17.05.2024 | Presse zum Pfingstkongress |
16.05.2024 | Communiqué zum Pfingstkongress |
07.05.2024 | Angemessen hart zugeschlagen |
06.05.2024 | Schottland liegt im Osten |
24.04.2024 | Sexismus im Coburger Convent |
20.04.2024 | Ist auch bald wieder Pfingsten |
15.04.2024 | CC-Präsidierende zurückgetreten |
14.04.2024 | Mit Fackeln und Fäusten gegen die Presse |
07.04.2024 | Der Gärtner grüßt Hitler |
01.04.2024 | Thomas Seitz gibt auf |
16.03.2024 | Coburg-Verbot für CC-Präsidierende |
05.03.2024 | Netzwerken für den Faschismus |
27.02.2024 | WerteUnion satisfaktionsfähig |
17.10.2023 | Wenn Feinde zur Feder greifen |
24.08.2023 | Der CC im AIB |
28.07.2023 | Nachpräsidierende wird Nazipräsidierende |
24.07.2023 | Keine Ruhe dem Coburger Convent |
06.07.2023 | CC-Übergabekommers abgesagt |
30.06.2023 | CC-Nachpräsidierende abgesetzt |
29.05.2023 | Autonome Pfingstkampagne 2023 |
-
Kampf dem Coburger Convent
Zu den Folgen der autonomen Pfingskampagne 2023
Mai 2024: Coburg ohne Präsidierende
Kampf der AfD
Antifaschistische Recherchen von Januar bis März 2024
-
-
Montag, 08.04.2024
Die taz berichtete am 8. April über Harald Burkart. Nach seiner Wahl zum Landesvorsitzenden der „Jungen Union“ Berlin im Juli 2023 gab sich Burkart in einem Tweet modern: „Ich bin der erste schwule JU-Landesvorsitzende und das ist auch gut so!“
Zu Wowereit-Imitation und Regenbogen-Clipart passte das Tagesspiegel-Interview, in dem Burkart nicht etwa national-konservativ provozierte, sondern mit seiner sozialdemokratischen Vergangenheit kokettierte: „Mit 14 bin ich der SPD und den Jusos beigetreten – rund zwei Jahre war ich dabei.“
Harald Burkart dürfte aber auch der erste Berliner JU-Landesvorsitzende sein, dessen Wahl „von acht von zwölf Kreisvorsitzenden und dem anderen potenziellen Bewerber, dem CDU-Abgeordneten Lucas Schaal, nicht anerkannt“ wurde. Die Überschrift des Tagesspiegel-Artikels nach der Wahl: „Die Junge Union (JU) Berlin liegt in Trümmern.“
Anfang Januar 2024 attackierte Harald Burkart den regierenden Bürgermeister Kai Wegner, dessen Favoriten Schaal er ausgestochen hatte. Burkart erhob Korruptionsvorwürfe gegen Wegner wegen dessen Beziehung zu der CDU-Senatorin für Bildung, Jugend und Familie Katharina Günther-Wünsch.
Kurz darauf wurden Chatnachrichten von Burkart mit Merkel-Hitler-Fotomontagen von 2020 geleakt. Ende Februar kündigte die CDU Ordnungsmaßnahmen gegen ihn an.
Ende März recherchierte der Spiegel die Geschichte eines Fotos vom August 2021. Aufgenommen wurde es in der Wohnung von Peter Kurth: Ex-CDU Finanzsenator, „Altherrenvorsitzender“ der „Berliner Burschenschaft Gothia“ in der „Deutschen Burschenschaft“ und IB-Finanzier. Auch die Nazivergangenheit von Sebastian Greve vom „Corps Irminsul Hamburg“ im „Weinheimer Senioren-Convent“ wurde vom Spiegel detailreich nachgezeichnet.
Einzig Harald Burkart passt trotz seiner Nazichats nicht so recht ins Bild der strammen CDU-Nazis mit der einschlägigen Vergangenheit. Aber auch nur, weil seine AfD-Vergangenheit bisher nicht bekannt war. Der AfD hat er die SPD verschwiegen. Hat er der CDU die AfD verschwiegen?
Harald Burkart, geboren am 26. Mai 1995, war vom 4. Mai 2014 bis zum 27. April 2018 Mitglied Nummer 10586931 des AfD-Kreisverbands Baden-Baden/Rastatt. -
Sonntag, 07.04.2024
Der Gifhorner Amtsrichter Maximilian Zieseniß von der „Landsmannschaft Niedersachsen im CC zu Hannover“ hat ein Reputationsproblem. Die Süddeutsche Zeitung berichtete im Mai 2023 im Rahmen einer autonomen Pfingstkampagne gegen den „Coburger Convent“ über seinen „Hitlergruß am Herrenklo“ beim „Pfingstkongress“ 2018 in Coburg. Allerdings ohne Maximilian Zieseniß beim Namen zu nennen. Doch das Communiqué „Der Richter grüßt Hitler“ reichte aus, um das Google-Ranking des Amtsrichters zu ruinieren. Wer will schon bei Google als Nazirichter auftauchen? Ob der Herr Amtsrichter deswegen wohl schon Bekanntschaft mit einem Befangenheitsantrag machen musste?
Auf jeden Fall hat Maximilian Zieseniß nach nicht einmal einem halben Jahr beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann. Zu ihrem Glück gibt es für Menschen mit dem Salär eines Amtsrichters Unternehmen, die solche Probleme „professionell“ lösen. Zumindest behauptet das deren Marketing-Abteilung. Maximilian Zieseniß dürfte sich für das Produkt „BrandSimpli“ der „Clickonmedia UG (haftungsbeschränkt)“ entschieden haben. Die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft wurde 2010 von Benjamin Wilfried Reisle mit einem Stammkapital von 500 Euro gegründet. Der Briefkasten der Firma befindet sich in der Garmischer Straße 4 in München.
„Clickonmedia“ bewirbt als Produkt „Online Reputation Management“ (ORM), was „auch für Einzelpersonen wie Politiker, Prominente oder Künstler nützlich [ist], um ein positives Image aufzubauen und negative Inhalte zu reduzieren“. Denn „[n]egative Online-Einträge können das Image einer Person, eines Unternehmens oder einer Marke erheblich beeinträchtigen. Diese Einträge können in den Suchergebnissen von Suchmaschinen ganz oben angezeigt werden und so einen schlechten ersten Eindruck bei potenziellen Kunden, Geschäftspartnern oder Arbeitgebern hinterlassen. Im schlimmsten Fall steht sogar die geschäftliche oder persönliche Existenz auf dem Spiel.“
Die Gegenstrategie von „Clickonmedia“ ist simpel: „Anstatt Internet-Einträge mit den Risiken des Streisand-Effekts löschen zu lassen (gilt nicht für die technische De-Indexierung), werden positive oder neutrale Einträge erstellt, die entsprechend ranken und andere unerwünschte Einträge verdrängen. Im Fall Maximilian Zieseniß mussten unverdächtige Inhalte her. Und wer könnte unverdächtiger sein als der Gärtner?
Die Imageagentur dürfte die Domain garten-zieseniss.de mit den Subdomains info.garten-zieseniss.de und team.garten-zieseniss.de erstellt haben. Die Website ist so professionell wie nichtssagend. Ohne Impressum, aber mit Social Media-Optimierung. Die Texte scheinen seltsam hölzern, wie KI-generiert. Offenbar handelt es sich um Fake-Seiten, deren einziger Zweck ein bessere Google-Ranking für einen Gifhorner Amtsrichter ist.
Im selben Zeitraum wurden mehrere „Medium“-Einträge mit Titeln wie „Maximilian Zieseniß gibt Tipps zum urbanen Garten“ erstellt, dazu „LinkedIn“-, „Pinterest“- und „YouTube“-Accounts. Vor allem aber wurde das Unternehmen „PR-Gateway“ mit dem Versand einer Pressemitteilung mit dem Titel „Maximilian Zieseniß: Das Gewächshaus als Gartenhighlight“ beauftragt. Die Firma wirbt mit ihrer hohen Reichweite: „PR-Gateway veröffentlicht Ihre Online-Pressemitteilungen und PR-News auf 250+ Medien, Presseportalen und Social Media.“
Aber all diese Maßnahmen konnten eines nicht erreichen: Die Verdrängung des Communiqués als PDF von den oberen Google-Suchergebnissen. Um dieses Problem zu lösen, griff „Clickonmedia“ zum Mittel der „technischen De-Indexierung“: Die Imageagentur intervenierte direkt bei Google, was ihr tägliches Geschäft ist.
Am 27. Dezember 2023 machte „Clickonmedia“ einen „DMCA (Copyright) Complaint to Google“ geltend, wie das Transparenzprojekt lumendatabase.org dokumentiert. Angeblich habe das Communiqué vom 25. Mai 2023 gegen den „Digital Millennium Copyright Act“ verstoßen, welcher Urheberrechtsverletzungen sanktionieren soll. Als Beleg wird die Seite „Maximilian Zieseniß Gärtnern mit Herz und Leidenschaft“ angeführt, obwohl die Domain garten-zieseniss.de erst am 7. Dezember 2023 registriert wurde und die Seite mithin noch gar nicht existierte.
Die Imageagentur ist sich durchaus der Gefahr des „Streisand-Effekts“ bewusst, einem „Phänomen, bei dem sich durch die Veröffentlichung von Informationen über ein bestimmtes Thema das Interesse an diesem Thema vermehrt. Dies geschieht häufig, wenn Informationen zensiert oder unterdrückt werden und dadurch ein Gefühl der Neugierde bei den Menschen ausgelöst wird.“ Gewiss: „Eine seriöse Agentur wird das Risiko sämtlicher Maßnahmen kleinstmöglich halten.“ Aber letztlich trägt das Risiko der Richter. -
Donnerstag, 04.04.2024
Das Bundesinnenministerium hat im November 2023 Google-Suchergebnisse zu linksunten.indymedia.org in Deutschland zensiert, wie das Transparenzprojekt lumendatabase.org dokumentiert. Demnach werden keine Google-Links mehr zum Archiv der verbotenen Nachrichtenplattform angezeigt, wenn die Suchanfrage von einer deutschen IP kommt.
Gegründet wurde die Lumendatabase 2002 vom Berkman Klein Center der Harvard University in Massachusetts unter dem Namen „Chilling Effects“:
„Wörtlich übersetzt bedeutet Chilling effect ,beruhigende, sedierende, herunterkühlende Wirkung‘. Der Begriff wird im juristischen Sinne dafür gebraucht, um die negativen Auswirkung von rechtlichen Maßnahmen zu bezeichnen, welche die legitime Ausübung von Grundrechten hemmt und entmutigt. Vereinfacht gesagt, werden Menschen durch den chilling effect rechtlicher Maßnahmen abgeschreckt, ihre Grundrechte auszuüben.“ -
Montag, 25.03.2024
Die Frankfurter Rundschau hat am 24. März einen Recherchetext zur Frankfurter Tafelrunde veröffentlicht: „Eines der frühesten rechtsorientierten Netzwerke und eine der ersten Schnittstellen zwischen CDU und AfD.“
Eine Quelle der Frankfurter Rundschau war ein Aussteiger, der einst selbst Teil der „Tafelrunde“ war: „Tony Wohlfahrt ist Mitte 30, hat politisch aber schon einen weiten Weg hinter sich. Er engagiert sich in Thüringen für die Linke und fordert zum Beispiel bessere Integrationsmöglichkeiten für Geflüchtete, doch bis zu einem Umdenken vor zehn Jahren war er überzeugter Rechtsextremist und hochrangiger Funktionär, erst bei den REP, dann in der DVU und bei Pro NRW.
Als Wohlfahrt in Hessen lebte, kam er Anfang der 2010er-Jahre über seine rechten Kontakte zur Frankfurter Tafelrunde. Mehrfach habe er an der Runde in einer ,noblen Villa‘ im Westend teilgenommen, hätte auch außerhalb mit Teilnehmern zu tun gehabt.“
Die „Frankfurter Tafelrunde“ hat eine deutlich dauerhaftere Struktur als bisher bekannt. Es gibt einen Vorstand, die Treffen sind nichtöffentlich und neuen Mitgliedern wird erst nach einer vorherigen Überprüfung die Teilnahme an der „Tafelrunde“ gewährt. Nach öffentlichen Skandale wie der Teilnahme von Jörg Haider wurden die Treffen ab Anfang der 2000er Jahre konspirativ organisiert.
Im Vorstand der „Frankfurter Tafelrunde“ sitzt jemand, der mit konspirativen Treffen viel Erfahrung hat: Uwe Jäschke. Von 1994 bis 2021 war Jäschke Professor für Thematische Kartographie und Geographie an der „Hochschule für Technik und Wirtschaft“ (HTW) Dresden. Mitglied der „Tafelrunde“ ist er schon seit 40 Jahren, seit 1984.
Von 1980 bis 1981 war Uwe Jäschke „Bundesführer“ des „Bund Heimattreuer Jugend“ (BHJ), einer Vorläuferorganisation der 2009 verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ). Vor Uwe Jäschke, von 1977 bis 1979, war Gernot Mörig BHJ-„Bundesführer“. Mörig war der Organisator des Potsdamer Nazitreffens am 25.11.2023. Gernot Mörig organisiert das „Düsseldorfer Forum“, sein BHJ-Nachfolger Jäschke führt die Geschäfte der „Frankfurter Tafelrunde“.
Björn Höcke hat 2016 mitgetafelt, das war bereits bekannt. Auch, dass der IB-Finanzier und hessische AfD-Landesvorsitzende Andreas Lichert am 26.01.2024 in Frankfurt Referent war. Nicht jedoch, dass Lichert bereits seit mindestens 2016 Teil der „Tafelrunde“ ist.
Früh standen das Ehepaar Rüdiger Jacobs und Astrid Winter alias „Graf und Gräfin von Luxburg“ als OrganisatorInnen im Fokus der Recherchen. Er als „Alter Herr“ des „Cartellverbands“, sie durch ihre jämmerliche Verteidigung. Bisher nicht bekannt: Rüdiger Jacobs wurde 1998 hessischer Landesvorsitzender und Astrid Winter Landesgeschäftsführerin des „Ring Christlich-Demokratischer Studenten“ (RCDS), der Hochschulorganisation der CDU.
Zwei Jahre zuvor wetterte Jacobs in Ausgabe 6/96 der CV-Verbandszeitschrift „Academia“ gegen „Marburger Chaoten“. Für „Cartellbruder“ Jacobs sind Katholizismus und Faschismus kein Widerspruch, ganz im Gegenteil:
„Es gibt nämlich keinen linken und rechten Faschismus, der Kirche, Adel und Wertkonservative bekämpft, sondern nur einen linken und rechten Sozialismus. Ob nationaler Sozialismus (NS) oder internationaler Sozialismus (Komintern), beiden ist die Bekämpfung der genannten Gruppen gemein. Der Faschismus hingegen (Mussolini, Franco, Dollfuß etc.) hatte keinerlei Konflikte mit der Kirche oder mit Konservativen.“
Der ehemalige „CDU-dann-AfD“ Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann ist seit Jahrzehnten Teil der Runde, die seit 1953 besteht. Ebenso bekannt war die Teilnahme des katholischen Fundamentalisten Mathias von Gersdorff. Auch die Referenten Hans-Georg Maaßen von der „WerteUnion“ und Walter Post von der „Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft“ (SWG) wurden bereits öffentlich genannt. Neben Post hat auch Gerd Schultze-Rhonhof von der SWG bei der „Frankfurter Tafelrunde“ referiert.
Geredet haben bei der „Frankfueter Tafelrunde“ aber auch Götz Kubitschek vom „Institut für Staatspolitik“ (IfS), der „Die Heimat“/Ex-NPD-Vorsitzende Frank Franz und die ehemalige AfD-Parteivorsitzende Frauke Petry.
Ein weiterer Teilnehmer der „Frankfurter Tafelrunde“ ist der langjährige CDU-Landtagsabgeordnete und ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer, der von 1977 bis 2000 dem Gießener „Wingolf“ angehörte. Außerdem die beiden AfD-Politiker und „Alten Herren“ der „Aachener Burschenschaft Teutonia“ in der „Allgemeinen Deutsche Burschenschaft“ (ADB) Ralf Nienaber und Frank Grobe.
Während seiner jahrelangen Privatinsolvenz arbeitete Frank Grobe für die Commerzbank im Bereich Public Relations. Grobes Buch „Geplanter Untergang“ erschien deshalb unter Nienabers Namen. Früher war Ralf Nienaber im Vorstand der AfD-nahen „Desiderius-Erasmus-Stiftung“ (DES).
Auch der ehemalige stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Wormser Stadtrat Matthias Lehmann und der ehemalige „Republikaner“ (REP) Boris Rupp waren Teilnehmer. Mittlerweile nicht mehr Teil der Runde ist der Ex-CDU AfD-Mitgründer Heiner Hofsommer. Aber auch nur, weil er tot ist.
-
-
-
Mittwoch, 20.05.2009
Die schweizer Jusos rufen für den 27. Juni zu einer antifaschistischen Kundgebung nach Sempach auf. Im letzten Jahr hatte das Autonome Medienkollektiv Freiburg mit einem Indymediabericht eine schweizweite Debatte über den jährlichen Naziaufmarsch ausgelöst.
Presse: 1 2 3 4 5 -
Dienstag, 19.05.2009
-