Mittwoch, 10.12.2025

In den drei Jahren 2023, 2024 und 2025 wurde der „Coburger Convent“ (CC) von Autonomen Antifagruppen in Zusammenarbeit mit lokalen Antifas, zivilgesellschaftlichen Verbündeten und politischen Bündnissen in Coburg und anderen Städten konzertiert angegriffen. Der Angriff war so heftig und entblößend, dass für den Verband und das Wissen über ihn gilt: Es gibt ein Davor und es gibt ein Danach. 
Dank antifaschistischer Aufklärungsarbeit ist der CC mittlerweile bekannt wie ein buntbesäbelter Fackelträger: Das sind doch die Nazis aus Coburg! Sind das nicht Burschen? Nein. Es sind Landser und Turner. Nicht nur aus Coburg. Aber am Ende saufen und fechten sie alle fürs Vaterland und stammen von Nazis ab. Wir haben den Ablauf der Kampagne im Sommer 2025 im zehnten unserer Communiqués gegen den CC dokumentiert.
Aus Erfahrung wissen wir: Unsere Communiqués wirken mitunter mehrfach. Oft unmittelbar. Dann setzen sie „Kongressbeauftragte“, „Präsidierende“ oder Asylrichter ab. Oder bewirken Verurteilungen. Aber eine andere Wirkung kommt später. Und langsamer. Erst unmerklich verfinstern sich Kontakte, schwinden Sympathien und dann Möglichkeiten. Der CC bekommt den Ruf, den er verdient. Aber falls nicht, werden wir nachtreten.
Die drei „Pfingstkongresse“ werden in Coburgs Annalen als turbulent und einschneidend, aber durchaus unterhaltsam eingehen: Schollmeyers tiefer Fall, das Jahr ohne „Präsidierende“ und die Verbindungen der Schüler. Den Erfolg der Kampagne wird vermutlich niemand bestreiten, am allerwenigsten der „Coburger Convent“ selbst.
Dabei hat der CC noch Glück gehabt, denn weitaus schlimmer erging es der „Deutschen Burschenschaft“ (DB) vor 14 Jahren. Die DB wurde von 2011 bis 2014 ebenfalls drei Jahre lang von Autonomen Antifagruppen konzertiert angegriffen. Aber anders als beim CC bezweckte der Angriff auf die DB deren Spaltung. Deshalb haben sie ihn damals nicht bemerkt, nur gespürt.
Mit der „Coburger Herbstdebatte“, der Kampagne „Für ein Recht auf Asyl“ und der „Marburger Herbstoffensive“ gab es drei erfolgreiche und eigenständige Unterkampagnen. In Marburg hat Stadt, Land, Volk mit den Angriffen auf die Fechtinfrastruktur zum Auftakt und die Studentenhistorikertagung zum Abschluss zweimal hart zugeschlagen. Und das Duell ist noch nicht ausgefochten. In Hamburg und in Darmstadt ging es gegen die Landser und in Jena werden Duelle dokumentiert. Alles wie immer.
Und Coburg? Nette Stadt, wirklich, auch schön anzusehen. Wir haben als Kurierin mit Chuzpe so manche Freundschaft geschlossen. In Coburg fanden wir eine Zivilgesellschaft, die um die NS-Geschichte ihrer Stadt ringt und gegen ein Wiedererstarken der Nazis kämpft. Nur braucht es manchmal einen Blick von außen, um die eigenen Nazis als solche zu erkennen.
Die Erfolge der Kampagne wären nicht ohne die vielen Bündnisse und Verbündeten möglich gewesen, die wir zu ihrem eigenen Schutz nicht näher benennen. Wir sagen danke und bleiben wachsam, ihr sowieso.
Unseren Quellen sagen wir: Bisher hat sich noch niemand bei uns beschwert, dass wir sein Bedürfnis nach Rache nicht befriedigen konnten. Und ja, auch nicht das ehrliche Bedürfnis nach Aufklärung und Warnung vor dem virulenten Faschismus im CC. Haltet ihr euch an euren Teil der Abmachungen, dann halten wir uns an unseren. Ihr wisst ja, was ein Lebensbund ist: 
Einmal Kampf dem CC heißt immer Kampf dem CC!