Dienstag, 25.02.2025

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Archiv) hat am 7. Februar 2025 einen Artikel zum „Wahlkreis Freiburg“ veröffentlicht, in dem der Grund für die schlechten Chancen des CDU-Bundestagskandidaten Klaus Schüle bereits mit der Überschrift suggeriert wurde: „Ein Mobilisierungsschub durch die Brandmauer-Debatte?“
Ohne Frage hat die CDU durch die historischen Zäsur viele WählerInnen abgeschreckt. Aber ob das in Freiburg der einzige Grund ist, dass der CDU-Kandidat nicht gewählt wurde, anders als 2013 und 2017, als die CDU gewann? Dankenswerterweise gibt die FAZ einen Überblick über die bisherigen Freiburger DirektkandidatInnen der letzten Jahrzehnte, um die Situation besser zu verstehen:
„Obwohl Freiburg mit Dieter Salomon von 2002 bis 2018 einen grünen Oberbürgermeister hatte, konnten die Grünen den Bundestagswahlkreis viele Jahre nicht direkt gewinnen und versuchten es auch gar nicht. Das lag an Gernot Erler, dem SPD-Linken, dem es 1998 gelungen war, Freiburg direkt zu gewinnen und erstmals der CDU abzunehmen. Die langjährige, über die Liste gewählte grüne Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae, bei der Kopf früher Mitarbeiterin war, wagte eine Erststimmenkampagne für sich erst 2013, als Erlers Zugkraft nachließ. Als dieser bei der Bundestagswahl 2017 nicht mehr antrat, erzielte Andreae dennoch nur das zweitbeste Erststimmenergebnis – das Direktmandat gewann die CDU.“
Also der SPDler Gernot Erler war von 1998 bis 2013 Freiburger Bundestagsabgeordneter und Chantal Kopf ist es seit 2021. Wieso nur schreibt die FAZ den Namen des Freiburger CDU-Bundestagsabgeordneten von 2013 bis 2021 nicht? Warum wird der CDU-Mann von der FAZ gecancelt?
Weil eine der größten deutschen Zeitungen kein Rückgrat hat. Denn der Autor Rüdiger Soldt kennt sehr wohl den Namen Matern von Marschall, schließlich hat er ihn ja bereits 2022 im Zuge des Missbrauchsskandal der Freiburger CDU in der FAZ umschrieben (Archiv). Der Apfelskandal brachte damals den Freiburger Kreisverband unter CDU-Stadtrat Bernhard Rotzinger arg in Bedrängnis.
Wir finden, dass unaufgearbeiteter langjähriger schwerer sexueller Missbrauch einer Minderjährigen durch einen späteren CDU-Bundestagsabgeordneten bereits ein ausreichender Grund ist, niemals wieder CDU zu wählen. Schon gar nicht in Freiburg.