Die Ausgabe 2024/1 des frei zugänglichen „CC-Magazins“ erschien spät und geriet getrieben: Eine Ausgabe ohne „Präsidialbrief“ in Zeiten der Krisen des „Coburger Convents“.
Polterabend zur Porzellanhochzeit
Nach 20 Jahren tritt Veit Stößlein als „Rechtsamtsleiter“ des CC ab. Stößleins Rückzug dürfte wie die Absetzung von Hans Schollmeyer nach 51 Jahren als „Kongressbeauftragter“ und der Rücktritt der „Landsmannschaft Thuringia Berlin“ als „Präsidierende“ bereits die dritte personelle Konsequenz bei den pflichtschlagenden Korporierten dank der autonomen Pfingstkampagne 2023 sein. Anders als im „CC-Magazin“ dargestellt, wird der traditionelle Ball im Kongresszentrum Rosengarten dieses Jahr mangels präsidialer Kapazitäten ausfallen.
Rücktritt nach Redaktionsschluss
Mit einem Ausdruck des Bedauerns verkünden der CC-Vorsitzende Hubert Stech und sein Stellvertreter Daniel Wünsch das Coburg-Verbot für die „Präsidierende“: „Wir werden […] in diesem Jahr erstmals einen Pfingstkongress ohne die Aktivitas der Präsidierenden Landsmannschaft erleben.“ Herzzerreißend inaktuell und hoffnungslos naiv „freuen“ sich die beiden „dennoch darauf, mit der Altherrenschaft der Landsmannschaft Thuringia gut zusammenzuarbeiten und ihr Präsidium zu begehen“. Und das, „[n]achdem das Jahr 2023 für den Verband fast ausschließlich darin bestand, auf verschiedenste Krisen zu reagieren“.
Und nun ist „durch den Rücktritt der Landsmannschaft Thuringia vom Präsidium erstmals in der Geschichte des Coburger Convents die Situation eingetreten, dass wir in Coburg ohne einen präsidierenden Bund vor Ort sein werden“, wie der AHCC verbandsintern schreibt.
Reformen von Rechtsaußen
Um den „Anforderungen einer von schnellen Informationen geprägten Zeit gerecht werden zu können“, wurde ausgerechnet der „CC-Rat gebeten, die verschiedenen Anläufe zur Modernisierung der Verbandsstruktur, die es in den vergangenen Jahr(zehnt)en gegeben hat, zu evaluieren und ein Konzept auszuarbeiten, wie die Strukturen und Satzungen des Verbandes an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst werden können.“ Aber Filz lässt sich nicht mit Filz bekämpfen. Denn einflussreiche Verbandspöstchen wie ein Sitz im „CC-Rat“ ziehen rechtsradikale Blender an wie Kliesch die Mensur.
Update: Der Autor von nicht namentlich gekennzeichneten Artikeln im „CC-Magazin“ ist der CC-Pressesprecher Martin Vaupel, wie dieser uns nach dem Lesen dieser Meldung mitteilte. Vaupel wies außerdem darauf hin, dass der Rücktritt von Veit Stößlein eine rein persönliche Entscheidung sei.