vermehrte Naziaktivitäten überregional auf sich aufmerksam machte: Bei einem Überfall auf ein linkes Zentrum in Mannheim war der damalige Normanne Leon Stockmann beteiligt.
Doch irgendwann wandelte sich Stockmann vom „Identitären“ zum „Kommunisten“, zumindest warf ihn die Normannia im Sommer 2019 deshalb raus. Er rächte sich unter anderem Anfang 2021 im Spiegel.
Fast genau ein Jahr vor dem antisemitischen Angriff wies Leon Stockmann die „Alten Herren“ der Normannia auf die Naziumtriebe der Normannen hin.
Betreff: Dramatische Missstände im Bund
Von: Leon Stockmann
An: Egon Manz
Datum: 30. August 2019Sehr geehrte Bundesbrüder,
wie bereits mit Egon Manz besprochen und von Selbigem gewünscht hier eine schriftliche Zusammenfassung der bereits angesprochenen Missstände.
Ohne von eigenen Verfehlungen ablenken zu wollen für welche ich eben auch die naheliegenden Konsequenzen zu tragen habe, gab es durchaus massive Fehlentwicklungen, welche mich seit Langem umtreiben.
Sehr lange bin ich damit nicht auf die Altherrenschaft zugekommen, da ich und andere die sich über folgende Probleme und extremste Verfehlungen bereits in kleinerem Kreise beschwerten massiv unter Druck gesetzt worden waren, diese trotz Konventsbeschluss, der vorschreibt, solche umgehend zu melden, zu verheimlichen und eben nicht zu melden.
Ich wurde unter Druck gesetzt, oft durch Erpressung und Drohungen, manchmal lediglich durch vulgäre Beleidigungen.Egon hat mir zugesichert, dass ich mich nicht unter Druck setzen lassen soll und wahrheitsgemäß und detailliert berichten soll.
Der größte Missstand innerhalb des Bundes und der Aktivitas ist leider der im letzten Jahr massiv aufkeimende Rechtsextremismus und das offene, glorifizierende Bekenntnis zum Nationalsozialismus das über Privatsache sogar hinausging und den Bundesbrüdern die sich nicht als solche sehen aufgezwungen werden.
Besonders mein Confux Luis Stadlthanner tat sich hierbei hervor. So ist unser Verbindungshaus seit geraumer Zeit Treffpunkt der örtlichen rechtsextremistischen Szene auf dem durch ihn, auch im Rahmen seiner Funktion als Ortsgruppenleiter der Identitären Bewegung Rhein-Neckar, eingeladenen Freunde/Mitstreiter. So führt die IB dauernd und wie selbstverständlich Stammtische und die Organisation von politischen ,,Aktionen", die in der Folge nicht nur Negativschlagzeilen, sondern auch Ermittlungsverfahren nach sich ziehen durch.
So wird beispielsweise der aufgrund des Abspielens von verbotenen nationalsozialistischen Liedern vor Kurzem verurteilte Neonazi Tim B., der sich auch in der IB betätigt, wiederholt auf unser Haus eingeladen.Bei Bekanntwerden der zentralen Rolle unseres Hauses als Treffpunkt und auch Lager für als rechtsextremistisch eingestufte Organisationen, steht eben nicht unrealistisch eine baldige Beobachtung durch den Verfassungsschutz im Raume.
Ebenfalls gab es viele ganz konkrete Vorfälle, die den Ruf unseres Bundes nachhaltig beschädigen. So rühmt sich Luis Stadlthanner sowohl vor seinen Bundesbrüdern als auch vor sämtlichen Waffenbrüdern bei vielzähligen Coleurbesuchen damit, einer Angehörigen der AV Nausikaa eingeredet zu haben der Holocaust sei eine Lüge gewesen. Diese politisch unversierte Dame übernahm diese Position in der Annahme sie sei richtig, was letztendlich zu ihrer eigenen Sanktionierung führte.
Ebenfalls beschwerten sich bereits in der Vergangenheit Angehörige der AV Nausikaa über nationalsozialistische und antisemitische Parolen durch Luis Stadlthanner. Die Richtigkeit dieses Umstandes habe ich nochmal durch Nachfrage bei Angehörigen der Aktivitas der AV Nausikaa bestätigen lassen. Ebenso wurde mir berichtet dieser Vorgang sei auch erneut Thema auf dem nächsten Konvent dieser Verbindung.
Doch auch in unserem Bund machte das nicht Halt. So wurde der auf dem Haus wohnende Karim Reiniger, der vorraussichtlich das Normannenband aufnehmen wird mehrfach von Luis Stadlthanner dafür angegangen, dass seine Freundin partiell jüdische Wurzeln habe. Er könne als Normanne doch nicht eine Frau lieben, die jüdische Gene habe, hieß es.
Auch gegenüber mir und anderen Bundesbrüdern fielen unentwegt nationalsozialistische Parolen. So begrüßte mich Luis Stadlthanner beinahe jeden Tag durch Zeigen des Hitlergrußes bei Betreten des Raumes sowie der Parole ,,Heil Hitler". Wohlwissend dass ich und andere damit nicht einverstanden sind, hörte er mit diesem Verhalten bis heute nicht auf.
So wurde ihm bereits mehrfach durch den im Rahmen seiner Möglichkeiten vorbildlich agierenden Sprecher Demant mehrfach verboten, dieses Verhalten fortzuführen.
Diesen Anweisungen kam er jedoch nicht nach. Im Gegenteil.
Karim Reiniger, Kilian Demant und mich beleidigte er als ,,scheiß Liberale", manchmal auch als ,,dumme Spasten".
Normannia sei doch - so seine Worte - der Ort an dem man sowas machen dürfe, gar müsse.Den Anweisungen des Sprechers hörte er ohnehin nicht zu. Im Gegenteil forderte er mich in unserer Küche wortgemäß auf mit ihm zusammen ,,die Autorität von Demant zu untergraben".
Mehrfach und vor Bundesbrüdern und Hausgästen sagte er diesem auch ins Gesicht er nehme ihn ohnehin ,,nicht ernst".Das sind Vorgänge die den durch viel Arbeit rehabilitierten Ruf unseres Bundes sowohl im Waffenring, als auch generell in Heidelberg massivst schädigen.
So verhängte nicht zuletzt AV Nausikaa ein generelles Kontaktverbot zu unserem Bund, welcher auch unbescholtene Bundesbrüder getroffen hat.Als auf dem Haus klar wurde, dass ich diese Missstände für deren Richtigkeit ich bei meiner Ehre und allem für was ich stehe bürge, ansprechen würde gegenüber der Altherrenschaft wurde ich auch in den vergangenen Tagen versucht unter Druck zu setzen und bedroht.
So wurde ich eines Abends durch einen Inaktiven Burschen unter der Gürtellinie persönlich beleidigt und geschubst.
In der Zwischenzeit war auch klar, dass ich selbst den Bund verlassen würde und das Band der Ghibellinia aufnehmen würde. Dieser Vorgang ist auch in vollem Gange.Also versuchten Inaktive mir damit zu drohen Alten Herren der Ghibellinia möglichst schlechte Dinge über mich zu erzählen, um die Stimmung dort gegenüber mir, die jetzt prima ist ins Negative zu ziehen.
Gedroht wurde mir damit, weil ich nicht länger nichts dazu sage, was viele Bundesbrüder seit Langem stört, aber sie es sich nicht anzusprechen wagen, da sie unter Druck gesetzt werden.Ich bitte Sie daher ganz persönlich darum, sich starkzumachen dagegen, dass Bundesbrüder unter Druck gesetzt werden, wahrheitsgemäße Missstände an die Altherrenschaft zu melden, obwohl dies sogar Pflicht ist. Auch bitte ich sie darum entsprechend dem was mir bereits Egon Manz zusicherte, dagegen anzugehen, dass die selben Personen die mich und andere bisher unter Druck setzten, diese unrühmliche Schiene weiterfahren können, etwa durch individuelle Schmierenkampagnen, die ein Nachtreten sein sollen, weil ich diese Vorgänge nun aufgedeckt habe.
Ich bitte sie auch im Namen anderer Bundesbrüder die nötigen Konsequenzen aus oben genannten Vorgängen zu ziehen.
Denn auch wenn ich selbst nun andere Farben tragen sollte, habe ich hier Freundschaften geschlossen, wie man sie vielleicht nur in unserem Kosmos findet. Und deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen,dass dieser tolle Bund, der mir viel gegeben hat, dass ich nie vergessen werde nicht in eine falsche Richtung abdriftet.Mit freundlichen Grüßen
Leon Stockmann
Der Antisemitismus-Skandal am späten Abend des 28. August 2020 in der „Villa Stückgarten“, dem „Normannenhaus“ in Heidelberg, kam also keineswegs überraschend für die „Alten Herren“.
Einen Monat nach der „Kalamität“ wandte sich der damalige „Altherrenvorsitzende“ der Burschenschaft Normannia Heidelberg, Gunnar Heydrich aus Düsseldorf (der auch Mitglied der Alten Halleschen Burschenschaft Rhenania-Salingia zu Düsseldorf und wie viele weitere rechtsradikale (Ex-)Normannen auch Mitglied der Dresdener Burschenschaft Salamandria ist) mit einer „Aktuellen Mitteilung des Altherrenvorstands“ an die „Alten Herren“ der Normannia. Allerdings reichlich unvollständig. Fanden nicht nur wir.
Heidelberg, 28.09.2020
Liebe Bundesbrüder,
seid der Auflösung unserer Aktivitas am 03.09.20 und unserer Pressemitteilung vom 08.09.20 wurden die Vorfälle auf dem Normannenhaus von Ende August in der Presse, vor allem in der „Rhein-Neckar-Zeitung“, permanent thematisiert. Leider mussten wir feststellen, dass sich die mediale Darstellung in vielen Fällen nicht an den bislang bekannten Sachverhalten orientiert, sondern immer wieder in verzerrter Form wiederholt wird.
Wir hatten uns deshalb dafür entschieden, dem „Mannheimer Morgen“ ein Interview zu geben, da dieser als einzige Zeitung bisher relativ neutral berichtet hatte. Unser Altherrenvorsitzender Gunnar Heydrich führte dann am 22.09.20. mit der zuständigen Redakteurin ein 45-minütiges Telefoninterview. Leider wurden dessen Inhalte im „Mannheimer Morgen“ am 24.09.20 in extrem gekürzter Form wiedergegeben, sodass hier wesentliche Aussagen nicht veröffentlicht wurden oder mitunter einen anderen Sinn ergaben.
Am vergangenen Donnerstag, dem 24.09.20, fand eine Vorstands- und Beiratssitzung statt, in der der derzeitige Ermittlungsstand, die aktuelle Situation sowie die von der „Rhein-Neckar-Zeitung“ ständig wiederholten Vorwürfe diskutiert wurden. Zu Beginn der Sitzung erfolgte die Verlesung und Besprechung des zur Autorisierung übersandten Interview-Textes des „Mannheimer Morgen“. In der insgesamt 4-stündigen Sitzung wurde deutlich, dass alle Mitglieder eine interne Aufarbeitung der aktuellen Vorfälle wünschen. Weiterhin wurde das Schreiben eines Bundesbruders thematisiert, Fragen zu früheren „Vorfällen“ besprochen und erste Gedanken über einen „Neustart“ diskutiert.
Nochmals zu den Vorfällen vom 28./29.09.20 auf dem Normannenhaus: Wir wurden wiederholt von Bundesbrüdern und auch von Heidelberger Kooperationen angesprochen und darauf hingewiesen, dass die Auflösung der Aktivitas als „Eingeständnis“ der medial erhobenen Vorwürfe interpretiert würde und warum wir trotz der zumindest teilweise falschen Vorwürfe bislang nicht öffentlich widersprochen hätten. Um es an dieser Stelle nochmals deutlich zu sagen: Unsere bisherigen Reaktionen resultieren aus der Unsicherheit, ob wir uns damit nicht dem Vorwurf des „Relativierens“ aussetzten, aber auch aus der Unsicherheit darüber, ob wir womöglich „alles wüssten“, was eben keinesfalls zutraf.
Der im Rundschreiben vom 10.09.20 geschilderte Ablauf scheint sich zu bestätigen. Zentraler Punkt und besonderes „medialer Motor“ für die Politisierung des Geschehens ist der wiederholte Vorwurf von des Antisemitismus im Zusammenhang mit dem Vorfall auf unserem Haus. Es scheint jedoch nach Sachlage sicher zu sein, dass zumindest kein Mitglied der ehemaligen Aktivitas antisemitische Äußerungen oder Handlungen tätigte. Zum Thema „Gürtelung“: Richtig ist wohl, dass ein ehemaliger Aktiver und der betroffenen Afrane sich schon seit längerer Zeit „im Spaß“ gegenseitig „gürtelten“. An dem betreffenden Abend hatte der Afrane und der Aktive auf einem „Messenger“ miteinander kommuniziert, wobei dem Afranen nachweislich angekündigt wurde, dass er wieder „gegürtelt“ würde. Bei dem späteren „Gürteln“ beteiligten sich allerdings Gäste anderer Bünde. Ein Bundesbruder des Afranen habe zugeschaut, die Handlung selbst hätte ca. eine Minute gedauert. Die Beteiligung Dritter hätte den Betroffenen erzürnt, worauf er einem Gast ein Bier übergeschüttet habe. Als die beiden Afranen gegangen wären, hätten Gäste Münzen hinterher geworfen und eine antisemitische Beschimpfung getätigt.
Bei der medialen Berichterstattung tut sich besonders die „Rhein-Neckar-Zeitung“ kampagnenhaft hervor. Deren Redakteurin [...] beschäftigt sich in den letzten Wochen in zahlreichen Artikeln mit Normannia. Wir waren über die Intensität dieser „Berichterstattung“ verwundert. Ebenso darüber, dass [die Lokaljournalistin] sich einerseits gegen politischen Extremismus wendet und andererseits in ihren Artikeln permanent die linksextremistische „Antifa“ zitiert und auch deren Seite verlinkt. Mittlerweile haben wir erfahren, dass [die Lokaljournalistin] auch journalistisch für die linke Wochenzeitung „Kontext“ arbeitet, die ein Beiblatt der Berliner „taz“ ist. Ihr wird eine politische Nähe zur „Antifaschistischen Initiative Heidelberg“ nachgesagt, welche bekanntlich unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes steht.
In einem Artikel dieser Journalistin wird Bezug genommen auf „Informationen“ von einem früheren Mitglied der „Normannia“. Bei diesem könnte es sich um den ehemaligen „Schülerfuchs“ Leon Stockmann handeln. Im August 2019 kam Stockmann nach einem internen Ermittlungsverfahren und dem Zerwürfnis mit der damaligen Aktivitas seinem Ausschluss zuvor und trat bei Normannia aus. Seit diesem Zeitpunkt wurden wiederholt Schmierereien im Umfeld des Normannenhauses beobachtet. Es ist bekannt, dass er sich nun im Umfeld der „Antifa“ Heidelberg und in einer maoistischen Gruppe bewegt.
Eine von der Antifa übernommene Behauptung der „Rhein-Neckar-Zeitung“ bestand darin, Normannia habe politischen Parteien oder Organisationen Räumlichkeiten für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Diese Behauptung ist falsch. Tatsächlich gab es einmalig eine entsprechende Anfrage einer Partei, welche vom Vorstand des Altherrenbundes jedoch abgelehnt wurde.
Wir möchten in den kommenden Tagen auf unserer derzeit „ruhenden“ Internetseite eine Pressemitteilung veröffentlichen, in der wir diesen Sachverhalt darstellen, zu dem uns auch Anfragen von Bundesbrüdern erreicht haben. Wir wollen auch die vielen unhaltbaren Anschuldigungen, insbesondere der pauschale Antisemitismusvorwurf unseriöser Medien gegenüber dem gesamten Bund, entschieden zurückweisen. Da es sich bei dem Vorwurf nach Auskunft einer von uns ersuchten Kanzlei für Presserecht lediglich um eine Meinungsäußerung der gegenseitig abschreibenden Mendien handelt und eben keine Tatsachenbehauptung, könne dem leider nicht gerichtlich begegnet werden.
Es wurde die Bitte an den Vorstand herangetragen, persönliche Stellungnahmen im Verteiler an alle Bundesbrüder zu versenden. Ohne eine Wertung von Fragen und Inhalten solcher Schreiben vornehmen zu wollen, möchten wir diesem Wunsch derzeit nicht nachkommen, da damit eine Flut von Schriftwechseln ausgelöst würde, welche wir zeitbedingt nicht mehr koordinieren könnten. Nicht eine „schriftliche Diskussion“, sondern ein Altherren-Convent mit fristgerechter Einladung bildet hierfür den geeigneten Rahmen. Wir streben zeitnah, d.h. in den nächsten 4- 6 Wochen, einen Convent mit allen Bundesbrüdern an. Dieser wird unter der Beachtung der dann gültigen „Corona-Reglungen“ stattfinden.
Wir bitten Euch weiterhin, das für Vorstand und Beirat aktuell äußerst nervenaufreibende und zeitintensive Bemühen um den Bestand und Zusammenhalt unserer Burschenschaft Normannia zu unterstützen.
Für den Altherrenvorstand und Beirat der Burschenschaft Normannia
Gunnar Heydrich Z!Z!Z!
Gegenüber dem Spiegel wusste Leon Stockmann noch ein wichtiges Detail zu Philipp Smeljanez von der Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania Heidelberg – dem Opfer des antisemitischen Angriffs – zu ergänzen:
Zudem wurde er wohl von sechs seiner Peiniger „kontrahiert“, wie man sich unter Heidelberger Burschenschaftern erzählt. Die „Persönliche Contrahage“, kurz PC, ist eine verschärfte Form der Mensur. Wer kneift, gilt als feige. Sechsmal hätte das Opfer fechten müssen, um seine Ehre wiederherzustellen.
Und von wem haben die Normannen die Münzwerferei gelernt? Von Dubravko Mandic, der damals noch nicht aus der Burschenschaft Saxo-Silesia Freiburg rausgeworfen worden war.
Betreff: Aktuelles, Nachtrag
Von: Kirill Kamenetsky
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 21. Juni 2017Liebe Bundesbrüder,
Zu den Hintergründen der Geschichte mit Saxo-Silesia auf dem letzten Convent:
Auf dem Burschentag hat sich Herr Vbr. Mandic, Alter Herr der Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia, unserer Aktivitas gegenüber in höchstem Maße ungebührlich verhalten. Er hegt einen Groll gegen unseren Bund, seit ich bei einer privaten Veranstaltung seine Begleitung des Hauses verwiesen habe. Er hat sowohl unsere Aktiven als auch unseren Bund als Ganzes auf die gröbste und asozialste Art beleidigt, die man sich nur vorstellen kann; später hat er sich auch zu Tätlichkeiten hinreißen lassen, er hat Bbr. Rotärmel mit Geld beworfen und ist mir gegenüber körperlich geworden. Da Dubravko Mandic seit mindestens einem Jahrzehnt durch derartiges Verhalten auffällt und sein Bund keine Anstalten macht, dieses zu sanktionieren, hat die Aktivitas entschieden, der B! Saxo-Silesia das Gruß- und Paukverhältnis zu kündigen sowie ein Kontakt- und Hausverbot auszusprechen. Diese Maßnahmen bleiben bestehen, sie Mandic aus der Saxo-Silesia ausscheidet. Der Convent hat diese Entscheidung bestätigt, ein entsprechendes Schreiben wurde versandt.
Zur Weinkneipe am kommenden Samstag:
Da bei mir immer noch keine einzige Anmeldung angekommen ist, sagen wir die Kneipe ab und werden uns stattdessen mit ein paar Getränken gemütlich in den Normannengarten setzen. Selbstverständlich sind alle Bundesbrüder herzlich dazu eingeladen, uns dabei Gesellschaft zu leisten.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen,
Kirill Kamenetsky N!x
Prozess gegen Korporierte
Im Dezember 2022 endete ein Prozess gegen Korporierte vor dem Amtsgericht Heidelberg (Aktenzeichen 4 Cs 461 Js 20286/20 jug.) wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit tätlicher Beleidigung. Das Berufungsverfahren steht noch aus.
Gegenstand des Verfahrens war ein antisemitischer Angriff auf dem Haus der Burschenschaft Normannia Heidelberg in der Nacht vom 28. auf den 29. August 2020: Freitag Abend wurde auf dem Normannenhaus gefeiert. Bei dieser Feier wurde ein Afrane als vermeintlicher Jude von mehreren Korporierten mit Gürteln verprügelt, antisemitisch als „Drecksjude“, „Judensau“ und „Schweinejude“ beleidigt und mit Münzgeld beworfen.
Die Normannia wollte an diesem Abend ihr jährliches „Stiftungsfest“ nachfeiern, das im Sommer 2020 wegen der Corona-Maßnahmen ausgefallen war. Zwar waren auch im August Maßnahmen in Kraft, aber die tödliche SARS-CoV-2-Delta-Welle stand noch bevor. An dem Tag waren „Aktivitates“ verschiedener Korporationen aus mehreren Städten in Heidelberg zu Gast.
Die Burschenschaft Normannia hatte vor ihrem „Stiftungsfest“ am Abend des 28. August zu einem „außerordentlichen Pauktag“ auf das Haus der Landsmannschaft Afrania geladen. Das „Afranenehaus“ befindet sich in direkter Nachbarschaft zum „Normannenhaus“.
Einer der „Paukanten“ war von der Landsmannschaft Afrania, der andere vom Corps Thuringia. Der Thuringe zeigte die Normannia später wegen Volksverhetzung an.
Der „Pauktag“ am Abend des antisemitischen Angriffs spielte im Prozess vor dem Amtsgericht keine Rollte, obwohl sechs Täter ihr „jüdisches“ Opfer später auf dem „Normannenhaus“ zum Duell forderten. Unter ihnen der Organisator des „außerordentlichen Pauktags“ auf dem „Afranenhaus“: Andre Heinrich Rotärmel.
»Nach der Frage „Sind Sie Jude?“ war Pogromstimmung.«
Vor Gericht standen Andre Heinrich Rotärmel, geboren am 25.12.1993, und Luis Ferdinand Stadlthanner, geboren am 21.02.2000, von der Burschenschaft Normannia Heidelberg und Maximilian Hunze, geboren am 25.09.1999, und Lukas Kowe, geboren am 12.09.1994, von der Kölner Burschenschaft Germania.
Verteidigt wurde Luis Stadlthanner von Max Bartusch, Maximilian Hunze von Andreas Schoemaker und Lukas Kowe von Matthias Brauer. Alle drei Verteidiger sind „Alte Herren“ der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn. Alle drei Angeklagten wurden zu je acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Rotärmel wurde von Armin Göllner verteidigt und freigesprochen.
Die Korporierte Larissa Michelle Gleich, geboren am 07.09.1996, vom Verein deutscher Studenten Asciburgia Mainz hat wie auch Kevin Wallus, geboren am 18.05.1992, von der Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken, einen Strafbefehl wegen tätlicher Beleidigung akzeptiert. Beide hatten den vermeintlichen Juden mit Münzgeld beworfen.
Mit einem Gürtel seinem Opfer „gezielt in die Weichteile“ geschlagen hatte außerdem Lukas Stefan Keßler, geboren am 23.02.1998, von der Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken. Ob sein „Bundesbruder“ Timm Marvin Brenner, geboren am 20.08.1992, auch „mitgegürtelt“ hat, ist umstritten. Jedenfalls fragte einer der „Herren“ Philipp Smeljanez: „Sind Sie Jude?“
Bei dem antisemitischen Angriff mindestens anwesend waren außerdem Thomas Walter Kopischke, geboren am 18.07.1992 und Nicolas Christopher Benyoucef, geboren am 05.03.2001, beide von der Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken. Einer der Nazianwälte fragte vor dem Amtsgericht Heidelberg deshalb auch demonstrativ: „Wieso sitzen hier eigentlich keine Herren aus Saarbrücken?“
Der Prozess war eine einzige Farce. Die korporierten Angeklagten schwiegen, die korporierten Verteidiger pöbelten und die korporierten Zeugen mauerten. Dennoch gab es auch Interessantes zu beobachten. Am 5. Dezember 2022 fragte Stadlthanners Anwalt Max Bartusch den Zeugen Tobias Hirsch von der Landsmannschaft Afrania Heidelberg, warum Philipp Smeljanez die „Meinungsverschiedenheit“ denn nicht wie (nicht nur) in Heidelberg unter Korporierten üblich mit einer „Pro Patria-Suite“ aus der Welt schaffte.
Warum hat Herr Smeljanez das Angebot der PP abgelehnt?
Die Antwort des Afranen war so einfach, wie einleuchtend:
Herr Smeljanez wollte Gerechtigkeit, die sah er durch den Prozess eher gegeben. Und er wollte nicht auch noch einen Schmiss kassieren.
Denn Maximilian Wolf von der Burschenschaft Normannia Heidelberg hatte der Landsmannschaft Afrania Heidelberg „das Angebot überbracht, dass das Ganze verbindungsintern über eine Fechtfolge geklärt werden könne“. Hirsch beteuerte im Prozess:
Es gab kein Gekungel, nur das Angebot, eine „freundliche Fechtfolge“ statt eines Prozesses zu machen.
Stiftungsfest zu Coronazeiten
Ende Juli 2020 lud der damalige „Erstchargierte“ der Burschenschaft Normannia Heidelberg Luis Stadlthanner alle „Bunde[s]brüder“ zu einem „Ersatzstiftungsfest“ Ende August „auf dem Normannenhaus“ ein. Das „130. Stiftungsfest“, also das Fest zum 130. jährigen Bestehen der am 22. Januar 1890 gegründeten Normannia zu Heidelberg, war bereits im Sommer coronabedingt abgesagt worden.
Ersatz Stiftungsfest
Von: Luis Stadlthanner
An: Burschenschaft Normannia
Datum: 31. Juli 2020Liebe Bundebrüder,
wir möchten euch hiermit auf unsere „Ersatz Stiftungsfest“ Veranstaltung aufmerksam machen. Da unser 130. Stiftungsfest, aufgrund von Corona Beschränkungen nicht in einem großem, dem Anlass entsprechenden Rahmen stattfinden kann, haben wir uns entschlossen, ein kleines Ersatz Stiftungsfest ohne Kommers in kleinem Kreise auf dem Normannenhaus zu feiern.
Am Freitag den 28.8. findet der Begrüßungsabend um 20st statt,
am Samstag den 29.8. gibt es den Normannennachmittag um 15st,
und Sonntag der 30.8. wird einem gemütlichen Ausklang gewidmet werden.
Des Weiteren wollten wir noch einmal dem Bbr. Filbert danken, der für den Grillabend nach dem Abconvent ein Fass spendete. Wir hatten einen schönen Abend in gemütlicher Runde und haben uns gefreut nach den langen, schwerwiegenden Corona – Maßnahmen, endlich wieder auch Alte Herren auf dem Normannenhaus begrüßen zu dürfen. Deshalb hoffen wir auch Ende August wieder viele BbrBbr adh empfangen zu dürfen, jedoch bitten wir zwecks Planung um Anmeldung für das „Ersatz-Stiftungsfest“.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende,
mit bundesbrüderlichen Grüßen,
Luis Stadlthanner Z!x
Zu diesem Zeitpunkt konnte sich noch niemand – weder Burschen noch Antifas – vorstellen, dass dieses „Ersatz Stiftungsfest“ der letzte kleine mit verzinntem rundem Kopfe versehene Nagel für den Sarg mit dem Normannen-Zirkel sein würde. Dabei muss sich der pensionierte SWR-Redakteur Götz Goebel aus Heidelberg am 16. August 2020 wie ein Cassandra-Rufer vorgekommen sein:
Wir verstehen auch den Drang der Jüngeren, wieder rauszuwollen, zu feiern, das Leben zu geniessen. Mit Bundesbrüdern einen hinter die Binde zu kippen, das Studentenleben zu zelebrieren. Zu Pauken, zu Kneipen, alles, was das Leben auch in unserer Aktivenzeit so schön gemacht hat. Nur, habt bitte Verständnis, wenn wir da derzeit einfach nicht mitspielen – man muss das Schicksal ja nicht unbedingt herausfordern.
Dass es nun ein kleines Ersatzstiftungsfest geben soll, hat mich überrascht. Und ich mache mir deshalb ernste Sorgen. Wenn Normannen da drei Tage lustig im Garten feiern, werden sie ganz sicher unter starker Beobachtung „von oben“ stehen. Nicht nur Touristen an der Mauer des Stückgartens, auch unsere Freunde von der Antifa und potentielle Blockwarte werden möglicherweise die Denunziationsmaschinerie anwerfen und einen Polizeibesuch provozieren.
Um einen unscheinbaren Euphemismus waren Korporierte noch nie verlegen. Illegale Duelle zur Austragung von Ehrenhändeln nennen die Herren „Waffenstudenten“ lieber „Pro Patria-Suite“, „Fechtfolge zur Wahrung des konservativen Prinzips“ oder „Freundliche Fechtfolge“. Und zu Corona-Zeiten heißen „Stiftungsfeste“ eben „Privatveranstaltungen auf dem Haus“.
Der damalige Altherrenvorsitzende Gunnar Heydrich sah sich jedenfalls zu einer Klarstellung genötigt, um was für eine Veranstaltung es sich in der verhängnisvollen Nacht ganz genau gehandelt hat. Aus heutiger Sicht bemerkenswert ist die Erwähnung des Aktivenbetriebs der rechtsradikalen Burschenschaft – keine zwei Wochen vor der Auflösung eben dieser „Aktivitas“. Die illegale „Pro Patria-Suite“ musste mangels „Aktivitas“ ausfallen.
Betreff: Burschentag, Convente & 29.08.
Von: Gunnar Heydrich
An: Burschenschaft Normannia
Datum: 22. August 2020Liebe Bundesbrüder,
das letzte Rundschreiben des Ferienvertreters bezüglich der Veranstaltung am kommenden Wochenende hat bei einigen Bundesbrüdern durch die Bezeichnung als „Ersatz-Stiftungsfest“ für Verwirrung gesorgt. Zur Klarstellung: es kann und wird am kommenden Wochenende kein Stiftungsfest in Heidelberg geben, da uns durch die Landesverordnung die Durchführung von derartigen „Vereinsveranstaltungen“ untersagt ist. Wir tun aber was wir dürfen und werden im Rahmen einer Privatveranstaltung am kommenden Samstag, 29.08., ab 15 Uhr adH zusammenkommen, um bei der Gelegenheit nachträglich auf den Geburtstag unseres AH-Vorsitzenden anzustoßen. Für das leibliche Wohl ist mit Kuchen und Grillgut von Familie Sommer gesorgt. Selbstverständlich wird strikt auf die Einhaltung aller Corona-Anordnungen geachtet werden und es wird reichlich Desinfektionsmittel zur inneren und äußeren Anwendung zur Verfügung stehen. Da wir die Teilnehmerzahl auf 100 Personen begrenzen müssen, bitten wir Dich - sofern noch nicht geschehen - um eine vorherige Anmeldung. Gerne auch spontan an die Absendeadresse oder telefonisch an mich [...].
Hinweisen darf ich auf die letzten beiden Glieder unser PP mit der B! Adelphia Würzburg, die am 26. September in Heidelberg gefochten werden. Der genau Ort und Anhiebzeit werden Euch rechtzeitig bekannt gegeben.
Auch wenn zur Zeit noch gesellige Zusammenkünfte mit Gesang in Baden-Württemberg untersagt sind, hat die Aktivitas prophylaktisch die Antrittskneipe auf den 24.10. terminiert. Ich bitte Euch, den Termin vorzumerken, da wir dann - notfalls auch ohne abendliche Kneipe - unseren AHC und GC durchführen werden. Traditionsgemäß findet der GC eigentlich vor der Weihnachtskneipe statt, aber da die Durchführung der Weihnachtskneipe im Dezember mehr als fraglich ist und wir die BT-Anträge auf dem GC besprechen müssen, haben wir uns entschlossen, den GC vorzuziehen. Ich hoffe, dass bis dahin die Anträge zum Burschentag vorliegen. Für unseren AHC liegen uns noch keine Anträge vor. Mögliche Anträge bitte fristgerecht auf elektronischem Weg an mich senden. Die Einladungen zum AHC und GC erhaltet Ihr wie gewohnt auf dem Postweg.
Wie bereits angekündigt, ist die Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft zuversichtlich, den im Juni ausgefallenen Burschentag vom Donnerstag, 05. November, bis Samstag, 07. November, nachholen zu können. Für Bundesbrüder, die Interesse an einer Teilnahme haben, findet sich das Programm im Anhang. Da die Vorsitzende Burschenschaft zur Einhaltung der Hygiene-Auflagen die Teilnehmerzahl benötigt, bitte ich Euch, mir Eure Teilnahme zeitnah mitzuteilen, damit ich unsere Teilnehmerzahl nach Eisenach weiterleiten kann. Bisher haben die AH Varhulik, Manz, Steinmann und Heydrich ihre Teilnahme am Burschentag zugesagt.
Der Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter, Vbr. Taphorn, hat angekündigt, sein Amt vorzeitig zum Ende diesen Jahres aufzugeben. Die Vorsitzende Burschenschaft sucht daher dringend einen neuen Schriftleiter. Sollte einer von Euch Interesse an dem Amt haben, bitte ich um Meldung an mich oder direkt an die Vorsitzende B! Tuiskonia Karlsruhe: vorsdb@burschenschaft.de
Mit treuen Normannengrüßen verbleibe ich bis zum baldigen und gesunden Wiedersehen
Gunnar Heydrich Z! Z! Z!
Der Realitätscheck kam am 2. September 2020 in Form eines Durchsuchungsbeschlusses, unterzeichnet von Richterin am Amtsgericht Heidelberg Zimmer-Odenwälder und überreicht durch die Heidelberger Polizei:
Ermittlungsverfahren gegen Andre Heinrich Rotärmel, geboren 25.12.1993 wegen gefährlicher Körperverletzung
Nach §§ 103, 105 Abs. 1, 162 Abs. 1 StPO wird gemäß § 33 Abs. 4 StPO ohne vorherige Anhörung die Durchsuchung der Geschäftsräume mit Nebenräumen der
Burschenschaft Normannia, Kurzer Buckel 7, 69115 Heidelberg
nach folgenden Gegenständen angeordnet:
1.) Gästebuch
2.) Aufzeichnungsgeräte, insbesondere Videokameras
3.) Gürtel
Die Beschlagnahme der o.g. Gegenstände wird nach §§ 94, 98 StPO angeordnet, sofern sie nicht freiwillig herausgegeben werden.
Marcus Kremers, der Vorsitzende des „Vereins Alter Kölner Germanen 1920“, des „Altherrenverbands“ der Kölner Burschenschaft Germania in der Deutschen Burschenschaft, fasste die Situation für seinen Bund am 8. September zusammen – schließlich waren ja auch zwei Kölner Germanen beteiligt.
Lieber Bundesbruder,
am 28./29. August hat es am Rande des Stiftungsfestes von Normannia Heidelberg einen Vorfall gegeben, der auch unserem Bund betrifft. Ich fasse ihn aus den mir bekannten Informationen zusammen ohne hierbei eigene Interpretationen und Wertungen abgeben zu wollen.
Am späten Abend hatten sich noch zwei Mitglieder der Landsmannschaft Afrania telefonisch erkundigt, ob sie noch aufs Haus kommen können. Dem Anrufer wurde dabei telefonisch angekündigt, dass er dann wieder „gegürtelt“ werde. Das scheint ein gerade in Heidelberg kursierender „Spaß“ zu sein, den anderen mit dem Gürtel auf die Oberschenkel zu schlagen. Als die beiden Afranen auf dem Haus waren und mit anwesenden Personen bereits Bier tranken, kam es wieder zu dieser Gürtelaktion. Dies war wohl auch nicht das erste Mal und auch nicht mit diesem Afranen. Dieser hat, wie er berichtete, einen jüdischen Großvater. Im Rahmen der Aktion, die wohl von vier bis fünf Personen ausging, bzw. vorher, soll es zum Teil zu antisemitischen Äußerungen gekommen sein. Zudem sei der Afrane mit Geldmünzen beworfen worden. Die Situation sei nach sehr kurzer Zeit durch eigenständige bzw. unterstützende Trennung der Beteiligten befriedet worden. Der andere Afrane war die gesamte Zeit zugegen und sah keinen Grund einzugreifen. Die beiden Landsmannschafter waren danach noch eine Zeit auf dem Haus und tranken weiter Bier mit den Anwesenden. Allerdings hat der betroffene Afrane irgendwann später (Zeitpunkt nicht bekannt) Anzeige bei der Polizei erstattet. Aufgrund seiner Angaben stehen die Vorwürfe Körperverletzung sowie antisemitische Beleidigung im Raum. Dadurch kam es in Folge zu Ermittlungen der Polizei sowie des Staatsschutzes und einer Durchsuchung des Normannenhauses, wo die Teilnehmerliste beschlagnahmt wurde, um Beteiligte ausfindig zu machen.
Als potentiell Beteiligte gelten neben mindestens zwei Normannen, zwei Mitglieder der B! Ghibellina Saarbrücken, möglicherweise einer des VDSt Königsberg-Mainz sowie unser Bbr. Kowe und Anwärter Hunze.
Beide waren letzten Freitag bei der Polizei in Köln zu Personenfeststellung. Diese Daten sollen der Polizei Heidelberg übermittelt werden, um die tatsächliche Beteiligung zu klären.
Nach Bekanntwerden dessen habe ich mich sofort mit Bbr. Kowe in Verbindung gesetzt und bin auch im stetigen und engen Austausch mit Heidelberg (Bbr. Heydrich und Bbr. Treml).
Bbr. Heydrich (AHV bei Normannia) war an dem Abend a.d.H., aber bei dem konkreten Vorfall nicht zu gegen.
Nach Aussage von Bbr. Kowe und Hunze haben beide keine antisemitischen Äußerungen getätigt. Am Geldwerfen seien sie ebenfalls nicht beteiligt gewesen. An der Gürtelaktion seien sie beteiligt gewesen, betonen aber, dass es sich hierbei nicht um ein „verprügeln“ gehandelt habe sondern um ein eher ein leichteres Schlagen und auch nicht auf den Kopf oder Oberkörper. Im Allgemeinen wurde die ganze Aktion eher als sonderbar bewertet, da der Afrane (übrigens Mitglied der Jungen Alternative) sich darauf eingelassen habe und später auch noch auf dem Haus geblieben ist. Gleichwohl sehen beide ein, dass es sich um ein erhebliches Fehlverhalten ihrerseits gehandelt hat, dass ihnen sehr leid tut und für das sie sich auch dem Bund gegenüber entschuldigten möchten.
Nach meinen aktuellen Informationen bedauert der Afrane mittlerweile die Anzeige. Angeblich lautet der Vorwurf nunmehr auch nur noch auf Körperverletzung (Einsicht der Anzeige durch einen Heidelberger). Auch soll in der Aussage des Afranen nur von „einem Kölner“ die Rede sein.
Kowe und Hunze haben sich einen RA genommen und versuchen Akteneinsicht zu bekommen, wenn denn gegen sie ermittelt wird. Auch nach weiteren Gesprächen meinerseits und weiteren Recherchen der Heidelberger bleibt die gesamte Aktion sehr schwer nachzuvollziehen.
Alle Beteiligten standen unter Alkoholeinfluss.
Tatsächlich herauszufinden, wer was zu wem gesagt hat, scheint schwer möglich zu sein. Sogar der zweite Afrane soll sich an diversen verbalen Ausfällen gegenüber seinem Bundesbruder beteiligt haben. Dieser wiederum galt als befreundet mit dem Sprecher der Normannen…
Normannia Heidelberg hat seine Aktivitas (4 Personen) derweil suspendiert und wartet nun auch auf weitere Informationen zu der Anklage und den Ermittlungen. In Saarbrücken war die Polizei ebenfalls zur Feststellung der Personalien.
Ich war Freitagabend mit Bbr. Gieseck (Kassenwart des VAKG), a.d.H. und haben lange mit den beiden gesprochen. Fest steht, dass antisemitische Beleidigungen nicht geduldet und streng geahndet werden.
In einer ersten Reaktion haben wir Hunze den Status „Anwärter“ aberkannt. Kowe ist ab sofort suspendiert. D.h. er darf kein Couleur tragen und nicht als Mitglied der Germania auftreten.
Diese Entscheidung haben beiden zugestimmt und akzeptiert. Weitere Maßnahmen müssen dann satzungsgemäß erfolgen. Uns allen geht es allen darum, Schaden vom Bund fernzuhalten.
Zudem müssen wir weitere Informationen und Entwicklungen abwarten. Ich bleibe dazu in engem Austausch mit Heidelberg, Kowe und Hunze.
Das Fehlverhalten steht außer Frage und sollte Sanktionen unseres Bundes zur Konsequenz haben. Es macht aber einen großen Unterschied aus, ob es nun „nur“ um das gemeinschaftliche ritualisierte Schlagen mit dem Gürtel geht oder um antisemitische Ausfälle.
In direkter Folge der Suspendierung haben wir das Semesterprogramm angepasst. Ihr findet die noch nicht gedruckte Version anbei.
Einen mit Vorsicht zu genießenden Presseartikel findet Ihr [bei der Rhein-Neckar-Zeitung]
Er resultiert auf einer Berichterstattung der Antifa.
Besonderheit am Rande. Der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, ist Mitglied der Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania im CC.
Ich möchte noch einmal betonen, dass diese Ausführungen nur auf den mir bekannten Informationen beruhen. Ich möchte nichts beschönigen und nichts vorverurteilen.
Es gibt derzeit weitere Befragungen und Ermittlungen, die ggf. zu genaueren Erkenntnissen führen. Der GA beschäftigt sich nächste Woche mit der Angelegenheit.
Wir wollen hier sachgerecht, besonnen und angemessen handeln. Dazu brauchen wir aber auch weitere Informationen.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung und halte Euch auf dem Laufenden.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen
Marcus Kremers Z!
Bei den Normannen hingegen gab es mehr Fragen als Antworten, die der Vorsitzende am 18. September in seiner Einladung für die kommende Krisensitzung stellte:
Liebe Bundesbrüder,
hiermit lade ich Euch zur Vorstands- und Beiratssitzung am Dienstag, 22.09.2020, 20 Uhr, adH ein.
Zu besprechen sind:
1.) Sachstandsmitteilung zum Vorfall am 28.8.
2.) Erörterung der eMail von Bbr. Motzke:
nachdem heute wieder ein Artikel in der RNZ war, bitte ich Dich und den AH-Vorstand, um Aufklärung folgender Vorwürfe, die mir in den letzten Tagen zugetragen wurden:
1. Ist es richtig, daß uns das Gruß und Paukverhältnis durch einen Bund in Heidelberg vor einigen Wochen gekündigt wurde? Grund sollen abfällige Äußerungen von unseren damaligen Aktiven über einen dunkelhäutigen Waffenbruder, der darüber hinaus noch behindert ist, gewesen sein.
2. Ist es richtig, daß sich Mitglieder unseres Bundes oder deren Gäste in der letzten Zeit auf dem Haus einer Heidelberger Verbindung über die Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlosend geäußert haben und diese geleugnet haben?
3. Ist der Austritt des ehemaligen Bundesbruders Demand im Zusammenhang mit dem Überfall auf das Haus der Verbindung Rupertia zu sehen? Hatte der Altherrenvorstand davon Kenntnis? Herr Demand mußte sich, wie mir vor kurzem bekannt wurde, einem einem Strafverfahren unterziehen. Welche weiteren ehemaligen Bundesbrüder bzw. welche weiteren Personen sind davon betroffen?
4. Was ist dem Altherrenvorstand über den Überfall auf eine linkes Zentrum in Mannheim bekannt? Welche Personen aus unserem Bund (auch die Ehemalige) haben sich daran beteiligt?
5. Gibt es eventuell Bundesbrüder die in einen der in 1- 4 genannten Vorgänge verwickelt waren und die zwischenzeitlich in den Altherrenbund aufgenommen wurden und demnach nicht durch die Auflösung der Aktivitas betroffen sind.
Ich bitte Dich diese Franken so schnell wie möglich zu klären, da ich unter den gegebenen Umständen keine Möglichkeit sehe, wie wir uns vor der Öffentlichkeit verteidigen können. Wir wissen einfach nicht, was in den letzten Monaten und Jahre in der Aktivitas vorgegangen ist und welche Vorwürfe noch schlummern. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, daß wir von den ehemaligen Aktiven nicht die Wahrheit erfahren.
Ich freue mich über eine zahlreiche Teilnahme.
Mit treuen Normannengrüßen
Gunnar Heydrich Z! Z! Z!
Coburger Convent? Corps?
Der „Rechtsamtsleiter“ des Verbands Alter Herren des Coburger Convents (AHCC) Veit Stößlein schrieb am 5. September 2020 eine Rundmail an den AHCC zum „Vorfall in HD“.
Vermutlich verwechselte er dabei den „Verfassungsschutz“ mit dem „Staatsschutz“. Wie es gelegentlich bei Menschen passiert, die sich selbst bisher nicht als Ziel wahrgenommen haben – weder des einen, noch des anderen.
Aber eventuell hat sich ja das Landesamt für Verfassungsschutz nach der Lektüre von „Der Richter grüßt Hitler“ und „Die Präsidierende grüßt Hitler“ an ihren obersten Dienstherren gewandt mit der sorgenvollen Frage: Was tun?
Betreff: DRINGEND!!!! Vorfall in HD
Von: Veit Stößlein
An: Ali Ottmar Mahdi, Philipp Stöcklein, Tobias Kretschmer, Ulrich Teufel, Hans Schollmeyer, Martin Vaupel
Kopie: Ronald Scholz
Datum: 5. September 2020Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
folgender Sachverhalt hat mich erreicht:
Ein Vbr. Afraniae ist wohl am vergangenen WE auf dem Stiftungsfest von B! Normannia HD Opfer einer gefährlichen Körperverletzung geworden. „Herren“ des besagten Bundes sowie von weiteren B! haben ihn mit ihren Hosengürteln malträtiert nachdem er seine Familie als jüdischstämmig „geoutet“ hat.
Es ist wohl absehbar, dass die Rhein-Neckarzeitung in der kommenden Woche sich der Sache annimmt. Geschehen ist dies bereits aufgrund Strafanzeige des betroffenen Verbandsbruders durch den Verfassungsschutz!
Wir müssen JETZT und UNVERZÜGLICH eine Pressemitteilung fertig machen, wonach wir diesen Vorfall auf das Ärgste verurteilen, jegliche Art von Extremismus ablehnen usw.
Die B! Normannia hat wohl schon reagiert und ihre Aktivitas aufgelöst:
burschenschaft-normannia.deNachstehende Mitteilung hat mir Vbr. Scholz mit der Bitte um weitere Veranlassung gesendet!
Vbr. Vaupel habe ich bereits telefonisch informiert!
Wir müssen also handeln und zwar mit aller gebotenen Eile, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Der Schaden für das Korporationsstudententum ist ohnehin immens!
Beste verbandsbrüderliche Grüße
Stößlein
Die „[n]achstehende Mitteilung“ war der Screenshot einer Messenger-Nachricht:
[geschwärzt] geht es gut. Letzten Freitag war er mit [geschwärzt] bei Normannia, die hatten am Wochenende Stifte, also auch andere Gäste da. Irgendwann kam das Gespräch darauf, dass er Jude sei, was er soweit korrigiert hatte, dass sein Opa Jude war. Dann haben ein paar von Normannia, B! Ghibellinia Saarbrücken, B! Germania Köln (Abspaltung von Afrania) und VDSt Asciburgia Mainz ihre Gürtel ausgezogen, ihn damit verprügelt, ihn als Juden beschimpft und mit Münzen beworfen.
Er hat das am Samstag dann zur Anzeige gebracht, mittlerweile auch mit dem Verfassungsschutz gesprochen und am Mittwoch hatten die Normannen eine polizeiliche Hausdurchsuchung.
Der Schatzmeister des AHCC Hans Schollmeyer hingegen riet dem erweiterten Vorstand im September 2020, die Nerven zu behalten und abzuwarten:
Betreff: Re: DRINGEND!!!! Vorfall in HD
Von: Hans Schollmeyer
An: Martin Vaupel Kopie: Ali Ottmar Mahdi, Veit Stößlein, Philipp Stöcklein, Tobias Kretschmer, Ulrich Teufel, Ronald Scholz
Datum: 6. September 2020Sehr geehrte Herren verbandsbrüder, ich bin der Meinung wir müssen streng unterscheiden zwischen der Reaktion nach innen und nach außen. Nach außen würde ich mich vorbereiten, aber nach innen als Vorstand Ahcc und !!!! präsidierende regieren. Die vereinsautonomie gibt uns hier Schranken, sodass wir nur verurteilen können und darauf hin weisen dass wir keine Zusammenarbeit bis eben bei der AGA pflegen. Intern sollten wir erklären, dass es zwar jedem Bund, Siehe Hamburg, Bayreuth Etc frei steht welchen Umgang er pflegt, dass er seitens des Verbandes nicht mit Unterstützung rechnen kann wenn er selbstverschuldet in die Presse gerät. Nocheinmal: nach innen den Fall als bekannt sofort veröffentlichen und kritisch Stellung nehmen. Nach außen abwarten wie wir in der Presse erwähnt werden. Immerhin ist der Innenminister Afrane. Gruß
Von meinem iPhone gesendet
Schollmeyer bezog sich dabei auf zwei Fakten: Bei dem Anzeigeerstatter Philipp Smeljanez handelte es sich um einen „Aktiven“ der Afrania. Und die Afrania ist der Bund des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl, „Alter Herr“ der Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania zu Heidelberg und organisiert in der Vereinigung Alter Herren des Coburger Convents Heilbronn (VACC).
Ronald Scholz von der Turnerschaft Rhenopalatia Heidelberg und der Landsmannschaft Troglodytia Kiel sowie stolzer „Preisträger des CC-Wissenschaftspreises 2014“ hatte als CC-Pfarrer natürlich nicht den Antisemitismus und als „Verbandsbruder“ natürlich nicht die JA-Mitgliedschaft des Opfers, sondern vornehmlich den „Schaden für das Korporationsstudententum“ im Blick.
Betreff: AW: DRINGEND!!!! Vorfall in HD
Von: Ronald Scholz
An: Hans Schollmeyer, Martin Vaupel
Kopie: Ali Ottmar Mahdi, Veit Stößlein, Philipp.Stöcklein, Tobias Kretschmer, Ulrich Teufel, Veit Stößlein, CC-Kanzlei
Datum: 6. September 2020Sehr geehrte Herren Verbandsbrüder,
ich teile (auch) die Ansicht, dass wir uns von der letzten Plattform gemeinsamer Zusammenarbeit zurückziehen sollten. Mit den DB-Buxen ist kein Blumentopf zu gewinnen und ihre zu einem großen Teil vorsätzlichen - und strafrechtlich relevanten - Verfehlungen färben auf alle Tischnachbarn ab. Ein Außenreaktion sollte von uns, da stimme ich zu, wohl überlegt und dann nur nach vorheriger Abstimmung mit dem AHV Afraniae und dem Geschädigten erfolgen. Die Taktik der Kösener, sich solange wie möglich überhaupt nicht zu äußern, da man erst gar nicht in einem Gesprächs-/ Pressezusammenhang mit den Braunbrüdern genannt werden möchte, ist sehr gut nachvollziehbar.
Eine Äußerung in den Verband hinein, könnte einen Mittelweg darstellen (zumal heute ohnehin alles geleakt wird). Sie sensibilisiert die Verbandsbrüder zudem für die Haltung des Verbandes und bereitet u.U. die Grundlage für etwaige in der Zukunft noch zu treffende Beschlüsse auf dem CGC vor.
Zu überlegen wäre auch, ob man, da die Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg das Thema vermutlich zuerst aufgreift, den AHV Afraniae anfragt, ob er in seiner Funktion und damit auch mittelbar/ indirekt für den Coburger Convent eine Erklärung im Sinne unserer Presserklärung der Regionalpresse zukommen lassen wollte.
Im Übrigen wurde vergangenen Mittwoch das Haus der Normannen von Polizei und Verfassungsschutz durchsucht. Weitere Hausdurchsuchungen bei den mitinvolvierten Bünden stehen angeblich an. Natürlich wir der Verfassungsschutz irgendwelche Materialien konfisziert haben. Seien es Symbole auf Fahnen, Aufklebern oder Sonstiges. Sollte dann noch ein Luftgewehr oder eine Axt im Haus gefunden worden sein, kann man natürlich auch gegenüber der Öffentlichkeit die Maßnahmen sehr gut darstellen.
Letzte Bemerkung: Sollten bei den Tätern Mitglieder der Identitären oder der Jungen Alternativen dabei gewesen sein, wird das die Investigativjournalisten natürlich erst Recht motivieren, zumal in BW 2021 Landtagswahlen anstehen. Strobel wird daher sicherlich aus mehreren Gründen sehr genau überlegen (müssen), wie er sich dazu als Innenminister verhält, wenn das Thema an ihn herangetragen wird.
Einen guten Start in eine spannende Woche.
Mit verbandsbrüderlichem Gruß
Scholz
Bezüglich Presse machte sich Hans Schollmeyer keine großen Sorgen, denn wie er aus zuverlässiger Quelle erfuhr, hatten die Corps einen weiteren national gesinnten Menschen in einen führenden Beruf unserer Gesellschaft entsandt:
Der Fall HD ist übrigens dem Springer-Haus nicht unverborgen geblieben, gestern schrieb mich dazu unser Haus-Justizar an – Corps Hannoverae Göttingen. :))
So blieb es letztlich beim Coburger Convent wie so oft bei schönen Worten ohne Folgen, die in diesem Fall Tobias Kretschmer am 6. September 2020 formulierte:
Letztlich braucht der Verband ein professionelles Konzept der Krisenkommunikation. Den Austausch per E-Mail halte ich diesbezüglich in mehrfacher Hinsicht für ungeeignet.
Die Arbeitsgemeinschaft Andernach
Allerdings nahm am 6. September der Vorsitzende des Coburger Convents, Ali Ottmar Mahdi, Kontakt zu dem Vorsitzenden des Kösener Senioren-Convents-Verbands, Richard G. Hückel, auf. Hückel ist „Alter Herr“ des Corps Guestphalia Erlangen, damals der Architekt „Richard“ vom „Team Hückel“ aus Erlangen, heute der „Director - Head of Project Construction corp. bei REHAU“.
Thema des Telefonats war die Arbeitsgemeinschaft Andernach der mensurbeflissenen Verbände (AGA). In diesem Lobbyverein sind bis heute alle großen „schlagenden“ Dachverbände gemeinsam organisiert. Zum Zeitpunkt des Telefonats war die Allgemeine Deutsche Burschenschaft gerade Mitglied der AGA geworden.
Betreff: VAC: Vorfälle in Heidelberg Von: Richard G. Hückel Datum: 6. September 2020 An: Ernst Brenning, Thomas Heglmeier Kopie: Ali Ottmar Mahdi, Vorort KSCV, Vorort WSC, Thomas Seeger
Meinen Gruß zuvor!
Lieber Brenning,
lieber Thomas,die Vorfälle im Zusammenhang mit der Burschenschaft Normannia in Heidelberg und die Hintergründe darf ich als bekannt voraussetzen (burschenschaft-normannia.de).
Da der Vorfall zur Anzeige gebracht wurde, ist zeitnah zu erwarten, dass von Seiten der Presse Nachfragen auch bei den Corps erfolgen. Diesbezüglich empfehle ich, auf der Basis der in der digitalen Pressemappe vorliegenden Vorlagen ein Schreiben zu formulieren, dass im Falle von Anfragen zur Verfügung gestellt werden kann (vgl. hierzu den Fall des vermissten Corpsstudenten in Heidelberg).
In diesem Zusammenhang rief mich heute Herr Dr. Mahdi Landsmannchaft Brandeburg Berlin, Landsmannschaft Troglodytia Kiel / Vorsitzender des AHCC e.V. an.
Mit ihm teile ich die Meinung und rege an, dass im Zuge eines 3+3 Verbändegespräches (virtuell) diskutiert werden muss, ob ein Fortbestand der AGA in heutiger Form mit Beteiligung der Burschenschaften überhaupt noch vereinbar ist, oder ob nicht auch hier die Verknüpfung zu den Burschenschaften gelöst werden muss. Die AGA mit ihren Zielen kann sinnvoll auch gemeinsam zwischen CC, WSC und KASC weiter geführt werden. Der Umgang im Zusammengang mit der Belegung von Partien mit Burschenschaften in den einzelnen CSC wurde bereits auf dem letzten oKC (2019) intensiv diskutiert und steht hier auch nicht im Widerspruch mit der Kündigung der AGA.
Es würde mich freuen, wenn hier auf Verbandsebene zeitnah ein Austausch zu der Thematik erfolgt. Herr Dr. Mahdi, den ich auch mit im Verteiler Führe, steht zu Gesprächen bereit.
Mit den besten Wünschen
Euer
Richard Hückel
I Guestphaliae Erlangen
Doch bis heute ist die Deutsche Burschenschaft Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Andernach.
Im Oktober 2020 forderte der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume neben der Enteignung von Burschenvillen eine Beobachtung der Deutschen Burschenschaft durch das Bundesamt für Verfassungsschutz:
Wenn die Deutsche Burschenschaft in zwei Jahren immer noch kein Beobachtungsobjekt des Bundesverfassungsschutzes ist, wird es auch für mich in den betroffenen Städten schwierig zu erklären, wofür diese zentrale Sicherheitsbehörde eigentlich da ist.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet auch drei Jahre danach noch keine einzige Studentenverbindung, geschweige denn einen Korporationsdachverband.
Damals hieß es in der Presse, die Burschenschaft Normannia sei nach der Auflösung der „Aktivitas“ für den Geheimdienst „nicht mehr richtig zu greifen“ gewesen:
Nach dpa-Informationen haben die Verfassungsschützer zuletzt geplant, die Normannia stärker unter die Lupe zu nehmen. Da die aktive Gruppe der Burschenschaft nach dem Vorfall Ende August aufgelöst worden sei, sei sie nicht mehr richtig zu greifen, heißt es.
Für uns war die Normannia hingegen sehr gut zu greifen. Sie hatte ja nicht einmal mehr ihre „Aktivitas“.
Ich hatt’ einen Kameraden
Ein halbes Jahr nach ihrem Antisemitismusskandal hatten die Normannen weitaus weniger Mitglieder und keinen Vorstand mehr. Da es bei den Normannen so ganz ohne Chef aber nicht geht, waren sie heilfroh, als sie in die Satzung ihres „Altherrenvereins“ schauten. Dort stand nämlich, dass der Vorsitzende des „Heimvereins“ automatisch auch Mitglied des AHV-Vorstandes sei.
Plötzlich war Carsten Engelhardt der Vorsitzende der Burschenschaft Normannia, zumindest war er alleiniger Vorstand. Was in Kriegszeiten praktisch sein kann, ist in Friedenszeiten ein Problem: Die Normannia versuchte wie so ziemlich alle Studentenverbindungen eine formale Trennung zwischen den zumeist zwei Vereinen hinzubekommen. Wenn dann der Vorsitzende des einen qua Satzung im Vorstand des anderen Vereins ist, kann von einer Trennung allerdings keine Rede sein.
Insgesamt sah es nicht besonders rosig aus, die Normannen erwogen im März 2021 die Kapitulation.
Einladung zu einem Generalconvent
und einem AltherrenconventLiebe Bundesbrüder,
in schwierigen Zeiten ist das gemeinsame Gespräch immer das Sinnvollste, was man tun kann, um Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten zusammen zu erörtern. Wir starten nun einen nächsten Anlauf, um endlich einen Generalconvent und einen Altherrenconvent, durchzuführen. Zu diesen laden wir hiermit ein. Die Convente werden online stattfinden:
Samstag, 6. März 2021
20.00 UhrDie Tagesordnung lautet wie folgt:
1. Eröffnung und Begrüßung, Feststellung der Tagesordnung und der Beschlussfähigkeit
2. Berichte und Aussprache zur aktuellen Situation des Bundes
3. Antrag von Bbr. Heydrich auf Selbstauflösung der Burschenschaft Normannia „Die Burschenschaft Normannia löst sich mit sofortiger Wirkung selbst auf“
4. Anträge von Bbr. Neubeck zu den Leitlinien:
4.1. „Der Convent bestätigt die Gültigkeit der Leitlinien als für alle Bundesbrüder verbindliche Basis des bundesbrüderlichen Lebens in der Burschenschaft Normannia“
4.2. „Der Convent fordert jeden Bundesbruder auf, die Leitlinien - sofern noch nicht geschehen - ausdrücklich schriftlich bis zu einem von Convent zu bestimmenden Termin anzuerkennen oder aber aus der Burschenschaft Normannia auszutreten.5. Neuwahl des gesamten AHV-Vorstandes
6. Verschiedenes
Um möglichst zahlreiche Teilnahme wird gebeten.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen,
gez. der Beirat der Burschenschaft Normannia
Kurz vor dem „Convent“ wirkte zumindest der ehemalige Vorsitzende Gunnar Heydrich resigniert.
Betreff: Re: Antrag auf Selbstauflösung der B! N! HD
Von: Gunnar Heydrich~ An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 21. Februar 2021Liebe Bundesbrüder,
ich erlaube mir, Hartmuts Anfrage einem größeren Kreis zu beantworten. Neben dem aktuellen Vorsitzenden und dem Beirat habe ich auch Bbr. Motzke und Bbr. Neubeck sowie die Bbr. Mayer-Steudte und Sattler, die beide nach meiner Kenntnis Interesse bekundet haben, sich evtl. im Vorstand engagieren zu wollen, in den Verteiler gesetzt. Die sollen ruhig wissen was auf sie zukommt und nicht wie ich in ihr Verderben rennen.
Vorab noch etwas unerfreuliches: Die Tage bekam ich Post von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf bezüglich meiner Anzeige wegen der Veröffentlichung unserer Adressliste und der Drohemail. Das Verfahren wurde eingestellt, da ein Täter nicht ermittelt werden konnte. Wenn nicht ermittelt wird, kann auch kein Täter gefunden werden. So läuft das jetzt, wenn man zu Abschuß freigegeben ist....
Doch nun zum Wichtigen, zu Normannia: Ich habe zu den beiden abgesagten Conventen im Oktober und November den Antrag auf Auflösung der B! Normannia auf der Tagesordnung gehabt, weder Antrag noch Antragsbegründung sind von mir aber schriftlich fixiert worden. Für den aktuellen Convent habe ich dementsprechend den Antrag auch nicht schriftlich eingereicht. Das ändert aber nichts daran, dass sich unser Bund in einer existenzbedrohenden Krise befindet an der durchaus das Ende von Normannia stehen kann. Daher bin ich Carsten (der übrigens aktuell der einzige Bundesbruder ist, der versucht die Handlungsfähigkeit wieder herzustellen, der Beirat ist hierbei ein Totalausfall) gar nicht so undankbar, dass der Antrag publiziert wurde, um auf die Ernsthaftigkeit der Lage hinzuweisen. Wenn jetzt aus dem Beirat Versuche kommen, mit Verfahrensfragen die überfällige Aufarbeitung der Vorgänge bei uns auf dem Haus und in der Aktivitas verhindern zu wollen, kann ich nur entsetzt den Kopf schütteln. Soll das Verheimlichen und Bagatellisieren von Verfehlung und Straftaten immer weitergehen? Wollt Ihr weiterhin den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass der Spuk irgendwann vorbei ist und dann weitermachen wie bisher? Bis zum nächsten Supergau? Und gleichzeitig wird von mir erwartet, wie bei der letzten Presseanfrage des Spiegels, dass ich wieder den Kopf hinhalte. Wenn ich jetzt auch noch lese und höre, dass von einigen Bundesbrüdern gefordert wird, da ja die Aktenlage im aktuellen Ermittlungsverfahren für unsere ehemaligen Aktiven angeblich so günstig sei, die Auflösung der Aktivitas neu zu bewerten, ist bei mir das maximale Maß an Unverständnis endgültig erreicht. Wie weltfremd muss man eigentlich sein, um die Straftaten und Gewaltexzesse unser ehemaligen Aktiven komplett zu ignorieren? Unsere Aktiven haben in den letzten Semestern eine Spur der Verwüstung in Heidelberg hinterlassen, als Stichworte nenne ich nur Autonomes Zentrum, Rupertia, Thuringia, Anzeigen wegen Volksverhetzung, Gefährderansprachen an mindestens drei Aktive etc, ganz zu schweigen von den Vorwürfen von Herrn Stockmann, bei deren Aufklärung wir nachweislich von den Aktiven und Inaktiven rotzfrech angelogen wurden. Die Aktiven sind meiner Meinung nach mit der Auflösung noch zu glimpflich weggekommen und gehörten eigentlich alle c. i. rausgeschmissen. Dass von den ganzen Vorfällen von den Bbr. vor Ort und den Inaktiven nichts bemerkt worden sein will, will mir einfach nicht in den Kopf.
Wenn das nicht aufgearbeitet wird und wir uns nicht durch ein klares Statement (Leitlinien) von Straftaten und Extremismus distanzieren, die mit burschenschaftlichen Idealen, auf die wir uns so gerne berufen, nicht in Einklang zu bringen sind, sehe ich in der Tat schwarz für unsere Gemeinschaft. Eigentlich sollte unser Zusammenleben von Freundschaft und Vertrauen getragen sein, bei uns haben aber die verschiedenen Ansichten über die Bewertung der Verfehlungen und über die notwendigen Konsequenzen uralte Antipathien zwischen zwei Lagern so verschärft, dass bei Normannia nach meiner Einschätzung inzwischen nur noch Mißtrauen und Zwietracht regieren. Ich habe keine Lust mehr, zwischen den beiden Fraktionen aufgerieben zu werden. Arrangiert Euch oder besiegelt mit Euren Streitigkeiten Normannias Ende. Ich bin es leid und will nicht mehr.
Inzwischen dürfte Götz Euch über den gestern erschienen Artikel im Spiegel informiert haben. Für die, die den Artikel noch nicht haben, er hängt an. Für mich bringt der keine neuen Erkenntnisse. Ob presserechtlich dagegen vorzugehen ist, bezweifel ich....
Noch zur Deutschen Burschenschaft: aktuell haben zwei Burschenschaften den Austritt aus der DB auf der Tagesordnung. Der Tropfen, der bei Ihnen das Fass endgültig zum Überlaufen brachte, war Normannia mit unseren öffentlich gemachten Exzessen. Auch hier haben wir maximalen Schaden hinterlassen.
Bitte nutzt zukünftig nur noch diese eMail-Adresse. Alle anderen eMail-Adressen werden in Kürze abgeschaltet.
NG, Gunnar Heydrich Z! Z!
Sent with ProtonMail Secure Email.
Im Protokoll des „ordentlichen Generalconvent[s] der Burschenschaft Normannia Heidelberg“ am 6. März 2021 wurde das Desaster festgehalten:
Der Versammlungsleiter Bbr. Engelhardt stellt die Situation dar, in der sich die Burschenschaft nach den antisemitischen Vorfällen auf dem Haus befindet. Der angerichtete Schaden sei für den Bund ein Desaster und so groß, daß man sich die Frage um den Fortbestand der Burschenschaft stellen müsse. Insbesondere die Nachwuchswerbung werde in den nächsten Jahren kaum möglich sein.
Mehrere Bundesbrüder haben dem Bund schon den Rücken gekehrt. Die Deutsche Burschenschaft hat die Mitgliedschaft der Burschenschaft Normannia suspendiert und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wie bekannt wurde, nehmen andere Burschenschaften die Vorfälle bei Normannia zum Anlaß, den Austritt ihres Bundes aus der DB vorzubereiten. Ein Ausschluß aus der HIG konnte von Bbr. Engelhardt im Moment knapp (7 dafür und 2 dagegen) verhindert werden
Die HIG ist die „Heidelberger Interessensgemeinschaft“, der Name des Heidelberger und Mannheimer „Waffenrings“ der „schlagenden“ Verbindungen. Die HIG schauen wir uns im Kapitel Freundliche Fechtfolgen näher an.
Um die Krise zu überwinden suchte die Normannia ihr Heil zuerst in dem bestehenden „Beirat“ der „Normannia“ und nach dessen Scheitern in einem neugegründeten „Senat“ ohne Vorsitzenden, der für „die Gruppe [...] nur nach innen und nicht nach außen auftreten“ sollte.
Die Burschenschaft Normannia installiert einen Senat, der aus den Bundesbrüdern Thomas Mayer-Steudte, Gerhard Wilstermann, Felix Müller, Denis Sattler und Lewis Graham bestehen soll und die Aufgabe hat, die innere Organisation der Burschenschaft wieder ins Laufen zu bringen und den Zusammenhalt durch eine Neuausrichtung herbeizuführen. Nach der erneuten Einholung des Einverständnisse von Bbr. Michael Saueressig soll auch dieser dem Senat beitreten können.
Ganz oben auf der Agenda des „Senats“ standen die „Klärung der Kassenfrage, sowie IT-Sicherheit“:
Betreff: Neuigkeiten vom Senat der B! Normannia - Ansprechpartner
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 26. März 2021Liebe Bundesbrüder,
gerne möchte ich Euch einen Zwischenbericht von der Arbeit des neu gegründeten Senats zukommen lassen.
Die oberste Priorität hatten die Klärung der Kassenfrage, sowie IT-Sicherheit.Bbr. Graham kümmert sich gerade um die Einrichtung eines neuen Verteilers und fungiert als IT-Beauftragter. Er ist auch der Ansprechparter in allen IT-Fragen und kann unter lewis@graham.ag oder 0175/1509915 erreicht werden.
Ich selbst bin federführend für die Kasse zuständig. Hier versuche ich mich gerade um die Auflösung der alten Konten zu kümmern, da diese nicht übertragen werden können und ein Weiterarbeiten damit mehr oder weniger nicht möglich ist. Bbr. Barwig hat hier dankenswerterweise vor Ort ein neues Konto eröffnet, da mir das aus der Ferne nicht möglich ist. An dieser Stelle möchte ich mich bei ihm für seine Hilfe herzlichst bedanken.
Die Einrichtung des Kontos läuft gerade. Sobald diese abgeschlossen ist, wird das bisherige Altherrenkonto aufgelöst und die Vermögenswerte in das neue Konto übertragen. Da die Dokumente für die Einrichtung zwischen Deutschland und Irland postalisch hin und her versendet werden müssen, kann das aber noch ca. 2 Wochen dauern. Die Bundesbrüder, die ihren Beitrag selbst per Dauerauftrag überweisen bitte ich, diesen für April noch ein letztes mal auf das alte Konto zu überweisen. Sobald die Einrichtung abgeschlossen ist, lasse ich Euch allen dann die neue Kontoverbindung für ab Mai zukommen.
Neben meiner Funktion als Ansprechpartner für Kassenfragen bin ich nun auch der zentrale Ansprechpartner für alle übrigen Fragen. Wenn Ihr Anliegen haben solltet, schreibt mir gerne.
Meine Bitte an dieser Stelle wäre, dass von Rundmails über undurchsichtige Verteiler abgesehen wird um zu verhindern, dass bestenfalls verschiedene Wissensstände im Bund zu Verwirrung führen oder schlimmstenfalls sensible Internas über falsche oder veraltete Mailadressen an die falschen Stellen gelangen.Meine Kontaktdaten:
sattlerdennis@protonmail.com
+353 87 1706007 (bitte Vorwahl beachten)Leider sind insgesamt vier Bundesbrüder seit dem letzten Convent ausgetreten:
Werner Engelmann
Helmut Rockert
Hansjörg Keller
Markus StemmerZuletzt möchte ich noch um zahlreiche Teilnahme am kommenden Convent am 01.05. 2021 werben. Der Versand der Einladungen erfolgte gestern per Post. Ein Zusammenkommen im Rahmen einer Kneipe wäre sicherlich freudiger und schöner, aber derzeit ist das leider nicht möglich. Allerdings ist in unserer aktuellen Situation eine möglichst breite Basis für Conventsentscheidungen wichtiger denn je. Der Convent findet wieder digital statt. Bbr. Graham wird einige Tage vor dem Convent eine Übungssitzung anbieten und in der Materie ungeschulten Bundesbrüdern helfen. Falls Ihr daran Interesse haben solltet, schreibt ihm bitte eine kurze Mail. Er wird dann auf Euch zurückkommen.
Für aufkommende Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung.
Bundesbrüderliche Grüße aus Irland
Dennis Sattler N!
Allerdings legte Götz Goebel aus formalen Gründen Widerspruch gegen alle Beschlüsse des „Convents“ ein, was den Senat direkt handlungsunfähig machte. Und er sorgte damit für fast so viel Ärger wie die Banken, denn „die Kontoeröffnung ist für uns leider vermutlich schwieriger als eine Beschaffung illegaler Substanzen über das Internet“. Letztlich eröffnete die Normannia ein Bankkonto in Irland und ließ mangels Aktivitas zur Finanzierung ihrer Villa chinesische Austauschstudentinnen in derselben wohnen.
Einige Normannen, die endlich einen Schlussstrich unter die Naziskandale ziehen wollten, waren über den Widerspruch extrem frustriert. Zugleich stieg die Frequenz der Anfeindungen im privaten Umfeld, da sie völlig korrekt für den antisemitischen Angriff in Mithaftung genommen wurden. Das war für sie untragbar.
Auf der anderen Seite verstanden viele Normannen die Politik der öffentlichen Schadensbegrenzung als Anbiederung an den Zeitgeist und die Säuberungswelle auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung völlig korrekt als Verrat an der gemeinsamen nationalkonservativen Politik der Vergangenheit. Das war für sie untragbar.
Wenn alle untreu werden
Die Folge war eine weitere Austrittswelle „Alter Herren“ beider Gruppen von Hamburg bis Swakopmund. Während die „Hab was zu verlieren“-Fraktion meist ihren Austritt aus Haus- und „Altherrenverein“ in einem Zweizeiler formulierte, griffen politischere Gemüter für die Abrechnung zur spitzen Feder.
Betreff: Austrittserklärung aus der B! Normannia Heidelberg mit sofortiger Wirkung
Von: Ingo Schaper
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 27. März 2021Austrittserklärung aus der B! Normannia Heidelberg mit sofortiger Wirkung
Liebe Bundesbrüder,
hiermit erkläre ich meinen Austritt der aus der B! Normannia zu Heidelberg.
Der Wahlspruch: „Ehre, Freiheit, Vaterland“
wurde und wird aus meiner Perspektive Stück für Stück seit der ersten Septemberwoche 2020 demontiert.
Werner Engelmann hat vor wenigen Tagen einige Punkte skizziert, die besonders prägnant sind. In all den genannten Punkten bin ich identischer Meinung.
Die Leitlinien in der vorliegenden Form werde ich niemals unterschreiben.
Auch die Kommunikation, Stichwort: „Fehlende Conventsprotokolle“, Ereignisse im Altherrenbund, Stand um das Haus, Ideen / angedachte Perspektiven über weitere Vorgehensweisen, fehlen gänzlich. Man muss sich Informationen mühsam zusammensuchen, dies ist in der jetzigen Situation geradezu toxisch.
Mehr und mehr habe ich mich in den Ereignissen innerhalb der der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg seit Anfang September 2020 nicht mehr wieder erkennen können. Das bin nicht mehr ich, die Identität mit der real existierenden Verbindung ist verschwunden. Noch schlimmer wiegt das verlorene Vertrauen.
Dass sich in einer Burschenschaft der „Roten Richtung“, - geistig verbunden mit der „Badischen Revolution“, Vorkommnisse obiger Skizzierung ereignen, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Dem Wahlspruch: „Ehre, Freiheit, Vaterland“ - den burschenschaftlichen Zielen fühle ich mich, wie in alten Zeiten, verbunden.
Eine Rückkehr in die B! Normannia zu Heidelberg, auch in zeitlicher Ferne, ist ausgeschlossen.
Einer weiteren akademischen Verbindung trete ich nicht bei.
Ein Beitritt zum Burschenschafter Denkmalerhaltungsverein Eisenach e.V. ist denkbar.
Betreutes Denken und ein vorgeschriebenes Vokabular / einen vorgegebenen Verhaltenskodex für meine Freizeit lehne ich strikt ab. Für meine Bewegung im öffentlichen Raum liefern derzeit die Mainstreammedien das erwünschte Stützkorsett / Profil, da sind dergleiche Restriktionen im Privatleben unerfreulich und zu vermeiden.
Über meine Pennalverbindung bin ich Mitglied im Allgemeinen Pennäler Ring (APR) und dem Österreichischer Pennäler Ring (ÖPR).
Orte, an denen man sich freiheitlich, national bewegen kann.
Derzeit neuformulierte, den Regierenden zum Gefallen und Abnicken gereichende Leitlinien zum Deutschlandbild, werden dort nicht benötigt.
So war es in der Vergangenheit, so ist es derzeit und so wird es bleiben.
Weiterhin gelten die letzten Worte von Graf Schenk von Stauffenberg:
„Es lebe das heilige Deutschland!“
Den verbliebenen Heidelberger Normannen, ihren Angehörigen und Familien wünsche ich beste Gesundheit, viel Glück und Erfolg.
In der Hoffnung, daß sich in der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg irgendwann alles zum Guten wenden wird, verbleibe ich
mit farbenbrüderlichen Grüßen
Ingo Schaper Z!
Seine Meinung zu dem antisemitischen Angrifff hatte Ingo Schaper bereits am 15. März 2021 in einer Austrittsbegründung gegenüber seinen „Conleibs und Consemester“ kundgetan:
Zu den Ereignissen am 28.08.2020 möchte ich nur sagen, - kann passieren, früher wäre die Angelegenheit auf dem Paukboden aus der Welt geschaffen worden. Heute haben wir andere Zeiten. Jede Ära weist Ihre eigenen Prädikate auf.
Nach dem Antisemitismus-Skandal wollten die Normannen die Nazis in den eigenen Reihen durch ein (ausbleibendes) Bekenntnis zu sechs „Leitlinien“ zum Selbstausschluss zwingen. Eine davon war das Bekenntnis zur „besonderen Verantwortung Deutschlands für die Opfer des Nationalsozialismus“. Diesen „Schuldkult“ fand Ingo Schaper inakzeptabel und widerrief sozusagen seine elektronische Zustimmung zu der vierten „Leitlinie“.
Zu Punkt 4.) ….“ und bekennen sich zu der daraus resultierenden besonderen Verantwortung Deutschlands für die Opfer des Nationalsozialismus.“
Das hört sich nach Begleichung einer monetär nicht zu begleichenden Schuld an. Der Terror der NS- Herrschaft ist bei weitem nicht einzig auf dieser Welt, der Terror hat viele grausame Facetten. Jedoch wird noch immer die für jetzt in Deutschland lebende Urbevölkerung der Schuldkult aufrecht erhalten. Die Tätergeneration ist um die 100 Jahre alt.
Wir sollen wohl ewig im Staub krauchen. Viele Menschen sehen dies weltweit allmählich anders, jedoch liegt die Sprachkeule noch immer in Deutschland, bei fleißigem Gebrauch derselben. Ich möchte nicht mit geöffneten Scheckbuch und Büßergewandt durch unser Land kriechen.
Mit Geld kann man das Unrecht der NS-Zeit kaum ändern. Unsere Großeltern- und meine Elterngeneration haben Milliarden DM / Euro an Sachleistungen und verdeckten Zahlungen geleistet. Unsere Generation zahlt noch immer mit Unterstützungen, Beträgen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, obwohl die Alliierten am Ende des II. Weltkrieges auf offizielle Reparationszahlungen verzichtet haben. In meiner Familie gibt es kein Familienmitglied, welches in Kriegsverbrechen verstrickt war. Im Gegenteil, auch hier sind Tote, Vermisste und Verwundete zu beklagen. In den II. Weltkrieg ist aus meiner Familie kein einziges Familienmitglied mit Begeisterung gezogen, Sorgen und Bedenken überwogen.
Wenn man um Vergebung bittet, darf man auch nach langer Zeit darauf hoffen, daß einem vergeben wird. Monokausalität und Erbschuld gibt es bei mir nicht. Ein jeder wird für das bestraft, für das er sich strafrechtlich zu verantworten hat.
Dies ist altes römisches Recht.
Ich nehme mir das Recht, aufrecht meinem Mitmenschen zu begegnen. Aufrecht wie ein Spanier, Portugiese, Belgier, Franzose, Chinese, US- Amerikaner, Russe, Kambodschaner, etc.. (Mal schauen, wann diese Länder endgültig unter die Moralkeule gelangen. Bei vielen beginnt es bereits.)
Die vorliegenden Leitlinien der B! Normannia zu Heidelberg werde ich niemals handschriftlich unterzeichnen.
Manche der Normannen hatten „die Befürchtung, dass man versucht sie aus dem Bund zu drängen, um dann den Hauserlös unter sich aufzuteilen“. Wieder andere widerriefen ihre eidesstattlichen Erklärung, mit der sie sich den sechs „Leitlinien“ bekannt hatten, wegen des zweifellos undemokratischen Vorgehens der Normannia:
Betreff: Widerruf meiner eidesstattlichen Erklärung
Von: Markus Schäfer
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 28. März 2021Liebe Bundebrüder,
am 08.11.2020 sandte ich an diese Email-Adresse meine Zustimmung zu einem vorgefertigten Text, der mit „Leitlinien der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg“ überschrieben war. Ich tat dies in der Erwartung, daß es sich dabei zunächst um eine Sofortmaßnahme in einer Notsituation handeln würde, und daß Details und konkrete Formulierungen zu einem späteren Zeitpunkt noch auf einem (Präsenz-)Convent diskutiert, ggf. modifiziert und schließlich gemeinsam beschlossen würden. So wie wir das in der Vergangenheit immer taten: diskutieren und debattieren, gemeinsam streiten und schließlich gemeinsam demokratisch entscheiden.
Dies soll aber alles hier offenbar nicht mehr geschehen. „Friß oder stirb“ heißt die Devise, wobei ich bis heute nicht weiß, wer den vorgefertigten Text überhaupt verfaßt hat. Dieses Vorgehen empfinde ich als undemokratisch, als unburschenschaftlich und als entwürdigend. Es ist intellektuell erbärmlich, eine akademischen Gemeinschaft auf diese Weise zu einem Abnick-Verein zu degradieren, und alle von uns bislang gelebten demokratischen Prinzipien derart außer Kraft zu setzen.
Daher widerrufe ich hiermit meine eidesstattliche Erklärung vom 08.11.2020.
Bundesbrüderliche Grüße
Markus Schäfer Z!
Und widerriefen ihren Widerruf später wieder. Es war unübersichtlich.
Betreff: Re: Widerruf meiner eidesstattlichen Erklärung
Von: Markus Schäfer
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 16. Mai 2021Liebe Bundesbrüder,
auf der Basis des Convents vom 01. Mai, der in der Email von Dennis Sattler vom 04. Mai bzgl. VS-Beobachtung zusammengefasst wurde, ziehe ich hiermit meinen Widerruf vom 28. März zurück.
Bundesbrüderliche Grüße
Markus Schäfer Z!
Immer Ärger mit der Presse
Als die Rhein-Neckar-Zeitung im Mai 2021 nachfragte, ob Luis Stadlthanner noch immer auf dem Haus wohne, waren die Normannen über diese Unterstellung sehr empört.
Dennis Sattler, der letzte wirklich aktive „Alte Herr“, meldete sich wütend aus Irland. Sattler lebt im irischen Athlone und arbeitet für den Versicherungskonzern Canada Life. Seit dem Antisemitismusskandal – Sattler war am 28. August 2020 anwesend – spielt er in der „Burschenschaft Normannia“ eine tragende Rolle. Er formulierte eine Antwort, die sich gewaschen hatte:
[Anrede]
da Sie es leider versäumt haben, Ihre Anschuldigungen aus Ihrem neuesten Machwerk mit einer Recherche zu untermauern, müssen wir Sie leider in einigen Punkten korrigieren.
Herr Stadlthanner ist seit Auflösung der Aktivitas kein Mitglied der Burschenschaft Normannia mehr und wohnt auch seit letztem Jahr nicht mehr auf dem Anwesen. Was im übrigen für alle ehemaligen Aktiven gilt.Was ansonsten die Wohnsituation und unsere Personalstruktur angeht, sind wir Ihnen keine Rechenschaft schuldig.
Im Übrigen versäumen Sie es in fast keinem Satz, bei den Angeklagten von „Normannen“ zu sprechen. Keiner der betroffenen Personen ist nach der Auflösung der Aktivitas noch Mitglied.
Wir fordern Sie daher auf, beide Punkte eindeutig klarzustellen. Sollte dies nicht umgehend erfolgen, oder sollten Sie noch einmal haltlose Vorwürfe gegen uns erheben, behalten wir uns rechtliche Schritte gegen Sie vor!Hochachtungsvoll
Der Altherrenbund der Burschenschaft Normannia Heidelberg
In der folgenden Diskussion gab Klaus-Dieter Motzke Wissenswertes zu Protokoll:
Louis hat nach dem Rauswurf noch zweimal auf dem Haus übernachtet. Dann hat er nach und nach das Zimmer geräumt aber nicht mehr in dem Zimmer gewohnt. Der hatte viel zu viel Angst vor den Antifa.
Zum Zweck der Räumung habe ich Ihm auch noch einmal einen Schlüssel von der Zwischenschließanlage gegeben. Leider hat er sich Zeit gelassen. Er ist immer wieder nachts und vermummt gekommen. Aber Ende November war er nach meiner Erinnerung definitiv weg.
Ich habe ihn mehrfach aufgefordert seine Sachen abzuholen. Ich habe ihm aber nicht sehr unter Druck gesetzt. Er hat sich damit entschuldigt, daß er kein großes Auto hat und die Sachen nach Speyer fahren muß.
Am Ende siegte der Zweifel und Klaus-Dieter rief dann doch noch den Luis an. Und siehe da: Luis Stadlthanner wohnte offiziell immer noch auf dem Normannenhaus:
[I]ch habe gestern Louis angerufen. Er hat sich tatsächlich nicht abgemeldet. Das will er aber jetzt tun, angeblich weil er jetzt erst eine neue Wohnung gefunden hat.
Allerdings erfuhren die Normannen erst aus der Presse, was der Grund für die Anfrage der Lokalzeitung war: Ein Gerichtsprozess gegen ihre ehemaligen Aktiven. Die hatten nämlich Aktive der Rupertia, einer nichtschlagenden, nichtfarbentragende Studentenverbindung ohne Korporationsverband, verprügelt und anschließend den Hitlergruß gezeigt.
An dem Überfall auf die Rupertia waren unter anderem die damaligen Normannen Kilian Malcolm Hilmar Demant, geboren am 8. Juni 2000, Maximilian Wolff, geboren am 25 Februar 1992 und Alexander Michael Alfred Römelt, geboren am 7. Juli 1993. Außerdem war Leon Stockmann, geboren am 3. Januar 2002, der damals noch kein Normanne war, unter den Angreifern. Dem Überfall, bei dem einem Ruperten ein Schneidezahn ausgeschlagen wurde, war eine Provokation vorausgegangen. Einer der Normannen hatte gesagt: „Ich bin stolzer Antisemit!“
Aber das war den Normannen auch alles nicht so wichtig, sie waren mit sich selbst beschäftigt. Die „Alten Herren“ waren schließlich gerade dabei, andere „Alte Herren“ aus ihrer „Burschenschaft“ zu werfen.
An der Zeit für Streit
Auf ihrem Convent am 1. Mai 2021 bereiteten sie eine Rückkehr zur Vereinsnormalität vor. Die unüberbrückbaren Differenzen wurden gelöst, indem der Unvereinbarkeitsbeschluss mit vom Inlandsgeheimdienst beobachteten Gruppen hinreichend verwässert wurde.
Die Normannen ergänzten bei der VS-Beobachtung einfach stillschweigend das Wort „rechtmäßige“, wie Dennis Sattler in seiner Rundmail an den Bund niederschrieb. Und ob eine zukünftige VS-Beobachtung dann „rechtmäßig“ oder „politisch motiviert“ ist, das entscheidet immer noch die Burschenschaft Normannia Heidelberg – und vielleicht nach ein paar Jahren ein letztinstanzliches Gericht. Deshalb wurde der Einspruch zurückgezogen.
Der Einspruch wurde zurückgezogen, nachdem nochmals festgestellt wurde, dass es sich bei dem Punkt „Beobachtung durch den Verfassungsschutz“ nur um eine rechtmäßige Beobachtung handeln kann. Wir setzen dabei voraus, dass sich der betroffene Verein oder die betroffene Partei juristisch gegen die Beobachtung zur Wehr setzt. Eine politisch motivierte Beobachtung auf Grund einer neuen Regierungskoalition auf Landes- oder Bundesebene reicht daher natürlich nicht aus. Da der verhandelte Einspruch zurückgezogen wurde sind die Leitlinien damit endgültig bestätigt.
Am 7. Mai beauftragte Thomas Mayer-Steudte für den „Senat“ den Nazianwalt Andreas Schoemaker von der Bonner Raczeks „mit der Übernahme der rechtlichen Vertretung gegenüber den Medien für die Altherrenschaft der B! Normannia zu Heidelberg“.
Schoemaker schickte der Rhein-Neckar-Zeitung zwei seiner üblichen Einschüchterungsschreiben. Diese seitenlangen Schreiben für unterschiedliche Mandanten unterscheiden sich meist nur durch eine bis zwei Seiten, der Rest sind zusammenklickbare Templates. Ein wirklich einträgliches Geschäftsmodell, denn oft funktioniert die Einschüchterung zumindest bei kleineren Medien ohne eigene Rechtsabteilung. Für diese und spätere Schreiben zahlte die Normannia rund 7.500 Euro an Schoemaker.
Doch die Freude über die geglückte Einschüchterung einer Lokalzeitung währte nicht lange. Am 14. Mai 2021 schickte Gunnar Heydrich seinen „Bundesbrüdern“ eine Email mit zwölf Links zu allen großen Medien und zur Pressemitteilung der Heidelberger Staatsanwaltschaft:
Ermittlungen wegen Straftaten im Zusammenhang mit der Heidelberger Burschenschaft „Normannia“ abgeschlossen; Staatsanwaltschaft Heidelberg beantragt Strafbefehle und erhebt Anklage
Datum: 14.05.2021
Kurzbeschreibung:
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heidelberg
Ermittlungen wegen Straftaten im Zusammenhang mit der Heidelberger Burschenschaft „Normannia“ abgeschlossen; Staatsanwaltschaft Heidelberg beantragt Strafbefehle und erhebt Anklage
Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat ihre in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 eingeleiteten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts von Straftaten im Zusammenhang mit der Heidelberger Burschenschaft „Normannia“ abgeschlossen.
Das umfangreichste dieser Ermittlungsverfahren betraf den Verdacht, Mitglieder der genannten Burschenschaft hätten im Rahmen einer Feierlichkeit in der Nacht vom 28. auf den 29. August 2020 im Verbindungshaus der Burschenschaft in der Heidelberger Altstadt gemeinsam mit Gästen aus den Reihen auswärtiger Studentenverbindungen ein Mitglied einer anderen Heidelberger Studentenverbindung wegen dessen jüdischstämmiger Großmutter verbal und tätlich angegriffen (vgl. bereits die gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim vom 08.09.2020). Insgesamt zehn Beschuldigte gerieten in Verdacht, den Geschädigten gemeinschaftlich in herabwürdigender Weise mit ihren Gürteln geschlagen, mit Worten antisemitisch beleidigt und/oder mit derselben Intention mit Münzgeld beworfen zu haben.
Die Ermittlungen konnten diese Vorwürfe in Bezug auf sechs der zehn Beschuldigten ganz oder teilweise erhärten. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat daher beim Amtsgericht Heidelberg (Jugendrichter) den Erlass von Strafbefehlen wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlicher Beleidigung beantragt. Die beantragten Rechtsfolgen reichen je nach Einzelfall von Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen bis zu Freiheitsstrafe von zehn Monaten mit Bewährung.
Gegen die übrigen Beschuldigten wurde das Ermittlungsverfahren mangels hinreichenden Verdachts verfolgbarer Straftaten eingestellt, weil insoweit trotz umfangreicher Ermittlungen eine Tatbeteiligung zwar möglich erschien, jedoch nicht im Sinne einer überwiegenden Verurteilungswahrscheinlichkeit nachgewiesen werden konnte.
Daneben führte die Staatsanwaltschaft Heidelberg mehr als zehn weitere Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts politisch motivierter Straftaten von Mitgliedern der Burschenschaft oder dieser nahestehenden Personen. In diesen Verfahren wurde tatsächlichen Anhaltspunkten dafür nachgegangen, dass die jeweiligen Beschuldigten, meist ebenfalls gegenüber Angehörigen der Heidelberger Verbindungszene, insbesondere die Straftatbestände der Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und der Beleidigung verwirklicht haben könnten, indem sie den Hitlergruß entboten, weitere Kennzeichen des Nationalsozialismus verwendeten, den Holocaust leugneten und andere Studierende rassistisch, insbesondere antisemitisch, beleidigten. Diese Verfahren wurden überwiegend entweder deswegen eingestellt, weil der für die Verfolgung des Straftatbestandes der Beleidigung zwingend erforderliche Strafantrag des jeweiligen Geschädigten fehlte oder – bezüglich der Straftatbestände der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen – die rechtlich geforderte Öffentlichkeit der entsprechenden Bekundungen bzw. die Äußerung in einer Versammlung nicht festgestellt werden konnte. Dies betrifft auch das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts, ein Gast einer Verbindungsfeier der „Normannia“ im November 2017 habe bei dieser Gelegenheit in strafbarer Weise den Hitlergruß entboten.
Schließlich leitete die Staatsanwaltschaft Heidelberg ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen ein Mitglied der „Normannia“ wegen des Verdachts ein, dieses habe am 01.05.2019 gemeinsam mit einem weiteren, gesondert verfolgten „Bundesbruder“ ein Mitglied der Heidelberger Studentenverbindung „Rupertia“ in deren Verbindungshaus gemeinschaftlich mit Fäusten in das Gesicht geschlagen. Gegen diesen Mittäter hatte im Juni 2020 bereits eine erstinstanzliche Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Heidelberg stattgefunden. In dieser hatten sich zureichende Anhaltspunkte für die Identität des weiteren Schlägers ergeben, die zu dem neuen Ermittlungsverfahren führten. In diesem haben die Ermittlungen einen hinreichenden Tatverdacht ergeben. Die Staatsanwaltschaft hat daher eine weitere Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung zum Amtsgericht Heidelberg (Strafrichter) erhoben. Im dem erstgenannten Strafverfahren hat das Landgericht Heidelberg die Berufung des Angeklagten, der mit Urteil des Amtsgerichts Heidelberg vom 22.06.2020 verwarnt und zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden war, zwischenzeitlich am 03.05.2021 verworfen und damit das amtsgerichtliche Urteil bestätigt.
Als Folge der erneuten vernichtenden Presse anlässlich der Anklageerhebung traten weitere Normannen aus.
Aber es gab auch gute Neuigkeiten! Dennis Sattler verkündete große Fortschritte bei den wirklich wichtigen Problemen der Normannia. Am 26. Mai konnte „Dennis N!“ Vollzug bei der Rückeroberung des Google Business Kontos melden.
Heute habe ich es aber endlich geschafft, hierzu die Eigentumsrechte zurück zu erlangen. Die Zugangsdaten habe ich alle geändert und das Konto läuft nun über die gesicherte Mailadresse bei T-Online. Zuletzt waren wir als geschlossene „Gay Bar“ gelistet gewesen.
Säuberungen nach Burschenart
Als Reaktion auf die erneute schlechte Presse wurden bundintern die Daumenschrauben angezogen. Dennis Sattler verschickte am 23. Mai eine Mail an diejenigen „Bundesbrüder“, welche die „Leitlinien“ bisher noch nicht unterzeichnet hatten:
Betreff: Unterschrift Leitlinien
Von: Dennis Sattler
Datum: 23. Mai 2021Liebe Bundesbrüder,
leider liegt uns Eure Unterschrift zu den Leitlinien immer noch nicht vor. Da die Frist hierzu bereits vor drei Tagen abgelaufen ist, muss der Senat hierzu von Amtswegen Strafantrag stellen. Dieser geht Euch die Tage mit der Einladung zum kommenden Convent zu.
Ich würde Euch bitten, das bis zum Convent nachzuholen und die Zustimmung per Post an das Haus, oder per Mail an mich zu senden. Strafanträge zu noch nachgereichten Zustimmungen wären natürlich obsolet und würden dann am Convent zurückgezogen werden.
Sollte uns eine Zustimmung abhanden gekommen sein, sendet mir diese bitte nochmals zu. Auch in diesem Fall wäre der Strafantrag natürlich obsolet.Alles weitere erfahrt Ihr morgen aus meinem allgemeinen Rundschreiben.
Bundesbrüderliche Grüße
Dennis Sattler N!
Es stellte sich heraus: Drei der zehn Karteileichen hatten den Schriftwechsel sehr wohl verfolgt. Aber sie waren nicht einverstanden. Neben dem Heidelberger Ulrich „Uli“ Lang und seinem inzwischen verstorbenen Bruder Hansjörg Lang war das Christian Wirth, der auch „Alter Herr“ der Ghibellinia Saarbrücken ist und für die AfD im Bundestag sitzt:
Betreff: Unterschrift Leitlinien
Von: Christian Wirth
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 24. Mai 2021Liebe Bundesbrüder,
Auch ich werde die Leitlinien nicht unterschreiben. Ich habe auf die Satzung ein Gelöbnis geleistet. Hierzu stehe ich. Auch sehe ich mich fest verwurzelt auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Ich lasse mich auch nicht durch Verfehlungen einzelner Normannen treiben. Sippenhaft lehne ich grundsätzlich ab.
Ich bin Mitglied der AfD und für diese Bundestagsabgeordneter. Seit Jahren muß ich leider die Bestrebungen der etablierten Parteien im „Kampf gegen rechts“ erleben, alles Bürgerliche und Konservative in die Rechtsradikale Ecke zu drängen. Hierzu werden Milliarden an Steuergelder verschwendet und nicht zuletzt der Verfassungsschutz instrumentalisiert. Gerade die AfD soll wie seinerzeit die Republikaner mit Hilfe des Verfassungsschutzes kriminalisiert werden. Das diesem unsäglichem Treiben im vorauseilendem Gehorsam durch eine solche Erklärung Vorschub geleistet wird, kann ich als Burschenschafter in 3. Generation nicht unterstützen.
Mit bundesbrüderlichem Gruß,
Dr. Christian Wirth
Anschließend stellte der „Senat“ Strafanträge gegen die zehn Normannen, die auf dem „Convent“ am 3. Juli 2021 verhandelt werden sollten. Bei der Tagesordnung wurde Götz Goebels ellenlanger Aufarbeitungsantrag wie schon beim letzten Mal „vergessen“. Lewis Graham schrieb:
Daher mein Vorschlag: Ablage P und nix tun, auf den nächsten Convent warten ist er dann raus.
Danach können wir uns wahrscheinlich auf den nächsten Akt von ihn einstellen. Vielleicht hat er soviel von seiner Rente aufgespart, dass wir eine Klage dann bekommen.
Aber Götz wollte die „Leitlinien“ ja sowieso nicht unterschreiben. Und unter den zehn Verweigerern waren gleich drei Goebels. Die Schlammschlacht war in vollem Gange. Auch sie wenn sich – wie bei den Normannen üblich – noch Monate hinziehen sollte.
Heidelberg, den 02.06.2021
Liebe Bundesbrüder,
auf dem Convent vom 6. März 2021 wurden die Leitlinien bestätigt. Gleichzeitig hat der Convent per Beschluss alle Bundesbrüder, die die Leitlinien noch nicht unterschrieben hatten, aufgefordert, dies entweder schriftlich nachzuholen oder aber aus unserer Burschenschaft auszutreten. Nachdem der Widerspruch, über den auf dem Convent vom 1. Mai 2021 verhandelt wurde, zurückgenommen wurde, sind die Beschlüsse vom 6. März 2021 rechtskräftig und bindend. Leider weigern sich 10 Bundesbrüder trotzdem, die Leitlinien zu unterzeichnen ohne den Bund zu verlassen. Aus diesem Grund hat der Senat bzw. haben seine Mitglieder gegen diese Bundesbrüder einen Strafantrag wegen Verstoßes gegen die Conventsbeschlüsse vom 6. März 2021 gestellt. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz jener Bundesbrüder wird an dieser Stelle auf die an sich erforderliche Nennung der jeweiligen Namen verzichtet. Eine entsprechende Liste kann beim Senat erfragt werden. Alle betroffenen Bundesbrüder wurden schriftlich über den gestellten Strafantrag informiert.
Ich lade daher zu einem
Generalconvent / Altherrenconvent
am Samstag, 3. Juli 2021 um 16.00 Uhr
in Form einer Videokonferenz [...] ein.
Die Tagesordnung lautet wie folgt:
1. Eröffnung und Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit und der Tagesordnung
2. Verlesung und Genehmigung des Conventsprotokolls vom 01.05.2021
3. Verhandlung der Strafanträge
4. Beschlussfassung über die Vertretung der Burschenschaft durch den Senat bis zur Wahl eines neuen Vorstands
5. Verschiedenes
Klassisch. Was sonst?
Bis September war die Anzahl der „Problemfälle“ durch weitere Austritte auf sieben und die Gesamtzahl der „Alten Herren“ auf 69 geschrumpft:
Betreff: Rundschreiben B! Normannia
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 12. September 2021Liebe Bundesbrüder,
gerne berichte ich Euch in Kürze, was gestern besprochen wurde.
Von Seiten des Senats wurden als Diskussionsgrundlage alle prinzipiell möglichen Szenarien einer Zukunftsgestaltung unserer lieben Normannia in fünf Optionen zusammengefasst und kurz präsentiert, sowie die zugrunde liegenden Voraussetzungen skizziert. Im Anschluss fand eine offene Diskussion hierüber statt.
Als Basis unserer Planung liegt leider unsere demografische Situation zugrunde. Diese sieht derzeit wie folgt aus:
Mitglieder gesamt: 69
Alter | Anzahl | Prozentualer Anteil
(20-30 | 1 | 1,4%) Derzeit noch suspendiert
30-40 | 5 | 7,2%
40-50 | 7 | 10,1%
50-60 | 15 | 21,7%
60-70 | 7 | 10,1%
70-80 | 24 | 34,8%
80+ | 10 | 14,5%Auf Grund eines massiven Aderlasses bei den mittleren Jahrgänge ist knapp die Hälfte unserer Mitglieder also mindestens 70 Jahre alt. Um unserem Bund in 10 Jahren noch ansatzweise eine mögliche Zukunft zu ermöglichen müssten daher in den nächsten Wochen und Monaten entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Wie diese aussehen könnten wurde dann im Weiteren besprochen.
Die fünf genannten Optionen lauteten wie folgt:
Die Option „Klassisch“ sieht vor in den nächsten Semestern wieder eine Aktivitas zu eröffnen und möglichst ausgetretene Alte Herren wieder zurück zu gewinnen. Hier stellt sich aber die Frage, wer den Aufbau einer Aktivitas vor Ort organisiert und überwacht. Vor allem, da in unserer Situation und auf Grund der Presseberichte der vergangenen Monate sehr darauf geachtet werden muss, wer sich von uns angesprochen fühlen könnte. Die anwesenden Bundesbrüder haben sich mit klarer Mehrheit für diese Option ausgesprochen. Die Möglichkeit von Stützburschen und Verbandsbrüdern aus Chile zur Ünterstützung wurden dabei angesprochen. Ebenso wurde die Möglichkeit eines Stipendiums hierfür besprochen.
Für die zweite Option „Mittelweg / Neue Pfade“ hat sich eine Minderheit der Anwesenden ausgesprochen. Hier war der Gedanke, unsere Verhältnisse zu anderen Bünden oder neue, bzw. zusätzliche Verhältnisse zu prüfen. Auch müsste hier generell eine mögliche Struktur und Pflichten einer zukünftigen Aktivitas und der Altherrenschaft überdacht und ggf. neu bewertet werden. Mit dieser Option würden wir also weiterhin mit Aktivitas und Altherrenschaft existieren, alle Rahmenbedingungen müssten dann aber neu auf dem Prüfstand und ggf. angepasst werden. Was das im Detail sein könnte müsste ein Convent entscheiden.
Die Option „Fusion“ würde vorsehen, unseren Altherrenbund mit einer anderen Burschenschaft zu fusionieren, bzw. uns als Gesamtbund einer anderen Burschenschaft anzuschließen. Hier müsste geprüft werden, welcher Bund dafür in Frage kommen würde und angesprochen werden könnte.
Die Option „Altherrenverband“ sieht vor, dass wir eigenständig und ohne geplante Aktivitas weiter existieren, bis wir mittelfristig aussterben werden. Hier würde sich die Frage stellen, ob man dann noch versuchen möchte, ausgetretene Alte Herren wieder in den Bund zu holen.
Die äußerste Option wäre die „Auflösung“. Diese wäre für den Fall, dass eine klare Mehrheit des Bundes keine Zukunftsperspektive mehr sieht und auch kein Wille mehr für ein Weitermachen vorhanden ist.
Mich persönlich freut es sehr, dass sich eine klare Mehrheit anwesenden Bundesbrüder für eine Zukunft mit Aktivitas ausgesprochen haben. Leider war der allergrößte Teil der Bundesbrüder nicht anwesend. Um ein aussagekräftiges Votum zu erhalten würde ich Euch alle daher bitten, mir Euer persönliches Votum zukommen zu lassen. Bitte lasst mich daher wissen, für welche Option Ihr Euch persönlich entscheiden möchtet. Mit einer zuverlässigen Aussage kann der neue Vorstand dann seine Arbeit aufnehmen.
Leider habe ich bisher noch keine Rückmeldungen für Interessenten für ein Vorstandsamt erhalten. Für den 23.09. um 20 Uhr haben wir die nächste Senatssitzung angesetzt. Lasst mich im Idealfall bitte bis dahin wissen, ob und für welche Ämter Ihr zur Verfügung stehen würdet. Wir würden uns dann über eine mögliche Zusammensetzung Gedanken machen und die Wahl vorbereiten. Natürlich freuen wir uns auch danach noch über positive Meldungen.
Die nächste und ggf. letzte Senatssprechstunde findet am 23.09.2021 um 19 Uhr statt. Bitte lasst Bbr. Graham oder mich wissen, ob Ihr daran teilnehmen möchtet. Wir lassen Euch dann den Teilnahmelink zukommen. Ob dieses Konzept weiterhin so angeboten wird, muss dann nach dem kommenden Convent der nächste Vorstand entscheiden.
An dieser Stelle möchte ich nochmals an die Hinterlegung Eurer Daueraufträge für Euren Altherrenbeitrag erinnern. Bitte hinterlegt diesen schnellstmöglich.
Ebenso möchte ich Euch noch an den kommenden Convent am 02.10.2021 um 16 Uhr erinnern, der als Hybrid sowohl analog auf dem Haus, als auch per digitaler Zuschaltung stattfinden wird. Den Teilnahmelink verschicke ich wenige Tage vorher noch allgemein per Rundschreiben.
Bitte lasst mir also Euer Votum zu den möglichen Zukunftsoptionen zukommen und lasst mich wissen, ob und für welches Vorstandamt Ihr zur Verfügung stehen würdet. Gerne könnt Ihr dafür formlos folgende Vorlage kopieren und mir mit den entsprechenden Ergänzungen zurück senden:
Name:
Präferierte Option:
Ich stehe für folgende Ämter zur Verfügung:
Dauerauftrag für meinen Altherrenbeitrag habe ich eingerichtet:
Bei Rückfragen stehe ich Euch wie immer zur Verfügung.
Bundesbrüderliche Grüße
Dennis Sattler N!
Das Ergebnis war erwartbar und alles andere als berauschend, wie Dennis Sattler nüchtern konstatierte:
Bisher haben etwa ein Dutzend Bundesbrüder (Gesprächsrunde am 11.09.2021 mit eingerechnet) Ihre klare Präferenz für die Option "Klassisch" zurück gemeldet. Bbr. Graham sprach sich bisher als einziger für Option "Mittelweg/Neue Pfade" aus. Ansonsten habe ich noch keine Rückmeldungen.
Auch haben sich abseits des Senats keine Freiwilligen für Vostandsämter gemeldet. Die Ausbeute ist bisher also eher mager. Ich warte jetzt noch eine Woche, ehe ich eine Erinnerungsmail schreibe. Wenn sich das aber bis zum nächsten Senatstreffen nicht ändern sollte, können wir denke ich nicht mit einer Personalreserve außerhalb unseres Kreises rechnen.
Richtig nervig fanden die Normannen die antifaschistische Zersetzungstaktik. Wobei sie „die Antifa“ als Einheit im Kopf hatten und gar nicht merkten, dass sie von unterschiedlichen Seiten angegriffen wurden. Aber sie konnten irgendwann Fakes besser von echten Schreiben unterscheiden. Zumindest manchmal.
Aber auch als Fakes erkannte Schreiben wie ein „Reaktivierungs-Convent“ der „Burschenschaft Rheno-Arminia zu Heidelberg“ sorgten für erhebliche Unruhe. Denn die Normannen sahen in dem Text vermeintliche Interna, wo keine waren. Die Suche nach dem Leck kostete Zeit, war aber natürlich erfolglos. Und fortan „hatten“ die Normannen ein Leck, wo keines war. So etwas nagt.
Für die Zukunft alles Gute
Der Rauswurf der Verweigerer war für den „Generalconvent“ am 2. Oktober 2021 vorgesehen. Und der Säuberungsplan des „Senats“ funktionierte hervorragend:
Betreff: GC am 02.10.2021
Von: Hartmut Jansen
An: Dennis Sattler
Datum: 1. Oktober 2021Hallo Dennis,
zu Punkt 3 der TO des GCs am 02.10.2021„Einspruch von Bbr. Götz Göbel gegen den ihm erteilten Rat zum Austritt“ nehme ich wie folgt Stellung: Ich votiere entschieden gegen den ihm erteilten Rat zum Austritt!
Es ist in meinen Augen schändlich, einen solch verdienstvollen Bundesbruder mit dem Rat zum Austritt zu sanktionieren. Bbr. Götz Goebel hat über viele Jahrzehnte mit viel Herzblut und großem Engagement seiner Burschenschaft Normannia gedient und verdient hierfür größten Respekt!
Nach Verabschiedung des Punktes 3 der TO teile ich euch mit, dass ich nach über 100 Semestern aus der Burschenschaft Normannia HD austrete. Dies ist nicht mehr meine Normannia wie ich sie über viele Jahrzehnte erlebt habe und die für mich zweite Heimat war. Die „neue Normannia“ hat sich vom Lebensbundprinzip verabschiedet und begeht Verrat am Erbe unserer Vorväter!
Wehmütige Grüße
Hartmut Jansen
Und wer nicht freiwillig ging, dem wurde der „Rat zum Austritt“ erteilt. Sollte binnen drei Tagen nach Bekanntgabe kein „freiwilliger“ Austritt erfolgen, „verwandelt sich der Rat zum Austritt in die Strafe der dauernden Entfernung“. Die „dauernde Entfernung“ – oder auch: „Dimission in perpetuum“ – macht einen späteren Wiedereintritt in den Bund unmöglich.
Sie bricht alle Brücken ab.
Burschenschaft Normannia zu Heidelberg
vereinigt mit
Burschenschaft Rheno-ArminiaBensheim, den 03.10.2021
Ergebnis des Generalconvents vom 02.10.2021
Lieber Bundesbruder Goebel,
der gestrige Generalconvent hat über Deinen Einspruch gegen den Dir durch vorangegangenen Conventsbeschluss erteilten Rat zum Austritt verhandelt.
Namens und in Auftrag des Convents teile ich Dir mit, dass dieser im Berufungsverfahren den gegen Dich stehenden Strafantrag erneut angenommen hat und Dir den Rat zum Austritt erteilt, da Du durch Deine Weigerung, die durch den Convent beschlossenen und für alle Bundesbrüder verbindlichen Leitlinien anzuerkennen, die innere Gemeinschaft der Bundesbrüder empfindlich störst und damit zusätzlich das äußere Ansehen der Burschenschaft Normannia schädigst.
Diese Entscheidung ist endgültig und wird Dir hiermit bekanntgegeben. Sofern Du dem Rat zum Austritt nicht binnen drei Tagen nachkommst, verwandelt sich der Rat zum Austritt in die Strafe der dauernden Entfernung. Ich bitte Dich, den Eingang dieses Schreibens kurz zu bestätigen.
Wir alle bedauern, dass es so weit kommen musste und wünschen Dir für die Zukunft alles Gute.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen,
Carsten Engelhardt
Allerdings hatte der Senat und allen voran Dennis Sattler im Eifer des Gefechts ein viel zu großes Kaliber gewählt. Das ganze Vorgehen verströmte keinen Hauch von Diplomatie. So, wie es bei den Burschen Brauch ist.
Und so gingen auch mehrere „Bundesbrüder“, die nicht zuletzt als Beitragszahler schmerzlich vermisst wurden. Bernd Varhulik aus Darmstadt zum Beispiel, der auch „Alter Herr“ der Burschenschaft Salamandria Dresden ist. Sein Doppelbandbruder Werner Engelmann war schon im März ausgetreten.
Varhulik zitierte Götz „Cassandra“ Goebel, was Dennis Sattler in seiner Einfältigkeit nicht verstand. Also erklärte er ihm das noch kurz und ging dann zur Tür hinaus. Allerdings aus seiner Tür, denn aus dem Hausverein ist Bernd Varhulik nicht ausgetreten.
Hallo Dennis,
es ging mir nicht um die Corona-Auflagen, sondern um den Weitblick von Bbr. Götz Goebel, der nämlich den ganzen Schlamassel auf dem Haus voraussah ...
Die Worte von Bbr. Engelhardt, auf dem gestrigen Convent, haben mich sehr, sehr nachdenklich gestimmt.
„Bbr. Götz Goebel soll doch bitte an die Berufstätigen denken und endlich die Leitlinien unterschreiben ... Er stört die innere Ordnung“ ???
Waren es nicht die „Berufstätigen“ die adH feierten und „Normannia“ in die Gazetten brachte ... Im Sinne von Burschenschaft (Ehre) hatte ich erwartet, dass die Verantwortlichen zum Schutz von „Normannia“ - freiwillig - die Konsequenzen gezogen hätten und so das Erbe der Vorfahren weiterleben könnte ...
Im Sinne von „Carsten Engelhardt“ nehme ich hiermit „Rücksicht auf die Jüngeren“ ...
und gebe Euch meinen Austritt aus der Burschenschaft Normannia HD bekannt.Beste Grüße und alles Gute für die Zukunft
gez. Bernd Varhulik
Ausgerechnet am 3. Oktober war Traurigkeit das Panier:
Rundschreiben B! Normannia
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 3. Oktober 2021Liebe Bundesbrüder,
wir müssen Euch die traurige Nachricht übermitteln, dass der Generalconvent vom 02.10.2021 folgenden Bundesbrüdern den Rat zum Austritt erteilt hat:
- Götz Goebel
- Jürgen Goebel
- Uli Lang
- Reinhard Latza
- Juan-Guillermo Michelsen
- Thomas Winzberg
- Christian WirthGegen folgende Bundesbrüder wurden die Strafanträge aus gesundheitlichen Gründen vertagt und noch nicht verhandelt:
- Klaus Goebel
- Hansjörg LangBis auf diese 9 haben alle Bundesbrüder die im März diesen Jahres vom Convent beschlossenen Leitlinien anerkannt. Also mehr als 80 Prozent. Deshalb blieb dem Convent nach einem Jahr und unendlich vielen Diskussion nichts anderes übrig, als diese schwere Entscheidung mit klarer Mehrheit zu treffen.
Sollten diese Bundesbrüder den Conventsbeschluss doch noch irgendwann anerkennen wollen, so ist unter dieser Voraussetzung ein Wiederaufnahmeantrag möglich. Wir hoffen inständig, dass der ein oder andere ehemalige Bundesbruder diesen Weg noch gehen wird.Nach wie vor ist es schwer verständlich, wie Bundesbrüder sich so vehement gegen Leitlinien stellen können, die doch nicht ausgearbeitet wurden, um dem Bund zu schaden. Ganz im Gegenteil. Euch allen sind die Vorgänge auf dem Haus bekannt. Wochenlange Negativpresse im ganzen Bundesgebiet war die Folge. Fast alle Verbindungen in Heidelberg haben uns das Pauk- und Grußverhältnis gekündigt. Die Deutsche Burschenschaft hat unseren Bund suspendiert. Durchsuchung des Hauses durch die Polizei, indirekte Nennung im letzten Verfassungsschutzbericht des Landes Baden-Württemberg, mehrfache Verhöre durch den Staatschutz von Mitgliedern des letzten Altherrenvorstands, des Heimvereinsvorstandes und des Hausmeisters. Das letzte Verhör fand vor wenigen Wochen statt. Gegen Ende des Jahres werden voraussichtlich die Verfahren gegen die ehemaligen Aktiven und Gäste der Veranstaltung eröffnet, was zu einem erneuten medialen und gesellschaftlichen Dauerfeuer führen wird. Dass es in einer solchen Lage Bundesbrüder gibt, die sich nicht hinter dem Versuch einreihen, Druck vom Bund und vor allem von Bundesbrüdern zu nehmen, die im Berufsleben stehen oder sich anderweitig gesellschaftlich engagieren, ist uns unverständlich. Man mag diesen Bundesbrüdern, die bis auf Bbr. Wirth und Bbr. WInzberg, alle Rente beziehen, zugutehalten, dass Sie sich eben keine Sorgen mehr um Ihre Zukunft machen müssen.
Außerdem müssen wir Euch leider mitteilen, dass folgende Bundesbrüder ihren Austritt bekannt gegeben haben:
- Jürgen Drewes
- Hartmut Jansen
- Bernd VarhulikLiebe Bundesbrüder wir schauen nach vorne. Der Senat wird in den nächsten Tagen eine Terminliste für das zukünftige Bundesleben veröffentlichen und wir bitten Euch daran regen Anteil zu nehmen. Wir sind fest davon überzeugt, dass unser Bund noch eine lange und erfolgreiche Zukunft haben wird. Wir haben nun die Talsohle durchschritten und können uns endlich um den Wiederaufbau unserer lieben Normannia kümmern.
Leider gab es keine Freiwilligen für ein Amt im Altherrenvorstand. Um eine weitere Handlungsfähigkeit des Bundes zu ermöglichen hat der Convent vom 02.10.2021 daher beschlossen, den Senat bis zum 31.03.2022 im Amt zu belassen. Sollten sich vor diesem Datum bereits genügend Freiwillige für einen neuen Vorstand finden, wird der Senat bei nächster Gelegenheit abgelöst. Bei Interesse an einem Amt könnt Ihr Euch gerne bei mir melden.
Bundesbrüderliche Grüße
Dennis Sattler N!
Also wir fanden die erste Version von Klaus-Dieter Motzke, „Republikaner“ und „Hausverwalter“ aus Dossenheim, besser:
Liebe Bundesbrüder,
wir müssen Euch die traurige Nachricht übermitteln, daß der Generalconvent vom 02.10.2021 folgenden Bundesbrüdern den Rat zum Austritt erteilt hat: Namen ...
Bis auf diese 9 haben alle Bundesbrüder die vom Convent beschlossenen Leitlienen anerkannt. Also mehr als 80 Prozent. Deshalb blieb dem Convent nach einem Jahr und unendlich vielen Diskussion nichts anderes übrig, als diese schwere Entscheidung zu treffen.
Nach wie vor ist es schwer verständlich, wie Bundesbrüder sich so vehement gegen Leitlinien stellen können, die doch nicht ausgearbeitet wurden, um dem Bund zu schaden. Ganz im Gegenteil. Euch allen sind die Vorgänge auf dem Haus bekannt (Antisemitische Ausschreitungen mit Körperverletzung auf dem Haus, Überfall auf die Verbindung Rupertia mit schwerer Körperverletzung, Heil-Hitlerrufe und Zeigen des Hiltergrußes auf der Hauptstr. in Heidelberg, Antisemitische Äußerungen u.a. Leugnung des Mordes an den Juden durch die Nationalsozialisten auf einen anderen Verbindungshaus, Falschaussagen vor Gericht, usw.). Wochenlage Negativpresse im ganzen Bundesgebiet war die Folge. Fast alle Verbindungen in Heidelberg haben uns das Pauk- und Grußverhältnis gekündigt. Die Deutsche Burschenschaft hat unseren Bund suspendiert. Durchsuchung des Hauses durch die Oplizei, Verhöre durch den Staatschutz von Mitgliedern des Heimvereinsvorstandes und des Hausmeisters. Das es in einer solchen Lage Bundesbrüder gibt, die sich nicht hinter dem Versuch einreihen, Druck vom Bund und vor allem von Bundesbrüdern zu nehmen, die im Berufsleben stehen oder sich anderweitig gesellschaftlich engagieren, ist unverständlich. Man mag diesen Bundesbrüdern, die bis auf Bbr. Wirth, alle Rente beziehen, zugutehalte, daß Sie sich eben keine Sorgen mehr um Ihre Zukunft machen müssen. Aber gerade deshalb ist ihre Verweigerungshaltung zutiefst unbundesbrüderlich.
Liebe Bundesbrüder wir schauen nach vorne. Der Senat wird in den nächsten Tagen eine Terminliste für das zukünftige Bundesleben veröffentlichen und wir bitten Euch daran regen Anteil zu nehmen. Wir sind fest davon überzeugt, daß unser Bund noch eine lange und erfolgreiche Zukunft haben wird.
Mit bundesbrüderlichem Gruß
Die war zugegeben etwas flapsig formuliert, aber eben auch erfrischend ehrlich. Wobei Gunnar Heydrichs Hinweis auf den „vergessenen“ Überfall auf das autonome Zentrum tatsächlich wichtig war:
Bei der Liste der Verfehlungen wurde der Überfall auf das autonome Zentrum vergessen. Sollen wir die Taten wirklich nochmal alle aufführen?
The Wind That Shakes the Barley
Bei der Normannen klappten nicht mal die Rauswürfe. Der „Senat“ war mehrere Wochen damit beschäftigt, die beschlossenen Ausschlüsse formal korrekt umzusetzen.
Liebe Bundesbrüder,
anbei die Reaktion von Bbr. Wirth auf den Rat zum Austritt.
Ansonsten hat sich bislang nur Götz gemeldet und mitgeteilt, dass er meine MAil nicht öffnen könne. Das kann durchaus sein. Ich hatte es zunächst ausgedruckt, dann unterschrieben und wieder eingescannt (JPEG). Außerdem habe ich es als GMX-Einschreiben gemailt. Ich schicke es jetzt noch per Briefpost raus.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen,
Carsten Engelhardt
Wirth war nicht einverstanden und drohte mit eine Klage vor einem ordentlichen Gericht:
Betreff: Re: Burschenschaft Normannia: Convent
Von: Christian Wirth
An: Carsten Engelhardt
Kopie: Götz Goebel, Klaus Goebel
Datum: 5. Oktober 2021Lieber Bundesbruder Engelhardt,
ich widerspreche hiermit allen Rechtsmittel gegen mich. Ich habe auf die Satzung Normannias mein Gelöbnis abgegeben. Für alles andere fehlt die Rechtsgrundlage. Ich erkenne das Strafmaß nicht an und werde notfalls vor ordentlichen Gerichten mein Recht einfordern.
Mit bundesbrüderlichen Grüssen,
Christian Wirth
Aber Dennis Sattler, der alte Taktierer, sah das alles locker:
Betreff: Re: Re: Burschenschaft Normannia: Convent
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 7. Oktober 2021Hallo zusammen,
interessant, dass die Mail in CC auch an die Goebel-Brüder ging.
Ich denke er vergisst, dass seine Klage vor Gericht der Presse nicht entgehen wird. Und wenn ein Bundestagsabgeordneter der AfD keine Distanzierung vom Antisemitismus mit unserem Hintergrund aus August 2020 unterschreiben möchte wird das sicher dankbar aufgenommen. Spätestens dann wird ihm der Fraktionsvorsitz schon sagen, dass das der Partei schadet. Deshalb glaube ich nicht, dass das Verfahren komplett durchgezogen wird. Vielleicht kommt er auch vorher auf die Idee, dass es keine kluge Idee ist, sich vor den Augen der Öffentlichkeit hinzustellen und die Leitlinien abzulehnen. Auch Götz persönlich wird in Heidelberg vermutlich massiv Probleme bekommen, wenn er sich da anschließen sollte. [Die Heidelberger Lokalpresse] würde sie mit Ansage medial zerlegen. Dann geht das nicht diffus gegen einen als Mitglied einer Vereinigung, sondern gegen sie persönlich. Dann würde der Rest des Bundes zumindest nicht mehr als Schild zwangsweise vor ihnen stehen und sie würden die Konsequenzen erstmalig persönlich tragen müssen. Ggf. hilft das auch, um ein verspätetes Umdenken zu erreichen.
Die Reaktion von Bbr. Lang, die mich gestern per WhatsApp erreicht hat:
"Da ich am Convent vom Jakobsweg aus nicht am Convent ,wie angekündigt, nicht teilnehmen konnte, lege ich Einspruch gegen einen eventuellen Rat zum Austritt ein. U. Lang !"
Bis später
Dennis N!
Heydrich sandte sonnige „Normannengrüße“ vom Rhein:
Betreff: Re: Re: Burschenschaft Normannia: Convent
Von: Gunnar Heydrich
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 7. Oktober 2021Moin,
dass die Mail auch an die Goebels ging verwundert mich nicht. Die Familien Wirth und Goebel sind seit Rhein-Arminen-Zeiten eng miteinander verbunden. Klaus Goebel ist z. B. der Patenonkel von Christian Wirth.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Christian seine Weigerung in der breiten Öffentlichkeit wirklich diskutiert sehen möchte. Dass die AfD-Fraktion offensichtlich mit Querschlägern nicht so zaghaft umspringt wie wir, hat sie ja bereits kürzlich bewiesen....
Sehr exklusiv finde ich auch die Sichtweise von Christian, der glaubt sich an unsere Regeln zu halten, sich aber einen Dreck um Conventsbeschlüße schert. Womit wir wieder bei einem unserer grundsätzlichen Probleme sind, dass manche meinen, sie seien gleicher als andere....
Sonnige NG vom Rhein,
Gunnar Z! Z!
Götz Goebels verbittertes Fazit:
Ich fasse es nicht, dass es der Antifa, den Medien und vor allem der inneren Gemeinschaft der Bundesbrüder offenbar in kürzester Zeit gelungen ist, jahrzehntelang gewachsene Freundschaften völlig unnötig zu zerstören.
Dennis Sattlers tragisches Fazit:
[A]nbei neues von Götz für Euch zur Kenntnis. Er hält sich wohl immer noch für das Opfer einer Verschwörung.
Carsten Engelhardts böswilliges Fazit:
Ansonsten bleibt m.E. nur festzuhalten, dass Götz nicht Opfer einer Verschwörung sonderen leider seiner eigenen Sturheit ist. Schade, dass es soweit kommen musste.
In offener Feindschaft
Als die Burschen nach all den Jahren im August 2020 endlich strauchelten, war das für Antifas jedweder Couleur das Signal zum Angriff.
Der Antisemitismus-Skandal hatte für die „Alten Herren“ sehr schnell sehr konkrete Folgen. Das erste von drei Vorstandsmitgliedern trat Anfang Oktober 2020 aus der Normannia aus: Markus Prien.
Vorher hatten Antifas ein Foto veröffentlicht, auf dem Prien den Hitlergruß zeigt – mit Band der Normannia. Prien wurde als Manager bei einer Tochterfirma des Mannheimer Energiekonzerns „MVV Energie AG“ gefeuert.
Das zweite Vorstandsmitglied trat kurz darauf aus der Normannia aus: Egon Manz. Der stellvertretende Vorsitzende des Mannheimer CDU-Kreisverbands und ehemalige Mannheimer Kriminalhauptkommissar beging Mitte Oktober 2020 Fahnenflucht.
Betreff: Austritt Egon Manz (zur Kenntnisnahme)
Von: Hartmut Jansen
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 17.10.2020 09:22:41Liebe Bundesbrüder,
aus zahlreichen Gesprächen in den letzten Tagen mit Egon Manz weiß ich, dass ihm der Austritt aus seiner Burschenschaft Normannia Heidelberg äußerst schwer gefallen ist. Dem medialen Dauerdruck der Medien war er letztendlich nicht mehr gewachsen und um weiteren Schaden von seinem Bund abzuwenden, sah er sich zu diesem für ihn schmerzvollen Schritt gezwungen.
Bedenkt bitte, Egon Manz als Seiteneinsteiger war überzeugter Burschenschafter und unserem burschenschaftlichen Idealen verpflichtet. In einer Notsituation vor zwei Jahren hatte er den AH-Vorsitz bei uns mit großem Engagement übernommen und zur (vermeintlichen) Konsolidierung unserer lieben Normannia beigetragen.
Dass ausgerechnet die vom Verfassungsschutz beobachtete Antifa und ein ehemaliger Aktiver unseres Bundes (!) ihn zur Aufgabe zwangen, darf man als tragisch bezeichnen.
Wir sollten Egon Manz keineswegs leichtfertiger Fahnenflucht bezichtigen, dies hätte er wahrlich nicht verdient!
Ich bin mir sicher, viele Bundesbrüder leiden zur Zeit mit ihm und wissen sich an seiner Seite.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen
Hartmut Jansen Z! Z!
Weitere „Alte Herren“ verließen die Normannia. Am 24. Oktober zeigte sich Lewis Graham aus Kirchheim bei München „fassungslos über den aktuellen Zustand bei unsere Normannia“ und stellte resigniert fest: „Die handeln, wir handeln nicht, und unsere Normannia leidet jeden Tag darunter.“ Und er stellte ein paar wirklich wichtige Fragen:
1. Marcus Prien - angeblich ausgetreten - stimmt das?
2. Egon Manz - Ausgetreten - wurde in der Presse kommuniziert. Offiziell intern aber nicht kommuniziert. Stimmt das auch?
3. Gunnar Heidrich - soll zurückgetreten sein (vor 10 Tagen??!!) - stimmt das?Sollte dies alles stimmen hätten wir kein Altherrenvorstand derzeit. Damit wären wir Handlungsunfähig.
Es würde mich sehr freuen, das Gegenteil zu erfahren.
Götz Goebel konnte nachvollziehbarerweise Lewis Grahams nachvollziehbaren Wunsch nicht erfüllen und bestätigte vielmehr den Rücktritt auch des Vorsitzenden Gunnar Heydrich. Und damit den Rücktritt des gesamten „Altherrenvorstands“ der Burschenschaft Normannia Heidelberg. Plötzlich führerlos.
Du hast völlig recht: Unser Bund ist derzeit in einem desolaten Zustand. Die Kommunikation ist zusammengebrochen, da wir nach dem körperlichen Angriff vermummter Antifagestalten auf unseren AH-Vorsitzenden nun gar keinen Vorstand mehr haben. Wir sind weitgehend handlungsunfähig. Viele Bundesbrüder sind nach den ständigen medialen Angriffen, die auf Vernichtung der privaten und beruflichen Existenz zielen, völlig mit den Nerven am Ende und deshalb schon ausgetreten. Unser KW wurde fristlos gekündigt und muss jetzt um seine Existenz kämpfen. Ich glaube, in der geziemenden räumlichen Entfernung und als nicht direkt Betroffener wirst Du das möglicherweise alles nicht so sehr verinnerlichen können, wie die Bundesbrüder, die hier täglich mit dem ganzen Mist und der Journalistenmeute kämpfen müssen. Wobei es offenbar egal ist, ob man sich der Meute stellt oder sich verweigert.
Alles, was man macht, ist falsch !
Nichts als Schnitzer
Die Stimmung war schlecht. Aber noch nicht katastrophal. Und so rissen sich einige wenige der Verbliebenen irgendwann zusammen, erinnerten sich an die burschenschaftlichen Ideale und verfassten sechs „Leitlinien“ gegen die Lethargie und für die Demokratie. Ohne Diskussion. Wie ungeschickt.
Mit den „Leitlinien“ sollte der Befreiungsschlag gelingen, den die „Burschenschaft“ so dringend brauchte. Die Öffentlichkeit sollte die Normannen als gute Demokraten wahrnehmen.
An sich ein guter Plan, nur gab es zwei Probleme: Die Normannen hatten keine Ahnung von Pressearbeit. Und ziemlich viele Normannen waren keine guten Demokraten. Was daran lag, dass sie keine Demokraten waren.
Also erinnerte sich der „Altherrenvorstand“ an die burschenschaftliche Geschichte und beschloss eine Säuberungswelle.
Der vereinsjuristisch korrekte Weg zum Ausschluss politisch unliebsamer Mitglieder ist eine Satzungsänderung, denn irgendwie muss ein Ausschluss ja begründet werden. Sonst klagen sich die Rausgeworfenen noch vor einem ordentlichen Gericht wieder ein.
Wenn es bei Rechten um den Rauswurf von Nazis geht, bietet sich ein Unvereinbarkeitsbeschluss mit allen „vom Verfassungsschutz beobachteten Vereinigung[en] oder Partei[en]“ an. Dachten sich zumindest die Normannen.
Zwar wurde bundintern zu Recht kritisiert, dass dadurch dem Geheimdienst ein Mitspracherecht bei den Mitgliedskriterien der „Burschenschaft“ eingeräumt würde. Und was würde erst passieren, sollte der Verfassungsschutz eines Tages die Burschenschaft Normannia beobachten?
Es waren unruhige Nächte und niemand tat es gerne, Ehrenwort, aber am Ende wurden alle Einwände ignoriert und die Unvereinbarkeit vom Möchtegern-Vorstand der Burschenschaft Normannia beschlossen. Ohne Diskussion. Ohne Convent. Wie überaus ungeschickt.
Wenige Tage vor der Veröffentlichung des Unvereinbarkeitsbeschlusses trat der jüngste und aktivste „Alte Herr“ der Burschenschaft Normannia Heidelberg, Dennis Sattler, noch schnell aus der schon damals vom Geheimdienst beobachteten Jungen Alternative Baden-Württemberg aus. Schließlich wollte er ja irgendwann „Altherrenvorsitzender“ werden und da ist so eine Unvereinbarkeit hinderlich. Dennis Sattler arbeitete hart für sein Ziel und räumte weg, wer im Weg stand. Zur Not auch sich selbst.
Ironischerweise war Dennis Sattlers AfD-Mitgliedsantrag 2016 wegen seiner Mitgliedschaft in der Burschenschaft Normannia abgelehnt worden. Ein Jahr vor seinem Einzug in den Bundestag hatte sein „Bundesbruder“ Christian Wirth am 18. April 2016 noch versucht, bei Dirk Driesang ein gutes Wort für Dennis Sattler einzulegen:
Guten Tag Herr Driesang,
wir hatten gestern auf dem Landesparteitag kurz die Gelegenheit über meinen Bundesbruder Dennis Sattler, Landstraße 82, 69198 Schriesheim zu sprechen und ich hatte Ihnen zugesagt, den Sachverhalt zu schildern.
Vorab, natürlich werden wir als Burschenschafter von der linken Presse seit geraumer Zeit in die „Nazi“-Ecke gestellt, wie die AfD ja auch. Da entblödet sich die Qualitätspresse auch nicht, sich "Recherchen" der Antifa und linksunten indymedia zu bedienen.
Herr Dennis Sattler ist ein Mensch mit wertekonservativen Ansichten, aber sicher kein Mensch, der einem äußeren rechten Rand zuzuordnen ist.
Ich erlaube mir, die Nachricht, die Herr Sattler mir hat zukommen lassen, ungekürzt wiederzugeben:
Patrick meinte, dass Ihr es von meiner Ablehnung bei der AfD hattet und Du wissen wolltest, wie das war. Mein Mitgliedsantrag ging an den für mich zuständigen Verband „Ortsbündnis Bergstraße-Neckar“. Dabei habe ich meine Vereinszugehörigkeiten – darunter auch Verbindungszugehörigkeiten – korrekt angegeben. Darauf wurde ich von Herrn Michael Ott auch zum Stammtisch und persönlichem Gespräch eingeladen. Bis dahin lief alles gut und es gab keine Einsprüche gegen mich. Obwohl ich im ersten Gespräch ein halbes Dutzend mal die Burschenschaft erwähnt habe, um das vorab klarzustellen, scheint meine Mitgliedschaft erst auf der nächst höheren Ebene wirklich aufgefallen zu sein. Zumindest wurde ich fast eine Woche später von Frau Angelika Georgi-Brackmann angerufen. Man habe gesehen, dass ich „bei dieser Burschenschaft wäre“ und im Internet doch einige böse Dinge über uns stehen. Man wolle meine Stellung zu den Vorwürfen hören. Darauf bin ich noch am selben Tag zum Stammtisch gefahren und habe mich den Fragen gestellt. Mein Verweis auf unseren Grundsatz Ehre – Freiheit – Vaterland und warum das mit den Zielen der AfD einhergeht, scheinen umsonst gewesen zu sein. Ich wurde sogar noch gefragt, ob ich für die Partei aus der Burschenschaft austreten würde. Daneben kamen noch die üblichen „Arierparagraph“-Fragen. Man begnügte sich also mit Indymedia und Spiegel als Quellen. Fast eine Woche später rief mich dann das dritte Vorstandsmitglied, dessen Name ich leider nicht mehr im Kopf habe, an und teilte mir knapp mit, dass eine Mitgliedschaft in AfD und B! Normannia nicht möglich sei. Große Erklärungen wollte er nicht machen. Mein Argument, dass massenhaft Verbindungsstudenten, inklusive vieler Verbandsbrüder (z. B. Vbr. Paul und Mandic als bekannte Beispiele), bereits Mitglied seien, wurde harsch abgewiegelt. Man entscheide im Ortsbündnis immer noch selbst, wen man aufnimmt. Darauf habe ich Herrn Michael Ott, dessen Mailadresse ich vom Erstkontakt hatte, gebeten, mir die Gründe hierfür schriftlich darzulegen, damit ich die Entscheidung nachvollziehen könne. Schließlich beruft man sich auf Quellen von Leuten, die in ihrer Freizeit auf Wahlkampfhelfer der AfD schießen (So geschehen in Karlsruhe vor einigen Wochen). Darauf rief mich wieder Frau Georgi-Brackmann an. Sie wollte mir dann die Gründe erläutern. Man habe Angst vor schlechter Presse und man sei der Ansicht, dass ich im Gespräch klar gemacht habe, dass ich aktiv mitgestalten wolle. Ein Normanne, der bereit ist Verantwortung zu übernehmen, scheint nicht erwünscht zu sein. Außerdem wäre es ein Problem, dass ich bei Normannia eine „tragende Rolle“ gespielt habe, weil ich ja auch Sprecher war. Wäre ich einfaches Mitglied gewesen, das nur gerne „still dabei sitzt“, wäre die Situation eine andere gewesen. Meine Ablehnung wurde also gänzlich mit meiner Mitgliedschaft bei Normannia begründet. Allerdings hatte ich bei dem Gespräch zwischen den Zeilen erfahren, dass Frau Georgi-Brackmann die einzige der drei Vorsitzenden ist, die ein Interesse daran hat, mich nicht gänzlich von der AfD zu verjagen. Sie hatte mir als „privates AfD-Mitglied“ eine Mail geschrieben und sie möchte mich für die Zukunft im Hinterkopf behalten, um mich ggf. aufzunehmen, wenn man nicht mehr „so vorsichtig“ sein müsse. Das zeigt mir, dass der Vorstand als Gesamtes mich nicht haben möchte. Herr Ott beruft sich sogar auf eine Klauses der AfD, nach der eine Ablehnung nicht schriftlich begründet werden muss. Die beiden Herren haben es gar nicht für nötig gehalten, mit mir noch in irgendeiner Form in Kontakt zu treten. Ich hatte das Gefühl, dass man Frau Georgi-Brackmann vorgeschoben hat, um nicht selbst seine Entscheidung begründen zu müssen. Von den beiden Herren im Vorstand kann man definitiv nicht behaupten, dass sie so etwas wie ein Rückgrat besitzen.
Sehr geehrter Herr Driesang, es würde mich freuen , wenn sie die Angelegenheit den zuständigen Gremien zuführen könnten. Es wäre schade, wenn sich die AfD , wie zuerst die SPD und zunehmend auch die CDU, von der großen Gruppe akademischer Korporierter distanzieren und deren Potential nicht nutzen würde.
MfG
Christian Wirth
Nichts als Lügen
Am 24. Oktober 2020 Oktober präsentierte die Burschenschaft Normannia Heidelberg stolz ihre neuen „Leitlinien“ der Presse:
Pressemitteilung
Die Altherrenschaft der Burschenschaft Normannia teilt mit, dass sie sich die folgenden neuen Leitlinien für die Zukunft gibt:
1.) Die Mitglieder der Burschenschaft Normannia pflegen das Lebensbundprinzip als Ausdruck lebenslanger Freundschaften auch über die Grenzen von politischen Ansichten und Generationen hinweg. Junge und alte Normannen bilden eine feste Einheit. Toleranz und Respekt sind unverzichtbare Grundlage des Bundeslebens.
2.) Die Mitglieder der Burschenschaft Normannia bekennen sich zum kulturellen Erbe des deutschen Volkes und zum Selbstbestimmungsrecht der Völker. Sie setzen sich aktiv für den freiheitlich demokratischen Rechtsstaat ein.
3.) Die Mitglieder der Burschenschaft Normannia lehnen jeden Extremismus ab, gleichgültig ob von rechts oder von links. Die gleichzeitige Mitgliedschaft in der Burschenschaft Normannia und in einer vom Verfassungsschutz beobachteten Vereinigung oder Partei bzw. in verfassungswidrigen Organisationen schließt sich aus.
4.) Die Mitglieder der Burschenschaft Normannia sind sich der Verbrechen des Nationalsozialismus bewusst und bekennen sich zu der daraus resultierenden besonderen Verantwortung Deutschlands für die Opfer des Nationalsozialismus.
5.) Die Mitglieder der Burschenschaft Normannia bekennen sich zu einem vereinten Europa der freien Völker.
6.) Die Burschenschaft Normannia erstrebt eine sinnvolle Synthese aus traditionellen und burschenschaftlichen Werten und Anforderungen einer modernen bürgerlichen Leistungsgesellschaft.
Die Altherrenschaft der Burschenschaft Normannia teilt weiterhin mit, dass sie sich in diesem Zuge von den Herren Markus Prien, Christian Schaar sowie von einigen anderen getrennt hat.
Altherrenbund der Burschenschaft Normannia
Heidelberg am 24.10.2020
Die Rhein-Neckar-Zeitung griff nicht nur die „Leitlinien“ auf, sondern auch die „Rauswürfe“:
Herr Christian Schaar ist ausgetreten, nachdem gegen ihn verbindungsintern heftige Vorwürfe erhoben wurden.
Sowohl die Pressemitteilung als auch die „Leitlinien“ hatten katastrophale Folgen für die Normannia. Die „Burschenschaft“ hatte sich nämlich keineswegs „von den Herren Markus Prien, Christian Schaar sowie von einigen anderen getrennt“. Die „Herren“ hatten die „Burschenschaft“ von sich aus verlassen. Anschließend wurden teilweise bundintern Vorwürfe erhoben.
Der Nazi Christian Schaar schickte über seinen Nazianwalt Matthias Brauer von der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn in der Folge erfolgreich Abmahnungen über 1.000 Euro unter anderem an die Normannia, an die Lokalpresse, welche die Pressemitteilung leichtsinnigerweise zitiert hatte, und an überregionale Medien.
In Brauers Anwaltskanzlei arbeitet der Ex-Normanne Patrick Bass als Strafverteidiger. Vor seiner Zeit als Anwalt war Bass in der Naziszene als Rapper „Komplott“ bekannt. Bass war „der Haus-und-Hof-Rapper der Identitären Bewegung und lieferte den ,Klang der Reconquista‘“. Patrick Bass ist weiterhin „Alter Herr“ der Marburger Burschenschaft Germania.
Nichts als die Wahrheit
Die Pressearbeit der Normannia lag also darnieder. Die Inkompetenz der Korporierten schon beim Verfassen einer simplen Pressemitteilung war erbärmlich. Die Aussichten auf gute Presse waren entsprechend düster. Aber wenn die Nacht am tiefsten, kommt gelegentlich gänzlich unerwartet eine helfende Hand mit einem hellen Licht daher.
Im Fall der Normannia verschickten gewisse „Alte Herren der Normannia Heidelberg“ am 29. Oktober 2020 eine Pressemitteilung an die Pressekontakte der Normannia vorangegangener Jahre. In der Pressemitteilung stand endlich einmal nichts als die Wahrheit und zudem ziemlich viel davon.
Betreff: Zur Pressemitteilung der Burschenschaft Normannia vom 24.10.2020
In der Pressemitteilung der Altherrenschaft der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg vom 24.10.2020 wird behauptet, dass sich die Altherrenschaft von einigen Herren getrennt habe. Dies ist falsch. Richtig ist vielmehr, dass alle Herren, die in letzter Zeit die Altherrenschaft verlassen haben, dies aus eigenem Wunsch heraus taten. Über die Beweggründe wird die Altherrenschaft nicht öffentlich spekulieren.
Ferner möchten wir darauf hinweisen, dass der Vorsitzende des Altherrenbundes der Normannia, Gunnar Heydrich, am 19.10.2020 sein Amt niedergelegt hat. Da die Vorstandsmitglieder Markus Prien und Egon Manz zuvor die Burschenschaft Normannia verlassen hatten, ist diese seither ohne Vorstand. Die Online-Präsenz der Normannia Heidelberg wurde bis zur Wahl eines neuen Vorstands abgeschaltet.
Der für den 24.10.2020 einberufene Convent wurde aufgrund der geltenden Corona-Verordnung kurzfristig abgesagt. Demgemäß war die Pressemitteilung vom 24.10.2020 nicht von der Altherrenschaft der Burschenschaft Normannia legitimiert. Ein neuer Vorstand wird auf dem nächsten Covent am 08.11.2020 gewählt. Dieser Convent wird als Videokonferenz durchgeführt.
Wir möchten Ihnen weiterhin mitteilen, dass die Burschenschaft Normannia zu Heidelberg sämtliche Alte Herren aufgefordert hat, bis zum 04.11.2020 ein schriftliches Bekenntnis an Eides statt zu den Leitlinien abzugeben, die in der Pressemitteilung vom 24.10.2020 aufgelistet wurden. Ein ausbleibendes Bekenntnis wird als Selbstausschluss gewertet.
Alte Herren der Normannia Heidelberg
Die für alle Seiten überraschende Pressemitteilung löste viele unterschiedliche Reaktionen aus. Die Presse war verständlicherweise sehr verwirrt. Aber auch erfreut über den neuen Kontakt, der alle Fragen schnell und wahrheitsgetreu beantwortete.
Die „Alten Herren der Normannia Heidelberg“ halfen der Presse zum Beispiel Anfang November gerne mit den Kontaktdaten des Kurzzeitinterimsvorsitzenden Thomas Mayer-Steudte aus. Auch wenn das am Ende die Berichterstattung nicht unbedingt positiv beeinflusste.
[Anrede],
der für den 08.11.2020 geplante Online-Convent der Burschenschaft Normannia wurde abgesagt, die Forderung nach einer eidesstattlichen Zustimmung eines jeden Bundesbruders zu den Leitlinien zurückgezogen und die Vorstandswahlen der Altherrenschaft auf unbestimmte Zeit verschoben.
Neuer kommissarischer Vorsitzende ist Herr Thomas Mayer-Steudte, den Sie über die AfD Krefeld kontaktieren können:
afd-krefeld.de/partei/vorstand
Die Situation in der Altherrenschaft ist derzeit unübersichtlich. Mehrere Herren haben bereits Konsequenzen gezogen und ihren Austritt aus dem Bund erklärt. Wir stehen Ihnen daher zur Zeit für ein Interview nicht zur Verfügung, bitte wenden Sie sich dafür an den kommissarischen Vorsitzenden.
Mit freundlichen Grüßen
Alte Herren der Normannia Heidelberg
Das Verhältnis zwischen der Normannia Heidelberg und der Presse war fortan schlechter als zuvor. Innerhalb des Bundes sorgte die Pressemitteilung und die Folgekommunikation für erhebliche Unruhe und Verunsicherung – soweit sie denn bekannt wurde: „Ich bin erschüttert, was mit der RNZ ,korrespondiert‘ wird“.
Dann verfielen die Normannen wieder in ihr altes Muster: Erst gute Fragen stellen wie „Habt Ihr das rausgeschickt?“ und „Was hat denn jetzt das wieder zu bedeuten?“ Dann die eigene Unkenntnis anerkennen à la „Ich verstehe langsam gar nix mehr!“ Und am Ende lügt Michael Treml doch wieder die Presse an:
Betreff: RNZ Normannia
Von: Michael Treml
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 9. November 2020Liebe Bbr.
ich hatte eben gerade einen AR von [einer Lokaljournalistin] der RNZ, welche mich nach der Lage Normannias fragte.
Folgendes habe ich auf spezielle Nachfrage mitgeteilt:
1. Die Normanniaadresse mit proton mail ist uns unbekannt und spricht nicht für Normannia. Meines Erachtens wichtig, da wir ja nicht wissen, was diese „Herren“ noch schreiben und das dann vielleicht in die Zeitung kommt.
2. TMS: Ich sagte Ihr, daß er nicht zum kommissarischen AHx gewählt wurde, da noch keine wahlberechtige Versammlung aufgrund Corona stattgefunden hat und dies so bedingt noch einige Zeit dauern könnte. Stimmt ja, da er seine offizielle Bereitschaft erst nach einem Treffen mit dem Beirat und anderen Bbr. bekanntgeben wollte, welches nicht stattfand. Wenn er jetzt angeschrieben/angerufen würde, wäre das bestimmt nicht in seinem Sinn.
Mehr an Auskunft habe ich nicht gegeben und werde ich nicht geben.
Mit Normannengruß
Michael Treml Z!Z!
Die durchgestochenen Interna sorgten für bösartige Unterstellungen und heftigen Streit im Bund. Denn zu mieser Pressearbeit und krasser Intransparenz gesellte sich bei der Normannia ausgeprägter Machtwille und katastrophale Krisenkommunikation sowie fortgeschrittene Paranoia und mangelnde Selbstreflektion zu der Grundmelange von rechthaberischer Eitelkeit und toxischer Männlichkeit.
Nichts als Streit
Irgendwer muss den „Corps“ von den Plänen zur Selbstauflösung der Burschenschaft Normannia erzählt haben. Jedenfalls geierten sie schon Anfang November 2020 auf das „Normannenhaus“:
Haus der B! Normannia
Von: Tobias Hermann
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 3. November 2020Meinen Gruß zuvor!
Werte Herren der B! Normannia,
neben den ohnehin schon schweren Bedingungen durch Lockdowns dieses Jahr, hat mich die Nachricht von den unglücklichen Ereignissen die sich auf Ihrem Haus abgespielt haben sehr betrübt. Da ich Ihr Haus und damit Ihre Gastfreundschaft fast jährlich zum Besuch der Weinheimtagung genießen durfte, erschütterte es mich umso mehr, dass die B! Normannia aufgelöst wurde.
Ebenfalls sehr ergriffen war ich über die Nachricht (vielleicht ein Gerücht), dass das ehrwürdige Haus der B! Normannia, mit all seiner Geschichte, an die Universität gespendet werden soll.
Da wir Verbindungsstudenten wissenswerterweise einen sehr hohen Bezug zu Traditionen und Werten besitzen aber auch Geschichtliches bewahren wollen, würde die Nutzung von Menschen, die diese Werte nicht teilen und ggf. sogar bekämpfen mindestens genauso schmerzen wie die Auflösung einer weiteren, ohnehin schon wenigen, Studentenverbindung. Die Befürchtung, dass die Nutzung durch eine (heute) universitätsnahe Vereinigung, wie z.B. der ASTA oder Antifa, welche sich über jede Niederlage unseres Wertekanons ergötzen sehr groß ist, würde ich das sehr gerne verhindern wollen.Falls es noch nicht zu spät für ein etwaiges Handeln ist, würde ich gerne Fragen, ob eine Bewahrung des Hauses und somit auch ein alter und ehrwürdiger Teil der Heidelberger Geschichte nicht durch einen Verkauf möglich ist. Mit dem Erlös könnte z.B. eine symbolische Spende an eine Hilfs- oder studentische Organisation gemacht werden.
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Mit corpsstudentischen Grüßen
Dr. Tobias Hermann (C! Germania München)
Die Normannen waren aber gar nicht bereit zu verkaufen! Vielmehr waren sie durch das „mediale Trommelfeuer mit vielen persönlichen Angriffen“ nach Eigendarstellung „geschockt, verunsichert, chaotisch, resignativ“. Woraufhin weitere „Alte Herren“ aus der „Burschenschaft“ austraten.
Zuerst verließen zwei Gruppen „Alter Herren“ die Normannia: Zum einen die radikalsten Nazis. Zum anderen diejenigen, die etwas zu verlieren hatten. Die erste Gruppe war größer. Aber die zweite hatte Zulauf.
Betreff: Normannia
Von: Harald Barwig
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 7. November 2020Lb. Bbr.Bbr.,
in Anbetracht der Tatsache, dass immer mehr Bbr.Bbr. austreten, weil sie um ihre Existenz fürchten (Beobachtung durch den Verfassungsschutz + Folgen), fordere ich alle Bbr.Bbr., die die Richtlinien nicht unterzeichnen wollen ( und die sollten namentlich benannt werden), auf, auszutreten, zumindest den Beirat zu verlassen (sie verkörpern überproportional eine Gesinnung, die nicht mehr zur neuen N! passt) und somit den Weg für eine neue N! freizumachen. Selbst die wohlwollende Duldung dieser Nazi-Verherrlichung darf bei der neuen N! keinen Platz finden.
Wir hatten einen wunderbaren Bbr., Walter Gross Sen., Vorstand der NPD Eberbach, der es verstand, seine politische Einstellung hintan zu stellen und sein Parteibuch beim Betreten des Hauses in den Briefkasten zu stecken, wie er sich ausdrückte.
CHAPEAU !!!So möchte ich auch die Bbr.Bbr., die unsere Richtlinien nicht unterschrieben haben, auffordern, ihre persönliche, politische Einstellung aus dem Bund herauszuhalten.
Ich freue mich über alle, die N! neu gestalten wollen ohne unsere alten Ideale " Ehre, Freiheit, Vaterland " aufzugeben, aber ohne die Duldung von Verherrlichung der Nazi-Zeit.
Unter diesem Aspekt möchte ich allen Bbr.Bbr.n die Hand zur Versöhnung reichen: LASST UNS NORMANNIA RETTEN !! Trotzdem fordere ich die Bbr.Bbr. von Salamandria DD auf, ihre politische Einstellung bei IHREM Bund zu leben.
Noch eine Idee, bzw. ein Vorschlag: Wenn ein paar Bbr.Bbr. ebenfalls Lust haben, mal wieder zu kneipen, wäre es doch schön, sich auf dem Haus zu treffen und ganz ungezwungen zusammen zu sein.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen
Harald Barwig Z !
Neben einer Flut interner Mails – nahezu keine davon erbaulich – war die die Normannia schlechte Post an sich gewohnt. Von der „Kündigung des Pauk- und Grußverhältnisses“ durch die Burschenschaft Allemannia Heidelberg bis zu detaillierten Konfrontationsfragebögen, die alle paar Wochen vom Spiegel hereinflatterten. Aber im Februar erreichte die Burschenschaft Normannia eine Nachricht der Polizei, die sie verstörte:
Betreff: Ermittlungsverfahren der Kriminalpolizei Heidelberg (ST/0228775/2021) bzgl. versandter „Fakeschreiben“ an Studentenverbindungen
Von: Polizei Heidelberg
An: Unbekannter Empfängerkreis
Datum: 5. Februar 2021Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrte Verantwortliche von mutmaßlich geschädigten Studentenvereinigungen, Verbindungen oder Burschenschaften,
die Kriminalinspektion 6 des Polizeipräsidiums Mannheim ermittelt umfassend wegen postalisch am 05.02.2021 an Heidelberger Burschenschaften/Studentenverbindungen zugesandter Schreiben. Diese zweiseitigen Schriftstücke erwecken den Eindruck, vom Polizeipräsidium Mannheim versandt worden zu sein. Unterschrieben sind sie mit „A. Stenger Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Mannheim“.
Im Rahmen der ersten Maßnahmen wurden Sie bzw. ihre Institution von kriminalpolizeilichen Mitarbeitern kontaktiert und gebeten, sollten derartige Schreiben bei ihnen eingegangen sein, spurenschonend bei den Polizeirevier Heidelberg-Mitte, Heidelberg-Nord und Heidelberg-Süd abzugeben. Die Polizeireviere wurden entsprechend zur Entgegennahme unterrichtet.
Zur Absprache der weiteren Verfahrensweise (insbesondere für digitale Spurensicherungen erforderlich) bitte ich sie, das unten angegebene Postfach zu nutzen, oder auch telefonisch bei Rückfragen mit der Kriminalinspektion 6 Kontakt aufzunehmen.
Insbesondere für das Wochenende 05.02 – 07.02.2021 können Systemadministratoren oder Verantwortliche hiesiges Ermittlungsdezernat unter dem kriminalpolizeilichen Mail-Postfach [...] erreichen. Zudem können Sie einen polizeilichen Ansprechpartner für Rückfragen selbstverständlich auch telefonisch [...] erreichen.
Vielen Dank für ihr Mitwirken
Mit freundlichen Grüßen
Ehrhardt
Kriminalhauptkommissar
Polizeipräsidium Mannheim
Kriminalpolizeidirektion Heidelberg
Kriminalinspektion 6
Römerstraße 2-4
69115 Heidelberg
Die Reaktionen innerhalb der Normannia reichten von „Was ist denn das jetzt schon wieder?“ über „Woher hast Du das denn?“ bis „Ich verstehe nur Bahnhof.“ Uns ging es ganz genauso, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Normannen jedenfalls hatten kein Exemplar des ominösen Schreibens bekommen. Was sie noch mehr verwirrte.
Dann wurde auch noch ein Leak der Mitgliedsdaten der „Alten Herren“ der Normannia öffentlich: „Männerbünde haben Namen und Adressen“. Und die Daten waren nicht nur korrekt, sie waren auch höchst aktuell. Die Veröffentlichung der Mitgliedsdaten war der Stimmung in der Normannia abträglich.
Bis dahin hatte rund ein Fünftel der „Altherrenschaft“ den „Altherrenverein“ verlassen, der zu diesem Zeitpunkt noch aus knapp 80 „Alten Herren“ bestand. Das waren knapp 20 „Alte Herren“, die von da an nicht mehr 27 Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat für an den „Altherrenverband“ zahlten (für Erstbänder, Zweitbänder zahlten nur die Hälfte) und auch keine 42 Euro pro Monat mehr für den „Heimverein“ der „Burschenschaft“, dem die Burschenvilla gehört.
Zumindest in der Theorie hätten die „Alten Herren“ diese Summen zahlen sollen. Aber die Zahlungsmoral bei der Normannia war miserabel. Unter normalen Umständen aber brächte ein „Alter Herr“ immerhin 828 Euro Einnahmen pro Jahr. Ohne materielle Gegenleistung, vom nervigen Übernachtungsbesuch in der alten Unistadt alle drei Jahre vielleicht abgesehen.
Die Austritte von September 2020 bis März 2021 waren für die Normannia Heidelberg ein geschätzter Gesamtschaden von über 10.000 Euro pro Jahr. Verursacht in einem halben Jahr. Aber die Ausgaben einer „Burschenschaft“ mit Villa sinken nicht proportional zu den Austritten. Und vor allem blieb es nicht bei 20 Austritten.
Neben dem wirtschaftlichen Schaden wirkten die andauernden Austrittsschreiben denkbar demoralisierend auf die korporierte Resterampe. Was trifft einen Normannen jedes Mal tief in Herz? Wenn das mit den tausend Jahren schon wieder nicht geklappt hat.
Betreff: Austritt / Abschiedsworte
Von: Wolfgang Heinrich Lange
An: Burschenschaft Normannia
Datum: 15. November 2020Gentlemen,
Freunde des freien Wortes,
Mit einer Träne in den Augen muss ich leider den Austritt aus unserer Burschenschaft erklären. Ich hatte gehofft, mit 103 Jahren gemeinsam 1000 Jahre Schlacht bei Hastings im Jahr 2066 zu feiern. Doch dazu kommt es nun nicht mehr.
Die Langobardischen Eroberungen der Normannen im Jahr 1017 – 1022 geben uns Gelegenheit den Bierhumpen zu heben. Eine Gelegenheit um verschiedene 1000 Jahrfeiern zu zelebrieren. Doch das harte Schicksal fordert seinen Tribut.
Die ungeordneten Umstände und das völlige Schweigen erfordern diese Entscheidung.
Gentlemen Ade
Wolfgang Lange, Heidelberg, 15.11.2020
In den Monaten ab September 2020 wurde die Normannia so heftig, von so vielen Seiten und auf so unterschiedliche Arten angegriffen, dass der Bund dadurch nachhaltig zerstört wurde. Ganz wesentlich für den Niedergang der Normannia waren neben medialem und antifaschistischem Druck aber auch noch zwei andere Faktoren: Demographie und Corona.
Schon vor August 2020 war die Altersstruktur der Normannia ein strukturelles Problem für die „Burschenschaft“. Aber die Austritte vor allem „jüngerer“ Normannen war verheerend.
Normannia Mitgliederliste Analyse
Von: Lewis Graham
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 9. April 2021Hallo Allerseits,
hier eine Analyse unsere verbleibende AH nach Alter:
> 80 9
> 70 26
> 60 7
> 50 17
> 40 6
> 30 5
> 20 2Und hier die Austritte seit 09.2020:
> 80 3
> 70 6
> 60 4
> 50 7
> 40 3
> 30 1- Wie man sehen kann, haben wir im „jüngeren“ Bereich (>40 und >50) unproportional viele Bbr. Bbr. durch Austritte verloren.
- Die Lücke der AH > 60 ergibt sich durch das nicht Vorhandensein einer Aktivitas damals, bis Bbr. Uthe und Co. aktiv wurden.
- Die Alterspyramide der verbleibende AH ergibt dass fast die Hälfte ein Alter von > 70 Jahre haben.Mir war vor dieser Analyse nicht klar wie es wirklich strukturell aussieht.
Und ich - persönlich - muss das erstmal gedanklich verdauen. Ich hab wirklich erstmal ein Depri.
Wenn wir nicht eine innere Einigkeit erzielen, weitere Austritte vermeiden, und dann noch ein cooles Konzept für die Zukunft erarbeiten, wird uns Mutter Natur den finanziellen Weg zeigen.
Vielleicht ist dies eine Tatsache die wir am nächsten GC gleich zu Beginn präsentieren sollten damit es allen klar wird in welche Lage wir stecken. Die Lage ist - statistisch gesehen – wirklich ein absolutes Desaster.
Euch allen trotzdem ein schönes Wochenende,
Lewis Z!
Nach Auflösung der „Aktivitas“ und der Austrittswelle „Alter Herren“ lag der Altersdurchschnitt der Burschenschaft Normannia Heidelberg bei 70 Jahren. Immer öfter hieß es von Bundesbrüdern, sie seien „dement“ oder „der ist in einem Pflegeheim und nur per Briefpost erreichbar“. Keine guten Voraussetzungen für eine Corona-Pandemie.
Und was braucht ein hoffnungslos überalterter und intern zerstrittener, dabei jeglicher Führung beraubter und unheimlich gestresster Verein verbitterter alter Männer mit omnipräsenter technischer Inkompetenz und akuten öffentlichen Imageproblemen mitten in einer tödlichen Corona-Pandemie am allerwenigsten?
Angriff auf die Gemeinnützigkeit
Wenn ein gemeinnütziger Verein Vermögen besitzt, dann darf er dieses Vermögen nur für seine gemeinnützigen Satzungszwecke verwenden. Schließlich fördert der Gesetzgeber ja die gemeinnützigen Zwecke, indem Spendenquittungen für gemeinnützige Vereine von der Steuer abgesetzt werden können.
Sollte ein Verein seine Gemeinnützigkeit verlieren, muss das Vermögen des Vereins auch weiterhin für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Dafür gibt es in den Satzungen gemeinnütziger Vereine Auflösungsparagraphen, die regeln, was in diesem Fall mit dem gemeinnützigen Vermögen geschieht.
Im Fall des Hausvereins der Normannia Heidelberg, dem „Studentenwohnheim Stückgarten e.V.“, der bundintern „Heimverein“ genannt wird, war die Heidelberger Universität als „Empfängerkörperschaft“ in der Satzung vermerkt.
Am 27. Oktober 2020 veröffentlichte der (bei der Landtagswahl am 14. März 2021 erfolglose) SPD-Landtagskandidat im Wahlkreis Heidelberg Daniel Al-Kayal eine gewohnt gut recherchierte Pressemitteilung zur Burschenschaft Normannia Heidelberg:
Dem Hausverein der Normannia die Gemeinnützigkeit entziehen!
SPD-Landtagskandidat Daniel Al-Kayal fordert Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Studentenwohnheim Stückgarten e.V. und Übertragung des Normannenhauses an die Universität Heidelberg
Der Studentenwohnheim Stückgarten e.V. ist ein der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg angegliederter Verein, der das Haus der Burschenschaft verwaltet und deren Mitgliedern Wohnraum zur Verfügung stellt. Gegründet wurde er 1956 unter dem Namen Normannenheim-Verein e.V. Heidelberg. Der Verein ist vom Finanzamt bisher als gemeinnützig anerkannt und somit steuerbegünstigt. Grund dafür ist, dass er Studenten Wohnraum zur Verfügung stellt.
„Es ist höchste Zeit, dass dem Verein dieser gemeinnützige Status entzogen wird, denn er nützt der Gemeinschaft nicht, sondern schädigt sie. Der Wohnraum wird Mitgliedern der rechtsradikalen Normannia zur Verfügung gestellt, der Verein von rechtsradikalen Personen geführt. Das darf steuerlich nicht belohnt werden“, so Daniel Al-Kayal.
Auch juristisch ist die Aberkennung der Gemeinnützigkeit zwingend: Der Verein verfolgt keine gemeinnützigen Zwecke im Sinne der Abgabenordnung. Eine Körperschaft verfolgt gemäß § 52 Absatz 1 der Abgabenordnung (AO) gemeinnützige Zwecke, wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern. Die Versorgung von Studierenden mit Wohnraum kann ein solcher gemeinnütziger Zweck sein, allerdings eben nur, wenn „die Allgemeinheit“ gefördert wird.
Der Studentenwohnheim Stückgarten e.V. stellt den Wohnraum aber nicht der Allgemeinheit zur Verfügung: Er vermietet nur an Mitglieder der Burschenschaft Normannia und schließt damit nicht nur die weibliche Hälfte der Bevölkerung, sondern auch den Großteil der männlichen Bevölkerung aus.
Der Bundesfinanzhof hat in seinem Urteil vom 17.05.2017 (Az.: V R52/15) bereits festgestellt, dass kein gemeinnütziger Zweck vorliegt, wenn nur Männer gefördert werden.
Das Finanzamt darf den Studentenwohnheim Stückgarten e.V. also nicht mehr als gemeinnützig anerkennen. Der Verfasser hat das Finanzamt hierauf hingewiesen und wartet auf Antwort.
Der Wegfall der steuerbegünstigten Zwecke hat für den Verein aber nicht nur steuerliche Folgen: Laut § 10 der Satzung des Studentenwohnheim Stückgarten e.V. fällt das Vermögen des Vereins – also insbesondere das Normannenhaus – an die Universität Heidelberg, die es für gemeinnützige Zwecke verwenden muss.
[Dem Verfasser liegt eine aktuell scheinende Fassung der Satzung vor, die bereits Bezug auf die DS-GVO nimmt, also wohl jünger als Mai 2018 ist. Beim Registergericht liegt keine aktuellere Fassung vor. Die dem Verfasser vorliegende Fassung stimmt allerdings in weiten Teilen mit der letzten dem Registergericht vorliegenden Fassung von 1963 überein, sodass davon auszugehen ist, dass es sich um eine aktuellere Version handelt.]
„Mit der Übergabe an die Universität Heidelberg kann das Normannenhaus von einem Ort der Intoleranz zu einem Ort der Vielfalt und Toleranz werden“, hofft der SPD-Landtagskandidat.
Ein solcher Wandel erscheint für das Haus in den Händen des Studentenwohnheim Stückgarten e.V. nicht möglich: Der Vorstand besteht laut aktuellem Handelsregisterauszug aus den zwei alten Herren der Normannia Klaus-Dieter Motzke und Carsten Engelhardt.
Motzke ist oder war Mitglied der rechtsradikalen Partei Die Republikaner, sein Vorstandskollege Engelhardt ist als eifriger Vertreter des volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriffs in der Deutschen Burschenschaft (DB) aufgefallen. Dort war er auch Sprecher des rechtsradikalen Dachverbandes. Interessanterweise war er auch von 1999-2001 Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union.
Al-Kayal ist nicht überrascht: „Die Verflechtungen innerhalb dieses toxischen Männerbundes sind bis heute nicht ernsthaft aufgeklärt worden. Wir kratzen noch immer an der Spitze des Eisbergs. Daher sind auch die Beschlüsse der Altherrenschaft zur Neuausrichtung der Burschenschaft nicht ernst zu nehmen. Sie sollen nur kaschieren, dass die rechtsradikalen Personalstrukturen aufrechterhalten werden.“
Daniel Al-Kayal
SPD-Landtagskandidat im Wahlkreis Heidelberg
Die Pressemitteilung wurde am 28. Oktober 2020 vom Mannheimer Morgen aufgegriffen. Die Zeitung diskutierte, ob die Normannia Heidelberg ihr Haus abgeben müsse.
Heidelberg: Burschenschaft- SPD-Landtagskandidat Daniel Al-Kayal forder Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Vereins „Stückgarten“, der das Wohnheim verwaltet
Muss „Normannia“ ihr Haus abgeben?
28. Oktober 2020, Autor: Miro
Heidelberg. Neue Diskussionen um die schlagende Verbindung „Normannia" in Heidelberg: Nachdem die Burschenschaft mitgeteilt hatte, sich neue Leitlinien gegeben und von einigen Mitgliedern verabschiedet zu haben, fordert der SPD-Landtagskandidat Daniel Al-Kayal, dem Verein „Stückgarten", der das Studentenwohnheim der „Normannia" verwaltet, den Status der Gemeinnützigkeit zu entziehen.
„Es ist höchste Zeit, dass dem Verein dieser gemeinnützige Status entzogen wird, denn er nützt der Gemeinschaft nicht, sondern schädigt sie. Der Wohnraum wird Mitgliedern der rechtsradikalen Normannia zur Verfügung gestellt, der Verein von rechtsradikalen Personen geführt. Das darf steuerlich nicht belohnt werden", so Daniel Al-Kayal. Der Wegfall der steuerbegünstigten Zwecke hätte für den Verein laut Al-Kayal nicht nur steuerliche Folgen:
Laut Paragraf 10 der Satzung des Studentenwohnheim Stückgarten falle das Vermögen des Vereins - also insbesondere das Normannenhaus - an die Uni Heidelberg, die es für gemeinnützige Zwecke verwenden müsse.
Mitglieder gehen von sich aus
„Mit der Übergabe an die Universität kann das Normannenhaus von einem Ort der Intoleranz zu einem Ort der Vielfalt und Toleranz werden", hofft der SPD-Landtagskandidat. Nach Informationen unserer Zeitung entrichten die „Normannen" einen monatlichen Mitgliedsbeitrag an den Verein, der getrennt von der Burschenschaft geführt wird. Bei voller Besetzung haben im Studentenheim am Kurzen Buckel sechs Studenten Platz. Die jüngst verabschiedeten Mitglieder hätten formal von sich aus gekündigt, hieß es gestern aus den Reihen der „Normannia" zur Trennung - nachdem sie offenbar erkannt hätten, dass sie keinen Rückhalt mehr hätten.
Der Antisemitismus-Beauftragte des Landes, Michael Blume, pocht auf ein bundesweit härteres Vorgehen gegen rechte Burschenschaften. Es müsse geprüft werden, wo Vereinsverbote und Beschlagnahmungen von Wohnraum möglich seien, sagte Blume der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Völkische und rechtsextreme Burschenschaften seien eine Gefahr - auch aufgrund von Seilschaften, die tief in den Staatsdienst reichen würden.
„Wir haben Hinweise darauf, dass Netzwerke von alten Herren im Staatsdienst sich seit Jahrzehnten gegenseitig decken und Vorfälle immer wieder als Einzelfälle verniedlichen statt aufzuklären." Blumes Kritik richtet sich vor allem gegen den Dachverband Deutsche Burschenschaft als Zusammenschluss von fast 70 Burschenschaften und 4500 Mitgliedern.
Dieser sei „rechtsextrem, rassistisch und antisemitisch“. „Ich fordere den Verfassungsschutz auf, die Organisation zu beobachten und die Netzwerke, die in den Staatsdienst reichen bis hin zu Polizei und Justiz, endlich aufzuklären.
Aus dem Dachverband traten bereits einige Burschenschaften aus. 2016 gründete sich die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) als neuer Dachverband, der nach eigenen Angaben völkischem Gedankengut entgegentritt. Die Deutsche Burschenschaft als Zusammenschluss von fast 70 Burschenschaften und 4500 Mitgliedern gibt es weiter. Presseanfragen beim Verband blieben unbeantwortet.
Bei der Burschenschaft Normannia Heidelberg löste der Angriff hektische Betriebsamkeit aus. Offenbar war es schon etwas länger her, dass sich die Normannen zuletzt mit der Satzung ihres Hausvereins beschäftigt hatten. Verständlich, sie waren ja mit der Satzung des „Altherrenvereins“ beschäftigt.
Angesichts dieses unerwarteten Zweifrontenkriegs stellten sich den Normannen allerlei spannende Fragen von „Hat irgendwer die Satzung?“ über „Wie lange reichen unsere 24.000 Euro noch angesichts rückläufiger Spendeneinnahmen?“ bis „Wer ist eigentlich jetzt unser ranghöchster Vereinsmeier?“ Letzteres bot sich zudem ganz wunderbar für interne Machtkämpfe an, während die anderen mit aufreibenden Abwehrkämpfen abgelenkt waren.
Verband für Studentenwohnheime e.V.
In ihrer Not wandte sich die Normannia Ende Januar 2021 an den „Verband für Studentenwohnheime e.V.“ mit Sitz in Bonn. Der VfSt abgekürzte Verein ist im Vereinsregister des Amtsgerichts Bonn registriert. Es handelt sich um eine „registrierte Organisation in der öffentlichen Lobbyliste des Deutschen Bundestags mit 16 Mitgliedern und laut Lobbyregister 148 „angeschlossenen Organisationen“.
Der VfSt-Vorsitzende ist Michael Hacker aus Bonn, Jahrgang 1962, „Alter Herr“ der verbandsfreien Burschenschaft Alemannia Bonn. Sein erster Stellvertreter ist Dirk Scharpenseel aus Rheinbach, Jahrgang 1960, vom Corps Palaeo-Teutonia Aachen im Weinheimer Senioren-Convent. Der zweite stellvertretende Vorsitzende ist Stefan Raetz, Jahrgang 1959, von 1999 bis 2020 hauptamtlicher Bürgermeister von Rheinbach in NRW, und „Alter Herr“ der Landsmannschaft Teutonia Bonn im Coburger Convent. Geschäftsführer ist inzwischen Christian Neumann von der Landsmannschaft im CC Teutonia Bonn.
Der Lobbyverein arbeitet verbandsübergreifend und versucht entsprechend in verschiedenen Dachverbänden neue Mitgliedsbünde zu keilen. Im Hochglanz-Magazin der „Corps“ durfte sich der Lobbyverein in der Ausgabe 2/2022 vom Juli 2022 auf einer Doppelseite vorstellen.
Gemeinnützigkeit bei Korporationswohnheimen
Unterstützung durch den Verband für Studentenwohnheime e.V. (VfSt)
Die meisten Korporationen der unterschiedlichen Dachverbände verfügen über ein eigenes Verbindungshaus. Darin bestehen neben den Räumlichkeiten für den Verbindungsbetrieb auch Studentenzimmer für Mitglieder der Aktivitas oder Keilgäste. Die Vermietung dieser Zimmer erfolgt meist über den eigenen Studentenwohnheimverein, ohne dass dieser Eigentümer der Immobilie ist. Das Haus selbst steht in der Regel im Eigentum des parallel bestehenden Altherrenvereins.
Um die steuerliche Begünstigung der Bereitstellung von studentischem Wohnraum nutzen zu können, also die finanziellen Zuwendungen der eigenen Alten Herren als Spenden behandeln zu dürfen, bedarf es der Einhaltung gewisser Forderungen der Finanzbehörden. Die Forderungen ändern sich ständig und werden immer anspruchsvoller, weshalb eine professionelle Unterstützung für die ehrenamtlichen Vorstände höchst willkommen ist. Und diese ist auch angeraten, weil Nichtbeachtung im Sinne einer Fehlverwendung zum auch rückwirkenden Verlust der Gemeinnützigkeit beziehungsweise der Abzugsfähigkeit der geleisteten Spenden führen kann, für die der Wohnheimverein unter Umständen die Steuern nachentrichten muss. Die Amtsträger können schlimmstenfalls auch strafrechtlich belangt werden! In der Rechtsprechung sind Fälle bekannt, in denen solche Versäumnisse zu hohen Geldstrafen im sechsstelligen Bereich geführt haben.
Eine konkrete Unterstützungsleistung, wie sie der Verband für Studentenwohnheime e. V. (VfSt) in Bonn seit Jahrzehnten erbringt, ist nicht nur wichtig und jedem ehrenamtlich Tätigen uneingeschränkt anzuraten, sondern auch in vielen Fällen existenzerhaltend und ein Schutzschirm für alle ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder eines Wohnheimvereins.
Der Vorläufer des VfSt wurde 1953 durch Angehörige fast aller Korporationsverbände begründet. Ziel war es, angesichts der damaligen Wohnungsnot die Bereitstellung studentischen Wohnraums zu fördern. Der heutige Verband für Studentenwohnheime wurde 1975 gegründet, nachdem durch entsprechende Rechtsprechung eine strikte Trennung von Wohnheim und Korporation zur Aufrechterhaltung der Gemeinnützigkeit nötig geworden war.
Der Verband betreut zurzeit bundesweit 146 Hausvereine und dient unmittelbar und ausschließlich der Studentenhilfe. Seine satzungsgemäße Aufgabe besteht darin, die Errichtung, Einrichtung und Unterhaltung von Studentenwohnheimen in jeder Weise zu fördern. In der Mitgliederversammlung des VfSt sind nahezu alle Korporationsverbände durch Mitglieder vertreten, darunter mehrere Corps.
Der VfSt versteht sich als Servicepartner für die betreuten Wohnheimvereine. Er unterstützt sie zunächst bei der Verwaltung der Spendenmittel. Die Spenden der Mitglieder der betreuten Vereine gehen auf dem Konto des Verbandes ein, der sie dem jeweiligen Wohnheimverein zuordnet und gegen Vorlage entsprechender Rechnungen und Belege an die einzelnen Vereine weiterleitet. Der Verband überprüft dabei, ob die Mittel entsprechend den Vorgaben des Gemeinnützigkeitsrechts verwendet werden, insbesondere durch Einsichtnahme in die Rechnungslegung, Prüfung der eingereichten Rechnungen und Besichtigungen der betreuten Wohnheime alle fünf Jahre. Bei der Gelegenheit werden auch die örtlichen Gegebenheiten überprüft und mit den hinterlegten Wohnheimdaten abgeglichen.
Durch die Betreuung von Wohnheimvereinen verschiedener Verbände, die in allen Bundesländern ihren Sitz haben, hat der VfSt den Überblick über die Entwicklungen in diesem sehr speziellen Bereich. Die umfangreiche Rechtsprechung und die komplexe Gesetzgebung im Steuerrecht können in der Regel nicht durch ehrenamtliche Schatzmeister oder Kassenwarte gesichtet und ausgewertet werden. Darum bereitet der VfSt die relevanten Informationen für die betreuten Vereine auf und kann gegebenenfalls sofort auf Veränderungen reagieren und vertragliche Gestaltungen entsprechend anpassen.
Nicht nur diese Dienstleistung, sondern auch die Information gehört zum Leistungsumfang des VfSt. So werden regelmäßig Tagungen für Kassenwarte und Schatzmeister abgehalten, die auch deren fachlichem Austausch dienen. Nach Absprache können spezielle Themen durch Seminare direkt vor Ort behandelt werden. Ferner bleiben die Vereine durch regelmäßige Rundschreiben über aktuelle Entwicklungen der Regeln für die Gemeinnützigkeit auf dem Laufenden. So hat der VfSt zum Beispiel anlässlich der „Corona-Krise“ alle angeschlossenen Studentenwohnheime mit einem 25-seitigen Leitfaden und Handbuch zum sicheren vereinsrechtlichen Umgang mit der durch Corona ausgelösten Sondersituation ausgestattet.
Die Geschäftsstelle des VfSt in Bonn stellt auch durch persönlichen Kontakt die enge Betreuung aller angeschlossenen Vereine sicher. Durch die regelmäßige Überprüfung der Buchführungsunterlagen können Zweifelsfragen sofort geklärt und Hilfestellungen geboten werden.
Aufgrund der ständigen Abstimmung mit der Finanzverwaltung hat der VfSt Berechnungsprogramme entwickelt, die den rechtssicheren Umgang mit Spendengeldern gewährleisten. Beispielsweise kann der genaue Anteil der Nutzung durch den reinen Wohnheimbetrieb klar von dem Korporationsbetrieb oder der Nutzung durch Dritte abgegrenzt und so die Möglichkeiten der gemeinnützigen Förderung voll ausgeschöpft werden.
Es ist wegen der „Klippen“ des Vereins- und Gemeinnützigkeitsrechts auch sinnvoll, vor geplanten Satzungsänderungen und größeren Baumaßnahmen den Verband zurate zu ziehen. Derzeit berät und unterstützt der VfSt das Studentenwohnheim des Corps Montania Aachen im Rahmen einer Baumaßnahme.
In komplizierten Fällen zieht der Verband – falls erforderlich – zusätzlich einen externen Fachanwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder sonstige Experten zurate. Weitere Corps im KSCV und im WSC werden teilweise schon seit Jahrzehnten erfolgreich durch den VfSt betreut.
Der Verband betreut sowohl selbst gemeinnützige als auch Wohnheimvereine ohne eigene Gemeinnützigkeit. Für beide bietet sich durch die Betreuung eine Reihe von Vorteilen.
Die Vereine mit eigener Gemeinnützigkeit haben durch die Betreuung den Vorteil einer umfangreichen Beratung und Unterstützung. Dadurch werden alle Vorstandsmitglieder, vor allem der Kassenwart, in ihrer Arbeit signifikant entlastet. Er muss nicht jede Rechnung auf die Vereinbarkeit mit dem Gemeinnützigkeitsrecht überprüfen oder gar versuchen, die Rechtsprechung oder Literatur in diesem Bereich immer im Überblick zu haben. Die Berechnung des genauen Korporationsanteils wird durch den VfSt vorgenommen.
Die selbst nicht gemeinnützigen Vereine haben daneben durch die Betreuung die Möglichkeit, steuerbegünstigte Spendenmittel zu akquirieren, und können so den Erhalt der Studentenwohnheime sicherstellen und die Aufwendungen der AHV-Mitglieder (AHV-Beitrag und Wohnheimspende) nach Steuern zu reduzieren. Da die Zuwendungsbestätigungen (Spendenbescheinigungen) für über den Verband fließende Spenden durch den VfSt erstellt werden, besteht für den einzelnen Wohnheimverein beziehungsweise dessen Vorstand auch nicht die Gefahr einer entsprechenden Haftung.
Die Größe eines Wohnheims ist nicht ausschlaggebend für die Betreuung. Es ist lediglich erforderlich, dass mindestens drei Studentenzimmer zur Verfügung gestellt werden. Es muss sich auch nicht um ein Haus handeln, so können die Zimmer zum Beispiel auch in einer angemieteten Wohnung zur Verfügung gestellt werden.
Auch eine Verbandszugehörigkeit der Korporationen, denen Wohnheimvereine zugeordnet sind, ist nicht erforderlich. Eine Reihe von verbandsfreien Zusammenschlüssen wird ebenfalls durch den VfSt betreut.
Das Entgelt für die Leistungen des VfSt ist zweigeteilt: Es gliedert sich in einen jährlichen Grundbetrag als Gegenleistung für Information und Beratung. Für den weitergehenden Service in Form der Spendenverwaltung oder des Spendeneinzugs via SEPA-Mandat entrichtet der Wohnheimverein eine prozentuale Pauschale auf die eingehenden Spendenbeträge.
Hierdurch werden die jeweiligen Amtsträger im Vorstand des Wohnheimvereins durch den VfSt von der Haftung gegenüber dem Fiskus freigestellt. Denn einem ehrenamtlich Tätigen ist es nicht zuzumuten, für seine Tätigkeit auch noch das Risiko zu tragen, für seine Fehler gegebenenfalls strafrechtlich und vermögensrechtlich belangt zu werden.
Sinn und Zweck des Bonner Lobbyvereins ist es, den Hausvereinen der Mitgliedsbünde – egal welchen Dachverbands – zu ermöglichen, gemeinnützig zu bleiben oder zu werden. Nach dem Grundsatzurteil des Bundesfinanzhofs, wonach reine Männervereine nicht gemeinnützig sein können, besteht eine seiner Hauptfunktionen darin, dieses Urteil zu umgehen.
Sind die Hausvereine erst einmal gemeinnützig, sammelt der Lobbyverein als weitere Dienstleistung für sie die Spenden ein und stellt Spendenquittungen aus. Dieses Geld wird dann an die Hausvereine weitergereicht.
Aber abgesehen von Bequemlichkeit: Wieso sammeln die nun gemeinnützigen Hausvereine die Spenden nicht direkt ein und stellen selbst Spendenquittungen aus? Weil sie dann selbst gegenüber dem Finanzamt haftbar wären:
[D]ie jeweiligen Amtsträger im Vorstand des Wohnheimvereins [werden] durch den VfSt von der Haftung gegenüber dem Fiskus freigestellt. Denn einem ehrenamtlich Tätigen ist es nicht zuzumuten, für seine Tätigkeit auch noch das Risiko zu tragen, für seine Fehler gegebenenfalls strafrechtlich und vermögensrechtlich belangt zu werden.
Bis zu diesem Punkt ist der Lobbyverein involviert und bisher ist ja auch – sehen wir von der Umgehung des BFH-Urteils einmal ab – alles legal. Nun haben aber die Hausvereine die Kontrolle über die staatlich bezuschussten Spenden, für die sie (vermeintlich) nicht einmal selbst haften. Aber in den Vorständen der Hausvereine sitzen „Bundesbrüder“ der Vorstände der „Altherrenvereine“, oftmals sogar in Personalunion.
Die Hausvereine reichen dann regelmäßig das gewaschene Geld – mal mehr, mal weniger offen – an die „Altherrenvereine“ weiter, die selbst regelmäßig nicht gemeinnützig sind, weil es sich um reine Männervereine handelt.
Viele „Alte Herren“ begehen so systematischen Steuerbetrug. Denn sie deklarieren ihre „Altherrenbeiträge“ als Spende an den Lobbyverein und setzen sie von der Steuer ab. Obwohl die „Altherrenvereine“ eine solche Spendenquittung mangels Gemeinnützigkeit selbst nicht ausstellen könnten.
Und wie das so ist, wenn zwei Vereine aus „Bundesbrüdern“ bestehen, dann besteht die Kontrollinstanz, die bestätigt, dass alles satzungskonform abläuft, natürlich auch aus „Bundesbrüdern“. Praktisch.
Und wie sieht so eine Kassenprüfung unter Korporierten in der Realität aus? Das beschrieb Hans Schollmeyer am 14. Dezember 2022 am Beispiel seiner lieben Turnerschaft Ghibellinia Heidelberg:
[I]ch weiß, dass im Hausverein satzungswidrig Kosten mit falscher Bezeichnung und damit abgabenordnungswidrig früher verbucht wurden. Auf meine Fragen in der MV wurde das auch eingeräumt. Ich habe bei der Abstimmung den Raum verlassen, immerhin hatten die Kassenprüfen der handelnden Person trotzdem die Korrektheit bestätigt. Es soll jedem klar sein, dass ich das nicht vergesse, die Vorgänge steuerlich nicht verjährt sind und ich die handelnden Personen nicht aus der Verantwortung entlasse, zumal das insbesondere Schmitt vollkommen klar war. Es gibt Bundesbrüder, die ihre Spendenbescheinigung nach meinem Hinweis mit dem Vermerk versehen haben, „vorbehaltlich“ einer BNV oder Aufhebung weil der Mangel ja den Mitgliedern, die auf der Mitgliederversammlung anwesend waren, bekannt war und das nicht im Protokoll erschien.
Hans Schollmeyer war auch gar nicht begeistert, als sich der VfSt-Azubi Christian Neumann im Januar 2020 beim AHCC meldete.
Betreff: Pfingstkongress 2020: Einladung zum Festkommers
Von: Christian Neumann
An: AHCC, CC-Kanzlei
Datum: 16. Januar 2020Sehr geehrter Herr Verbandsbruder und Waidgenosse Dr. Mahdi, sehr geehrter Herr Verbandsbruder Schollmeyer, sehr geehrte Herren Verbandsbrüder der CC-Kanzlei München,
als seit Sommer 2019 neu berufener Geschäftsführer des „Verbands für Studentenwohnheime e.V. Bonn“ grüße ich Sie als Verbandsbrüder recht herzlich auf diesem Wege und wünsche Ihnen allen ein gesundes und frohes Neues Jahr 2020!
Gerne möchte ich in alter Verbundenheit die leider derzeit immer noch ein wenig „brach“ liegende Zusammenarbeit zwischen unserem gemeinnützigen Verband hier in Bonn und dem CC bzw. den VACCs wieder aufleben lassen.
Wir als Verband für Studentenwohnheime e.V. Bonn betreuen verbandsübergreifend gut 150 Studentenwohnheime aus dem i.d.R. korporierten Sektor im deutschsprachigen Raum und sorgen für Rechtssicherheit und Unterstützung bei den Themen „Gemeinnützigkeit & Steuern“ bei der Führung und Unterhaltung eines Studentenwohnheims - viele davon aus dem CC, anderen pflichtschlagenden und nicht oder fakultativ schlagenden Dachverbänden.
Da ich als „alter Coburg-Fahrer“ traditionell mit meiner Ehefrau und unseren 3 Kindern für eine Woche über Pfingsten nach Coburg zum Kongress fahre, lässt sich dort doch sicherlich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden :)
Insbesondere über eine Einladung zum alljährlichen Festkommers am Pfingstmontag Abend auf dem Anger mit der Gelegenheit eines wirklich kurzen Grußwortes namens unseres Verbandes würde ich mich daher sehr freuen!
Besten Dank im Voraus für Ihre Mühe und Ihr Engagement!
Mit verbandsbrüderlichen Grüßen aus Bonn
Ihr Vbr.
Christian Neumann Z!\ L! Teutonia Bonn im CC
-Geschäftsführer-
Verband für Studentenwohnheime e.V.
Die Antwort des Steuerberaters war vernichtend. Und vertraulich. Ausrufezeichen.
Betreff: WG: Pfingstkongress 2020: Einladung zum Festkommers
Von: Hans Schollmeyer
An: Ali Ottmar Mahdi, Gerd Eickmeyer
Kopie: Veit Stößlein, Winfried Grieger
Datum: 31. Januar 2020VERTRAULICH !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Guten Morgen meine Herren,
ich hatte zugesagt, mich zu dem Wunsch des Verbandsbruders Neumann i.S. Verband für Studentenwohnheime e.V. Bonn zu äußern, hier meine Stellungnahme:
Zunächst überreiche ich einen aktuellen Vereinsregisterauszug dieses Vereins mit weiteren im Vereinsregister veröffentlichten Dokumenten. Nachdem ein Verein Kraft Gesetz keinen Geschäftsführer haben kann, werden Sie Vbr. Neumann auch nicht im VR finden. Ein Verein könnte allerdings wie die CC-Akademie oder die CS einen geschäftsführenden Vorstand haben, aber das ist Vbr. Neumann auch nicht, er ist vermutlich angestellt. Der Verein hat seine Homepage abgeschaltet und organisiert diese offenbar neu; eine Satzung liegt nicht vor. Nach meinen Feststellungen arbeitet der Verein an der Grenze der Zulässigkeit wenn man dem glaubt was in dem e-mail steht: „Gemeinnützigkeit & Steuern“, dazu ist der Verein nach Gesetz nicht befugt, er kann Dritte damit beauftragen etc. In der Praxis, einen Vertrag erhalte ich noch, soll das so laufen, dass die Spendenbescheinigungen an die Mitglieder nicht mehr vom Wohnheimverein kommen. Das bedeutet, dass die Beiträge durch den Verein geschleust werden und dann nach Abzug der Gebühr an den Wohnheimverein. Ich bin mir nicht sicher ob dieses Geschäftsmodell weiterhin hält. Das kann uns egal sein solange die CC-Wohnheimvereine keinen Schaden nehmen. In keinem Falle sind die geeignet Katastophenfälle der gemeinnützigen Fehlentwicklungen zu reparieren, das ist Rechtsberatung und die Steuererklärungen der Wohnheimvereine müssen die auch selber machen. Auf eines möchte ich aber noch hinweisen: Das System des Einzugs von Beiträgen und damit die Erteilung von Spendenbescheinigungen in einer Art Förderverein berührt natürlich auch die IT-Lösung die der AHCC bezüglich der Mitglieder der Bünde gestalten will, und diese Idee lebt davon dass viele teilnehmen.
Ergebnis: Der Verein arbeitet als eine Art Förderverein, zieht Beiträge ein, berechnet seine Kosten, leitet den Nettobetrag an die Vereine und stellt Spendenbescheinigungen aus. Dieses Verfahren ist in Fördervereinen möglich und setzt aber gleichzeitig die Gemeinnützigkeit des Empfängervereins voraus. Es handelt sich um eine Dienstleistung, die steuerlich in dem Verein als sog. wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb bezeichnet wird. Hinsichtlich des Honorars ist das m.E. ein steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb weil das geschäftsmäßig erledigt wird, der Rest wäre Zweckbetrieb. Ob das System und wie lange hält, dazu äußere ich mich nicht.
Aus diesen Schilderungen ergibt sich, dass nach meiner Auffassung ein Auftritt auf dem AHCC, CC oder CGC oder gar Kommers in Coburg ausscheidet, weil diese Dienstleistung von Kollegen im Verband ebenso in ihren Kanzleien erbracht werden (mir sind allein 4 bekannt). Im Hinblick auf diese Konkurrenzlage kommt für mich nur eines in Frage: Die Gestattung des Auslegens eines Flyers, also nicht ein Verteilen, im Foyer des Kongresshauses. Ich bitte aber dies mit mir abzusprechen damit das Auslegen an einem korrekten Platz erfolgt und nicht z.B. bei der StGV.
Mvgr
Schollmeyer
Mit freundlichen Grüssen
Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer
Steuerberater – Rechtsbeistand – Fachberater für Internationales Steuerrecht
Garmischer Straße 10, 80339 MünchenKOSCHKAR & SCHOLLMEYER Steuerberatungsgesellschaft mbH
Sitz der Gesellschaft: München; HRB 61743 Amtsgericht München
Geschäftsführer: Dipl. Kfm. Hans G. Schollmeyer; Steuerberater – Rechtsbeistand - Fachberater für Internationales Steuerrecht
Eine Villa dem Verband
Der Verband für Studentenwohnheime beriet die Burschenschaft Normannia Heidelberg gerne hinsichtlich der Satzung ihres Hausvereins. Und er riet ihnen zur sofortigen Änderung insbesondere der Empfängerkörperschaft. Und zwar zu ihren Gunsten.
Bisher war die Universität Heidelberg als Begünstigte eingetragen, sollte der Hausverein seine Gemeinnützigkeit verlieren:
§ 10 Auflösung
Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an die Universität Heidelberg, die es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke zu verwenden hat.
Wie vom VfSt empfohlen trugen die Normannen im Spätsommer 2021 beim Vereinsregister den Verband für Studentenwohnheime – selbst ein gemeinnütziger Verein – als Empfängerkörperschaft im Falle des Wegfalls der Gemeinnützigkeit ihres Hausvereins ein.
§ 10 Auflösung
Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an den Verband für Studentenwohnheime e.V., der es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke zu verwenden hat.
Das Finanzamt war damit nicht einverstanden:
Finanzamt Heidelberg
19.10.2021Studentenwohnheim Stückgarten e.V.
c/o Carsten Engelhardt
Überprüfung der Satzung „Studentenwohnheim Stückgarten e.V.Sehr geehrte Damen und Herren,
mit der Körperschaftssteuererklärung 2020 wurde die aktuelle Satzung vorgelegt; diese datiert auf den 21.12.2020.
Für Vereinssatzungen, die nach dem 31.12.2008 geändert werden, sind zum Erhalt der Gemeinnützigkeit notwendige Formulierungen aus der Anlage 1 zu § 66 AO zu übernehmen.
Dies ist bei der Änderung der Satzung leider nicht erfolgt. Die Änderungswünsche ergeben sich aus § 60 AO.Die Gemeinnützigkeit einer Körperschaft setzt voraus, dass die Tätigkeit der Allgemeinheit zu Gute kommt (vgl. § 52 (1) Satz 2 AO). Hierzu fehlt die Formulierung in der Satzung.
Zur weiteren Überprüfung bitte ich um Mitteilung der Voraussetzungen für die Vermietung der Studentenwohnungen (Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Studiengang, ...?)
In § 10 Auflösung wurde die Empfängerkörperschaft geändert.
Der Mittelzufluss bei Auflösung oder Wegfall der steuerbegünstigten Zwecke hat an eine gemeinnützige Körperschaft zu erfolgen. Bitte weisen Sie die Gemeinnützigkeit nach.Vorsorglich weise ich darauf hin, dass eine geänderte Satzung zeitnah beim zuständigen Amtsgericht (Registergericht) anzuzeigen ist.
Den Entwurf der Satzung können Sie mir gerne erneut zur Prüfung vorlegen.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
[Unterschrift]
Am 20. November 2021 fand eine Mitgliederversammlung des Hausvereins statt. Ursprünglich als Hybrid-Veranstaltung geplant, verzichteten die Normannen aufgrund der Corona-Situation auf den Präsenzteil und führten das Treffen online durch.
Im Vorfeld erregte eine Mail die Gemüter, die etwas Ungeheuerliches denkbar werden ließ: Die Übernahme des Hausvereins durch die Verweigerer.
Betreff: Re: Fw: Heimverein
Von: Gunnar Heydrich
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 19. November 2021Guten Morgen,
sollte der Super-Gau eintreten, war das letzte Jahr für die Katz.....der Irrsinn geht dann in einer Endlosspirale weiter.....muss mir dann gut überlegen, ob ich mir das dann noch länger antuen will und kann....
Mit nachdenklichen Grüßen,
Gunnar
Sent with ProtonMail Secure Email.
‐‐‐‐‐‐‐ Original Message ‐‐‐‐‐‐‐
Carsten Engelhardt schrieb am 19. November 2021zur Kenntnis
Carsten Engelhardt
[...]
Betreff: Heimverein
Von: Robert Detzel
An: Carsten Engelhardt
Datum: 18. November 2021Sehr geehrte Damen und Herren,
leider kann ich nicht an der Versammlung am 20.11. persönlich teilnehmen.
Derzeit bin ich nicht reisefähig.
Sollte Mitglied Götz Goebel für das Vorstandsamt kandidieren, bitte ich dies als Stimmabgabe für diesen zu werten.
mfg
Dr. Detzel
Zwar waren die Befürchtungen schlussendlich unbegründet – Stress verursachten sie dennoch. Ebenfalls großen Stress verursachte der Hinweis des Hausvereinsvorsitzenden Carsten Engelhardt, dass „es höchstwahrscheinlich zu einer Steuernachzahlung kommen“ werde, wobei die Höhe „nicht bekannt“ sei. „Sie könnte sich aber im schlimmsten Fall im Bereich von 250.000 Euro bewegen.“
Studentenwohnheim Stückgarten e. V.
Kurzer Buckel 7
69117 HeidelbergBeschlußprotokoll
über die ordentliche Mitgliederversammlung des Studentenwohnheims Stückgarten e.V., Kurzer Buckel 7, 69117 Heidelberg am 20. November 2021.
Versammlungsort: Online-Versammlung über das Onlineportal Zoom
Versammlungseröffnung: 14:05 Uhr
Versammlungsende: 15:48 Uhr
Versammlungsleiter: Carsten Engelhardt
Protokollführer: Klaus-Dieter Motzke1. Eröffnung und Begrüßung, Feststellung der Beschlußfähigkeit und der Tagesordnung
Die ordentliche Versammlung wird vom Versammlungsleiter Carsten Engelhardt um 14:05 eröffnet und geleitet. Es wird festgestellt, daß die Einladung vom 02. November 2021 form- und fristgerecht erfolgte. Die Einladung wurde schriftlich unter Anführung aller Tagesordnungspunkte an alle Mitglieder per Briefpost gesandt. Es sind die Mitglieder
Carsten Engelhardt, Klaus-Dieter Motzke, Martin Hackel, Dr. Arnulf Stein, David Milleker, Felix Müller, Gerd Neubeck, Dr. Gunther Sievers, Harald Barwig, Lewis Graham, Markus Ksienzyk, Markus Prien, Markus Schäfer, Thomas Meyer-Steudte, Dr. Wolfgang Fischer, Dr. Wolfram Haas, Sebastian Haas, Götz Göbel, Ulrich Petersdorf, Dr. Michael Saueressig, Hartmut Jansen, Jürgen Drewes, Gunnar Heydrich, Bernd Varhulik, Wolfgang Polit, Jürgen Goebel,Dr. Hansjörg Lang, Ulrich Lang, Jörn Schlüter
anwesend. Alle Mitglieder erscheinen im Onlineportal mit Klarnamen.
Damit ist der Beschlußfähigkeit gegeben. Gegen die form- und fristgerecht erfolgte Einladung vom 02. November 2021 erhebt sich kein Widerspruch. Der Versammlungsleiter erklärt die Regeln der Onlineversammlung Unter anderem wird festgelegt, daß die Abstimmung durch Handzeichen vor der Kamera erfolgt bzw. nach Aufrufen des Namens durch mündliche Äußerung, Ja, Nein oder Enthaltung.
Der Versammlungsleiter schlägt Herrn Klaus-Dieter Motzke als Protokollführer vor. Nachdem es keine anderen Vorschläge aus dem Kreis der Mitglieder gibt, wird Herr Klaus-Dieter Motzke p.a. als Protokollführer bestätigt.
Herr Götz Goebel stellt die Frage, ob alle Mitglieder eingeladen wurden. Dies wird vom Versammlungsleiter bestätigt. Alle Ihm bekannten Mitglieder sind eingeladen worden.
Die Versammlung wurde unter Bekanntgabe der Tagesordnung einberufen. Der Versammlungsleiter verliest nochmals die Tagesordnung.
Der Versammlungsleiter stellt den Antrag, den TOP 4 von der Tagesordnung zu nehmen, weil aufgrund der aktuellen Prüfung durch das Finanzamt, der Vorsitzende weiter im Amt bleiben wird.
Antrag: Der TOP 4 (Neuwahl des Vorsitzenden) wird von der Tagesordnung gestrichen.
Der Antrag wird mit großer Mehrheit angenommen.
Gegen die Abstimmung erhebt sich kein Widerspruch aus dem Kreis der Mitglieder. Damit ist der TOP 4 gestrichen. Aus TOP 5 wird demnach TOP 4.
Der Versammlungsleiter fragt, ob es weitere Anträge oder Anmerkungen zur Tagesordnung gibt. Er verließt die neue Tagesordnung. Die neue Tagesordnung wird p.a. beschlossen.
2. Verlesung und Genehmigung des letzten Protokolls
Das letzte Protokoll wird vom Versammlungsleiter verlesen. Auf Nachfrage des Versammlungsleiters gibt es keine Fragen und Anmerkungen zu dem Protokoll.
Das Protokoll wird p.a. angenommen.
Gegen die Abstimmung und das Abstimmungsverfahren erhebt sich kein Widerspruch aus dem Kreis der Mitglieder.
3. Berichte des Vorstandes und Entlastung
Bericht des Vorsitzenden Carsten Engelhardt
Das Haus Kurzer Buckel 7 ist nach den Renovierungsarbeiten derzeit mit 5 Studentinnen belegt. Nach der Renovierung der noch freien Zimmer werden auch diese der Studentenschaft angeboten und vermietet werden.
Die Vorsitzende Herr Carsten Engelhardt informiert über die Prüfung des Vereins durch das Finanzamt. Herr Rechtsanwalt Korell wurde mit der Vertretung des Vereins beauftragt. Wenn alles richtig gemacht wird, sollte es keine die Existenz des Vereins gefährdenden Probleme geben. Der Vorsitzende macht jedoch die Mitglieder darauf aufmerksam, daß es höchstwahrscheinlich zu einer Steuernachzahlung kommen wird. Die Höhe der Nachzahlung ist nicht bekannt. Sie könnte sich aber im schlimmsten Fall im Bereich von 250.000 Euro bewegen. Es gebe also keinen Grund zur Entwarnung aber es gebe gute Chancen für eine Zukunft des Studentenwohnheimes Stückgarten e.V.
(Herr Gert Göbel ist ab 14:52 anwesend)
Alle Satzungsänderungen wurden in das Vereinsregister eingetragen.
Auf entsprechende Nachfrage wird den Mitgliedern erklärt, daß nicht jedes Mitglied einen Schlüssel zu dem Haus erhalten kann.
Der Vorsitzende beantwortet alle Fragen der Mitglieder.
Antrag:
Dem Leiter des Vereins, Carsten Engelhardt, für sein verwalterisches Handeln in dem Verwaltungs- und Wirtschaftsjahr 2021 Entlastung zu erteilen.Der Antrag wird bei 6 Stimmenthaltung und 3 Gegenstimme mehrheitlich angenommen.
Bericht des Hauswartes
Der Hauswart und stellvertretenden Leiter des Vereins, Klaus-Dieter Motzke, berichtet über die in dem vergangenen Jahr erfolgten Wartungsarbeiten insbesondere des Daches. Größere Sanierungen wurden in dem Jahr 2021 nicht ausgeführt. Die renovierten und in Ordnung gebrachten Zimmer wurden entsprechend dem Belegungskonzept vermietet. Derzeit sind 5 Zimmer an Studentinnen auch China vermietet.
Zu dem Bricht des Hauswartes werden keine Fragen gestellt.
Antrag: Dem Hauswart und stellvertretenen Leiter des Vereins Klaus-Dieter Motzke für sein verwalterisches und wirtschaftliches Handeln in den Verwaltungs- und Wirtschaftsjahren 2021 Entlastung zu erteilen.
Der Antrag wird bei 2 Stimmenthaltung und 5 Gegenstimme mehrheitlich angenommen.
Bericht des Kassenwartes
Der Kassenwart Markus Ksienzyk berichtet über die Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2021. Das Geldvermögen des Vereins bewegt sich mit der Rücklage zwischen 25.000 Euro und 30.000 Euro. Auf die Frage von Herr Hartmut Jansen, ob denn eine Kassenprüfung stattgefunden habe, muß der Kassenwart mit Nein antworten. Demnach kann der Kassenwart wie im letzten Jahr nicht entlastet werden.
Der Kassenwart wird darauf hingewiesen, daß die Kautionen der Mieter keine Einnahmen darstellen. Diese Beträge müssen auf ein gesondertes Kautionskonto überweisen werden.
Der Kassenwart erhält keine Entlastung.
4. Antrag auf Änderung der Satzung / Ergänzung der Satzung
1. Antrag:
In § 2 der Satzung wird da Wort „Vorstand“ ersetzt durch „Mitglieder“.Der Antrag wird bei zwei Stimmenthaltung und keiner Gegenstimme angenommen.
2. Antrag:
In § 3 der Satzung wird das Wort „Vorstand“ ersetzt durch „Mitglieder“.Der Antrag wird bei zwei Stimmenthaltung und keiner Gegenstimme angenommen.
3. Antrag:
Der § 9 der Satzung wird ergänzt durch einen § 9a. Online-Mitgliederversammlungen können grundsätzlich durchgeführt werden.Der Antrag wird bei zwei Stimmenthaltungen und keiner Gegenstimme angenommen.
5. Verschiedenes
Herr Götz Goebel weist auf die Regelung in der Satzung hin, daß ausgetretene Mitglieder eine Frist einhalten müssen und nur zum Jahresende austreten können. Diesbezüglich bitte Herr Ulrich Lang um eine Mitgliederliste. Der Vorsitzenden gibt jedoch zu bedenken, daß niemand gezwungen werden kann in einem Verein zu bleiben aus dem er ausgetreten ist.
Heidelberg, den 22. November 2021
Trennungen unter Lebensbündlern
Anschließend kam es zu weiteren Austritten. Manche erklärten mit wenigen Worten, dass sie mit der eingeschlagenen Richtung nicht einverstanden seien. Andere schrieben wie Markus Schäfer ausführliche Begründungen.
Betreff: Mein Austritt aus der Burschenschaft Normannia
Von: Markus Schäfer
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Kopie: Dennis Sattler
Datum: 27. November 2021Sehr geehrte Mitglieder der Heidelberger Burschenschaft Normannia,
seit den beschämenden Ereignissen von 2019 wurden verschiedene interne Mißstände offenbar, die anscheinend zumeist schon länger bestanden. Sie sind m. E. zumindest teilweise auf ein Organisationsversagen innerhalb der Burschenschaft bzw. des Altherrenbundes zurückzuführen. Wir alle sind letztlich - mindestens indirekt – dafür verantwortlich, daß diese Mißstände nicht entdeckt und/oder nicht abgestellt wurden.
Als Reaktion auf diese Krise wurden im kleinen anonymen Kreis sogenannte „Leitlinien der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg“ verfaßt, die man schließlich veröffentlichte. Die Leitlinien waren nicht - wie sonst üblich - gemeinschaftlich abgestimmt, und sie enthielten m. E. zumindest einen sehr diskussionswürdigen Halbsatz. Der Rest waren in meinen Augen überwiegend unstrittige Formulierungen, wo man allenfalls über die Notwendigkeit einer separaten Veröffentlichung als Bestandteil dieser Leitlinien hätte diskutieren können.
Das darauffolgende Einfordern der Bestätigung durch die Mitglieder erfolgte nach dem Motto „Friß oder stirb“, wobei ich persönlich den Leitlinien irgendwann in der Hoffnung zustimmte, daß mit dem Ende dieser Diskussion endlich wieder eine gemeinschaftliche und konstruktive Konversation über den erfolgreichen Fortbestand unseres Lebensbundes möglich werden würde. Zu keinem Zeitpunkt unterstützte ich jedoch einen Automatismus, wonach diejenigen, die die Leitlinien (oft aus nachvollziehbaren und guten Gründen) nicht bestätigen würden, unseren Lebensbund zwangsweise zu verlassen hätten. Ich weiß von einigen anderen Mitgliedern, daß auch sie die Leitlinien zwar um des lieben Friedens willen bestätigten, aber daß sie die o. g. Ausschlüsse im Falle der Nicht-Unterzeichnung strikt ablehnten.
Ein für beiden Seiten tragfähiger Kompromiß in Form eines gemeinschaftlich abgestimmten Statements, hinter dem wir dann alle hätten stehen können, wurde zu keinem Zeitpunkt gesucht. Ich bin mir sicher, daß ein solcher Kompromiß möglich gewesen wäre, wenn man ihn denn hätte herbeiführen wollen.
Mittlerweile wurden mehrere Ausschlüsse vollzogen, wobei es erschreckend ist, mit welcher Gefühlskälte gänzlich unbescholtene Mitglieder nach teilweise mehreren Jahrzehnten ihrer Mitgliedschaft dabei aus unserem Lebensbund hinausgeworfen wurden. Solche Ausschlüsse durchzuführen oder sie zumindest billigend in Kauf zu nehmen, halte ich für unverhältnismäßig und für menschlich zutiefst unanständig. Das gesamte Verfahren ist aus meiner Sicht mit Werten wie „Bundesbrüderlichkeit“ oder „Lebensbund“ unvereinbar.
Ich möchte keiner Gemeinschaft angehören, die auf Basis der o. g. Vorgeschichte mit derart beschämender Härte gegen unbescholtene Mitglieder vorgeht. Aus diesem Grund erkläre ich hiermit meinen Austritt aus der Heidelberger Burschenschaft Normannia.
Ich wünsche den vielen herausragenden, aufrichtigen und besonderen Menschen, die ich bei der Burschenschaft Normannia in den letzten 22 Jahren kennenlernen durfte, viel Glück und Gesundheit, und auch der Burschenschaft Normannia eine gute Zukunft.
Markus Schäfer
Nachdem der „Generalconvent“ der Normannia Ulrich Lang am 2. Oktober 2021 den „Rat zum Austritt“ erteilt hatte, sandte er noch eine Email an den „Altherrenvorstand“. Er versicherte darin an Eides statt, dass er wirklich kein Mitglied der SS war, was zuerst wie die stereotype Schutzbehauptung eines Normannen klang.
Betreff: Kontaktdaten
Von: Ulrich Lang
An: Lewis Graham
Datum: 24. November 2021Lieber Lewis.
Darf ich Dich bitten, meine Kontaktdaten vollständig zu löschen.
Vor allem verwirrt mich auf dem vom Senat verfassten Formular die 4. Zeile:Aktiv geworden SS 1968. Ich versichern an Eides statt, dass ich nie bei der SS aktiv geworden bin, auch nicht 1968. Ich bin nach dem fürchterlichen Krieg geboren, trage auch keine besondere Schuld geschweige denn Verantwortung dafür.
Danke für eine Rückbestätigung.
Gruß U.Lang
Lewis Graham brachte Ulrich Langs Mail noch am gleichen Tag dem „Senat“ zur Kenntnis. Niemand fand sie bemerkenswert.
Es ist natürlich nicht schön zu erfahren, dass in den eigenen burschenschaftlichen Stammdaten eine SS-Mitgliedschaft hinterlegt ist. Wer macht denn sowas? Der „Senat“ jedenfalls nicht, wie Lewis Graham vier Tage später beteuerte:
Hallo Uli,
ich vermute, Du zielst auf den Inhalt des Formulars zur Adressverifizierung, den wir vor einige Monate herumgesendet hatten.
Die „vom Senat“ erfassten Daten, waren genau die Daten, die wir im Datenbestand vorgefunden hatten.
Zu den Zeitpunkt war auch nichts anderes bekannt oder erfasst - daher hatten wir als Senat beschlossen eine Aktualisierung der Daten aller Bbr. mit unserem Schreiben zu ermöglichen.
In deinem Fall scheinen die alten Daten teils danebengelegen zu haben. Das tut uns sehr leid, gleichwohl können wir nicht wirklich viel dafür.
Selbstverständlich können und werden wir Deine Daten auf Wunsch löschen.
Allerdings würde eine sofortige Löschung eine „Abwicklung“ - wie von Dir beim letzten Convent gewünscht - erschweren bzw. unmöglich machen.
[...]
Zum Abschied sandte Uli Lang noch alles Liebe:
Lieber Lewis.
Vielen Dank für Deine Antwort.
Meine Satire zum „Aktivwerden SS 1968“ ist offensichtlich nicht von allen als solche verstanden worden. Macht nichts.
Ich selbst war ein großer Befürworter der Datensammlung und etwaiger notwendiger Korrekturen. Meine Daten auf dem Blatt stimmten überdies. Bemerkenswert ist, dass ihr den Rauswurf auch als „Abwicklung“ klassifiziert. Ein unbeabsichtigter Offenbarungseid.
Eine Villa dem Denkmal
Gewöhnlicherweise hatte die Burschenschaft Normannia Ausgaben in Höhe von 50.000 Euro pro Jahr (wir runden die Zahlen). Dem standen aber nur Einnahmen durch Spenden und Mieten in Höhe von 40.000 Euro gegenüber. Der Kontostand des Hausvereins halbierte sich entsprechend von 36.000 Euro 2018 auf 17.000 Euro 2020. Mit Rücklagen verfügte der Hausverein der Normannia Ende 2021 wie auch Ende 2022 über rund 28.000 Euro.
Nach der Auflösung der Aktivitas sparten die Normannen erhebliche Instandhaltungskosten. Während in den Vorjahren nie unter 20.000 Euro für Reparaturen von „Verstopfung Fallrohr“ bis „Legionellenprüfung“ ausgegeben werden mussten, waren es 2021 weniger als 4.000 Euro.
Daher freuten sie sich alle über das leichte Plus von ein paar tausend Euro auf dem Hausvereinskonto am Jahresende: Endlich eine gute Nachricht! Bis zu jenem verhängnisvollen Tag im Winter 2021, als die Normannen das Leck fanden, das sie gar nicht gesucht hatten. Die Neuverlegung der Kaltwasserleitung kostete 6.000 Euro.
Mit dem Finanzamtsstress beauftragte die Burschenschaft Normannia Heidelberg den Rastätter Rechtsanwalt und „Alten Herren“ der Burschenschaft Frankonia Heidelberg Heinz-Uwe Korell, der viele Jahre Vorsitzender des „Rechtsausschusses“ der Deutschen Burschenschaft war und als Vorschuss 1.800 Euro kassierte.
Neuer Berater, neue Empfängerkörperschaft. Korell schlug wenig verwunderlich den „Denkmalerhaltungsvereins Eisenach e. V.“ unter Kontrolle der Deutschen Burschenschaft vor. Das „Burschenschaftsdenkmal“ und das Grundstück gehören dem „Denkmalerhaltungsverein“ (DEV). Aus der Satzung des gemeinnützigen Vereins:
Der Verein ist diesem bornemannschen Erbe verpflichtet. Entsprechend bekennt sich der Verein zur Burschenschaftlichen Bewegung von 1815 und 1848, welche sich in dem Denkmal verkörpert. Die ungehinderte Nutzung durch ihre Repräsentanten, vorrangig die Deutsche Burschenschaft, wird gewährleistet.
Es gibt regelmäßig Angriffe auf das „Burschenschafterdenkmal“, aber der antifaschistische Anschlag in der Nacht auf den 29. Oktober 2019 war besonders zerstörerisch:
Ein vermummter 6köpfiger Antifa Zerstörer Trupp hat mit bitumenhaltigen Flüssigkeiten und Treibgas gefüllten Feuerlöschern das Denkmal von außen, die Langemarck Gedächtnisstätte und den Innenraum durch ein in ein Fenster geschlagenes Loch angegriffen und schwer beschädigt.
Kurz zuvor war am 15. Juni 2019 im Berghotel ein neuer DEV-Vorstand gewählt worden. Nach sechsjähriger Amtszeit wurde Thomas Mayer-Steudte von der Burschenschaft Normannia Heidelberg durch Axel Zimmermann, „Alter Herr“ der Gießener Burschenschaft Germania, als DEV-Vorsitzender abgelöst.
Am 11. Januar 2022 fragte der Normannen-Anwalt Heinz-Uwe Korell untertänigst das Heidelberger Finanzamt, ob denn der „Denkmalerhaltungsverein“ als Begünstigte dem Finanzamt wohl genehm wäre.
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte [persönliche Anrede]in dieser Sache darf ich die Zwischennachricht geben, dass unsere Mandantschaft derzeit die Mitgliederversammlung vorbereitet, um die entsprechenden Satzungsänderungen bzw. Ergänzungen vorzunehmen.
Gemäß meiner Beratung habe ich vorgeschlagen, dass § 10 der Satzung in Bezug auf die Gemeinnützigkeit wie folgt gefasst wird:
§ 10 (neu) / Entwurf
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vereinsvermögen an den Denkmalerhaltungsverein Eisenach e.V., Vereinsregister des Amtsgerichts Eisenach Nr. VR-310736, Gemeinnützigkeit gemäß Freistellungsbescheid Finanzamt Mühlhausen/Thüringen in aktueller Ausfertigung.
Der Verein wird das Vermögen unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwenden zur Förderung von Wissenschaft, Erziehung und der Volksbildung und durch Unterhaltung des Burschenschaftsdenkmals in Eisenach, An der Göbelskuppe 1, 99817 Eisenach.
Gleichzeitig soll § 2 des Vereins „Zweck" wie folgt ergänzt werden:
§ 2 Zweck
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, die Studenten und Jugendhilfe, die Förderung der Erziehung und der Volksbildung und die Förderung des Studierendenaustausches ausländischer Studierender.
Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Bereitstellung und Unterhaltung eines Wohnheims für Studierende sowie durch Unterhaltung einer wissenschaftlichen Bibliothek.
Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendung aus Mitteln des Vereins. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind oder durch unverhältnismäßige Vergütungen begünstigt werden.
Soweit Bedenken gegen die Formulierungen bestehen, bitte ich höflich mir diese mitzuteilen.
Soweit keine Bedenken bestehen, werden wir die gesamte Satzung im Entwurf wunschgemäß vorab übersenden.
Mit freundlichen Grüßen
Rechtsanwalt Korell
Das Finanzamt antwortete am 25. Januar 2022 und forderte einen vollständigen Satzungsentwurf zur Prüfung und gab hilfreiche Hinweise bei der Formulierung der Satzung des Nazivereins:
Studentenwohnheim Stückgarten e.V., c/o Carsten Engelhardt, [...]
Ihr Schreiben vom 11.01.2022Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Überprüfung der Satzung bitte ich einen vollständigen Satzungsentwurf zu übermitteln.
Nachrichtlich teile ich Ihnen mit, dass für die Formulierung der Auflösung eine der beiden Varianten zu wählen ist:
Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an – den – die – das – ... (Bezeichnung einer juristischen Person des öffentlichen Rechts oder einer anderen steuerbegünstigten Körperschaft), – der – die – das – es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke zu verwenden hat.
oder
Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine andere steuerbegünstigte Körperschaft zwecks Verwendung für ... (Angabe eines bestimmten gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecks, z.B. Förderung von Wissenschaft und Forschung, Erziehung, Volks- und Berufsbildung, der Unterstützung von Personen, die im Sinne von § 53 der Abgabenordnung wegen ... bedürftig sind, Unterhaltung des Gotteshauses in ...).
Ich bitte Sie die Satzung wie oben dargestellt zu ändern und mir ein Exemplar der geänderten Satzung zu übermitteln.
Mit freundlichen Grüßen
[Unterschrift]
Altherrenverband, m, 70, sucht Vorsitzenden für Lebensherbst
Im Frühling 2022 wurde die Normannia seit einem Jahr kommissarisch von Carsten Engelhardt geführt. Schon der Klang des Wortes „kommissarisch“ macht Bürokraten nervös. Aber ein Jahr? Also musste ein neuer Vorsitzender her. Aber bei dem „Altherrenverband“ der Burschenschaft Normannia machte sich Vereinsmeiereimüdigkeit breit:
Betreff: Wahl des neuen AV-Vorstands
Von: Thomas Mayer Steudte
An: Dennis Sattler
Datum: 21. Februar 2022Lieber Bbr. Sattler,
bereits am Freitag habe ich die Bbr. Bbr. Uthe und Milleker erreicht - beide haben sich für die Anfrage bedankt, stehen für den AH-Vorsitz jedoch NICHT zur Verfügung.
Kannst Du mir bitte das password zusenden für die Öffnung des letzten Dokuments. Danke.
Mit bundesbrüderlichem Gruß
Thomas N!
Weder Friedrich-Wilhelm Uthe aus Leimen noch David Milleker aus Bad Homburg wollten also Vorsitzende werden. Und wie sieht denn das aus, einen aktiven AfD-Politiker wie Thomas Mayer-Steudte zum Vorsitzenden zu wählen? Ein bisschen Hoffnung lag noch auf dem unbeliebten Arzt Michael Saueressig aus Kroppach und natürlich Lewis Graham, dem Arzt Hans-Jürgen Lührs aus Wiesbaden, Carsten Engelhardt und Klaus-Dieter Motzke.
Betreff: N !
Von: Harald Barwig
An: Klaus-Dieter Motzke
Datum: 20. Februar 2022Liebe Bbr.Bbr.,
nach längeren Gesprächen mit Felix und Klaus-Dieter habe ich mich bereit erklärt, bei und für N ! ein Amt zu übernehmen.
Nach Aussage von K-D kommen Uthe und Milleker nicht in Betracht. Ob es günstig ist, ein AFD - Mitglied bei N! zu installieren, soll der Convent entscheiden. Ich habe überhaupt nichts gegen M-S.
Bbr. Saueressig hat mir seine Zusage gegeben, sich zu engagieren.
Ich stelle mir vor, folgende Bbr.Bbr. mit ins Boot zu nehmen: Müller, Saueressig, Graham, Lührs ( z.ZT schwer krank).... Engelhard u. Motzke sind sowieso dabei.
Bitte diese Mail nicht weiterleiten ( Häcker).
Mit bbrl. Grüßen
Harald N !
Dann trat auch noch Andreas Berg aus. Also eigentlich war er schon vor mehr als zwei Monaten ausgetreten, aber die Normannen hatten ihren Briefkasten länger nicht geleert. Einige Briefe gingen auch ungeöffnet zurück. Schieben wir es auf Corona.
Im März 2022 wurde die AfD vom Bundesamt für Verfassungsschutz zum „Verdachtsfall“ erklärt. Das wiederum hatte Konsequenzen für die Normannia Heidelberg:
Betreff: Neuwahl AHV Normannia
Von: Thomas Mayer-Steudte
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 10. März 2022Liebe Bundesbrüder,
nun ist die Entscheidung gefallen - die AfD kann mit den Mitteln des Inlandsgeheimdienstes vorbehaltlich weiterer Rechtsmittel und ggf. anderslautender Entscheidungen nachrichtendienstlich beobachtet werden.
Da dies in der Altherrenschaft (u.a. von Bbr. Neubeck) als vermeintlich sicheres Indiz für verfassungsfeindliche Bestrebungen gewertet wird, will ich Normannia in dieser Zeit der Neuausrichtung und Konsolidierung nicht mit einer Kandidatur für den AHV belasten. Zudem werde ich im Falle eines Wiedereinzugs der AfD in den Landtag NRW am 15. Mai 2022 ggf. zeitnah als Landesgeschäftsführer in NRW tätig.
In dieser Situation ist meine Kandidatur als stv. AHV für unsere Normannia nicht zu verantworten; meine Zusage für eine Bewerbung um eine Position im neuen AHV ziehe ich daher zurück.
Natürlich bin ich gerne bereit, wie bisher, im Hintergrund zu unterstützen, wenn gewollt.Mit treuem Normannengruß
Thomas Mayer-Steudte N!
Das war das Signal für Dennis Sattler, nach dem Vorsitz zu greifen. Und weil der Kassenwartsposten auch gerade vakant war, auch noch nach dem.
Re: Neuwahl AHV Normannia
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 12. März 2022Liebe Bundesbrüder,
zu erst einmal möchte ich auch an dieser Stelle Bbr. Mayer-Steudte für seine Rücksichtnahme und Bundesbrüderlichkeit danken. Ich hätte ihn sehr gerne auf der Position gesehen befürchte aber, dass er mit seiner Vorhersage im Falle einer Kandidatur für den Posten des stellvertretenden AHV recht behalten könnte.
Damit wären jetzt aber wieder die beiden höchsten Positionen, AHV und Stellvertreter, vakant. Bis auf Bbr. Stein haben alle angefragten Kandidaten für diese Positionen abgesagt und auch sonst hat sich seit einem Jahr kein möglicher Kandidat von sich aus gemeldet.
Da ich in der Kürze der Zeit keine andere Option mehr sehe, würde ich mich für die Ämter des AHV und des Kassenwarts zur Verfügung stellen. Ich könnte dann aus der Ferne alles organisatorische federführend übernehmen und die Kasse noch nebenher machen. Die reine Kassenwart-Tätigkeit ist sehr überschaubar. Ggf. kann ich Bbr. Stein noch überzeugen für den Posten des stellvertretenden AHV zu kandidieren. Er könnte dann federführend alles übernehmen, was vor Ort anfällt und eine persönliche Anwesenheit nötig macht. Den bisherigen Senat würde ich gerne als Gremium im Hintergrund beibehalten, da sich die Zusammensetzung in meinen Augen sehr bewährt hat.
Die Lösung halte ich nicht für ideal, aber ich wüsste gerade keine bessere. Solltet Ihr noch eine Alternative im Kopf haben wäre das natürlich noch besser. Zumindest wäre ein Vorstand unter Beteiligung von zwei der jüngsten Bundesbrüder ein Zeichen für den Aufbruch in die Zukunft.
Was haltet Ihr von meinem Vorschlag? Sollen wir demnächst noch eine letzte Senatssitzung vor dem Convent abhalten, um unsere Optionen durchzusprechen? Ich würde den Donnerstag vor dem Convent (24.03.) wie üblich um 20 Uhr vorschlagen. Passt das bei allen?
Bitte lasst mich kurz wissen, wie Ihr dazu steht.
Bundesbrüderliche Grüße
Dennis N!
Aber eine Wahl aus Mangel an Optionen ist natürlich nicht die beste Strategie für einen gesicherten Griff nach der Macht. Deshalb schuf Dennis Sattler vor der Wahl vollendete Tatsachen.
Betreff: AH-Konto
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 21. März 2022Hallo liebe Bundesbrüder,
ich habe mal wieder gute Nachrichten für Euch.
Das alte Altherrenkonto bei der Postbank existiert noch. Markus Prien hatte mir die Monate ein Schreiben weitergeleitet, bei dem um eine Authentifizierung geben wurde, da das Konto bei nichterfolgen gekündigt worden wäre. Ich habe alle möglichen Unterlagen eingereicht und deren Dokumente ausgefüllt. Heute hat mir Klaus-Dieter den Bestätigungscode für den Online-Zugang mitgeteilt, der per Post aufs Haus kam. Ich habe jetzt den digitalen Zugang.
Sobald das Protokoll für meine Wahl zum Kassenwart am Samstag geschrieben ist, kann ich dieses letzte Dokument noch einreichen und mich offiziell als Berechtigten hinterlegen. Dann könnte ich ggf. endlich wieder Beiträge einziehen. Bisher steht da noch immer Götz drin.
Es wäre also gut möglich, dass wir das irische Konto bis Mitte des Jahres ad acta legen können. „Fingers crossed“ wie man in Irland sagen würde.
Die Bankdaten lauten:
Burschenschaft Normannia
DE94 6601 0075 0058 4557 52
PBNKDEFFBis Donnerstag und bundesbrüderliche Grüße
Dennis N!
Beim Convent am 26. März 2022 war Dennis Sattler endlich am Ziel: Er wurde Vorsitzender und Kassenwart. Das nächste Ziel der Abgrenzfraktion: Der Austritt des Bundes aus der Deutschen Burschenschaft.
Korporierte Konsolidierungsversuche
Wenn nur nicht ständig Beitragszahler sterben würden:
Betreff: Rundschreiben B! Normannia
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia
Datum: 20. Juni 2022Liebe Bundesbrüder,
beginnen muss ich dieses Rundschreiben leider mit einer traurigen Nachricht: Bbr. Klaus Goebel ist am 10.06.2022 verstorben. Falls Ihr seiner Witwe noch persönlich eine Beileidsbekundung zukommen lassen möchtet, teile ich Euch gerne die Traueradresse mit.
Bbr. Klaus Goebel wurde 84 Jahre alt und ist friedlich eingeschlafen.Ebenso wurde mir zugetragen, dass der ehemalige Bundesbruder Keller am 18.04.2022 verstorben ist. Hier liegen mir allerdings keine näheren Informationen vor.
Gestern gingen die Einladungsschreiben für die kommende Veranstaltung zur Post und sollten daher in den kommenden Tagen bei Euch ankommen. Alle weiteren Details findet Ihr in dem Schreiben. Sollte der Brief nicht bei Euch ankommen, könnt Ihr mich gerne kontaktieren.
Bundesbrüderliche Grüße
Dennis Sattler N!
Weniger Beitragszahler, hohe Fixkosten, steigende Energiepreise? Dann müssen eben die Beiträge angehoben werden. Und wer soll mehr zahlen? Natürlich die Sparfüxe.
Athlone, den 23.07.2022
An den
Heimverein Stückgarten e.V.
Kurzer Buckel 7
69117 HeidelbergAntrag auf einen Mindestbeitrag für den Heimverein Stückgarten e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit stelle ich den Antrag, einen offiziellen monatlichen Mindestbeitrag für den Heimverein Stückgarten e.V. über 25,00€ zu benennen. Außnahmen davon können nur auf Antrag und bei einstimmiger Annahme des selbigen durch den Vorstand des Heimvereins Stückgarten e.V. geltend gemacht werden.
Zur Begründung:
Seit dem immensen Anstieg der Energiekosten, die unsere Immobilie als Altbau besonders hart trifft, ist es nötig, dass die zu zahlenden Beiträge einheitlich geregelt werden. Auch, um eine Gerechtigkeit innerhalb der Mitglieder unseres Vereins zu schaffen. Die Spanne der gezahlten monatlichen Mitgliedsbeiträge innerhalb unseres Kreises bewegt sich derzeit zwischen 5€ und deutlich über 40€. Diese Ungleichheit ist meines Erachtens nicht hinnehmbar und muss beendet werden!
Meine Empfehlung wäre dabei ein verringerter Mindestbeitrag über 25,00€ für Mitglieder, die noch andere Studentenwohnheime unterstützen. Für alle anderen Mitglieder würde ich einen vollen Mitgliedsbeitrag über 50,00€ empfehlen.
Die bisherige und über viele Jahre gültige inoffizielle und nicht schriftlich fixierte Regelung, bei der der ermäßigte Beitrag bei monatlich 21,00€ und der volle Beitrag bei monatlich 42,00€ liegen, wird faktisch nur noch willkürlich von Mitgliedern beachtet und ist auf Grund der genannten deutlichen Preiserhöhungen im Energiesektor auch nicht mehr zeitgemäß. Ich gehe auch nicht davon aus, dass wir in Deutschland jemals wieder das Preisniveau von 2021 oder früher erreichen werden. Selbst nach einer Stabilisierung des Preisniveaus in hoffentlich 1-2 Jahren werden wir auf Dauer mit klar höheren Preisen rechnen müssen. Derzeit (Stand Juli 2022) hat sich die Preislage alleine beim Gas bereits kurzfristig vervierfacht. Weitere Steigerungen sind natürlich nicht ausgeschlossen.
Da es in unserer Satzung hier noch keine Regelung gibt, beantrage ich diese einheitlich geregelte Gebührenordnung, um diese Satzungslücke zu schließen.
Ich bitte aus den genannten Gründen um Eure Zustimmung.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis Sattler
An sich fanden die Normannen das Vorgehen gut, nur Lewis Graham hatte noch Bedenken. Und Informationen hatte er auch.
Betreff: AW: Antragsvorschlag HV - Bitte um Eure Meinung
Von: Lewis Graham
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 25. Juli 2022Hallo Allerseits,
sorry für die späte Antwort, hier aber mein 3 Cent dazu.
Ich halte das für eine grundsätzlich super Idee. Aber mehrere Themen greifen „ineinander“, und wir benötigen juristische Rat von einem Vereinsanwalt bevor wir was Falsches machen.
Und bitte nichts hiervon als Vorwurf an Carsten und Klaus-Dieter interpretieren - wir wissen alle warum wir in diese Situation sind.
Dennoch müssen wir uns mit den Themen befassen.
FRAGESTELLUNG 1 – HÖHE DER BEITRÄGE
§4 (1) der Satzung sagt:
Die Höhe der Anteilscheine wird durch die Mitgliederversammlung bestimmt, ebenso die etwaigen weiteren Beitragspflichten der Mitglieder.
Das interpretiere ich so, als ob alles Nötige in der Satzung jetzt schon verankert wäre. Die Höhe müssten wir bei der nächsten Sitzung bestimmen.
Wenn wir eine Beitragsordnung hätten (ich vermute eher nicht der Fall?), dann wäre der Austausch davon zu beschließen. Ansonsten könnten wir eine Beitragsordnung einführen.
Hintergrund: Satzungsänderung wäre ¾ Mehrheit
FRAGESTELLUNG 2 – KONSEQUENZEN DER NICHTZAHLUNG
Es stehen in der Satzung keinerlei Konsequenzen bei Nichtzahlung der Beiträge.
Soweit meine Recherchen ergeben haben, muss dies aber zwingend in der Satzung verankert sein.
Hier benötigen wir juristische Hilfe ob im BGB oder sonst irgendwo steht, was passiert wenn man nicht zahlt, kann man gekündigt werden, auch wenn dies in der Satzung nicht verankert ist.
Wenn das nicht geht, benötigen wir eine Satzungsänderung … also wieder ¾ Mehrheit.
FRAGESTELLUNG 3 - Ist Thomas im Heimverein – bzw. weitergehend wer ist überhaupt noch Mitglied
Im Zweifel ja, Thomas ist im Heimverein ;-), so wurde es immer bisher gehandhabt.
@Thomas: wird Geld abgebucht?
Die Problemstellung ist aber, es gibt keine offizielle Mitgliederliste für den Heimverein.
Zumindest konnte mir Markus keins bei der Kassenprüfung zeigen und Carsten hat auch keins.
ZUR INFO – KÜNDIGUNG UND FRIST
§ 5 sagt:
Die Mitgliedschaft erlischt durch schriftliche Austrittserklärung auf Jahresende, die spätestens am vorangehenden 15. Januar erklärt werden muss.
§127 Abs. 2 BGB sagt dazu, dass es auch per E-Mail geht.
§314 BGB sagt, dass eine sofortige Kündigung möglich ist wenn „dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann.“
Heißt im Normalfall – kündigen nach dem 15. Januar = erst bis zum nächsten Jahresende.
Bei den meisten Austritte in jüngster Zeit dürfte aber die fristlose Variante greifen.
Wir müssten aber definitiv alles was wir haben zusammentragen (also e-mails, alles …) und eine Liste der Mitglieder anfertigen.
MEIN FAZIT
Ohne Anwalt ist die Sache zu heiß.
Viele Grüße
Lewis N!
Im August 2022 konnte Dennis Sattler „nach einem fast einjährigen Kampf mit der Postbank“ stolz die Rückeroberung des Vereinskontos des „Altherrenvereins“ der Burschenschaft Normannia Heidelberg bei der Postbank Karlsruhe verkünden:
Betreff: Deutsches Bankkonto reaktiviert
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 9. August 2022Liebe Bundesbrüder,
nach vielen Monaten des regelrechten Kampfes mit der Postbank wurde unser altes Konto endlich umgeschrieben. Die ehemaligen Bundesbrüder Götz Goebel und Markus Schäfer sind jetzt nicht mehr verfügungsberechtigt und der ehemalige Bundesbruder Markus Prien bekommt die Post nun nicht mehr. Beides läuft jetzt auf mich.
Jetzt kümmere ich mich noch um alle nötigen Unterlagen für das Einziehen von Lastschriften.
Ich plane die beiden Konten in Irland und Deutschland bis zum Ende des Jahres parallel laufen zu lassen, damit alle Bundesbrüder genügend Zeit haben, um ihre Daueraufträge umzustellen. Für ab Januar 2023 möchte ich Lastschriften anbieten. Vorausgesetzt die Postbank macht da keine Probleme und ich bekomme alle Unterlagen bis dahin zusammen.
Im nächsten Rundschreiben informiere ich alle Bundesbrüder darüber und bitte darum, die Daueraufträge auf das deutsche Konto umzustellen. Das Konto kann aber prinzipiell ab sofort verwendet werden.
Die Bankverbindung lautet:
Burschenschaft Normannia
DE94 6601 0075 0058 4557 52Bundesbrüderliche Grüße
Dennis N!
Quo vadis Heimverein?
Im August 2022 meldete sich das Finanzamt Heidelberg wegen der Prüfung der Gemeinnützigkeit des Hausvereins. Ein Schreiben, das noch keine Aussage darüber macht, ob die Satzung des Hausvereins der Burschenschaft Normannia als gemeinnützig anerkannt wird. Oder eben nicht.
Baden-Württemberg
Finanzamt Heidelberg5. August 2022
Aktenzeichen: 32489/37767 SG 4.1
Prüfung der geänderten Satzung des Vereins „Studentenwohnheim Stückgarten e.V.“
Ihr Schreiben vom 20.07.2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach einer summarischen Prüfung entspricht die von Ihnen vorgelegte Satzung bzw. der von Ihnen vorgelegte Satzungsentwurf den Bestimmungen des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung (§§ 51-68 AO).
Der Verein verfolgt laut Satzung/Satzungsentwurf die folgenden Zwecke:
- Förderung von Wissenschaft und Forschung (§ 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AO)
- Förderung der Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe (§ 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 AO)Wegen der gesonderten Feststellung nach § 60a Abs. 1 AO über die Einhaltung der satzungsmäßigen Voraussetzungen nach den §§ 51, 59, 60 und 61 AO bitte ich um entsprechende Nachricht, sobald die geänderte Satzung in das Vereinsregister eingetragen ist.
Dieser Nachricht sind die folgenden Unterlagen beizufügen:
- Eintragungsnachricht des Amtsgerichts - aktuelle Satzung (wie von der Mitgliederversammlung beschlossen) - Protokoll der MitgliederversammlungDie o.g. Hinweise sollen Sie lediglich über die auf einer summarischen Prüfung beruhende Rechtsauffassung des Finanzamtes sowie über die nächstmöglichen Verfahrensschritte unterrichten. Dieses Schreiben ist kein Verwaltungsakt im Sinne des § 118 AO.
Mit den Hinweisen wird einer weiteren Überprüfung der eingetragenen Satzung im Vorfeld einer gesonderten Feststellung nach § 60a Abs. 1 AO über die Einhaltung der satzungsmäßigen Voraussetzungen nach den §§ 51, 59, 60 und 61 AO oder im Rahmen des Veranlagungsverfahrens (z.B. Körperschaftsteuerbescheid oder Freistellungsbescheid) nicht vorgegriffen.
Mit freundlichen Grüßen
[Unterschrift]
Bei dem ganzen Stress kann einem schon mal der ein oder andere Austritt durchrutschen. Ende Juli 2022 hatte „Bundesbruder“ Florian Schwietert die sinkende Normannia verlassen.
Betreff: Fw: Austritt aus der B! Normannia
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 26. August 2022Liebe Bundesbrüder,
leider hat Bbr. Schwietert seinem Austritt erklärt. Unten findet Ihr seine Erklärung in voller Länge. Ich werde das auf dem Convent offiziell verkünden. Euch wollte ich aber vorab informieren.
Ich habe die Mail leider komplett übersehen und jetzt erst zur Kenntnis genommen.
Wir sehen uns nächste Woche in Heidelberg.
Viele Grüße
Dennis
-------- Original Message --------
On 31 July 2022, Florian Schwietert wrote:Lieber Bundesbruder Dennis Sattler, hoher Convent,
Ich habe lange überlegt, wie ich es formulieren soll, um nicht falsch verstanden zu werden. Im Grunde ist es der Abschluss eines langen Prozesses, der 2008 mit meinem Umzug nach Österreich begann. Unsere Wege haben sich einfach getrennt.
Ich hätte nie ein Schiff im Sturm verlassen, aber da die B! Normannia jetzt wieder in ruhigerem Fahrwasser ist, wird es für mich Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.
Ich gehe etwas wehmütig, aber ohne Groll und wünsche ein Vivat crescat floreat Normanniae,
In ehrlicher Freundschaft,
Florian Schwietert
Derweil gab Klaus-Dieter Motzke gegenüber den chinesischen Austauschstudentinnen und dem Hausbewohner Ruslan Paulwitz, dem Sohn des „Alten Herren“ Michael Paulwitz den Landlord from Hell:
Betreff: Warmwasser, Energiesparen, Ruhezeiten
Von: Klaus-Dieter Motzke
An: Bewohner Stückgarten
Datum: 8. September 2022Dear tenants,
I am addressing you because I am facing the problem of the sharp increase in energy prices. This development has to be seen against the background of the Ukraine war. Gas prices have tripled and electricity prices have doubled. Of course, this means that all other expenses for the house have also risen.
Against this background, I have decided that hot water will be provided from 06:00 to 10:00 and from 18:00 to 22:00. If you suggest other times, please contact me.
The board of the student residence will decide in a few days whether we have to increase the rents. You will be informed then.
The dryer, which was removed by Mr. Dikomey without my knowledge, will be made available again when a switch has been installed in the power supply. This is to ensure that only one appliance can run in the laundry room at any one time. I have already placed an order with a craftsman. Mr Dikomey has removed the dryer to protect the power lines. In the meantime, please use the clotheslines in the laundry room for drying. Drying the laundry in the room is prohibited.
For current reasons, I would like to point out that between 22:00 in the evening and 06:00 in the morning, the house must be kept quiet at night. Furthermore, it goes without saying that the other residents must also be respected during the day.
Finally, I would like to announce that we are planning a joint meeting in October or November for a discussion with all residents.
I hope for your understanding and remain with kind regards
Klaus-Dieter Motzke
Hausverwaltung Motzke
Am Kirchberg 22
69221 Dossenheim
Wie vor jeder der jährlichen Hausvereinssitzungen ging in den Wochen davor die große Taktiererei los und es wurden diverse Vollmachten verschickt, obwohl es sich um eine Online-Veranstaltung handelte. Mit der Durchführung als reine Online-Veranstaltung waren einige Hausvereinsmitglieder – insbesondere jene, die nicht mehr Mitglied der Burschenschaft Normannia waren – gar nicht einverstanden. Aber das war ja die Idee.
Betreff: AW: Fwd: Telegramm
Von: Klaus-Dieter Scholl-Motzke
An: Harald Barwig
Datum: 10. Oktober 2022Hallo Harald,
anbei eine Stimmrechtsvollmacht für die Heimvereinssitzung. Wir haben leider Grund zur Annahme, daß Götz und Uli Lang einen anderen Vorstand wählen wollen. Es wäre wichtig wenn es Dir gelingen könnte, z:b. bei Bbr. Lührs oder Bbr. Leske oder Bbr. Polit jeweils eine Vollmacht zu bekommen. Kannst Du diese Bundesbrüder per mail erreichen?
Gruß
Klaus-Dieter
Online-Versammlung über das Onlineportal Zoom
Zur allgemeinen Verunsicherung wurde auf der Hausvereinssitzung am 17. Oktober 2022 wie im Vorjahr auf das Damoklesschwert einer möglichen Steuernachzahlung „im Bereich von 250.000 Euro“ hingewiesen.
Studentenwohnheim Stückgarten e. V.
Kurzer Buckel 7
69117 HeidelbergBeschlußprotokoll
über die ordentliche Mitgliederversammlung des Studentenwohnheims Stückgarten e.V., Kurzer Buckel 7, 69117 Heidelberg am 17. Oktober 2022.
Versammlungsort: Online-Versammlung über das Onlineportal Zoom
Versammlungseröffnung: 19:37 Uhr
Versammlungsende: 21:25 Uhr
Versammlungsleiter: Carsten Engelhardt
Protokollführer: Klaus-Dieter Motzke1. Eröffnung und Begrüßung, Feststellung der Beschlußfähigkeit und der Tagesordnung
Die ordentliche Versammlung wird vom Versammlungsleiter Carsten Engelhardt um 19:37 eröffnet und geleitet. Es wird festgestellt, daß die Einladung vom 26. September 2022 form- und fristgerecht erfolgte. Die Einladung wurde schriftlich unter Anführung aller Tagesordnungspunkte und unter Nennung des Einwahllinks an alle Mitglieder per Briefpost gesandt.
Es sind die Mitglieder
Carsten Engelhardt, Klaus-Dieter Motzke, Martin Hackel, Dr. Arnulf Stein, David Milleker, Felix Müller, Gerd Neubeck, Dr. Gunther Sievers (ab 19:48), Harald Barwig, Lewis Graham, Markus Ksienzyk, Markus Schäfer, Thomas Meyer-Steudte, Sebastian Haas, Ulrich Petersdorf, Gunnar Heydrich, Dennis Sattler, Jorge Sandrock, Dr. Eckehard Leßke
online anwesend. Alle Mitglieder erscheinen im Onlineportal mit Klarnamen.
Schriftliche Vertretungsvollmacht an den Vorsitzenden erteilt haben die Mitglieder Dr. Hans-Jürgen Lührs, Dr. Michael Saueressig, Wolfgang Polit, Dr. Horst Zemke, Jürgen Späthe.
Schriftliche Vertretungsvollmacht an Sebatian Hass erteilt hat Dr. Wolfram Hass.
Schriftliche Vertretungsvollmacht an Harald Barwig erteilt hat Dr. Christoph Meyer-Langsdorff.
Schriftliche Vertretungsvollmacht an Dr. Gunther Sievers (ab 19:48 Uhr) erteilt hat Dr. Manfred Kopp.
Schriftliche Vertretungsvollmacht an Klaus-Dieter Motzke erteilt hat Michael Paulwitz.
Damit ist der Beschlußfähigkeit gegeben. Gegen die form- und fristgerecht erfolgte Einladung vom 26. September 2022 erhebt sich kein Widerspruch. Der Versammlungsleiter erklärt die Regeln der Onlineversammlung. Unter anderem wird festgelegt, daß die Abstimmung durch Handzeichen vor der Kamera erfolgt bzw. nach Aufrufen des Namens durch mündliche Äußerung, Ja, Nein oder Enthaltung.
Der Versammlungsleiter schlägt Herrn Klaus-Dieter Motzke als Protokollführer vor. Nachdem es keine anderen Vorschläge aus dem Kreis der Mitglieder gibt, wird Herr Klaus-Dieter Motzke p.a. als Protokollführer bestätigt.
Die Versammlung wurde unter Bekanntgabe der Tagesordnung einberufen. Der Versammlungsleiter verliest nochmals die Tagesordnung.
Der Versammlungsleiter schlägt vor, den TOP 4 (Neuwahl...) um die Neuwahl der Kassenprüfer zu erweitern. Dies sei übersehen worden. Dagegen erhebt sich kein Widerspruch aus dem Kreis der anwesenden Mitglieder.
Der Versammlungsleiter fragt, ob es weitere Anträge oder Anmerkungen zur Tagesordnung gibt.
Die Tagesordnung wird ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen einstimmig angenommen
Ab 19:48 Uhr ist Herr Dr. Gunther Sievers anwesend. Herrn Dr. Sievers wurde von Herrn Dr. Manfred Kopp Vollmacht zur Vertretung auf dieser Mitgliederversammlung erteilt.
2. Verlesung und Genehmigung des letzten Protokolls
Das Protokoll der Mitgliederversammlung vom 20.11.2021 wird vom Versammlungsleiter verlesen. Auf Nachfrage des Versammlungsleiters gibt es keine Fragen und Anmerkungen zu dem Protokoll.
Das Protokoll wird ohne Gegenstimme und ohne Enthaltungen einstimmig genehmigt.
Gegen die Abstimmung und das Abstimmungsverfahren erhebt sich kein Widerspruch aus dem Kreis der Mitglieder.
3. Berichte des Vorstandes und Entlastung
1 Bericht des Vorsitzenden Carsten Engelhardt
Der Vorsitzende Herr Carsten Engelhardt informiert über die Prüfung des Vereins durch das Finanzamt. Herr Rechtsanwalt Korell begleitet den Vorstand in dieser Angelegenheit.
Nachdem das Finanzamt gegen die Vermögensübertragung an den „Verband für Studentenwohnheime e.V.“ im Falle der Auflösung des Vereins Bedenken angemeldet hat, wurde von unserer Seite der Denkmalerhaltungsverein in Eisennach vorgeschlagen. Gegen diese Verwendung hatte das Finanzamt nach Prüfung nichts einzuwenden.
Für die Jahre 2018, 2019 und 2020 habe das Finanzamt Freistellungsbescheide erteilt. Diese stünden jedoch unter dem Vorbehalt der Nachprüfung. Der Vorsitzende macht die Mitglieder wie im Jahr 2021 darauf aufmerksam, daß es höchstwahrscheinlich zu einer Steuernachzahlung kommen wird. Die Höhe der Nachzahlung ist nicht bekannt. Sie könnte sich aber im schlimmsten Fall im Bereich von 250.000 Euro bewegen. Es gebe also keinen Grund zur Entwarnung aber es gebe gute Chancen für eine Zukunft des Studentenwohnheimes Stückgarten e.V.
In diesem Zusammenhang weist der Vorsitzende nochmals darauf hin, daß das Vermögen des Vereins der Gemeinnützigkeitsbildung unterliegt. Leider gebe es immer noch Gerüchte, daß das Vermögen an verschiedene Einrichtungen und Personen verteilt werden könne.
Dem Wunsch einiger Mitglieder auf Aushändigung eines Hausschlüssels erteilt der Vorsitzende eine Absage. Nicht jedes Mitglied könne eine Schlüssel für das Haus haben. Dies sei dem Umstand geschuldet, daß das ganze Haus vermietet ist. Jedes Mitglied könne nach vorheriger Anmeldung, die nicht vermieteten Räume besichtigen.
Die derzeitige Energiekrise hat die Beitragssituation des Vereins in den Vordergrund gerückt. Die Vervierfachung der Energiekosten macht es notwendig, die Beiträge anzugleichen und nicht mehr so viele Sonderregelungen zuzulassen. Darüber hinaus wurden Mieterhöhungen eingeleitet.
Zum Schluß seiner Ausführungen bittet der Vorsitzende um Verständnis, daß er, aus privaten und beruflichen Gründen, das Amt, das er jetzt schon über 10 Jahr innehat, abgeben wird. Er sichert seinem Nachfolger aber eine gute und enge Gestaltung des Überganges zu. Darüber hinaus wird er natürlich auch zukünftig dem Verein mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.
Aus dem Kreis der anwesenden Mitglieder gibt es keine Fragen oder Anmerkungen zu dem Bericht des Vorsitzenden.
Antrag:
Dem Leiter des Vereins, Carsten Engelhardt, für sein verwalterisches Handeln in dem Verwaltungs- und Wirtschaftsjahr 2022 Entlastung zu erteilen.Der Antrag bei keiner Gegenstimme und keiner Enthaltung einstimmig angenommen.
2 Bericht des Hauswartes
Der Hauswart und stellvertretenden Leiter des Vereins, Klaus-Dieter Motzke, berichtet über die in dem vergangenen Jahr erfolgten Wartungsarbeiten insbesondere des Daches. Das Dach sein soweit in Ordnung. Man habe auch einen in der Nähe des Daches stehenden Laubbaum stark zurückgeschnitten. Die Hauptwasserleitung im Keller mußte zum Teil saniert werden. Lochfraß in der Leitung habe dies notwendig gemacht. Dabei sei zugleich der völlig veraltete und nicht mehr effektiv nutzbare Wasserfilter ersetzt worden. Gleichzeitig habe man an abgehende Leitungen Absperrungen installiert. Die Kosten beliefen sich auf ca. 6000 Euro. Ansonsten wurde keine Sanierungen ausgeführt.
Die Vermietung verläuft im Großen und Ganzen problemlos. Es ergebe sich aber immer wieder ein gewisser Betreuungsaufwand. So sei z.B. eine Mieterin wegen Depressionen ca 4 Wochen in der Psychiatrie stationär behandelt worden. Leider ist es in diesem Zusammenhang zu drei Polizei- und Krankenwageneinsätzen gekommen, die von den Mieterinnen veranlaßt wurden.
Der Hauswart weist darauf hin, daß es die Energiekrise notwendig mache, genau auf die Verbräuche zu achten. Derzeit würden die Zähler regelmäßig abgelesen. Die letzte Meldung an die Stadtwerke fand am 01.10.2022 statt.
Zu dem Bericht des Hauswartes werden keine Fragen gestellt.
Antrag:
Dem Hauswart und stellvertretenen Leiter des Vereins Klaus-Dieter Motzke für sein verwalterisches und wirtschaftliches Handeln in den Verwaltungs- und Wirtschaftsjahren 2022 Entlastung zu erteilen.Der Antrag wird ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung einstimmig angenommen.
3 Bericht des Kassenwartes
Der Kassenwart Markus Ksienzyk berichtet detailliert über die Einnahmen und Ausgaben für die Jahren 2020, 2021 und 2022. Dazu benutzt er die Möglichkeit, die Kassenberichte auf den Bildschirm jedem online anwesenden Mitglied sichtbar zu machen. Nachdem im Jahr die Finanzentwicklung positiv war, macht es die Erhöhung der Abschläge für Gas, Strom und Wasser unbedingt notwendig, die Finanzen im Auge zu behalten. Bei gleichbleibend hohen Kosten wird es der Verein ohne Miet- und Beitragserhöhungen nicht schaffen, die Finanzierung des Hauses zu gewährleisten. Derzeit hat der Verein Finanzmittel in Höhe von ca. 28.000 Euro.
Ein Kassenprüfung hat stattgefunden. Der Prüfer Lewis Graham hat alles in Ordnung gefunden.
Der Kassenwart wird nochmals darauf hingewiesen, daß die Kautionen der Mieter keine Einnahmen darstellen und deshalb gesondert angelegt werden müssen.
Antrag:
Dem Kassenwart Markus Ksienzyk für sein verwalterisches und wirtschaftliches Handeln in den Verwaltungs- und Wirtschaftsjahren 2021 und 2022 Entlastung zu erteilen.Der Antrag wird ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung einstimmig angenommen.
4 Neuwahl eines Vorsitzenden, eines Hauswartes und stellvertretenden Vorsitzenden, eines Kassenwartes, zweier Kassenprüfer
Antrag:
Herrn Lewis Anton Graham, Blumenweg 2, 85551 Kirchheim/München, für ein Jahr, also vom 17.10.2022 bis zum 17.10.2023, zum Vorsitzenden des Vereins Studentenwohnheim Stückgarten ev., Kurzer Buckel 7, 69117 Heidelberg zu wählen.Der Antrag wird bei keiner Gegenstimme und einer Stimmenthaltung angenommen. Herr Graham nimmt die Wahl an, kündigt jedoch an, daß er tatsächlich nur ein Jahr für dieses Amt zur Verfügung stehen kann. Der bisherige Vorsitzende Carsten Engelhardt bestätigt, daß er den neuen Vorsitzenden unterstützen wird. Dies soll insbesondere für die noch anstehende Verhandlungen mit dem Finanzamt gelten.
Antrag:
Herrn Klaus-Dieter Motzke, Am Kirchberg 22, 69221 Dossenheim, für ein Jahr also vom 17.10.2022 bis zum 17.10.2023 zum Hauswart und stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins Studentenwohnheim Stückgarten ev., Kurzer Buckel 7, 69117 Heidelberg zu wählen.Der Antrag wird bei keiner Gegenstimme und einer Enthaltung angenommen. Herr Motzke nimmt die Wahl an, kündigt jedoch an, nur noch an, nur ein Jahr für dieses Amt zur Verfügung zu stehen.
Antrag:
Herrn Markus Ksiensyk, Gärtnerweg 22, 64625 Bensheim, für drei Jahre also vom 17.10.2022 bis zum 17.10.2025 zum Kassenwart des Vereins Studentenwohnheim Stückgarten ev., Kurzer Buckel 7, 69117 Heidelberg zu wählen.Der Antrag wird bei keiner Gegenstimme und keiner Stimmenthaltung angenommen.
Der Gewählte nimmt die Wahl an.Antrag:
Die Herren Thomas Mayer-Steudte, Auf dem Hundshövel 6, 46446 Emmerich und Dr. Gunther Sievers, Beethovenstr. 24, 40233 Düsseldorf, zu Kassenprüfern für das Wirtschaftjahr 2023 zu wählen.Der Antrag wird bei keiner Gegenstimme und einer Stimmenthaltung angenommen.
Die Gewählten nehmen die Wahl an.5 Satzungsänderungen gemäß Anlage
1. Antrag:
In § 2Abs. 1 wird als S. 2 eingefügt:
„Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, sowie die Förderung der Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe“.Der Antrag wird einstimmig angenommen.
2. Antrag:
§ 10 wird wie folgt geändert:„Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an den Denkmalerhaltungsverein Eisennach e.V., Vereinsregister des Amtsgerichts Eisennach Nr. VR-310736, Gemeinnützigkeit gemäß Freistellungsbescheid Finanzamt Mühlhausen/Thüringen in aktueller Ausfertigung, der es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke zu verwenden hat.“
Der Antrag wird einstimmig angenommen.
6. Verschiedenes
Herr Gerd Neubeck, bedankt sich bei dem alten und neuen Vorstand. Bezüglich der Finanzsituation weist er darauf hin, daß es keinen Verein gibt, der seine Mitgliedsbeiträge nicht selbst festlegt. Er appelliert an alle Anwesenden, den Vorstand zu unterstützen und erklärt selbst seine Bereitschaft zur Mitarbeit. Es könne auch Spaß machen, alles dafür zu tun, um aus einer Krise wieder herauszukommen.
In seinem Schlußwort bedank sich der Versammlungsleiter für den konstruktiven und harmonischen Verlauf der Mitgliederversammlung.
Heidelberg, den 18. Oktober 2022
Leider, leider konnten aus „technischen Gründen“ einige Mitglieder des Hausvereins, die wie Götz Goebel und Markus Prien nicht mehr Mitglieder des „Altherrenvereins“ der Normannia waren, nicht an der Online-Mitgliederversammlung teilnehmen. Von „technischen Problemen“ bei der Gegenseite ist hingegen nichts bekannt.
Vereinsregister des Amtsgerichts Mannheim
Im aktuellen Auszug aus dem Vereinsregister werden entsprechend der Beschlüsse seit dem 17. Oktober 2022 folgende Normannen als Vorsitzende des „Studentenwohnheim Stückgarten e.V.“ geführt:
Vorsitzender:
Graham, Lewis Anton, Kirchheim, *15.04.1969Kassenwart:
Ksienzyk, Markus, Linkenheim-Hochstetten, *27.03.1970Stellvertretender Vorsitzender / Hauswart:
Motzke, Klaus-Dieter, Dossenheim, *13.11.1956
Der Kassenwart des Hausvereins Markus Ksienzyk ist nicht mehr Mitglied des „Altherrenvereins“ der Burschenschaft Normannia. Aber Ksienzyk war oder ist Mitglied der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen. Im Hausverein der Normannia sitzt also weiter ein Nazi im Vorstand, der die „Leitlinien“ nicht unterschrieben hat. Markus Bernd Ksienzyk arbeitet für ITZBund, das Informationstechnikzentrum Bund des Bundesfinanzministeriums.
Das neue Jahr begann, wie das alte endete: Mit Geldsorgen. Der neue „Altherren“-Vorsitzende und -Kassenwart der Burschenschaft Normannia musste mal wieder schlechte Laune verbreiten – in Form einer Beitragserhöhung.
Betreff: Rundschreiben B! Normannia
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 15. Januar 2023Liebe Bundesbrüder,
ich hoffe, Ihr hattet alle frohe Weihnachten und seid gut in das neue Jahr gekommen.
Die Fragebögen habe ich dieses Wochenende ausgewertet und werde die Ergebnisse mit in die nächste Sitzung nehmen. Allen Bundesbrüdern, deren Fragebogen mich erreicht hat, habe ich in einer separaten Nachricht dazu Bescheid gegeben. Wer möchte kann seinen Fragebogen noch in den kommenden Tagen nachreichen.
Um die Auflösung des irischen Kontos und die Hinterlegung der Lastschriften kümmere ich mich nächstes Wochenende. An dieser Stelle aber nochmal die Bitte Eure Daueraufträge auf das deutsche Konto umzustellen, falls das noch nicht geschehen ist.
Der Link für das Abrufen der neuesten Burschenschaftlichen Blätter lautet:
burschenschaft.de/epaper2Auf Grund der massiv gestiegenen Kosten für den Unterhalt der Konstante wurde die ohnehin seit einem Jahr überfällige Anpassung der Altherrenbeiträge auf dem vergangenen Convent neu festgelegt. Gemäß turnusmäßiger Erhöhung wäre der neue Satz zum 01.01.2022 auf 29€ pro Erstband gestiegen. Diese Erhöhung wurde jedoch nicht realisiert. Auf Grund der genannten Umstände hat der vergangene Convent folgenden Beitrag ab dem 01.01.2023 festgelegt:
Erstbänder:
35,00€ pro Monat oder 420,00€ pro JahrZweitbänder:
17,50€ pro Monat oder 210,00€ pro JahrBitte ändert Eure Daueraufträge entsprechend ab.
So viel zu den administrativen Inhalten. Alles weitere folgt in den kommenden Wochen über die üblichen Kanäle.
Bundesbrüderliche Grüße
Dennis Sattler N!
Ende Februar 2023 gab es nur noch fünfzig „Alte Herren“ der Burschenschaft Normannia Heidelberg. Damit wurde die Anzahl der „Alten Herren“ seit September 2020 halbiert.
Und die Remainers brannten auch nicht gerade für ihre liebe Burschenschaft Normannia:
Betreff: Normannia
Von: Harald Barwig
An: Burschenschaft Normannia Heidelberg
Datum: 28. Februar 2023Lb. Bbr.Bbr.,
ein paar Gedanken von einem enttäuschten Bbr. :
Nachdem ich vergeblich versucht habe, mit Bbr. Treml zu reden, muss ich meinen eigenen Weg finden. Bbr. Sattler kann Treml verstehen, aber mich leider nicht.
Wenn ich der einzige Bbr. bin, der an der Aufdeckung und Aufklärung der Umstände, wie N! sooo ins rechte Fahrwasser geraten konnte, interessiert ist, dann gute Nacht.
Schaar, Priem und Treml u.a. sind für mich mitverantwortlich dafür, dass semesterlang nur rechte Personen zu uns gekommen sind. Von den Aktiven können wir keine Auskunft mehr erwarten. Aber wann fing das an, wer hat was mitbekommen?
Wir hatten zu meiner Zeit mehrere AHAH, die Nazis waren und dem Bund in keiner Weise geschadet haben. Im Gegenteil: Bbr. Gross sen. (Vorsitzender der NPD in Eberbach) war ein angesehener UND beliebter Bbr. Es war Harmonie und ein gutes Miteinander. Erst als Thoms und Götz Goebel den 20.4. zu ihrem Nationalfeiertag erkoren hatten, junge Bbr. einluden und entsprechende Sprüche losließen und Lieder sangen, diesen Geburtstag so feierten, als gelte es, Hitler als den Größten zu verehren, da machte sich auf dem Haus ein Klima breit, das die Nazi-Zeit gut hieß.
Nach vorne schauen: Ohne Geschichtsbewusstsein kann man keine positive Zukunft gestalten.
Ich kann auch mit Bbr. Treml und den Anderen auskommen, aber ich möchte Auskunft, was er erlebt hat. Das muss nicht auf einem Convent passieren, ich will ihn auch nicht als alleinigen Verantwortlichen sehen, aber er war es, der mir nach einer Diskussion über die Hitler-Zeit auf meine Frage: "Du freust dich wohl, wenn ich dich als Nazi bezeichne", lächelnd mit "JA " geantwortet hat. Und wenn das nicht aufgearbeitet wird, BLEIBEN Gräben, sie werden nicht neu aufgerissen.
Passivität
Wenn wir Bbr.Bbr. haben, die nah bei HD wohnen und sich für den Bund nicht engagieren, dann wird es nicht reichen, wenn sich ein Dutzend Bbr.Bbr. allergrößte Mühe geben, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Und wenn 15 von 50 den Fragebogen ausfüllen, ist das doch auch ein Zeichen. Ein paar Wenige kommen so oft es geht, vielleicht 15, und dann gibt es welche, die sich die Rosinen rauspicken, kommen, aber nicht bereit sind zu helfen. So kann ein Neuanfang nicht funktionieren.
Zukunft
Es wird in absehbarer Zeit keinen Studenten geben, der zu uns kommt. Unser Ruf und das Internet wissen das zu verhindern. Und wer soll die anleiten? Und Unterstützungsburschen??? Kölner Germanen oder Saarbrücker G. ????
Das sind keine optimistischen Gedanken. Für mich aber reell ( wie für Wolfram Haas).
Quo vadis? Haben wir uns schon öfter gefragt..........
Euer Bbr. Harald Barwig
Wohin die Normannia geht, kann die Normannia entscheiden. Zumindest denkt sie das. Aber wohin ihr Hausverein geht, wird vom Heidelberger Finanzamt entschieden.
Eine Prüfung der Gemeinnützigkeit für 2021 bis 2023 durch das Heidelberger Finanzamt steht noch aus. Und das war vor den Satzungsänderungen, in denen die neuen Empfängerkörperschaft festgelegt wurden.
Falls das Finanzamt dem Hausverein den Status der Gemeinnützigkeit aberkennt und zwar bereits für 2021, besteht die Chance, dass die „Villa Stückgarten“ ins Eigentum der Universität Heidelberg übergeht.
Freundliche Fechtfolgen
Am 19. September 2020 schickte Wisam Hikmat vom Corps Thuringia Heidelberg eine Email an die Mannheimer Polizei. Er löste dadurch ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Volksverhetzung gemäß § 130 Abs. 2. Nr. 1c StGB gegen Luis Ferdinand Stadlthanner aus. Dieser war damals „Aktiver“ der Burschenschaft Normannia Heidelberg. Mit „Steilmann“ meinte Hikmat den damaligen „Alten Herren“ der Normannia Kilian Steinmann. Aber die Ermittlungen der Polizei verliefen im Sande.
Betreff: Hinweise auf rechtsextremes Verhalten von der Burschenschaft Normannia Heidelberg
Von: Wisam Hikmat
An: Polizei Mannheim
Datum: 19. September 2020Sehr geehrte Damen und Herren,
ich selbst bin Mitglied einer Studentenverbindung in Heidelberg. Mit der Normannia habe ich einige rechtsextreme Erfahrungen leider machen müssen. Diese haben wir intern in unserer Verbindung geahndet, indem wir diese Verbindung im verbindungsstudentischen Sinne im Juli geächtet haben (nennt sich Brechen des Pauk- und Grußverhältnisses, also v.a. kein Kontakt mehr von unseren Leuten mit denen).
Nun zu konkreten Straftaten und rechtsextremen Vorfälle, die geschehen sind: Ein Herr Steilmann der Normannia hat auf unserem Verbindungshaus an einem Abend zu Beginn von 2020 den Holocaust geleugnet und anschließend den Hitlergruß gezeigt, dieser Herr ist Alter Herr der Normannia und damit nicht betroffen von den Ausschlüssen von Aktiven der Normannia.
Er und ein Herr Stadlthanner haben ein Iuxemburgisches Mitglied meiner Verbindung mit Freunden aus der Heimat als Separatisten bezeichnet und Luxemburg als rechtmäßig deutsches Land bezeichnet (in Anlehnung an das Anschlussdenken wie 1938 in Österreich geschehen).
3 Normannen haben einige Zeit später vor einem Mitglied meiner Verbindung den Hitlergruß gezeigt, es sind 2 namentlich bekannt (Herr Rotärmel und Herr Stadlthanner). Herr Rotärmel fiel mir auch auf, in dem er rechtsnationale bis rechtsextreme Musik aus dem Internet abspielte. Es waren Sätze zu hören wie Blutvergießen für das Land, Geheuchelte Humanität, etc. die unter dem rechtsextremen Millieu bekannt sind. Das sind Dinge, die sich von Mitgliedern von meiner Verbindung oder mir bezeugt werden können.
Es gibt sehr viele weitere Geschichten, die mit Normannia in Zusammenhang stehen. Zum Beispiel soll ein Mitglied meiner Verbindung brasilianischer Herkunft als verkrüppelter Neger bezeichnet worden sein von Herrn Stadelthanner und Herrn Rotärmel. Sieg Heil und Heil Hitler sind Begriffe mit denen regelmäßig Besucher der Normannia empfangen werden, sofern sie auch befreundet genug sind. Es gab wohl auch eine Aussage, die ein afghanisch-stämmiges Mitglied meiner Verbindung betrifft, nämlich dass alle Afghanen Untermenschen seien, diese Aussage soll von Herrn Stadlthanner stammen: Von einem befreundeten Herren haben die Normannen erzählt, dass sie mit einem Polizisten Kontakt pflegen, ihn auch während des Dienstes anrufen und mit Sieg Heil grüßen. Ein weiteres Mitglied meiner Verbindung hat gesehen, dass ein mexikanisch-stämmiges Mitglied mit Sieg Heil angepöbelt wurde von Normannen. Die „Gürtelung“ ist keineswegs eine übliche Tradition, diese soll von Herrn Rotärmel erfunden sein, dies konnte mir ein Ex-Mitglied der Normannia (ein anderer als der der in Medien ist) bestätigen. Dies ist eine groteske Variante, um Gewaltsfantasien auszuleben. Die anderen Mitglieder der Normannia haben damit kein Problem gehabt, weil sie dieselben rechtsextrememen Fantasien teilen.
Diese Burschenschaft ist ein Hort von.Anhänger von rechtsextremem Denken. Die Normannia ist auch gut vernetzt mit anderen Burschenschaften. Diese Burschenschaften sollen sich auch gegenseitig radikalisieren indem sie Propagandafilme aus der Zeit der Nationalsozialisten gemeinsam anschauen und viel Musik aus dem rechtsradikalen Millieu hören.
Die Schwierigkeit für Ermittlungen besteht darin, dass viele Vorfälle nicht genau datierbar sind, es gab Diskussionen innerhalb meiner Verbindung, ob dies ausreicht, um vor Gericht zu bestehen, daher gab es bisher keine Anzeige. Das diese Vorfälle geschehen sind, ist allerdings klar. Die Normannia ist seit Jahrzehnten bekannt, dass sie mindestens rechtsnationales Denken zulassen, und oft auch rechtsextrem sind. Innerhalb der Verbindung drängen manchmal Geschichten raus, die auf noch mehr verfassungsfeindliches Verhalten hinweisen, u.a. dass der Hitlergruß gängig ist oder ein Beschluss, dass man der Öffentlichkeit wegen nicht Sieg Heil und Heil Hitler dauerhaft rufen soll. Dies wurde gelöst, indem die nicht verbotene Aussage „Sieg Hitler“ erfunden wurde.
Die Normannen zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie nicht so „dumm“ sind, offensichtlich rechtsextrem zu sein. Sie machen vieles intern und historisch waren sie im Umgang mit anderen Verbindungen wie meiner sehr vorsichtig, weil sie wissen dass dies nicht toleriert wird. Die Straftat der Normannen ist dahingehend ein gutes Beispiel, dass solches Gedankengut nicht ewig verborgen sein kann und irgendwann sich auch durch die zunehmende Radikalisierung in konkreten Taten gegenüber Drittpersonen äußert. Der Verfassungsschutz muss sich dessen definitiv annehmen. Diese Verbindung und auch viele Verbindungen der Deutschen Burschenschaft und einige assoziierte Burschenschaften stellen eine Gefahr für das freiheitlich-dernokratische Wesen von Deutschland dar. Damit ziehen sie alle anderen Verbindungen mit in den Schmutz, ich würde gerne sagen, dass das Verbindungswesen kein Problem mit Rechten hat, aber ich kann das leider nicht guten Gewissens sagen, solange diese Verbindungen weiter machen.
Mit freundlichen Grüßen,
Wisam HikmatPS: Ich kann Ihnen auch Namen der Zeugen in den obigen Vorfällen nennen, aber mir ist es wichtig, dass das vorsichtig geschieht. Ich will vermeiden, dass Leute ins Kreuzfeuer geraten, da bei der Normannia und anderen Verbindungen durchaus Leute da sind, die einem das Leben schwermachen. Ich selbst wollte auch erst mich mit diesem Thema an Sie wenden, wenn ich etwas mehr Ruhe habe, die jetzt durch einen beendeten Bachelorabschluss gegeben ist.
„Außerordentlicher Pauktag“ in Heidelberg
Noch Mitte August, also zwei Wochen vor dem antisemitischen Angriff auf den Afranen am 28. August 2020 auf dem Haus der Burschenschaft Normannia, lud der ehemalige Normanne Andre Heinrich Rotärmel zu einem „außerordentlichen Pauktag“ ein. Rotärmel war jener Normanne, der auf dem Burschentag 2017 von Dubravko Mandic mit Münzen beworfen worden war.
Eingeladen waren die „schlagenden Bünde“ aus Heidelberg und Mannheim. Ort der „Mensur“: Auf dem Haus der Landsmannschaft Afrania. Einer der „Paukanten“: Wisam Hikmat. Datum der „Mensur“: 28. August. Der Tag des Antisemitismus-Skandals.
Betreff: außerordentlicher Pauktag am 28.08.2020
Von: André Rotärmel
An: Landsmannschaft Afrania Heidelberg, Burschenschaft Allemannia Heidelberg, Turnerschaft Fridericiana Mannheim, Burschenschaft Hansea Mannheim, Burschenschaft Normannia Heidelberg, Corps Rheno-Nicaria Mannheim, Turnerschaft Rhenopalatia Heidelberg, Landsmannschaft Teutonia Heidelberg-Rostock, Corps Thuringia Heidelberg, Landsmannschaft Zaringia Heidelberg
Datum: 10. August 2020Werte Waffenbrüder,
ich lade zu einem außerordentlichen Pauktag auf dem Haus der ALL! Afrania am 28.08.2020 ein. Anhieb der einzigen Tagespartie wird um 18hst sein:
Hikmat, C! Thuringia o.A. gegen Reiter, ALL! Afrania o.A.
Mit waffenstudentischen Grüßen
Rotärmel Z!
Die „einzige Tagespartie“ auf dem „außerordentlichen Pauktag“ fand zwischen einem „Corpsstudenten“ und einem „Landsmannschafter“ statt. „Annonciert“ wurde sie von einem „Burschenschafter“. Wir wissen nicht, ob es sich um eine „Bestimmungsmensur“ oder eine „Persönliche Contrahage“ handelte.
Möglicherweise erklärt die „Mensur“, weshalb sich an diesem Abend so viele Korporierte aus unterschiedlichen Städten auf dem Heidelberger Schlossberg zusammengefunden hatten. Und die später noch rüber zum „Stifte“ der Normannia gingen.
Jedenfalls ging das Saufen bereits auf dem Haus der Afrania los, wie ein Zeuge angab. Die Stimmung bei der „Mensur“ dürfte entsprechend gewesen sein.
An dem Freitagabend war ein Pauktag bei meiner Landsmannschaft Afrania, es wird gefochten. Und nebenbei auch Alkohol getrunken. So um 18:00 Uhr bin ich aufgeschlagen, da war ich nüchtern.
Auf jeden Fall hatte ich ein Bier 0,5l bevor die Partie losging. Während der Partie hatte ich noch eins, danach nochmal eins...
Bis ich dann zu den Normannen bin, war das so 23:30 Uhr, bis dahin hatte ich 5 bis 6 halbe Liter Bier getrunken, also in der Zeit zwischen 18:00 Uhr bis 23:30 Uhr.
Bei der Normannia habe ich von 23:30 - 01:00 Uhr nochmal so ca. sechs halbe Liter Bier getrunken.
Die Einladung zum dem „außerordentlichen Pauktag“ erfolgte durch die Burschenschaft Normannia Heidelberg, weil sie zu diesem Zeitpunkt den Vorsitz im Heidelberger „Waffenring“ innehatte, der „Heidelberger Interessensgemeinschaft“ (HIG). In den „Statuten der Heidelberger Interessengemeinschaft“ sind neben den Mitgliedsbünden auch die Satzung, die Geschäftsordnung, die „Beireitungsliste“, die „Dauerbeschlüsse“ und der „Paukcomment“ enthalten.
Heidelberger Interessensgemeinschaft
Als Thomas Brunke 2015 auf einen Indymedia-Artikel über die „Heidelberger Interessensgemeinschaft“ angesprochen wurde, bestätigte er die Recherchen und offenbarte das unehrenhafte Lotterleben der Ex-Normannen:
Ahoi!
Der Sachverhalt der PP stimmt. Im Glied sollte ein chilenischer Bundesbruder fechten, der aber kurzfristig bekannt gab, dass sein derzeitiger Arbeitgeber ihm keinen Urlaub gewährt. Nun sollte der Ersatzmann, der bei Rotfront benannte Bbr. einspringen, der sich aber nicht eingepaukt hatte und zudem lieber einen von seinen Eltern spendierten „Abchill“-Urlaub nach dem „anstrengenden“ Semester in Anspruch nahm und abreiste.
Es konnte in Folge keine Einigung zwischen Alemannia und uns im Sinne des „weiter parat-Stehens“ erzielt werden.
Am Tag der eigentlichen PP hat dann Alemannia mit Unterstützung der Kartellbrüder von Germania Erlangen versucht unser Haus zu stürmen, wobei direkt im inneren Eingangsbereich ein Kölner Germane einen Erlanger Germanen gezielt niedergeschlagen hat.
Alemannia wird den Antrag auf Ausschluss aus der HIG wohl stellen.
Sicherlich zieht das in der Aktivitas personelle Folgen nach sich.
Uwe und ich nehmen am Stiftungsfest nicht teil.
Mit burschenschaftlichen Grüßen
Thomas A!N!G!H!HSt!
al. Schmock
Auf der 1. HIG-Sitzung des Wintersemesters 2020/2021 am 5. November war die Burschenschaft Normannia nicht anwesend. Die Turnerschaft Fridericiana Mannheim stellte dennoch unter „TOP 10 – Causa B! Normannia Heidelberg“ einen Ausschlussantrag in Abwesenheit. Mangels „Aktivitas“ wurden die „Alten Herren“ der Normannia geladen.
Auf der 2. HIG-Sitzung am 3. Dezember – zu Corona-Zeiten per Zoom-Meeting – konnte Carsten Engelhardt knapp einen Aufschub für die Normannen erreichen:
[M]it viel Mühe ist es mir gelungen, eine Abstimmung über den Antrag auf Ausschluss auf die nächste HIG Sitzung zu verschieben, mit Hinweis auf nicht abgeschlossene Ermittlungen und die von uns schon eingeleiteten Maßnahmen. Mein entsprechender Antrag hatte 5 Ja (meine Stimme schon mitgerechnet) und 5 Nein Stimmen, (Ghibellinia hat derzeit kein Stimmrecht). Es entstand dann eine Diskussion über Auswirkung von Stimmengleicheit usw. Auf der nächsten Sitzung soll dazu eine Regelung in der HIG Satzung getroffen werden. Ggf. wird schon dann erneut abgestimmt. Ich hoffe, dass wir bis dahin Klarheit über den Ausgang der Ermittlungen haben.
Kurz vor der nächsten HIG-Sitzung fasste Götz Goebel den Stand der Ermittlungen zusammen. Er stellte dabei die Behauptung auf, dass mehrere Afranen JA-Mitglied seien, darunter auch Philipp Smeljanez.
Strafrechtliche Ermittlungen laufen weder gegen die B! Normannia als solche, noch gegen die Aktivitas, die es nicht mehr gibt, da aufgelöst, noch gegen den AH-Bund der B! Normannia. Sondern nur gegen 2 ehemalige Mitglieder der Aktivitas.
Diese Ermittlungen gegen insgesamt 10 Personen, von denen nur 2 ehemalige Normannen sind,ziehen sich jetzt schon Monate hin und sollen nach letzten Pressemeldungen frühestens im März 2021 abgeschlossen sein. Meines Erachtens ein durchsichtiges Verzögerungsmanöver, um den Innenminister als Mitglied der L! Afrania angesichts der bevorstehenden Landtagswahl nicht zu beschädigen.Es ist davon auszugehen, dass der IM ins Kreuzfeuer der Kritik gerät, weil mehrere junge Afraner Mitglieder der Jungen Alternative oder gar der Identitären Bewegung sind, darunter vermutlich auch das sog. Opfer.
Bei der „3. Offizielle HIG-Sitzung des Wintersemesters 2020/2021“ am 4. Februar wurde der Ausschlussantrag schließlich verhandelt:
Der HIG-Sprecher macht darauf aufmerksam, dass nun alle Seiten und Argumente gehört wurden, und bittet um die anonyme Abstimmung.
Erforderlich für den Ausschluss ist eine 3⁄4 Mehrheit der Mitgliedsbünde (8 Stimmen)
Der Antrag auf Auschluss der B! Normannia wird 7/2/1 abgelehnt.
Der Vertreter der B! Normannia freut sich über dieses Ergebnis
Nachfolgerin der Normannia als HIG-Vorsitzende wurde irritierenderweise die Landsmannschaft Zaringia Heidelberg, denn der Vorsitz wechselt zu normalen Zeiten nach dem Alphabet. Aber es waren eben keine normalen Zeiten.
Anfang 2023 stand bei der HIG mal wieder der Rauswurf der Burschenschaft Normannia auf der Tagesordnung. Geplant war auf Betreiben der CC-Bünde, die Normannen über ihre fehlende „Aktivitas“ auszuschließen. Sollten sie nicht freiwillig gehen, würden sie ausgeschlossen.
Betreff: Einladung 3. HIG-Sitzung WS 22/23
Von: Corps Thuringia
An: Heidelberger Interessensgemeinschaft
Datum: 31. Januar 2023Werte Herren,
Wie Sie wissen steht der dritte Pauktag dieses Semesters am 11.2. an und damit die dritte HIG Sitzung am 2.2. .
Die TOP werden lauten:
1. Feststellen der Anwesenheit und Beschlussfähigkeit
2. Verlesen und Genehmigen der Tagesordnungspunkte
3. Verlesen und Genehmigen des letzten Protokolls
4. Kassenangelegenheiten
5. Beireitungen
6. Fechtwartsitzung
7. Gestaltung des Pauktages
8. Antrag der T! Rhenopalatia auf Ausschluss der B! Normannia (siehe Anhang)
9. Worte der Nachpräsidierenden
10. Entlastung der Vorpräsidierenden
11. Anträge
12. Verschiedenes
13. Erste Lesung des ProtokollsBeginn der Sitzung ist um 20 hct, adH Thuringiae. Sollten Sie zur Sitzung keine Vertreter schicken können, bitten wir um eine schriftliche Äußerung zum Antrag der T! Rhenopalatia (siehe Anhang) oder dass Sie gemäß §4 der Geschäftsordnung eine schriftliche Bevollmächtigung einreichen, dass eine andere Korporation für diese HIG-Sitzung Ihre Stimme führen darf.
Mit waffenstudentischen Grüßen
Hantmann Z! xxx
Corps Thuringia Heidelberg
Hauptstraße 244
69117 Heidelberg
Leider kennen wir das Ergebnis der HIG-Sitzung am 2. Februar 2023 nicht. Wir wüssten auch gerne, was am Abend des antisemitischen Angriffs am 28. August 2020 zuvor auf dem Haus der Afrania geschah und welchen Einfluss die Geschehnisse auf den weiteren Verlauf des Abends auf dem Haus der Normannia hatten.
Aber es kommt ja noch die Berufungsverhandlung zum Antisemitismusskandal. Die wäre eine gute Gelegenheit, noch einmal mit den Herren „Waffenstudenten“ über den Vorfall und dieses Mal auch über seine Vorgeschichte zu reden. Und vielleicht werden die Zeugen dieses Mal ja zu Aussagen gezwungen.
Duelle in Heidelberg
Nicht nur „Mensuren“ haben in Heidelberg Tradition, auch Duelle finden häufig statt. Die Regeln dieser Duelle haben die „schlagenden“ Heidelberger Verbindungen minutiös in dem „Paukkomment der Heidelberger Interessengemeinschaft“ (in der 2020 gültigen Version) niedergeschrieben.
Im ersten Teil werden die „Allgemeine Bestimmungen“ der Mensuren festgehalten: Von den Kommandos über die Waffen bis zu den Paukärzten ist alles geregelt. Diese Regeln gelten auch für den zweiten Teil: „Pro Patria Suite und Persönliche Contrahagen“.
Die Schutzmaßnahmen sind also bei allen „Mensuren“ identisch – egal ob bei einer „Bestimmungsmensur“, einer „Persönlichen Contrahage“ oder bei einer „Pro Patria-Suite“.
Aber PC/PP-Duelle finden unter verschärften Bedingungen statt. „Bestimmungsmensuren“ gehen über maximal 30 „Gänge“ zu je fünf „Hieben“.
Bestimmungspartien gehen bei der Fuchsenpartie über 25, bei allen weiteren über 30 Gänge, der Gang zu 5 Hieben.
Bei den PC/PP-Duelle hingegen gibt es keine Obergrenze der „Gänge“, wohl aber eine Untergrenze von 40 „Gängen“:
Eine Pro Patria Suite oder PC nach dem Komment der HIG muss über mindestens 40 scharfe Gänge gehen. Jeder Gang hat 5 scharfe Hiebe.
Es gibt drei wesentliche Unterschiede zwischen „Bestimmungsmensuren“ und „Pro Patria-Suiten“/„Persönlichen Contrahagen“:
Bei PP/PC-Duellen gelten verschärfte Bedingungen gegenüber „Bestimmungsmensuren“, wie eben anhand des Heidelberger „Fechtcomments“ gezeigt.
Das Niveau der Fechter ist bei „Bestimmungsmensuren“ ähnlich, nicht jedoch notwendigerweise bei PP/PC-Duellen, was häufiger zu schweren Verletzungen führt.
Der Grund für PP/PC-Duelle ist ein gänzlich anderer als der einer 1953 höchstrichterlich straffrei gestellten „Bestimmungsmensur“.
Entwaffnend naiv halten die Heidelberger Korporierten gleich zu Beginn des PP/PC-Teils den Sinn und Zweck der Duelle fest: Die „Beseitigung von Meinungsverschiedenheiten“. Das ist eine ziemlich gute Umschreibung für „Ehrenhandel“.
Die Pro Patria Suite als auch die PC dient zur Beseitigung von Meinungsverschiedenheiten, die nicht Ehrenhändel sind.
Ein PC/PP-Duell im Sinne des Heidelberger „Comments“ ist also eine „Mensur“ unter verschärften Bedingungen ohne Rücksicht auf das Niveau der „Paukanten“ zur „Beseitigung von Meinungsverschiedenheiten“.
Eine der nächsten „Pro Patria-Suiten“ in Heidelberg ist für den 24. Juni 2023 zwischen der Turnerschaft im CC Rhenopalatia Heidelberg und der Turnerschaft im CC Ghibellinia Heidelberg als „Freundliche Fechtfolge“ getarnt auf dem Haus der Ghibellinia geplant.
Betreff: Freundliche Fechtfolge am 24.06
Von: Felix Dries
An: Turnerschaft Ghibellinia Heidelberg
Datum: 8. Juni 2023Liebe Bundesbrüder,
Ich freue mich, euch mit diesem Schreiben zur Austragung einer freundlichen Fechtfolge zwischen uns und der T! Rhenopaltia im CC über 3 Glieder einladen zu dürfen.
Gefochten wird am 24.06, den 2. ordentlichen HIG-Pauktag. Zeit und Ort werden zwar erst kommenden Donnerstag auf der HIG-Sitzung festgelegt, ich gehe aber davon aus, dass der Pauktag in Heidelberg stattfinden und der Anhieb um 10 Uhr sein wird. Sobald mir diese Informationen vorliegen, werde ich sie an euch weiterleiten.
Auf unserer Seite werden fechten BbrBbr aBaB Kropat, Carlens und Berggren.
Wir suchen noch einen Paukarzt. Es wäre sehr erfreulich, wenn sich einer unserer AHAH dazu bereit erklären würde, am 24.06 als Paukarzt zu fungieren oder wenn mögliche Bekanntschaften hierfür aufgefrischt würden.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen
Felix Dries Z! xx & xxx
Interessant ist, dass die einzelnen Glieder der „Pro Patria-Suite“ zwischen den anderen Partien des „Pauktags“ stattfinden sollen:
Betreff: Re: Freundliche Fechtfolge am 24.06
Von: Felix Dries
An: Turnerschaft Ghibellinia Heidelberg
Datum: 16. Juni 2023Liebe Bundesbrüder,
Nun sind auch die letzten Details geklärt!
Der Pauktag wird bei uns adH stattfinden, Anhieb ist um 8 Uhr. Bbr. Kropat wird als erstes Glied die 3. Tagespartie fechten. Die übrigen Glieder werden an 5. & 7. Stelle ausgefochten werden. Insgesamt sind 10 Partien angesetzt.
Ich hoffe möglichst viele Bundesbrüder zu diesem Ereignis begrüßen zu dürfen!
Mit bbr. Grüßen
Felix Dries Z! xx & xxx
Organisiert wird das Duell von der „Heidelberger Interessengemeinschaft“, einem Verein zur Organisation sittenwidriger gefährlicher Körperverletzungen mit Klingenwaffen.
Es wird Zeit, dass sich die Zeiten ändern.
Gemeinsam beenden wir das studentische Fechten.
Ende ohne Ehre
Auf ihrem „Generalconvent“ am 29. April 2023 hat die Burschenschaft Normannia ihre Umbenennung in Burschenschaft Cimbria und den Austritt aus der Deutsche Burschenschaft beschlossen. Credits für die Idee gehen an David Milleker.
Betreff: Rundschreiben B! Normannia
Von: Dennis Sattler
An: Burschenschaft Normannia
Datum: 13. Mai 2023Liebe Bundesbrüder,
ich möchte Euch von den Ergebnissen des vergangenen Convents berichten. Nach einiger Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, dass nun doch auf digitalem Wege zu machen. Nachdem eine rein postalisch versandte Einladung mit Tagesordnung zum letzten Convent als pdf bereits vor dem Convent zirkulierte und vermutlich allen Interessierten außerhalb unseres Bundes vorliegt ergibt es keinen Sinn das Ergebnis nun wieder als Brief zu versenden. Ich möchte das aber nochmal zum Anlass nehmen und alle Bundesbrüder daran erinnern, dass interne Dokumente nicht für die Weitergabe an Dritte gedacht sind. Genau auf Grund dieses Umgangs mit sensiblen Daten lag der Antifa damals unsere gesamte Adressliste vor, die ja auch bekannterweise veröffentlicht wurde! Ich denke so viel Disziplin im Umgang mit internen Daten und sensiblen Inhalten kann man in einem Akademikerbund verlangen und voraussetzen.
Aber nun zum Convent:
Wie die meisten bereits mitbekommen haben dürften hat der vergangene Convent die essentiellen Anträge angenommen.
Das bedeutet zum einen, dass wir uns mit unserem neuen und gleichzeitig altem Namen Cimbria wieder auf unsere Ursprünge besinnen und wir die Deutsche Burschenschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt verlassen werden.Im Verband besteht die Möglichkeit Mitglied im „Freundeskreis der Deutschen Burschenschaft“ zu werden und somit Mitglied in der Deutschen Burschenschaft zu bleiben. Dieser fungiert als Sammelbecken für Burschenschafter, deren Bünde den Verband verlassen haben. Bei Interesse gebt mir gerne bis zum 31.05. Bescheid. Ich gebe die Namen dann gesammelt an den Verband weiter.
Diese Entscheidungen wurden keineswegs leichtfertig getroffen und hatten trotz einer allgemeinen Vorbesprechung einige Wochen zuvor eine längere Diskussion ergeben.
Ich bitte die Bundesbrüder, die das Ergebnis kritisch sehen dem ganzen eine Chance zu geben. Ich kann eine kritische Position dazu mehr als verstehen. Aus einer geschützten Lebensstellung heraus, mit einer fehlenden Exposition mit den direkten Folgen, oder wie in meinem Fall genügend räumlicher Distanz ist es aber vermutlich leichter das so zu sehen. Die Bundesbrüder vor Ort, die den Wiederaufbau wagen wollen brauchen jetzt unsere Rückendeckung, um zumindest den Ansatz einer Möglichkeit eines Wiederaufbaus zu haben. Diese werden in den kommenden Monaten und Jahren unmittelbar vor Ort im direkten Feuer stehen. Was das bedeutet haben wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten schon erlebt. Es ist zu vermuten, dass das zumindest von Seiten der Antifa sogar noch zunehmen wird. Unsere Rückendeckung sollte da das Mindeste sein, was wir ihnen im Gegenzug bieten.
Daher bitte ich Euch auch die kommenden Veranstaltungen zu besuchen. Umso mehr Bundesbrüder diese mit Leben füllen, desto einfacher wird der Wiederaufbau.
Ich blicke auf jeden Fall optimistisch in die Zukunft und bin zuversichtlich, dass wir das gemeinsam stemmen können.
Bundesbrüderliche Grüße
Dennis Sattler N!
Cui timorem, timorem
Bereits kurz nach dem Antisemitismus-Skandal am 28. August 2020 wurde nicht nur die „Aktivitas“ der Normannia von den „Alten Herren“ aufgelöst. Es gab auch innerhalb des „Altherrenvorstands“ des „Lebensbunds“ konkrete Pläne zur Selbstauflösung.
Unhöflicherweise wurden die meisten „Alten Herren“ nicht von ihrem „Altherrenvorstand“ über seinen geplanten Tagesordnungspunkt „Antrag auf Selbstauflösung unseres Bundes“ auf dem „Generalconvent“ am 6. März 2021 informiert.
Die „Alten Herren“ erfuhren die schlechten Neuigkeiten vielmehr aus einer antifaschistischen Email. Sichtlich empört ob der Feigheit der Burschen forderte die Antifa Normannia am 18. Oktober 2020 in einer Email alle „Alten Herren“ der Burschenschaft Normannia. Mit offenem Visier.
Betreff: Lebensbund
Von: Antifa Normannia
An: Burschenschaft Normannia
Datum: 18. Oktober 2020Liebe Alte Herren!
Mit Schrecken haben wir davon Kenntnis erlangt, dass auf dem nächsten AHC die Auflösung des Altherrenverbands unserer lieben Normannia auf der Tagesordnung steht. How dare you?
Wir haben doch gerade erst begonnen, die Früchte unserer jahrelangen Kampagne zu ernten. Jetzt, wo wir endlich die öffentliche Rückendeckung haben, um eure privaten und beruflichen Existenzen zu zerstören! Sogar die CDU macht dieses Mal mit, wie schön ist das denn? Gut, die CSU noch nicht, aber Hannes, das ist auch nur eine Frage der Zeit.
Wir können ja verstehen, dass ihr Angst habt. Denn bisher hatte euer Engagement kaum persönliche Konsequenzen und uns ist allen klar, dass sich das jetzt ändert. Aber deshalb wollt ihr einfach aufgeben? Habt ihr denn keinen Funken Ehre im Leib?
In Erwartung weiterer 130 Jahre offener Feindschaft!
Antifa Normannia Z!
Nachwort
Kurz vor Pfingsten 2023 wandte sich Hans-Ulrich Voß in einem dachverbandsübergreifenden Korporiertenforum an den Coburger Convent, der gerade von einer Pressewelle hart getroffen wurde.
Voß diente sich schon während seiner „Aktivenzeit“ dem Verfassungsschutz an. Kein Wunder, sein alter Herr Hans-Jochen Voß war NPD-Funktionär. Der Sohn Hans-Ulrich Voß ist selbst „Alter Herr“ der Aachener Burschenschaft Teutonia. Die verließ 2012 die Deutschen Burschenschaft nach einem „Richtungsstreit“.
Mittlerweile ist die Aachener Teutonia Mitglied der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft. Die lernte Mitte Juni 2023 in Frankfurt am Main den Unterschied zwischen Protest und Widerstand, als sie ihren mit dem Convent Deutscher Akademikerverbände geplanten „Festakt“ in der Paulskirche absagen musste.
Geben wir dem Bier die Schuld, dass Hans-Ulrich Voß „vergessen“ hat, dass der Coburger Convent 2011 als erster Korporationsdachverband den Convent Deutscher Akademikerverbände wegen der Naziburschen verließ, was in der Folge zur Bedeutungslosigkeit des „Dachverbands der Dachverbände“ führte – dem ersten Sargnagel der Deutschen Burschenschaft.
Anlass des vermutlich nett gemeinten Pfingstpostings war ein Artikel in der Neuen Presse Coburg vom 25. Mai 2023 mit dem Titel: „Paukenschlag beim Coburger Convent: Kongressbeauftragter tritt zurück“ zur Absetzung auf Raten von Hans Schollmeyer:
Liebe CCer,
lasst euch nicht so kaputt machen wie wir Buxen.
Die Parallelen sind offensichtlich.
#EinBoot
Die offensichtlichen Parallelen sieht längst nicht jeder unlängst angegriffene CCer. Gewisse andere Parallelen sieht nicht einmal jeder seinerzeit unter seiner Zeit leidende Burschenschafter. Aber das Letzte, was ein CCer will, ist mit einem Burschenschafter im selben Boot zu sitzen. Denn dort passieren unheimliche Dinge, es riecht streng und am Ende steht alles in Flammen.
Meine Frage an den Convent: Weiss jemand, woher diese Mails kamen und ob ehemalige oder jetzige Normannen dahinterstecken? Stand die Antifa als Verbündete von [der Lokalpresse] dahinter oder haben wir bedauerlicherweise eine bundesinterne Guerilla oder ein Einzel-U-Boot, das schon seit Jahren Informationen nach draussen gibt, um uns zu zerstören?
Aber werte Herren!
An Eurer Sprache werdet Ihr Euch doch wohl erkennen?
Unseren Gruß zuvor!
wünschen die Damen und Herren
mit dem schwarzen Gesichtscouleur
und den Chargenjacken mit Kapuze