Unter dem Motto „Das Erwachen der Nationen“ fand am 22. November an der Universität Paris X (Nanterre/La Défense) ein Treffen rechtsradikaler Gruppen und Parteien aus Frankreich, Belgien, Griechenland, Italien, Zypern und Spanien statt. Auf Indymedia gibt es einen ausführlichen Bericht mit vielen Bildern.
Ausrichterin der Tagung war die 1968 an der Uni Paris II (Panthéon-Assas) als „Groupe Union Droit“ gegründete rechtsradikale Studierendengruppe GUD (mittlerweile „Groupe Union Défense“). Die faschistischen Anti-68er Studis beteiligten sich in den 70er und 80er Jahren sukzessive am Aufbau des „Ordre Nouveau“, dessen bewaffnetem Arm „Groupe d’Intervention Nationaliste“ (GID), der Partei „Front National“ (FN) mit Jean-Marie Le Pen und der „Troisième-Voie“ Bewegung unter Jean-Gilles Malliarakis Mitte der 80er, um „gegen Kommunismus, Kapitalismus und Zionismus“ vorzugehen. Zuletzt machte die französische „Bewegung 3. Weg“ („Jenseits der politischen Spektren“) von sich reden als am 5. Juni 2013 der Faschist Esteban Morillo den Antifa Clément Méric in der Pariser Innenstadt ermordete. Theoretisch wurde „Troisième-Voie“ nach dem Mord vor eineinhalb Jahren per Verwaltungsakt für aufgelöst erklärt.
Erwähnenswert ist neben der Kongressbeteiligung von Logan Djian (GUD), Gianluca Ianonne und Sébastien de Boëldieu (Casa Pound), Hervé Van Laethem (Nation), Konstantinos Boviatsos (Chrysi Avgi), Thomas Joly (Le Parti de la France) sowie vielen kleineren Nazigruppen und Zentren aus Spanien und Italien, auch die Propaganda der brandgefährlichen französischen Nazizeitung „Synthèse Nationale“.
Diese faschistische und auf eine gewisse Mainstream-Tauglichkeit ausgelegte Zeitschrift, die auch bei Themen wie TTIP oder Klimapolitik Position bezieht, bildet seit Jahren eine Plattform für HolocaustleugnerInnen aus dem französischsprachigen Europa. Der Redaktion (Rue de Charenton 116 in 75012 Paris) geht es um eine Vereinigung der sozialen Bewegungen für die „Identitäre Sache“ und um Hetze gegen „Überfremdung und Islamisierung“. Publiziert wird in dem von Roland Hélie gegründeten Nazimagazin von Vlaams-Belang-Autoren wie auch von französischen FaschistInnen verschiedener Generationen. Hier tun sich unter anderem die Strasbourgerin Anne Kling und ihr Kollege Robert Spieler (Alsace d’Abord) hervor. Der Großdeutschlandfan Spieler hat neben der Gründung des Verlagshauses „Semis diffusion“ (Rue Primatice 10 in 75013 Paris) mit Hélie auch die seit einigen Jahren im Entstehen begriffene Nazibewegung „Nouvelle Droite Populaire“ (NDP) sowie die faschistische Koalition „Union de la Droite Nationale“ (UDN) initiiert und ist einer der gewichtigsten französischen Nazipolitiker im Alsace.
Der Pariser Kongress endete noch mit Konzerten der Nazibands „Baignade Interdite“, „Blind Justice“ und „Bronson“.
Am kommenden Wochenende plant Marine Le Pens FN ihren Nationalkongress in Lyon abzuhalten. Ein Anlaufpunkt wird die antifaschistische Demo vom 29. November sein, die um 14h am Place Jean Macé startet.
Die Nazis vernetzen sich – treten wir ihnen grenzenlos entgegen!
Vom 26. bis zum 28. November finden im niederländischen Den Haag Action Days für den Erhalt des besetzten Autonomen Zentrums De Vloek und für autonome Freiräume statt.
De Vloek moet blijven!
In der Schweiz wird am 30. November über die „Ecopop“-Initiative abgestimmt. Die öko-chauvinistische Initiative will die Zuwanderung noch sehr viel stärker als die rassistische Einwanderungs-Initiative beschränken, die am 9. Februar mit knapper Mehrheit angenommen wurde. Die Nettozuwanderung soll auf durchschnittlich 0,2% Prozent der ständigen Wohnbevölkerung begrenzt werden. Zudem müsste die Schweiz im Falle einer Annahme der Intiative „mindestens 10% seiner in die internationale Entwicklungszusammenarbeit fliessenden Mittel in Massnahmen zur Förderung der freiwilligen Familienplanung“ einsetzen. Mit der Initiative soll also die Geburtenrate in Länder des Südens gesenkt werden, da diese angeblich den Wohlstand der Schweiz gefährdet. Der Staatssekretär im Außenministerium bezeichnete die „Ecopop“-Initiative als „ökofaschistisch“.
Demos:
Bern |
Zürich
In Berlin-Johannisthal wurde das Auto des Nazis Julian Beyer abgefackelt. Der Anlass war der Jahrestag des Mordes an Silvio Meier. Derweil prüft „der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt,