In Tübingen wurde am 29. November die leerstehende Eisenbahnstraße 41 von 500 Feiernden besetzt. Die Linken fordern nun eine Übergangsnutzung bis zum geplanten Abriss. Die Eigentümerin Deutsche Bahn/Real Aurelis Estate plant eine „Aufwertung“ des Areals. Die AktivistInnen wollen bis dahin „Raum für soziales Miteinander, zum Austausch für Informationen und Meinungen, mit Workshops, Konzerten und anderen kulturellen Events“.
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Das linke Netzwerk Berlin gegen Nazis hat eine Smartphone-App veröffentlicht. Mit der App soll auf Deutsch, Türkisch oder Englisch über Naziaufmärsche informieren und Hintergründe zu den OrganisatorInnen liefern.
In Athen demonstrierten am 2. Dezember über 8.000 AnarchistInnen ihre Solidarität mit den Gefangenen der Bewegung und dem seit dem 10. November im Hungerstreik befindlichen und mittlerweile stark geschwächten Nikos Romanos, der eine Fortführung seines Studiums erzwingen will. Es kam zu schweren Ausschreitungen und zahlreichen Bränden in der Innenstadt und dem linken Stadtteil Exarchia. Der Anarchist Nikos, ein Freund des am 6. Dezember 2008 von einem Athener Bullen erschossenen Teenager Alexandros Grigoropoulos, war nach einem gescheiterten Doppelbanküberfall in Velventos Anfang 2013 festgenommen und wie weitere Kollegas in Veira gefoltert worden. Urteile zwischen 11 und über 16 Jahren Knast wurden gegen Andreas-Dimitris Bourzoukos, Yannis Michailidis, Dimitris Politis, Fivos Harisis, Argyris Ntalios und Nikos Romanos im Koridallos-Knastgericht gefällt. Nikos Hungerstreik schlossen sich am 17. November Yannis und am 1. Dezember Dimitris und Andreas-Dimitris an. Die DemonstrantInnen des 2. Dezember besetzten zu den Riots das Polytechnikum und Kündigten weiteren Widerstand bis zur Erfüllung der Forderungen der Gefangenen an. Für grenzenlose Solidarität gegen staatliches Foltern und Morden!
In Dresden beteiligten sich am 1. Dezember 5.500 Rechte an einem antimuslimischen „Pegida“-Marsch. Zu einer Gegendemo kamen 2.500 Linke, erstmals gab es Blockaden.
Am 29. November hat die Initiative „Support im Getriebe“ eine weitere Bewerbung für Freiburg sucht den Wagenplatz eingereicht. AktivistInnen besetzten die Brachfläche unter der Blauen Brücke im Stühlinger mit einem Wohnei und einer Feuertonne, an der sich die Bullen vorübergehend aufwärmen konnten. Auf der Brücke gab es einen Infostand zur Kampagne und der Repression gegen Sand im Getriebe. Sucht mit, Freiburg braucht mehr Wagenplätze!
Am Montag, den 1. Dezember, wurde die Freiburger Geschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen in der Haslacher Straße 61 vorübergehend besetzt. Mit der Versendung von Pressemitteilungen im Namen der Freiburger Grünen wurde gegen die rassistische Politik der Grünen in Baden-Württemberg protestiert.
Tomas Elgorriaga Kunze wurde auf Betreiben der spanischen Regierung am 31. Oktober in Mannheim verhaftet. Bereits 1998 wurde der ehemalige linke Gemeinderat im Baskenland verhaftet und schwer gefoltert. Nach der Entlassung aus der U-Haft flüchtete Tomas und lebte, studierte und arbeitete unter anderem Namen in Freiburg. Spanien wirft ihm vor, ein hochrangiges Mitglied der ETA zu sein. Tomas droht die Abschiebung nach Frankreich, wo er in Abwesenheit zu geringen Strafen verurteilt wurde, und eine anschließende Abschiebung in den spanischen Folterstaat.
Am 29. November demonstrierten in Lyon über 4.000 AntifaschistInnen gegen den Parteigipfel mehrerer tausend AnhängerInnen der faschistischen Le Pen-Dynastie „Front National“ (FN) und staatlichen Rassismus. Zahlreiche Busse von internationalen Antifa-Reisegruppen wurden außerhalb der Großstadt von Bullen kontrolliert und teilweise aufgehalten. Es gab über den Tag hinweg Blockaden und Ausschreitungen, bei denen die Bullen Wasserwerfer und Tränengas einsetzten. Um das Nazitreffen zu schützen, wurden mindestens 20 Antifas vorrübergehend festgesetzt, die Bullen kesselten zahlreiche Demogruppen.
„Eine totale Aufopferung für das Vaterland“ – zur Not bis in den Tod – nicht mehr und nicht weniger forderte Jean-Marie Le Pen auf dem XV. FN-Kongress in der Cité Internationale nördlich der Lyoner Altstadt. Für ihn steht zweifelsfrei Fest, daß seine als Führungsspitze bestätigte Tochter Marine Le Pen die neue Präsidentin der Republik wird. Chefin des FN-Zentral-Kommitees wird Jean-Maries Neffin aus dem Vaucluse, Marion Maréchal-Le Pen die sich gegen ihren Konkurrenten Florian Philippot durchsetzte.
Allez, levons les bras, tous les bras...
Das Amtsgericht Öhringen bei Heilbronn hat den antifaschistischen Tortenwerfer wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro verurteilt. Der Linke hatte Innenminister Gall getortet, weil der SPD-Politiker die Aufklärung der NSU-Taten in BaWü lange verschleppt hat. Immerhin wurde mittlerweile ein Untersuchungsausschuss eingerichtet.
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In Niedersachsen hat das LKA über den Jahreswechsel 2013 / 2014 drei Monate lang die Handys von drei AktivistInnen gegen Tierfabriken abgehört. Anfang 2014 wurde ein Spitzel in der niedersächsichen Tierbefreiungsszene enttarnt, laut Ermittlungsakten gab es aber auch mehrere von den Bullen bezahlte VerräterInnen.
Am 28. November beginnt um 9:30 Uhr im Saal 204-206 des Landgerichts Rostock der Thiazi-Prozess gegen vier Hauptangeklagte „wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Volksverhetzung“. Verhandelt wird über das „bedeutendste rechstextremistische Forum in deutscher Sprache mit über 30.000 registrierten Nutzern und fast 1,5 Mio. Beiträgen“ im Zeitraum vom 09.01.2009 bis zum 14.06.2012. Bisher sind 32 Verhandlungstage bis zum 17.06.2015 angesetzt. Die nächsten Termine sind der 12.12.2014, 18.12.2014 und 07.01.2015, jeweils um 9:30 Uhr.
Unter dem Motto „Das Erwachen der Nationen“ fand am 22. November an der Universität Paris X (Nanterre/La Défense) ein Treffen rechtsradikaler Gruppen und Parteien aus Frankreich, Belgien, Griechenland, Italien, Zypern und Spanien statt. Auf Indymedia gibt es einen ausführlichen Bericht mit vielen Bildern.
Ausrichterin der Tagung war die 1968 an der Uni Paris II (Panthéon-Assas) als „Groupe Union Droit“ gegründete rechtsradikale Studierendengruppe GUD (mittlerweile „Groupe Union Défense“). Die faschistischen Anti-68er Studis beteiligten sich in den 70er und 80er Jahren sukzessive am Aufbau des „Ordre Nouveau“, dessen bewaffnetem Arm „Groupe d’Intervention Nationaliste“ (GID), der Partei „Front National“ (FN) mit Jean-Marie Le Pen und der „Troisième-Voie“ Bewegung unter Jean-Gilles Malliarakis Mitte der 80er, um „gegen Kommunismus, Kapitalismus und Zionismus“ vorzugehen. Zuletzt machte die französische „Bewegung 3. Weg“ („Jenseits der politischen Spektren“) von sich reden als am 5. Juni 2013 der Faschist Esteban Morillo den Antifa Clément Méric in der Pariser Innenstadt ermordete. Theoretisch wurde „Troisième-Voie“ nach dem Mord vor eineinhalb Jahren per Verwaltungsakt für aufgelöst erklärt.
Erwähnenswert ist neben der Kongressbeteiligung von Logan Djian (GUD), Gianluca Ianonne und Sébastien de Boëldieu (Casa Pound), Hervé Van Laethem (Nation), Konstantinos Boviatsos (Chrysi Avgi), Thomas Joly (Le Parti de la France) sowie vielen kleineren Nazigruppen und Zentren aus Spanien und Italien, auch die Propaganda der brandgefährlichen französischen Nazizeitung „Synthèse Nationale“.
Diese faschistische und auf eine gewisse Mainstream-Tauglichkeit ausgelegte Zeitschrift, die auch bei Themen wie TTIP oder Klimapolitik Position bezieht, bildet seit Jahren eine Plattform für HolocaustleugnerInnen aus dem französischsprachigen Europa. Der Redaktion (Rue de Charenton 116 in 75012 Paris) geht es um eine Vereinigung der sozialen Bewegungen für die „Identitäre Sache“ und um Hetze gegen „Überfremdung und Islamisierung“. Publiziert wird in dem von Roland Hélie gegründeten Nazimagazin von Vlaams-Belang-Autoren wie auch von französischen FaschistInnen verschiedener Generationen. Hier tun sich unter anderem die Strasbourgerin Anne Kling und ihr Kollege Robert Spieler (Alsace d’Abord) hervor. Der Großdeutschlandfan Spieler hat neben der Gründung des Verlagshauses „Semis diffusion“ (Rue Primatice 10 in 75013 Paris) mit Hélie auch die seit einigen Jahren im Entstehen begriffene Nazibewegung „Nouvelle Droite Populaire“ (NDP) sowie die faschistische Koalition „Union de la Droite Nationale“ (UDN) initiiert und ist einer der gewichtigsten französischen Nazipolitiker im Alsace.
Der Pariser Kongress endete noch mit Konzerten der Nazibands „Baignade Interdite“, „Blind Justice“ und „Bronson“.
Am kommenden Wochenende plant Marine Le Pens FN ihren Nationalkongress in Lyon abzuhalten. Ein Anlaufpunkt wird die antifaschistische Demo vom 29. November sein, die um 14h am Place Jean Macé startet.
Die Nazis vernetzen sich – treten wir ihnen grenzenlos entgegen!
Vom 26. bis zum 28. November finden im niederländischen Den Haag Action Days für den Erhalt des besetzten Autonomen Zentrums De Vloek und für autonome Freiräume statt.
De Vloek moet blijven!
In der Schweiz wird am 30. November über die „Ecopop“-Initiative abgestimmt. Die öko-chauvinistische Initiative will die Zuwanderung noch sehr viel stärker als die rassistische Einwanderungs-Initiative beschränken, die am 9. Februar mit knapper Mehrheit angenommen wurde. Die Nettozuwanderung soll auf durchschnittlich 0,2% Prozent der ständigen Wohnbevölkerung begrenzt werden. Zudem müsste die Schweiz im Falle einer Annahme der Intiative „mindestens 10% seiner in die internationale Entwicklungszusammenarbeit fliessenden Mittel in Massnahmen zur Förderung der freiwilligen Familienplanung“ einsetzen. Mit der Initiative soll also die Geburtenrate in Länder des Südens gesenkt werden, da diese angeblich den Wohlstand der Schweiz gefährdet. Der Staatssekretär im Außenministerium bezeichnete die „Ecopop“-Initiative als „ökofaschistisch“.
Demos:
Bern |
Zürich
In Berlin-Johannisthal wurde das Auto des Nazis Julian Beyer abgefackelt. Der Anlass war der Jahrestag des Mordes an Silvio Meier. Derweil prüft „der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt,