Ein Film von Bodo Kaiser und Siggi Held
Anfang der 80er Jahre erlebte die Bundesrepublik die bis dahin größte Welle von Hausbesetzungen. In Stadt und Land brachte man es auf über vierhundert besetzte Häuser. Spielte der maoistische KBW während der ersten Häuserkampfbewegung um die Freiau 1975 in Freiburg noch eine gewisse Rolle, standen die nachfolgenden Auseinandersetzungen (zum Beispiel Dreisameck, Schwarzwaldhof) eher unter dem Zeichen der Verwirklichung alternativer Kultur- und Lebensformen.
In dem Zusammenhang war die »Szene« in unterschiedliche Blöcke aufgeteilt: Aufgeklärte und politisch interessierte Bürger, politisierte Intellektuelle, linksgerichtete Dozenten und Studenten, Mitglieder kommunistisch organisierter Gruppen, Kulturszene, Autonome, Halbautonome, Punkszene, RAF Sympathisanten, Bejaher alternativer Lebensformen usw. Sie stellten jenen Mix dar, der es schaffte, Demonstrationen von 10.000 Menschen zu mobilisieren. Dabei spielt die Gewaltfrage auf dem Hintergrund der politisch-ideologischen Anschauun-gen der Hausbesetzer eine zentrale Rolle.
Diogenes in Freiburg beleuchtet diesen Prozess ausführlich, indem er sowohl die »Szene« als auch die »Stadtpolitik« mit Interviews, dokumentarischem Material und »Zwischenspielen der Hausbesetzerinnen und Hausbesetzer« auf informative und unterhaltsame Art und Weise vor Augen führt.
Jeweils am 2. Freitag im Oktober, November und Dezember zeigt die Autonome Antifa Freiburg einen Teil der Filmtrilogie von Bodo Kaiser und Siggi Held zu Berufsverboten, Anti-AKW-Protesten in Wyhl und den Häuserkämpfen in Freiburg Anfang der 80er Jahre.